Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

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B. Scheuert
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Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von B. Scheuert »

Hier folgt jetzt der Erfahrungsbericht, den Lars und ich beim Guido Wensing am letzten Freitag in Borken erleben durften.

Der Ablauf:
Guido hatte einen echten 1200er "Lagermotor" in seinem Käfer montiert. Ein Motor wie ihn wohl die meisten von uns kennen und liegen haben. Also gut eingestaubt, eingelagert wie ausgebaut und ganz wichtig, total verrostete Riemenscheiben :lol:
Da war bereits sein Sportsparvergaser montiert und damit wurde ein Leistungstest gemacht. Was soll ich sagen, er lief, Leistung war da, Leerlauf war nicht so toll. Was aber auch kein Wunder war, weil keine Ansaugluftvorwärmung angeschlossen war und die Saugrohrvorwärmung aufgrund eines Zubehörauspuffs auch nicht so gut war. Der Prüfstand war draussen und die Temperatur lag so bei 8°C. daher vereiste auch das kurze Fallrohr vom Vergaser ins Hauptrohr.

Danach haben wir meinen mitgebrachten 1303 mit langem Getriebe und einem Typ1:
69 x 85,5/ Zylinderköpfe 40/35, Verdichtung 9 : 1 , bearbeiteter Seriendämpfer mit vergrößerten Endrohren, 123 Standard mit U-Druck (Kurve B), Solex 34 PICT3 und Pauter B456. Kipphebel, Saugrohr, Wärmetauscher, Kunstoffluftfilter (mit K&N Einsatz) Serie, aber angepasst.

Jetzt wurde es spannend, weil es ja um die Unterschiede ging. Wobei ich auch fairerweise sagen muss, das Guido seine Angaben immer auf den Serienmotor bezieht.

Nachdem mein Basisobjekt gemessen war, wurden folgende Vergaser ausprobiert:

2. 37er Wensing
3. Chinesium Nachbau, mit größerem Trichter und angelehnt an den 37er(frisch aus dem Karton von Bug World zur Verfügung gestellt) :up:
4. 39 Wensing (eher gedacht für größere Hubräume, aber wir waren ja einmal dran) :lol:

Die exakten Werte hat Lars in Heimarbeit ausgewertet. Mit reichten erst einmal die Linien auf dem Papier 8-)

Ergebnis:
Der 37er Wensing hat deutlich über meinem Standard gelegen.
Der Jingpingeiweg Vergaser konnte das aber fast genauso gut :shock:
Der 39er hat noch einmal ein Hauch zu gelegt, lief aber im Leerlauf nicht so gut.

Erläuterungen zum Ergebnis:
Wir hatten leider keinen 4-Gastester zur Verfügung und das Lambdatool steckte nur im Endrohr. Der Geruch zeigte meiner Meinung nach noch von reichlich Möglichkeiten, zur sparsameren Abstimmung auf.
Guido hat die Vergaser aus dem Lager genommen. Es wurde also mit der Basisabstimmung getestet, die Guido so verkauft. Da der Motor nicht Serie war, muss da vermutlich immer nach gearbeitet werden.

DAS IST MEINER MEINUNG NACH DIE WICHTIGSTE ERKENNTNIS FÜR ALLE, DIE BEIM GUIDO EINEN VERGASER KAUFEN. AUFBAUEN UND ALLES LÄUFT, WIRD ES SO NICHT GEBEN: DAS WÄRE AUCH ETWAS ZU EINFACH. AUCH BEI DEN SERIENMOTOREN IST EIN FEHLERFREIES UMFELD DAS A UND O.
ABER GUIDO STEHT DA ZUR VERFÜGUNG, ES SEI DENN MAN HAT EINEN JINPINGEIWEGVERGASER GEKAUFT :mrgreen:

Ich habe natürlich den 37er gekauft (nicht geschenkt, falls einige das jetzt glauben) 8-)
Die 85km nach Hause mit Autobahn, Landstrasse und Stau lief der Motor sauber. Die Gasannahme war wirklich sauber, auch wenn ich ihn ohne schalten hochgezogen habe. Ich habe anschließend wieder getankt und hatte einen Durchschnittsverbrauch von 9,5l. Inclusive der Prüfstandsläufe und der Vergaserwechsel (Schwimmerkammern immer leer!)
Dieser Vergaser wird jetzt so gefahren und dann zeigt sich der Verbrauch und andere Dinge, die man erst bei längerem Gebrauch feststellt.

