Mein erster Käfer - 1302

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psyke
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Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von psyke »

Hallo zusammen!

Mein Name ist Stefan, ich bin 35 Jahre alt und fast Ingenieur für Fahrzeugelektronik. Derzeit arbeite ich bei einem sehr kleinen Automobilzulieferer und bin in der Konstruktion und dem Prototypenbau beschäftigt. Ich beschäftige mich viel mit Autos, bis vor kurzem hauptsächlich Car-Hifi, Akustik, Audioprozessoren. Dazu kamen nun noch 3D-Druck und CNC fräsen.

Ich habe seit einigen Jahren einen T3, eigentlichmal ein Joker gewesen, an dem sich aber viele Vorbesitzer ausgelassen (auch im positiven Sinne) haben. Der Bulli ist ein treues Reisegefährt und hat mich, die Freundin und den Zwergdackel zuverlässig begleitet. Kleinere Pannen konnten immer sofort behoben werden. Zum Bulli kommt noch ein Seat Leon und ein Evo 9 Kombi. Eine bunte Mischung und viel zu basteln.

Mitte letzten Jahres habe ich mich dann, vielleicht auch aus ein wenig Corona-Langeweile auf die Suche nach einem 1302 gemacht. Das Ziel war ein 1302 für maximal 10.000 Euro, in einem Zustand in dem man den Wagen nicht innerhalb der nächsten Jahre restaurieren muss. In der Nähe von Augsburg wurde ich erstmal fündig, mein bester Freund und ich haben uns einen Käfer angesehen, frisch Tüv, vor 18 Jahren mal rot lackiert worden. Augenscheinlich okay, hier und da Sikaflex. Der Verkäufer ist der Besitzer einen Werkstatt, die Oldtimer restauriert. Dementsprechend war das Vertrauen relativ groß. Der Verkäufer wollte partout nicht handeln, hat das aber auch im Vorfeld kommuniziert.

Bei der Besichtigung sind uns dann einige Mängel aufgefallen, rostende Bremsleitungen, ein wackelnder Sitz (Porsche 944) und Durchrostungen unter der Rückbank. Eigentlich hätte der Wagen kein Tüv bekommen dürfen. Ansonsten recht dreckig, Raucherauto, viel Unterbodenschutz.

Das war dann der Grund, dass ich dem Verkäufer 500 euro weniger geboten habe - damit ich dann die Schweißarbeiten mache. Das wollte er grundsätzlich nicht, hat aber auch nicht verstanden, dass der Wagen den wir uns angesehen haben, nicht der Wagen ist, den er im Vorfeld beschrieben hat. Da wir uns nicht einig geworden sind, sind wir wieder durch die halbe Republik nach Hause gefahren.
Auf dem Rückweg kam dann eine Email, dass er die Reparaturen fachgerecht machen lassen würde und ich dann den Wagen haben kann für den vorherigen Preis. "Handwerkerehre" hat er es genannt. Darauf bin ich dann eingegangen und habe den Wagen gekauft.
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Zuerst wurde dann erstmal mal richtig sauber gemacht. Der Wagen war wirklich peinlich dreckig, die Scheiben klebrig vom Nikotin, Politurreste überall, irgendwelche Insekteneier im Beifahrerfußraum. Ich habe einige Kleinteile getauscht, geschliffen und lackiert, damit der Wagen etwas frischer aussieht. Auch die vom Vorbesitzer schlecht eingebaute Anlage inkl. Bassrolle ist direkt raus geflogen.

Dann habe ich Halter aus Alu gefräst für die Zusatzanzeigen.
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Mit der dose mattschwarz lackiert. Leider will sich das Bild für den eingebauten Zustand grade nicht finden lassen. So nach und nach kamen dann weitere Umbauideen, als erstes ein frischer Motor, Ziel: 100 PS. So habe ich dann auch beim Jürgen Linse angefragt und auch kurzum bestellt. Zusätzlich waren dann geplant: Tieferlegung, Reifen auf breiter Südrad-Stahlfelge und Umbau auf Scheibenbremse. Und natürlich alles neu machen was man in dem Zuge anfasst. Spoiler: Es war zum Schluss einfach alles, was ausgetauscht wurde.

