Der Ablauf:
Guido hatte einen echten 1200er "Lagermotor" in seinem Käfer montiert. Ein Motor wie ihn wohl die meisten von uns kennen und liegen haben. Also gut eingestaubt, eingelagert wie ausgebaut und ganz wichtig, total verrostete Riemenscheiben

Da war bereits sein Sportsparvergaser montiert und damit wurde ein Leistungstest gemacht. Was soll ich sagen, er lief, Leistung war da, Leerlauf war nicht so toll. Was aber auch kein Wunder war, weil keine Ansaugluftvorwärmung angeschlossen war und die Saugrohrvorwärmung aufgrund eines Zubehörauspuffs auch nicht so gut war. Der Prüfstand war draussen und die Temperatur lag so bei 8°C. daher vereiste auch das kurze Fallrohr vom Vergaser ins Hauptrohr.
Danach haben wir meinen mitgebrachten 1303 mit langem Getriebe und einem Typ1:
69 x 85,5/ Zylinderköpfe 40/35, Verdichtung 9 : 1 , bearbeiteter Seriendämpfer mit vergrößerten Endrohren, 123 Standard mit U-Druck (Kurve B), Solex 34 PICT3 und Pauter B456. Kipphebel, Saugrohr, Wärmetauscher, Kunstoffluftfilter (mit K&N Einsatz) Serie, aber angepasst.
Jetzt wurde es spannend, weil es ja um die Unterschiede ging. Wobei ich auch fairerweise sagen muss, das Guido seine Angaben immer auf den Serienmotor bezieht.
Nachdem mein Basisobjekt gemessen war, wurden folgende Vergaser ausprobiert:
2. 37er Wensing
3. Chinesium Nachbau, mit größerem Trichter und angelehnt an den 37er(frisch aus dem Karton von Bug World zur Verfügung gestellt)

4. 39 Wensing (eher gedacht für größere Hubräume, aber wir waren ja einmal dran)

Die exakten Werte hat Lars in Heimarbeit ausgewertet. Mit reichten erst einmal die Linien auf dem Papier

Ergebnis:
Der 37er Wensing hat deutlich über meinem Standard gelegen.
Der Jingpingeiweg Vergaser konnte das aber fast genauso gut

Der 39er hat noch einmal ein Hauch zu gelegt, lief aber im Leerlauf nicht so gut.
Erläuterungen zum Ergebnis:
Wir hatten leider keinen 4-Gastester zur Verfügung und das Lambdatool steckte nur im Endrohr. Der Geruch zeigte meiner Meinung nach noch von reichlich Möglichkeiten, zur sparsameren Abstimmung auf.
Guido hat die Vergaser aus dem Lager genommen. Es wurde also mit der Basisabstimmung getestet, die Guido so verkauft. Da der Motor nicht Serie war, muss da vermutlich immer nach gearbeitet werden.
DAS IST MEINER MEINUNG NACH DIE WICHTIGSTE ERKENNTNIS FÜR ALLE, DIE BEIM GUIDO EINEN VERGASER KAUFEN. AUFBAUEN UND ALLES LÄUFT, WIRD ES SO NICHT GEBEN: DAS WÄRE AUCH ETWAS ZU EINFACH. AUCH BEI DEN SERIENMOTOREN IST EIN FEHLERFREIES UMFELD DAS A UND O.
ABER GUIDO STEHT DA ZUR VERFÜGUNG, ES SEI DENN MAN HAT EINEN JINPINGEIWEGVERGASER GEKAUFT

Ich habe natürlich den 37er gekauft (nicht geschenkt, falls einige das jetzt glauben)

Die 85km nach Hause mit Autobahn, Landstrasse und Stau lief der Motor sauber. Die Gasannahme war wirklich sauber, auch wenn ich ihn ohne schalten hochgezogen habe. Ich habe anschließend wieder getankt und hatte einen Durchschnittsverbrauch von 9,5l. Inclusive der Prüfstandsläufe und der Vergaserwechsel (Schwimmerkammern immer leer!)
Dieser Vergaser wird jetzt so gefahren und dann zeigt sich der Verbrauch und andere Dinge, die man erst bei längerem Gebrauch feststellt.
Der Leerlauf ist nur sauber wenn die Lld höher als 1000 1/min ist. Darunter geht er in den Keller und aus. Das war allerdings mit dem Serienvergaser auch so, da war die Schwelle aber niedriger. Das schiebe ich auf die Nockenwelle und noch etwas Feinarbeit, die ich mit einem 123USB im Zündzeitpunktband zu beheben hoffe. Da habe ich mir vorher auch nicht so viel Mühe gegeben.
Ausblick:
Ich werde jetzt etwas Feinarbeit investieren und eine Lambdamessung einbauen, um die Werte während der Fahrt fest zu halten.
Es geht also weiter.
Schlußendlich muss ich noch etwas zu der handwerklichen Ausführung sagen. Das, was ich in Guidos Werkstatt sehen und anfassen konnte, waren wirklich sauber ausgeführte Arbeiten an Serienvergasern. Wer einen Serienvergaser überarbeitet bekommen möchte, ist da gut aufgehoben. Wird aber Geduld haben müssen