Der Leerlauf ist nur sauber wenn die Lld höher als 1000 1/min ist. Darunter geht er in den Keller und aus. Das war allerdings mit dem Serienvergaser auch so, da war die Schwelle aber niedriger. Das schiebe ich auf die Nockenwelle und noch etwas Feinarbeit, die ich mit einem 123USB im Zündzeitpunktband zu beheben hoffe. Da habe ich mir vorher auch nicht so viel Mühe gegeben.

Ausblick:
Ich werde jetzt etwas Feinarbeit investieren und eine Lambdamessung einbauen, um die Werte während der Fahrt fest zu halten.
Es geht also weiter.

Schlußendlich muss ich noch etwas zu der handwerklichen Ausführung sagen. Das, was ich in Guidos Werkstatt sehen und anfassen konnte, waren wirklich sauber ausgeführte Arbeiten an Serienvergasern. Wer einen Serienvergaser überarbeitet bekommen möchte, ist da gut aufgehoben. Wird aber Geduld haben müssen ;)
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Xmil
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von Xmil »

B. Scheuert hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 13:11
DAS IST MEINER MEINUNG NACH DIE WICHTIGSTE ERKENNTNIS FÜR ALLE, DIE BEIM GUIDO EINEN VERGASER KAUFEN. AUFBAUEN UND ALLES LÄUFT, WIRD ES SO NICHT GEBEN: DAS WÄRE AUCH ETWAS ZU EINFACH. AUCH BEI DEN SERIENMOTOREN IST EIN FEHLERFREIES UMFELD DAS A UND O.
ABER GUIDO STEHT DA ZUR VERFÜGUNG, ES SEI DENN MAN HAT EINEN JINPINGEIWEGVERGASER GEKAUFT :mrgreen:
Da möchte ich Guido mal die Brücke treten!

Er hat explizit nach einem Standard 1600er gefragt! Und ich denke das wenn alles Standard ist, das auch funktioniert. Ging bei den Standardvergasern ja auch Millionenfach.

Aber wer hat schon den Standardmotor!
Jetzt kannst du Guido anrufen, ihm sagen was du hast und er zaubert was zusammen!
Ich hab meinen 37er Wensing drauf gebaut und nach Lambda war der perfekt! Ich habe nur die LLD etwas angepasst, wäre aber nicht unbedingt nötig gewesen. Genauso hat es VeeDee auch geschrieben, scheint also kein Zufall zu sein, sondern doch „Können“

VG Bert
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VeeDee
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von VeeDee »

Ich habe auch einen 37er Wensing auf einem 2l-Kundenmotor.

Sehr sauber verarbeitet, lief sofort, aber auch mit Schwierigkeiten im Leerlauf, da zu fett.
Leerlaufdüse eine Nummer kleiner, und schon war das Leerlaufeinstellen kein Problem mehr. Stabile 850 Touren, wie Serie.

Mehr zum Motor: viewtopic.php?t=22663
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
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Baumschubsa
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von Baumschubsa »

Vielen Dank erst mal an alle die diesen "Test" so kurzfristig möglich gemacht haben und das die Ergebnisse auch geteilt werden.

Ich hatte bisher zwei Wensing Vergaser. Einmal einen Sportspar und einen 37er auf einem originalen 1600er. Draufbauen und es passte. Werte mit einer Endrohrsonde waren gut.

