Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

@ Burkhard,

die Sache mit den Toleranzen bei Karmann ist mir bekannt (und anderswo ausreichend kommentiert), aber nicht in Bezug auf die Passung der Motorklappen. Ich habe zwei Cabrio-Motorklappen im Fundus (jeweils 28 Schlitze, gab es nur beim Cabrio des Modelljahres 71), und beide Hauben haben gleich schlecht gepasst. Deshalb war es naheliegend anzunehmen, dass beim ersten Restaurierungsversuch die Seitenteile schlecht eingepasst wurden. Um ein perfektes Ergebnis zu erreichen, haben wir die Seitenteile wie gezeigt bearbeitet, und an einer der Motorklappen die Radien der oberen Ecken nachgearbeitet sowie die Wölbung nachgebogen. Somit ist das Thema erledigt :)

Die zweite Motorklappe mit den seltenen 28 Schlitzen (selten & unangetastet) steht zum Verkauf. Rostfrei. Bei Interesse bitte ich um eine PN.
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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

Wir haben die Lackierarbeiten aufgeteilt. Innen und unten, der erste Teil, wurde im letzten Sommer in der Halle erledigt, also ohne Kabine. So ist es einfacher für den Lackierer, wenn er außen Hand anlegt.

Der Unterboden wurde zunächst mit Kartuschenpresse und Pinsel abgedichtet, und anschließend wurden die Radkästen und die anderen für Steinschläge prädestinierten Stellen mit überlackierbarem U-Schutz versehen. Ich weiß, dass es dazu Meinungen gibt wie Sand am Meer, aber Einigkeit sollte darin bestehen, dass die restlose Rostentfernung plus einer ordentlichen Versiegelung das A und O sind. Mit ist wichtig, dass Steinschläge elastisch abgefangen werden. Später kommt noch transparentes Wachs drauf.
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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

Die Bodengruppe habe ich seinerzeit zusammen mit der Karosserie erworben. Sie hat die passende Fahrgestellnummer (151 für Cabrio Modelljahr 71) und war bereits gestrahlt, hatte aber wieder Flugrost angesetzt und passte nicht so ganz zu meinem Konzept. Von Anfang an war klar, dass ich eine Zahnstangenlenkung einbauen wollte und gerne 3-Bein-Sitze aus den späteren Modelljahren wg. der Verstellmöglichkeiten. Also mussten Bodenbleche und Rahmenkopf ab. Eigentlich sehr schade drum ...

Wie schon ganz am Anfang gesagt, hatte ich zwei Rahmenköpfe zur Auswahl. Einmal NOS und einmal Repro, beide mit der notwendigen Vertiefung für die Zahnstange. Bei der Montage unterscheiden sich die beiden Modelle, da der originale Rahmenkopf wie im RLF beschrieben angesetzt wird, und das Reproteil die Unterseite des Napoleonhuts umfasst. Als ich den alten Kopf abgeschnitten habe, habe ich einen Rest stehen lassen, um später entscheiden zu können, welcher Kopf neu dran kommt.

Die Bodenbleche habe ich mit dem Mottek gelöst, wie ich es bei Memminger in einer alten Kabel1-Doku gesehen habe. War so sehr einfach :-)

Nach dem Strippen wurde die BG noch einmal gestrahlt und mit 2K-Epoxy grundiert.

Der Rahmenkopf wurde auf einer Sonner-Rahmenlehre (das braune Gestell auf den entsprechenden Bildern) angeschweißt und die originalen Bodenbleche passten auf Anhieb.

Anschließend wurde die BG geschliffen und am Motorheber hängend grundiert, danach abgedichtet und mit Chassislack lackiert.

Innen wurden Teroson-Matten angebracht (siehe letztes Bild, leider verpixelt), die sich mit ein wenig Wärme schön den Vertiefungen der Bodenbleche anpassen. Von unten kommt später transparentes Wachs drauf.
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TimTimTim
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von TimTimTim »

Mmmh VW-Aufkleber auf NOS Blech.
Leckerrr. :romance-admire:
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bugweiser
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von bugweiser »

Benzinleitung würde ich auch neu machen
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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

@bugweiser: die Benzinleitung ist neu, sogar ein NOS-Teil ...