Als es dann an die Tieferlegung ging, sind wir immer wieder auf Rostlöcher gestoßen. Entweder unter Sikaflex, Unterbodenschutz oder aber schlecht reparierte Rostprobleme. So lag auch die Vermutung nahe, dass die vom Verkäufer durchgeführte Reparatur nicht die beste ist. Also haben wir uns entschlossen "einmal alles" zu machen, also Bodengruppe und Häuschen trennen, den Rost zu entfernen, Bleche einzuschweissen und etwas Rostvorsorge zu treffen. Keine Restauration, aber eine gute Reparatur.
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An sich war das Auseinandernehmen nicht besonders schwer, außer dass der Vorbesitzer es sinnvoll fand, die Wagenheberaufnahmen mit dem Häuschen zu verschweißen. Wohl, weil auch da Durchrostungen waren.
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Dann an Häuschen und Bodengruppe erstmal alles an Unterbodenschutz geschliffen und eine Bestandsaufnahme gemacht.
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Ich könnte so weiter machen, viele Stellen waren fauliger als gedacht. Und wir haben uns dann auch nicht mehr über die "Handwerkerehre" gewundert, mit der die Ecken unter der Rückbank gemacht wurden.
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Da wurden auf die durchgerosteten Bleche einfach das nächste Blech gebraten. An der dicksten Stelle waren es 4 Bleche.
Also, richtig beschissen gemacht und der Typ hat mich verarscht. Für jemanden der viel auf sich und seine Werkstatt hält- Armutszeugnis. Sogar den Kabelbaum haben sie beim Schweißen beschädigt.

Durchrostungen gab es desweiteren:
- ein paar kleinere Löcher am Rahmenkopf
- die hinteren Ecken unter Rückbank quasi weg
- eine Endspitze
- Warmluftkanal im Innenraum an mehreren Stellen
- Schweller von unten
- Warmluftkanal vorderer Radkasten
- beide vordere Radkäösten zur Fahrzeugmitte hin.

Gut, es ist ein altes Auto, das darf Mängel haben - sollte aber dann keinen frischen Tüv bekommen. Einiges davon hätte der Tüv finden müssen. Aber da vermutlich der Prüfer und der Werkstattbesitzer sich kennen....

Wir haben uns dann einen Zeitplan gemacht und kurz nach Weihnachten angefangen und richtig Gas gegeben. Stand heute - alles geschweißt, mit Brantho Korrux und Sika versiegelt, den Wagen und die Kotflügel mit der Pistole mit Brantho Korrux 3in1 lackiert, alle Falze mit Ovatrol behandelt und die Hohlräume ausgespritzt. Wenn der Wagen wieder zusammen ist kommt noch Mike Sanders dazu. Ich weiß, richtig wäre alles sandstrahlen und alles neu lackieren. Ich dachte auch an chemisch entlacken, aber das war mir dann doch zu teuer. Von daher ausdrücklich keine Restauration - nur eine gute Reparatur.

Im Grunde ist alles neu was angefasst wurde und ausgetauscht werden kann. Alle Dichtungen, Seilzüge, Leitungen, Dämpfer... Elektrik muss ich noch aufräumen. Letztes Wochenende haben wir die Bodengruppe und das Häuschen wieder aufeinander gesetzt und beginnen nun mit dem weiteren Zusammenbau. Morgen kommt der neue Motor von Jürgen Linse rein, der Tank wird verbaut, meine Sicherheitsschaltung für das Kraftstoffpumpenrelais muss ich noch verkabeln, Heizung und Super Competition anbauen, den externen Ölkühler anschliessen, dessen Lüfter verkabeln.... die Liste ist noch lang aber nach der ganzen Drecksarbeit macht die Arbeit mit Neuteilen deutlich mehr Spaß. Ich denke in ca. 2 Wochen kann der Wagen dann zum Lackierer um die Seitenteile bei zu lackieren.
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Die Tage schreibe ich mal was zu allen Umbauten und Details zum Motor :-) Mir fällt auch grade auf, dass ich gar keine Bilder mehr gemacht habe nachdem wir Häuschen und Bodengruppe zusammengeschraubt haben.