Jetzt kommt demnächst noch ein 1385er mit Sportspar und ein leicht bearbeitete 1,7l mit 37er Vergaser.
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von oberfeld0899 »

Habe jetzt 2 mal bei Wensing etwas machen lassen. Beim Mex den 30 PICT zum Sportspar umbauen lassen.
Vergaser montiert und Motor gestartet. Motor ist gleich angesprungen und ohne ruckeln oder sonstigem gelaufen.
Lediglich CO musste leicht korrigiert werden. War nie auf einem Prüfstand , kann deshalb keine Aussage zur Leistung machen. Gefühlt sind es aber deutlich mehr wie die versprochenen 4 PS. Da ich auf Typ 4 umgesattelt habe läuft der Mexmotor jetzt im 1302 meines Kollegen der damit seinen 1300 AB ersetzt hat. Er hängt bedeutend besser am Gas wie der AB und macht sich auch im schwereren 1302 ganz gut.
Gestern sind meine Weber vom Überholen bei Wensing zurück gekommen. Habe sie heute Morgen montiert. Gestartet ,angesprungen und und läuft ganz ordentlich . Natürlich muss er noch eingestellt werden.
Bin mit Wensing sehr zufrieden, einfach top Arbeit,
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B. Scheuert
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von B. Scheuert »

@Bert
Das sollte von meiner Seite aus keine Beschwerde sein. Ich habe ja auch angesagt, daß ich einen nicht ganz orginalen Motor bringe. War aber alles kein Problem.
Ich habe diese Bemerkung auch nur gemacht, weil ja oft genug Strategen mit einem Motor ankommen, der vorher schon nicht lief und dann der Meinung sind das der Vergaser es richten muss!
Mir ging es ja persönlich um die Leistungssteigerung, die er da versprach.
Und in diesem Fall war das Ergebnis ja klar. Die Leistungsteigerung ist definitiv vorhanden.
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Poloeins
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von Poloeins »

War schon ein lustiger Tag:D

Bernd hat das sehr schön zusammen gefasst!

...und danke an den Andreas von Bug-World.de das wir den Vergaser testen durften.

UND allen Zweiflern:
Bis auf die Ausgangsmessung(bei der ich nicht aufgepasst habe) wurden alle Messungen ordnungsgemäss durchgeführt und nicht manipuliert. Das habe ich sehr genau überwacht.

Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich das Ergebnis nicht auf der Motorbremse beim nächsten Motor mit Serienvergaser, selber überprüfen würde;-)...Der Chinese bleibt bei mir im Tempel auf Abruf erstmal liegen;-).#

Desweiteren habe ich mit Guido ausgemacht das ich mit dem Gartenmotor, der ja annähernd ein neu aufgebauter 1200er Serienmotor ist, ich vorbei komme und wir an dem Motor den "Wundervergaser" für den 1200er testen.

Sein Motor war in meiner Sicht nicht geeignet dafür, weil da einfach zu viel Scheisse dran war...uralter Verteiler nur Unterdruckverstellung, Kabellage katastrophe, keine Kühlung usw...

Danke für deine Gastfreundschaft :)
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
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B. Scheuert
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von B. Scheuert »

Noch eine Bemerkung zu dem 1200er Sportsparvergaser. Ich konnte ein leeres Gehäuse anschauen. Der Durchlass ist schon deutlich grösser, als beim Serienvergaser! Bleibt noch das nicht optimale Saugrohr. Aber der Vergaser sollte es können.
Auch das selbstentworfene Saugrohr mit den Endstücken ist ein feines Teil :romance-admire: Für Leute die bereit sind, sich etwas von der Orginalität zu verabschieden, bekommen da ein gutes Produkt. Und es ist nicht von CB!
Für die Zweivergaseranlagen der VW Bus Typ4 Motoren hat er größere Lufttrichter da. Die Abstimmung ist aber noch nicht komplett.
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oldwenz
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von oldwenz »