Zurzeit warte ich auf den Lackierer. Um die Zeit ein wenig zu überbrücken, habe ich mich auf die Suche nach den Vorbesitzern gemacht. Dank Abmeldebescheinigung kenne ich nur den letzten Halter. Immerhin. Und der hat das Auto 1982, also vor 38 Jahren, abgemeldet.

Ein erster Versuch vor ein paar Jahren über den Nachnamen im damaligen Wohnort des Halters hat mich zu einem jungen Paar geführt, das aber meine Anfrage über FB nicht beantwortet hat. Erfolg hatte ich, als in nun die Online-Todesanzeige eines alten Herrn gefunden habe, in der der ehemalige Halter als Sohn aufgeführt ist. Dieser hat das Auto von 1978 bis 1982 besessen, ist heute 70 Jahre alt und lebt in den USA. In Arizona, also in einem Bundesstaat, aus dem heute luftgekühlte Volkswagen zurück nach Deutschland geholt werden.

Ich habe ihn angeschrieben, und hier sind mit seiner Erlaubnis ein paar Auszüge aus seiner Reaktion auf meine Anfrage:
Grues Dich! Mensch, ich freue mich, dass es so jemanden wie Dich (Sie) gibt, der "mein altes CABRIO" total zerlegt hat und komplett neu aufbaut!!!! Du bist bestimmt Automechaniker-Meister, um so ein Projekt anzugehen und ich bewundere Deinen Ehrgeiz, ein altes Auto in quasi einen Neuwagen umzugestalten. Hatte mit dem Wagen seinerzeit viel Spass und er hat mich auch nie im Stich gelassen. Er hatte Recaro-Schalensitze sowie eine Eberspaecher-Heizung, was im Winter immer recht angenehm war!! Oft bin ich damit aber auch im Winter offen gefahren und die Leute haben geschaut, wie die Eichhoernchen ob meiner offensichtlichen Dummheit!?
Ich hatte den Wagen von einem Motorradfreund in Erlangen gekauft ohne Motor und komplett ohne jegliche Elektrifizierung. Ein Automechaniker-Meister und Freund hatte ihn dann fuer mich mit Gegenleistung der Aufarbeitung seiner Buchhaltung, etc., wieder verkehrsfaehig gemacht.
Zu seiner damaligen persönlichen Situation schrieb er mir dies:
Zu dem Zeitpunkt, als ich den Wagen verkauft habe, hatte ich gerade fertig studiert (Betriebswirtschaft) und danach eine Ausbildungsstelle als Klinik-Pharmareferent beendet. Das Geld und meine Umsiedelung nach Kaiserslautern waren die einzigen ausschlaggebenden Gruende fuer den Verkauf des geliebten Autos gewesen. Die Firma hatte mir einen Firmenwagen zur Verfuegung gestellt und meine Frau hatte einen weiteren Wagen, sodass durch Platzmangel und Geldnot der Verkauf stattfand. Ich verkaufte den Wagen an den Bruder eines verstorbenen Freundes in Erlangen, der Automechaniker war und bei der Firma Dorn VW in Erlangen arbeitete. Er hatte davon gesprochen, den Wagen wieder komplett herzurichten, was aber anscheinend nie stattfand. Ich hatte spaeter den Kontakt zu ihm durch Umsiedelung nach Amerika verloren und nie wieder was von dem Wagen gehoert.
In weiteren Mails gab er mir weitere Hinweise auf den Käufer des Wagens. Allerdings nur den Ort und den Nachnamen. Da habe ich dann ins Telefonbuch geschaut und dann dort verschiedene Nummern angerufen. Hat nicht lange gedauert, und dann sprach ich mit dem Käufer. Er hat den Wagen übernommen und mit den Schweißarbeiten begonnen, den Wagen wg. Hausbau und anderer Themen aber nie fertig gestellt. Nach 30 Jahren hat er ihn abgegeben.