Die gesamte "Handwerkerehre" bekommt der Verkäufer übrigens per Post wieder. Ich möchte sie nicht mehr haben.
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Fuss-im-Ohr
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von Fuss-im-Ohr »

:text-+1:

Gruss Jürgen
„Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.“
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nicki
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von nicki »

1302 ist echt ein super Auto. :up:
Habe einen von 02/1972.
Ist das kasanrot L30B?
Vorn 5,5 und hinten 7 Zoll ET 16 passen unter die originalen Flügel und stehen ihm ausgezeichnet.
Gruss Nicki
Gruss Nicki

Trennen und Entsorgen?
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von 1300S »

Hallo Stefan,

was heute die Autohändler sind, das waren früher die Pferdehändler.

Schade das Du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Trotzdem noch viel Spaß mit Deinem Käfer. Wenn Du jetzt noch Colorverglasung einbaust, sieht er richtig edel aus.

Gruß Opa Jürgen :character-oldtimer:
Früher war alles gut, dann wurde es besser.
Es wäre besser, wenn alles wieder gut wäre.

( Heinz Erhardt )
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Nikon-User
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von Nikon-User »

Ein Klangfuzzi hier :ch:

Willkommen :romance-kisscheek:

Meinen Tubi kennst du ja schon :mrgreen:
Es heißt LAUTSPRECHER und nicht Leisequitscher
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WestiT3_1986
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von WestiT3_1986 »

Hast doch schon viel geschafft bis jetzt. Tolle Arbeit bis jetzt!

Jetzt kommt ja der schöne Teil...
Sven aus SZB

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keep the Fahrfreude alife
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ehemals 1973 VW Käfer 1303 - ersetzt durch 1989 T3 Californa
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B. Scheuert
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von B. Scheuert »

Das sieht doch sehr gut aus :text-bravo:

Stichwort Handwerkerehre :
Wenn er die Kiste schon so anbietet, dann ist es zu 100% sicher, dass hinterher auch weiter geprutscht wird. Aber das Auto ist jetzt gekauft und jetzt weißt Du was und wie es gemacht wurde. Alles andere sind Erfahrungen, die zum Leben dazu gehören. Darauf kann man auch gut verzichten, aber manchmal kommt es eben anders. :roll:

Stichwort Tüv Plakette:
5 Prüfer 5 Meinungen. Entweder war ein Prüfer dran, der keine Ahnung hatte und die typischen Ecken nicht kannte (die gibt es immer mehr) oder er kennt eben den Prüfer und der hat nur den schön glänzenden Lack gesehen. :roll:
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Dale_Jr.
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von Dale_Jr. »

Auch von mir ein herzlich Willkommen.

Oh Mann, beim NullZwo wird mir immer warm ums Herz.
02 rulez
Mein erster war auch ein 1302L in L20B.

Als du in die Schule gekommen bist, habe ich den aus dem Verkehr gezogen und größten Teils entsorgt.
(es gibt aber noch Reste)
Mit dem Wissen von heute und den vielen Beispielen hier, würde ich das nicht mehr machen und alles daran setzen ihn zu retten.
Das Bild direkt nach der "Bodengruppe mit Hund" scheint mir den Originallack zu zeigen.
Leuchtorange L20B
Und auch ich hatte meinen umlackiert. In BMW Burgundrot Metallic.
Würde mir heute nicht im Traum mehr passieren.

Wünsche dir nach Fertigstellung viel Spass mit dem Schätzchen.
LG Gerold



Sieger zweifeln nicht, denn Zweifler siegen nicht
Ihr könnt mich mal am Tuffel tuuten!!