Nun auch noch mal meinen Senf dazu ;-)
Auch ich bestätige, dass es ein Termin in freundlicher Runde war, mit rein technischer Auseinendersetzung. So, wie man es haben möchte! Jeder von seinem Standpunkt aus, wie es sein soll.
Zunächst mal zum 1200er: Ja, es war kein optimaler Motor. Tatsächlich ein alter Lagermotor, irgendwann mal aus einem Schlachter gezogen und 20 Jahre in die Ecke gelegt. Ein solcher Motor, nur flux ans Leben gebracht um einen Leistungsunterschied aufzuzeigen, kann und sollte auch kein Referenzobjekt darstellen. Einzig die Tatsache, dass der Vergasertausch einen deutlichen Leistungszuwachs bringt, sollte aufgezeigt werden. Es waren am Ende dann sogar 4kW, aber ohne Anspruch auf einen Refernzwert. Fazit: Erkennbare Mehrleistung rein durch Vergasertausch und Lars hat auch noch, trotzdem noch recht ungläubig, geprüft, ob die Zündung mit dem originalen Vergaser auch noch voll ausregelt: Ja, sie regelte sauber voll aus! Um bei der Zündung zu bleiben: Ja, rein unterdruckverstellender Verteiler gepaart mit Ölbadluftftilter: Ganz klar deshalb, weil es vom 30/3 2 Grundversionen gibt, die mit den jeweiligen Verteilertypen laufen. Die Bedüsungen für Leerlaufdüse und Zusatzkraftstoffdüse sind bei den beiden Typen nicht identisch, daher wird der 1200er vom Test nun auf einen referenzfähigen Zustand gebracht und dann die Bedüsung sauber ermittelt, mit erneuter Messung, die ich hier dann gern vorstellen möchte.
Zu den 37ern:
Zunächst der erste Hinweis zur Einstellbarkeit auf Bernd seinem Motor. Wie er schon selbst erwähnt hat, läuft sein Motor erst bei 1000 Touren im Leerlauf rund. Wenn man nun den Leerlauf auf 1000 Touren bringt, geht das mit der Erhöhung der Drehzahl mittels Umluftschraube einher. Damit wird das Verhätnis von Umluft zu Frischluftanteil durch die Bohrung in der Klappe zugunsten der Umluft geändert. Da nun die Zusatzkraftstoffdüse ungeregelt in die Umluft abgibt, erhöht der Grundgehalt an CO und der Regelbereich der CO-Schraube schiebt sich in Richtung fett. Um das nun wieder in den Regeleberich zu bekommen, habe ich nur die Bohrung in der Klappe ein wenig größer gemacht und der Regelbereich war wieder da. Diese Beratung kann ich auch via Telefon jedem Kunden, der einen Vergaser bei mir gekauft hat, leisten. Einen Chinesen kann man dazu nicht anrufen....
Daher laufen meine 37er auf Serienmotoren ohne Änderungen sofort!
Wie Bernd auch richtig geschrieben hat, haben wir draußen bei 8 Grad gemessen. Bei jeder nachfolgenden Messung hatten wir mehr Temperatur auf der Rolle und auch in den Reifen! Dier Schleppleistung hat sich also verringert, auch messbar verändert, das konnten wir sehen. Der Chinese hat dem 34er gegenüber schon ein Leistungsbenefit, allerdings liegt er komplett unter meinem 37er. Je höher die Drehzahl ging, um so mehr hat der Chinese verloren. Und out of the box war der NICHT! Lars hat da noch ein wenig gefummelt!
Und wo ich gerade dabei bin, möchte nicht gleich 20 Seiten verbraten, um alle Nachteile des Chinesen aufzuzählen ;-), sei erwähnt, viele kennen es, verbaut, eingestellt und gefahren, und nach ein paar Tausend Kilometern wieder runter. Weil hoffnungslos ausgeschlagen. Das Grundmaterial ist sau übel, und die Wellen laufen ohne Lager im Gehäuse......und es gibt ja quasi nur eine Version, auf größeren Motoren zeigt das dann auf, was es kann. Da gibt es dann zig verzweifelte Versuche, die Gasannahme und den Kaltlauf irgendwie hinzubekommen. All diese Pararmeter sind in meinen 37ern und 39ern bereits berücksichtigt und das läuft auch auf Anhieb. Siehe VeeDee, dir auch einen lieben Dank, wie allen anderen, die hier ihre positiven Erfahrungen genannt haben. Und der dann wirklich fehlende Quarschnitt im Venturi läßt die Motoren zu deutlich an Breitbandigkeit verlieren. Sowas muss nicht sein, wenn das System insgesamt für seine Verwendung sauber ausgesucht ist.
@Bernd und Lars:
Total schöner Termin! Keine mentale und oder auch egonzentrische Blockade bei keinem von uns. Das ist so, wie es sein soll. Sehr gerne lade ich Euch beide wieder ein, mein Gast zu sein. Auf der Rolle mal genauer gucken, was geht, was passiert.
In Zukunft wird der Prüfstand dann noch mit einer neuen Elektronik ausgerüstet, dann können wir viel mehr Werte abrufen. das wird dann noch interessanter. Wenn das fertig ist, melkde ich mich und wir auch hier mal ne Challenge starten.
Leider hab ich verpennt eine weitere Kopie des Testlaufs für mich zu machen. Vielleicht möchte Lars oder Bernd hier noch kurz die Leistungsmessung posten??