Bezüglich des Vorbesitzers, also bis 1978, kenne ich Dank des letzten Halters den Namen, allerdings ist er 2001 verstorben. Über die Nachfahren versuche ich noch herauszufinden, ob er der Erstbesitzer war, allerdings ist fraglich, ob ich hier weiterkomme.

Somit habe ich zur Historie zusammen tragen können:
  • • ? bis 1978: der Vorbesitzer, verstorben
    • 1978 - 1982: der letzte Halter, lebt jetzt in den USA
    • 1982 - 2012: der 1. Käufer aus Erlangen, der die Restauration begonnen hat und den Wagen dann stehen ließ
    • 2012 - 2014: der 2. Käufer aus Bad Soden, der mir den Wagen verkauft hat
Ich bleibe am Ball :-)
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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

Am Anfang einer Vollrestauration steht häufig die Gretchenfrage: Patina erhalten oder alles neu?

Ich mag Patina, keine Frage. Ein Scheunenfund oder ein re-importieres US-Wüstenfahrzeug sollte man schon so erhalten. Bei einem runtergerittenem Auto kann das schon anders sein, und wenn, wie bei mir, der komplette Wagen zerlegt wird, dann fände ich es nicht mehr passend, wenn der Wagen zwar eine hochwertige Lackierung erhält, die Anbauteile dann aber Zustandsnote 4 bis 5 haben.

Deshalb habe ich beschlossen, den Wagen möglichst in Neuzustand zu versetzen, in dem ich die Originalteile selber aufarbeite oder aufarbeiten lasse.

Hier ein paar Bilder:
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Jannis95
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von Jannis95 »

Hallo,
Wirklich tolle Arbeit, verfolge das hier schon länger und kann nur den Hut ziehen! Auf lange Sicht steht mir sowas auch noch bevor. Ich bin daher sehr dankbar für all die, die das so schön für die Nachwelt dokumentieren.

Grüße
Jannis
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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

Nun ist´s vollbracht, die Karosse steht im Lack ...
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von Ralf29 »

Was für eine schreckliche Farbe. Das kann ich nicht nachvollziehen. Da macht sich eine so viel Arbeit und dann so ein Lackkleid.
Ich schlage vor, dass du den Wagen vervollständigst und ihn mir dann zur weiteren Verwendung in meine Garage stellst... :text-thankyouyellow:

:like:

LG
Ralf :up: :up: :up:
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vwtyp15
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von vwtyp15 »

Bodengruppe & Hochzeit

Wieder ist viel Zeit seit meinen letzten Postings vergangen, aber hinter den Kulissen ist es gut weitergegangen. Heute berichte ich von der Komplettierung der Bodengruppe und der Hochzeit.

Die Bodengruppe war komplett zerlegt und gestrahlt, und natürlich gab es keine Markierungen für die Drehstäbe. Geholfen hat hier die Tabelle aus den technischen Merkblättern zum damaligen Reparaturleitfaden. Darin sind die Grundeinstellungen für die verschiedenen Käfermodelle/-achsen beschrieben:
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Da ich eine dezente Tieferlegung geplant habe, habe ich mir von diesen Grundwerten ausgehend eine Exceltabelle erstellt, mit der ich die angepassten Gradzahlen ermittelt habe. Da ich beim ersten Einstecken ja nicht genau bei der Soll-Gradzahl incl. Tieferlegung lande, habe ich direkt in Excel auch eine Matrix gebaut, anhand derer ich ablesen konnte, wie ich den jeweiligen Stab innen/außen drehen muss, um direkt den richtigen Winkel zu treffen. So vorbereitet hat das Einsetzen der Stäbe auf beiden Seiten gerade einmal 5 Minuten gedauert. Verwendet habe ich eine günstige China-Wasserwaage mit digitalen Gradzahlen. Sie ist schön kurz und passt auf das Federschwert.