Am Öl kanns nicht gelegen haben, war keins drin!
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turneratwork
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von turneratwork »

1302 Gute Entscheidung,ich hab meinen seit 35 Jahren
Bild

Grüße Turner
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von oberfeld0899 »

Hallo Stefan,
auch wenn der Start in das Käferhobby sicher anders geplant war, der 02 wird dir die Mühe bei jeder Fahrt zurückzahlen.
Sieht gut aus was da gemacht wird. Mach doch noch diesen fürchterlichen Spiegeladapter auf der Beifahrerseite weg.
Die erforderliche Mutter fest zupunkten ist im Vergleich zu dem was du schon geschafft hast nur Peanutes.
Grüße
Michael
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bugweiser
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von bugweiser »

oberfeld0899 hat geschrieben:Hallo Stefan,
auch wenn der Start in das Käferhobby sicher anders geplant war, der 02 wird dir die Mühe bei jeder Fahrt zurückzahlen.
Sieht gut aus was da gemacht wird. Mach doch noch diesen fürchterlichen Spiegeladapter auf der Beifahrerseite weg.
Die erforderliche Mutter fest zupunkten ist im Vergleich zu dem was du schon geschafft hast nur Peanutes.
Grüße
Michael
geht auch ohne fest zu punkten . Einfach die passende Mutter von hinten gegenschrauben . Braucht man wohl schlanke Hände
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Pini1303
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von Pini1303 »

uiuiuiuiui, da ich aus Augsburg bin und die üblichen Verdächtigen kenne wüsste ich gerne welcher Verbrecher Dir für soviel Geld so einen Blender angedreht hat...

Gruß
Ralf
"das Leben ist zu kurz für gesichts- und charakterlose Fahrzeuge aus Fernost"
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psyke
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von psyke »

So, jetzt habe ich endlich mal Zeit hier zu posten, es ist auch recht viel passiert :-)
Pini1303 hat geschrieben:uiuiuiuiui, da ich aus Augsburg bin und die üblichen Verdächtigen kenne wüsste ich gerne welcher Verbrecher Dir für soviel Geld so einen Blender angedreht hat...
Ich sage nur: "Zurück in die Zukunft".
So Rückblickend, auch wenn ich so durchs Forum lese oder bei Youtube gucke, hat es mich rostmäßig noch ganz gut getroffen. Ist nur ärgerlich, dass ein Werkstattbesitzer, der es besser wissen müsste, das Auto so verkauft.
nicki hat geschrieben: Ist das kasanrot L30B?
Vorn 5,5 und hinten 7 Zoll ET 16 passen unter die originalen Flügel und stehen ihm ausgezeichnet.
Der Wagen war ursprünglich orange und wurde vor ca. 18 Jahren rot lackiert. Die Lackierung an sich ist gut geworden, nur die Seitenteile mit ca. 6mm Spachtelmasse sind merkwürdig gewesen. Denn das Blech darunter war unrepariert und an sich auch okay. Als der Wagen wieder zusammen war und draußen stand (siehe Bilder unten) dachte ich auch schon dass er hinten 10mm mehr Spur vertragen könnte. Vielleicht mache ich das mit Spurverbreiterungen.
B. Scheuert hat geschrieben:Aber das Auto ist jetzt gekauft und jetzt weißt Du was und wie es gemacht wurde. Alles andere sind Erfahrungen, die zum Leben dazu gehören. Darauf kann man auch gut verzichten, aber manchmal kommt es eben anders. :roll:
Ja so sehe ich das mittlerweile auch. Wir hatten nun jede Schraube einmal in der Hand und vor allem hat man sehr viel gelernt. Bestimmt hätte man Sachen besser machen können, aber es ist ja auch noch ein Hobby und soll erstmal Spaß machen.
oberfeld0899 hat geschrieben:Mach doch noch diesen fürchterlichen Spiegeladapter auf der Beifahrerseite weg.
Die erforderliche Mutter fest zupunkten ist im Vergleich zu dem was du schon geschafft hast nur Peanutes.
Du hast nicht unrecht, aber laut Freundin darf ich ihn nicht entfernen. :lol: Ich seh in dem Spiegel nichtmal was, dafür bin ich zu groß, oder der Käfer zu klein.