Gruß, Guido

PS.: Hier auch nochmal deutlich: Wenn jemand einen Vergaser bei mir gekauft hat und nicht zurecht kommt, egal, woran es liegt, meldet Euch! Ich bin so lange da, bis das top läuft. Selbst, wenn es ganz woanders dran liegt, ich helfe gern meinen Kunden: 0173/5998493
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oldwenz
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von oldwenz »

Noch kurz in eigener Sache: Wer sich für einen Vergaser aus unserem Hause interessiert, es besteht natürlich die Möglichkeit hier vorbeizukommen und dann sofort seinen Motor vorher und nachher messen zu lassen. ;-)
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oldwenz
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von oldwenz »

Ein letzter noch: Wir haben in dem letzem Jahr alles dran gesetzt, schneller zu werden. Sportspar, 34er, 37er, 39er und auch die Ansaugwege sind quasi jederzeit verfügbar da standardmäßig am Lager! Sonderversionen, wie zB Typ3 Vergaser umgebaut für über 2 Liter sind immer noch mit Wartezeit beaufschlagt, kommen aber auch bald in den Lagerbestand, ebenso, wie Typ4 Serienvergaser und auch die leistungsgesteigerte Version, sowohl für t2 als auch T3....Also gerne anrufen oder schreiben, extra lange Wartezeiten haben wir deutlich reduzieren können.....
Flow666
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von Flow666 »

Moin!
Danke für die ausführlichen Berichte.
Auch ich kann nur Gutes von meinem 37er Wensing berichten!
Nach Angaben meines Motors bestellt (1641, 040er Köpfe, 8,0:1; Pauter B456, Verteiler Serie, NOS VW Topf mit Riechert Nachschalldämpfer) und zügig geliefert.
Direkt auf den ungelaufenen neuen Motor aufgebaut - Schlüssel rum und läuft!
Minimal nachjustiert und alles passte (Lambda im Endrohr).
Leerlaufdrehzahl in dieser Konfiguration gerade eben AU-fähig (und bestanden), noch schöner aber läuft er bei 900 U/min.

Einzig der morgendliche Kaltlauf ist trotz funktionierender Saugrohrvorwärmung,
funktionierender Ansaugluftvorwärmung und geprüfter Startautomatik noch etwas zu optimieren:
Hier ist die Gasannahme in der lediglich ersten Minute schwierig und ruckelig, aber wirklich nach nur einer guten Minute ist alles gut.
Bei warmen Motor ist die Laufkultur vorbildlich (hatte in 25 Jahren noch keinen so schön laufenden Typ1) und sehr kraftvoll!!
Auch scheint die Wahl der Nockenwelle gut zu harmonieren.
So macht es Spaß!
Qualität der am Vergaser ausgeführten Arbeiten kann meiner Meinung nach besser nicht sein - hier spricht man von Ware, die ihren Preis wert ist!

Danke und Gruß,
Florian
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Poloeins
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von Poloeins »

Wenn es so gewünscht ist, kann ich natürlich sehr gern die Leistungskurven posten.