Die Bremsleitungen habe ich vor einigen Jahren tatsächlich als NOS-Teile bekommen. Der große Vorteil war, dass die Leitungen original vorgebogen waren. Das sieht sehr sauber aus:
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Die Bremsschläuche habe ich direkt als Stahlflex-Variante mit originaler Gummioptik gewählt.

Die Dichtung für die Bodengruppe habe ich verlegt wie zum Beispiel von Volker hier beschrieben. Die Biegung auf dem Tunnel oberhalb des Getriebes habe ich mit zwei Einschnitten auf der Innenseite auch ohne Nägel hinbekommen.
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Vor dem Aufsetzen gab es hier und auf die anderen neuralgischen Stellen noch etwas Dichtmasse.

Die Dämmung der Bodengruppe habe ich mit diesen Bitumenplatten mit Rautenmuster gemacht, wie sie auch Teroson und Würth anbieten:
  • Hierzu habe ich herausgefunden, dass die Platten wohl eigentlich von der Firma Plastocell als deren Produkt PLASTODERM hergestellt werden.
  • Dahinter steckt ein Konzern, der u. a. Gummiteile für Schienenfahrzeuge herstellt.
  • Vertrieben werden diese und andere gut brauchbare Platten über deren deren Web-Shop platino24.de (auch bei ebay (Link)).

Hier habe ich auch den Tipp bekommen, diese grauen Dämmplatten in den Türen (Link, oder Würth) nicht vorzuwärmen, da hierbei der Kleber bereits aktiviert wird und später schwächelt. Besser sei es, die Platten ohne zusätzliche Wärme aufzubringen und den Kleber dann seine Arbeit machen zu lassen.

Für den Tunnel habe ich mir aus Pappe Schablonen geschnitten, damit es auch hier vernünftig aussieht.
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Die Hochzeit selbst war dank vorhandener Hebebühne kein Problem, allerdings gab es ein Problem mit den Gewinden in den Warmluftkanal-Böden. In diesen Böden sind Einziehmuttern verpresst, und skizziert sieht das so aus:
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  1. Das rechte Bild zeigt den Warmluftkanal, das Deckblech und die Cabrioverstärkung im Schnitt. Die Löcher in der Cabrioverstärkung und im Bodenblech (schwarz) haben einen größeren Durchmesser als der nur minimale Bund der Einziehmutter (hellblau) im Deckblech (blau). Dadurch ist dort etwas Luft (grün schraffiert).
  2. In der Mitte sieht man oben die originalen Muttern, und unten die der Repro-Variante. Das kann nicht halten ...
  3. Wenn man nun die Schrauben eindreht, kann die Mutter herausgezogen werden, und das ist uns trotz Einhaltung der Newtonmeter 3x passiert!
  4. Da die Löcher im WK-Boden nun ausgenudelt waren, war die Lösung nun, Einziehmuttern mit M10 zu verwenden und darin Hülsen mit einem Außendurchmesser M10 und einem Innendurchmesser M8 einzukleben. Diese M10-Einziehmuttern haben einen außenliegenden Bund und haben die Luft ganz gut ausgeglichen.
An dieser Stelle mal vielen Dank an die Leute, die mich online und offline mit Ihren Postings und Tipps bei meinem Projekte bisher unterstützt haben. Und ganz besonderen Dank nach Mülheim ;-)

Hier noch weitere Bilder von der Hochzeit:
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B. Scheuert
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von B. Scheuert »

:up:
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Xmil
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von Xmil »

Der wird ja besser als neu, würde mich mal ein Kassensturz interessieren. Aber manchmal möchte man das garnicht wissen :D
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oberfeld0899
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von oberfeld0899 »

Tolle Arbeit :obscene-drinkingcheers:
Und auch noch die richtige Motorhaube mit 28 Schlitzen!
Bin neidisch,
Grüße Michael
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Xmil
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Re: Käfer 1302 Cabrio von 71 - Kompletter Neuaufbau

Beitrag von Xmil »

Kannst du das bitte aufklären, im März 72 waren es nur 26 Schlitze
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