Also es ging weiter. Der Motor wurde eingebaut, die Doppelvergaser so gut eingestellt mit Flowmeter und Abgastester wie wir es konnten. Der Motorenbauer hat noch angeboten drüber zu messen, das nehme ich natürlich gerne in Anspruch. Beim ersten Warmlaufen wurde auf Undichtigkeiten geprüft und leider war eine Stößelschutzstange undicht, weil dem Motorenbauer eine Dichtung verrutscht ist. Der Anschluss für Öldruck/Öltemperatursensor war auch undicht. Nicht tragisches, beides haben wir dann korrigiert/abgedichtet.
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Zum Motor selbst: Ich habe den Rumpfmotor bauen lassen, um es einmal vernünftig zu haben. In Zukunft würde ich es selbst machen, aber so war es gut, das hat das Gesamtprojekt zeitlich beschleunigt. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie der Wagen mit dem Motor laufen wird. Ich zähle jetzt einfach mal auf:

Daten:
Kurbeltrieb:
Gehäuse: gespindelt geplant + 0,5
Kurbelwelle: OE VW 69 mm geschliffen – 0,25 feingewuchtet 1/100
Neue Hauptlager: Stahl 0,5/ 0,25/ Bund (22,00 mm) Silverline
Neue Ölpumpe 3Punkt 28mm Ölfilter
Pleulager: 0,25 Stahlrücken Silverline
Axialspiel eingestellt auf 0,08 (2x 0,25 , 1x 0,24)
Schwungrad Neuteil 200mm 4 fach gestiftet
Schwungradbefestigung Schraube erneuert
Pleuel OE VW gewinkelt, gewichtet und gebuchst.
Ventiltrieb:
Nockenwelle Engle W110 284°
Lager: neu Nockenwellenlager, STD
Stößel: nitriert AAP
Nockenwellenrad: ALU
Kipphebel: neu 1:1,20
Kolben/Zylinder:
AA Performance, 90,5mm AAP x 69 Hub= 1776 ccm
Zylinderköpfe:
AAP 043 Doppelkanal Komplettköpfe 40/37, große Kanäle und verstärkte Federn,
Stößelschutzrohre Alu , Brennraumvolumen 50 ccm Kolbenrückstand 1,1 Verdichtung 8,8:1
Vergaser:
spanische Weber IDF40 (ohne Trichter)
Zündung:
123
Öl(kühlung):
Cagero Unterflurölkühler mit Lüfter + Temperaturschalter
Externer Ölfilter
Kurbelwellengehäuseentlüftung hinter dem Gebläse
Auspuffanlage:
CSP Super Competition

Verblechung ist komplett Repro, gepasst hat kein einziges direkt. Aber nichts was die Akkuflex mit Fächerscheibe nicht richten konnte.

Angeblich soll die Leistung bei ca. 110-120PS liegen. Mein Ziel sind 100 PS.

Hier ein Video nach einem der ersten Starts und grober Einstellung:
https://youtu.be/igu5p88UpIY