HIer die Eingangsmessung( die ich nicht überwacht habe:D ) gegen den 37er Wensing. Leider hat er bei der Eingangsmessung die Verlustleistung nicht komplett aufgemalt...Ich habe mal mit dem Lineal und besten Wissen und Gewissen die Leistungen abgelesen und berechnet:

Bild

Jetzt kommen noch die von dem Bug-World.de Chinesen: Das ist der blaue Strich der exakt über dem grünen Strich des Wensing 37er liegt:
Bild

Jetzt korrigiere ich mal eben die Aussagen von Guido die ICH so auf keinen Fall stehen lassen kann:
-Der Chinese hat oben nicht mit steigender Drehzahl weniger Leistung gemacht...das was da hinten auf den Kurven an zappeln ist, liegt irgendwo ausserhalb des Betriebsbereiches des Motors. Das kann einsetzendes Ventilflattern, Messabweichung oder sonst was sein...wir reden über 1/4PS..bei zwei weitern Messungen hätte es genau umgedreht sein können...

-Stimmt.Ich habe den Chinesen vorher zerlegt und nach dem Rechten geschaut. Aber ich habe bis auf das ich die Starterklappe eingestellt habe und die Hauptdüse kleiner gemacht rein gar nichts verändert oder geputzt. Funfact am Rande: Bug-World packt tatsächlich 6 verschiedene Düsen mit zu dem Vergaser dabei um das auf seine Bedürfnisse/Motor abstimmen zu können.
TROTZDEM gebe ich zu Protokol das ich von den Dingern erst zwei Stück genutzt habe und die Vergaser nicht von mir sind!!.Bei denen war aber alles i.O. ausser das die Starterklappe falsch eingestellt war...NOCH ein Funfact am Rande...bei dem Vergaser vom Guido war das aber auch den er aus dem Regal gezogen hat :laughing-rofl:

-Aussage der 39er hat nochmal mehr Leistung gemacht als der 37er ist schlichtweg falsch(rote Linie!). Wie man auf dem Graphen sieht, ist genau das mehr an Radleistung gemessen worden was an Verlustleistung gefehlt hat.
Ob der Motor leichter drehte,die Reifen warm waren oder die Rolle ist irrelevant...es ist so wie es ist.

-Aussage das der Vergaser nicht lange halten kann weil die Welle nicht gebuchst ist,ist einfach eine Vermutung und keine konstruktive Kritik auf die wir uns ja hier verständigt haben weil WIR es ja einfach nicht wissen! Guido hat DIESEN Vergasertyp vorher noch nicht gesehen und ich fahre schlichtweg keine Vergaser mehr.
Serienvergaser sind auch nicht gebuchst...klar, sie sind ausgeschlagen.ABER die sind auch 50-60Jahre alt :lol:
Wenn der Chinese 10Jahre durchhält, ist das schon okay. ACHTUNG jetzt kommt NUR MEINE MEINUNG:
Das schwächen der Welle von 8 auf 6mm um dort einen Gummi/Vitonoderwasauchimmerring unter zu bringen als Abdichtung einer Welle, finde ICH überhaupt nicht gut.Eine Welle,wenn sie abgedichtet werden soll, wird über einen Simmerring abgedichtet.So wie beim Solex 32DIS z.B.. Zudem braucht niemand diesen Ring wenn dort eine Bronzebuchse eingezogen ist ist und passend auf H7 gerieben ist.Das ist 100%ig dicht ohne die Welle zu schänden;-)...ABER DAS IST MEINE MEINUNG!!!

Zu dem Kaltstartverhalten/Standgas/Einstellbarkeit:
Da schlägt einfach nichts und niemand den originalen Vergaser.Ich berichte hier wie ICH das geobachetet habe an dem Freitag.
Bernd kam mit dem Serienvergaser an.Der Motor lief bei 1100IUmin im Stand.Nach seiner Aussage würde er aber irgendwann absterben.Das habe ich nicht wahrgenommen als der am Prüfstand lief.ALLERDINGS war bei der Eingangsmessung der Motor auch noch nicht so lang am laufen das die Starterklappe in "Warmstellung" gewesen ist.Beide Herren haben aber versichert das bei der Messung die Klappe bei Vollgas komplett geöffnet ist, bauartbedingt.
Dann kam der Vergaser vom Guido drauf.Auffällig war das er die ganze Zeit am Gasgeben war.Kaltstartverhalten würde ich als schwierig bezeichnen.ICH REDE HIER VON DER MOMENTAUFNAHME an dem Freitag.Wie das wirklich ist, kann Bernd dann aus der Praxis berichten.Anscheinend haben sie noch rumgedüst als ich das Feld schon geräumt hatte. Ich konnte den Vergaser nicht einstellen..was aber nichts heisst;-). Aber eins ist sicher, wer so eine Einstellbarkeit wie beim Serienvergaser erwartet, ist auf dem Holzweg. Die Übergänge sind eher schwammig gewesen WAS ABER AUCH AN DEM MOTOR GELEGEN HABEN KANN!!!
Auch wenn das niemand lesen will, war der Chinese etwas gutmütiger im Kaltstart aber zeigte ähnliches Verhalten bei der Einstellerei obwohl es dort meines Empfinden nach, etwas einfacher aber auch weit weg von Serienvergaser lag!
Mein Fazit:
Was Guido da fummelt ist handwerklich auf einem tollen Niveau.Er ist hilfsbereit und hat menschlich ist der schon Bombe.
Empfehlen würde ICH aber immer noch keinen der 37er Vergaser egal wo der herkommt. Die 5 oder 6PS die da aus dem Motor eventuell rausgeholt wurden, sind wahrscheinlich das maximale was man aus dem Umbau rausholen kann. Bernds Motor braucht anscheinend Luft und reagiert gierig da drauf. ABER so einen Motor wie Bernd hat, kann man als normaler Käferfahrer nicht wirklich gut finden. Wer will schon mit 1300UMin Standgas an der Ampel oder im Stau stehen? Wer will morgens(wenn das noch so ist!!!) erst 5-7mal den Motor aufheulen lassen damit der Motor im Stand nicht sofort wieder ausgeht!?!??
Ich kann mir gut vorstellen das bei einem Motorkonzept das besser zu seinem Serienvergaser passt, der Leistungsgewinn geringer ist. Das ist aber nur eine Vermutung die man halt mal so ausprobieren müsste.
Ich rate deswegen jedem der den einfachen Weg gehen will, einen Serienvergaser revidieren zu lassen und damit glücklich zu werden.
Wenn man richtig Bock auf basteln hat entscheidet halt der Geldbeutel ob es der wirklich schön gemachte Wensingvergaser ist oder der brauchbare Chinese mit der Oberflächenvergütung die jedem Trikefahrer ein nasses Hösschen bereitet:D

Ich bin sehr sehr gespannt ob der Bernd das hinbekommt, das der 37er so gutmütig wird, wie der Serienvergaser.Dann ist das eine echte Option und ich revidiere meine Meinung:-)

Da unser Stefan den Chinesen auf seinem 1385ccm mit AB-Köpfen hat, werden wir ,wohl oder übel, noch an dem weiterforschen. Wie bei ihm das Kaltstartverhalten ist,weiss ich nicht mal. Messung zu Serienvergaser steht aber an bei HR-Engeneering in Doesburg.Wir werden berichten...
Zumindest werden wir dort mal schauen ob der so schnell ausschlägt, wie vermutet. Wenn ich den Vergaser buchse, werde ich Bilder machen...keine Sorge!

So...weiter machen! :character-afro:
Zuletzt geändert von Poloeins am Di 14. Feb 2023, 06:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Torben Alstrup
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von Torben Alstrup »

Hm ja, also. Für einen Standard 1600-Motor,oder in der nähe von, bin ich volständig mit Lars. Da ist ein 37er Vergaser Geld raus den Fenster. Sie können es in ein CB/Empi-Mittelteilinvestieren. Das kannst je nach motor 2,3,4 ps freigeben.
Doch, wenn man zb. ein 1600ér bauen, NACH GENAUE specs kannst du zb. mit ein 37er Chineser oder umgebauter 34ér rund 80 ps und rund 140 Nm machen, NOCH mit fast seriemässig Leerlauf und Kaltstart.
Wenn wir 1776 oder grössere Moteren sprechen bekommt der Bild etwas anderes.