Wie man schon auf den Bildern sieht, ist ansonsten auch weiterhin viel am Käfer passiert. Wir haben:
- Das Häuschen wieder auf die Bodengruppe gesetzt
- Alles an der Vorderachse wieder montiert, inkl. neuen HBZ für den Scheibenbremsumbau, Bremse entlüftet
- elektrische Benzinpumpe verbaut. Das Sicherheitsrelais habe ich selbst gebaut, damit ich auf Zündung die Pumpe für eine einstellbare Zeit vorlaufen lassen kann und bei Zündung aus oder Motor aus, die Pumpe wieder gestoppt wird.
- Federbeine mit 50mm Tieferlegungsfedern, Bilstein Dämpfern und umgeschweissten Standrohren. Die umgeschweissten Standrohre sind nicht auf meinem Mist gewachsen, ich hatte Achsschenkel gekauft für den Scheibenbremsumbau und die Rohre steckten drin. Dass die tiefer liegen ist augefallen als ich sie sauber geschliffen habe. Das sieht so erstmal gut aus, aber ich vermute der Restfederweg ist zu gering. Das zu lösen wird erstmal verschoben in die Zukunft. Erstmal fahren.
- Hinterachse tiefer gelegt. Extra vorher bei flat4 in die Tabelle geguckt wieviele Zähne, welche Richtung.... und dann war er natürliuch schief und viel zu tief. Die Endtöpfe hingen so 5 cm über dem Boden. Der Zweitversuch war dann doch deutlich besser. Ist nochhinten links einen tick zu tief, aber auch das schieb ich mal in die Zukunft.
- Ölkühler verbaut, Kabel gelegt für die Zusatzanzeigen, andere Zusatzanzeigen eingebaut, Weber Doors eingeklebt, ganzganz viel Kleinkram, Dichtungen, Keder eingebaut
- An den Seitenteilen habe ich mich am verzinnen geübt. Könnte ganz bestimmt besser sein, ist aber auf jeden Fall besser als ein Kilo Spachtel pro Seite.
- Kotflügel und alle Hauben montiert
- Innenraum gedämmt, den Teppich von TMI verlegt und verklebt
- Schaltung eingestellt, hinten Seitenteile, Bank und Hutablage wieder rein
- Nardi Lenkrad und Holzschaltknauf verbaut
- viel Döner und Bier konsumiert

Ergebnis ist bis jetzt echt schön anzusehen:
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Dann eine kleine Probefahrt die Straße hoch und runter, Spiel Stößel zum HBZ noch eingestellt, Schaltung nachgestellt. Und die Kiste fährt tatsächlich :-)

Kurzes Video: https://youtu.be/IVGYlB0z0Sc

Der Wagen ist deutlich lauter als ich erwartet hatte. Finds aber ganz geil. Mal sehen was der Tüv dazu sagt, das wird dann eh spannend. Aber da spreche ich alles im Vorfeld mit dem Prüfer ab, das klappt schon. Als nächstes steht nun Spur/Sturz einstellen und lackieren auf der Liste. Das ist am nächsten Wochenende. Danach kommen dann noch Fensterdichtungen und alle Zierleisten neu.


Fragen an euch:
- Sind Ansaugtrichter bei den spanischen Webern in irgendeiner Weise sinnvoll? Ich hatte mich dazu etwas belesen und auch über dieses Forum eine Formel zum Ausrechen der Länge der Trichter gefunden. Die Formel hat allerdings keinerlei Quelle, also warum wie was gerechnet wird - unbekannt.
- Ich lese hier im Forum viel quer und man liest zu Leistungsangaben alles mögliche. Welche Leistung ist in euren Augen denn möglich mit dieser Konfiguration? Auf den Prüfstand werde ich ja so oder so noch fahren, frage mich das aber schon länger.
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Nikon-User
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von Nikon-User »

:ch:

Super gemacht alles bisher. Sieht absolut stimmig aus mit den Felgen und der Tieferlegung.

Ich kann mich noch gut an meine erste Runde erinnern und dann die Monate danach bis alles
dann für die Zulassung endlich parat war :mrgreen:

Lautstärke war auf dem Video nicht ohne. Kling kernig - aber halt auch "laut"... Bin gespannt, was eine entsprechende Messung ergibt.

Innenraum gefällt mir auch super :obscene-drinkingcheers:
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psyke
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Re: Mein erster Käfer - 1302

Beitrag von psyke »

Also der TMI-Teppich ist nicht dolle. Er ist vollkommen okay, man muss natürlich alle Ausschnitte selbst machen und an einenigen Ecken fragt man sich was die Form soll. An der Pedalierie steht zum Beispiel ein Zipfel ab, der einfach nicht nötig wäre.

Aber so alles in allem ist es vollkommen in Ordnung.
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