Ich habe ein 2165ér Motor an der Strasse mit meine eigene Saugrohr der in der mitte von Guido´s und ein CB ist, Guido´s 37ér vergaser und seiner endstücke. Mit nur ein pre 2020 CB 2239ér nocke, und leicht bearbeiteter Panchito Köpfe, und ein Customsport Topf, bin wir bestimmt über 115 ps und in der nähe von 190 Nm. - NOCH mit serie Leerlauf und Kaltstart und noch mit 9,3l/100 @ 100 kmh cruise in ein 78ér T2b camper.
Der grösster fehler leute machen wenn die solche Motoren bauen ist ein zu agressiver oder ein Nockenwelle mit falsche eigenschaften einbauen. Z.B. eine 276 Grad Nockenwelle ob von Engle, Scat, CB etc ist NICHT! egal.

Ich will nicht der Bernd etwas in die shue schiessen, aber wenn seiner Motor 1100 U.m. drehen muss um ein saubere leerlauf zu haben ist etwas nicht richtig. Und ich bin recht sicher das ich weiss was. aber das ist zwischen er und mich ob er will es diskutieren.

Mfg.
Torben
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B. Scheuert
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Re: Wensing Vergaser Erfahrungen am lebenden Objekt

Beitrag von B. Scheuert »

Wer misst misst Mist! :lol: Das war schon damals so.
Wenn man sich das Diagramm anschaut, dann ist ein Kästchen (ganz normales Rechenblattpapier) 10 KW.

Die Linien werden mit einem Filzstift gezogen. Da ist die Linienbreite schon 2 - 3 KW. Wir haben mehrfach hintereinander gemessen, da wird auch dem Prüfstand etwas warm. Also alles halb so wild.

Der 39er ist für größere Motoren gedacht, von daher war mein 1600er das falsche Objekt. Das habe ich aber auch oben schon geschrieben. Mit höheren Drehzahlen ist da mehr machbar. Das ist aber nicht der Bereich für Einvergasermotoren.

Der Jinpingeiwegvergaser hat ein Aluminium Gehäuse. Der Serienvergaser besteht aus Zinkdruckguss. Von der Haltbarkeit ist das Aluminium schlechter. Das wird sich bei unserer Nutzung nicht oder nur sehr gering auswirken.

Die O-Ring Abdichtung mit der eingedrehten Nut würde ich so auch nicht machen. Für einen Wellendichtring ist da aber kein Platz. 100% dicht ist die Messingbuchse alleine nie. Das war es früher aber auch nicht, von daher sehe ich da auch kein Problem.

Jetzt zu meinem Leerlauf. Der war vorher nicht richtig und es ist nicht besser geworden. Ich habe mit dem Abgastester versucht etwas zu verbessern. Momentan habe ich aber zwischen 2 - 3 % CO rund 1300ppm HC
Das wird auch nicht besser.
Eine Kontrolle des Zündzeitpunktes im Leerlauf hat ergeben, das die Standard B Kurve im 123USB bereits bei 1200 - 1300 stark auslenkt und die Drehzahl damit unterstützt. Wenn jetzt die Drehzahl runter gedreht wird, dann wandert der Zündzeitpunkt wieder in Richtung Grundeinstellung. Und dann geht er aus. Völlig normal.
Das hatte Torben mir bereits geschrieben. Er findet auch keine passende Zündkurve im Standard123.

Der Kaltstart ist momentan ( -2° und das Auto hat draussen gestanden) gut.

Torben hatte mir seine Hilfe dazu angeboten, aber die nehme ich erst in Anspruch, wenn ich selbst nicht mehr weiter weiß ;)
Ich werde aber weiter dazu berichten!

Es wird jetzt erst einmal ein 123USB eingebaut, damit der Zündzeitpunkt unten da bleibt wo er hingehört. Dann läßt sich auch eine Aussage zu der Einstellbarkeit treffen.

Stay tuned, wie es so schön heißt oder demnächst mehr in diesem Theater! :lol:
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