Michael461 hat geschrieben:ich mag diese pragmatische Lösung!
Jetzt frag ich mich aber ob es für das Einziehen der Führung auch eine gibt...
So ein Innenmicrometer ist ja nicht grad ein Schnapper...
Kann ich jetzt mit der Räumahle (mit 5 verstellbaren Klingen)die Bohrung im Kopf glätten und ganz leicht aufreiben
so dass das Serienmass (in meinem Fall 13,06 mm Typ 4 Auslass) erreicht ist und eine Serienführung `saugend` reingeht?
und dann anschliessend natürlich das erste Übermass von 13,11 einpressen?
oder wie funzt das? Ich möchte ungern Experimente machen.
Ab wann ist denn ein dauerhafter Press-Sitz gegeben Meister Varus
Ausserdem denk ich grad darüber nach ob man die Führung nicht ebenso reinziehen kann wie Leue die auf der letzten Seite
rausgezogen hat, dann kommt doch die Gefahr der Stauchung gar nicht erst auf...
Zuerst immer Führungen mit Bund nehmen.
Die können nicht reinfallen wenn das Übermass mal nicht passte.
So hat jeder Scherz einen tieferen, wahren Sinn......
Das Übermaß sollte um 0,03mm ( von 2 -5/100mm) sein. Bei mehr als 5/100mm kriegste Probleme trotz heißem Kopf und eiskalter Führung, wegen der Einschublänge. Das heißt, sie wird während des Einziehens mit 'ner Schraube schon wieder warm und stockt. Bei 5/100mm haste da kaum noch 'ne Chance die weiter rein zu kriegen. Außer du hast 'ne Presse.
Dazu muste dir mal die Winkel angucken wie du ein Brücke bauen musst, um die Führung per Schraube gerade einzuziehen wie ausziehen; gestaucht wird die übrigens dabei auch. Dazu die Rüstzeit.
Innenfeinmeßgeräte verwirren oft, da die Bohrungen( besonders bei Nutzung scharfer Nockenwelle mit viel Hub) oval und konisch wird, nicht nur die Innenbohrung f.d.Ventilschaft!
Eine Reibahle durchjagen um gerade Verhältnisse zu schaffen ist gut, ja. Aber man muss da aufpassen. Die Gefahr so außerhalb der Mitte des Sitzringes zu kommen ist groß, was heißt zumindest neu nachschneiden( lohnt sich eigentlich immer). Bei Pech und handwerklichen Ungeschick neue Sitztasche mit neuen Sitzring = teuer.
Und mal ganz genau. Die Oberfläche nach dem reiben entspricht nicht der einer gezogenen,ausgebohrten Führung. Die ist fast glänzend, während die mit einer Ahle rauh ist ---- da wirksame Übermaß ist anders, geringer.
Besser als messen ist ein Messdorn mit kalibrierten Durchmesser. Kosten nicht so viel, kann man mit 'ner Drehbank selber machen. Man braucht nur 2oder 3 Stück. Wenn z.B.15,03 nicht reingeht, kannste noch Serienmaß nehmen.
Wichtig ist der Einschlag-druck:muss schnell gehen(s.o.) und man spürt wie stramm die Führung ist. Denn so - heißer Kopf und eiskalte Führung - kommen die beiden nie wieder zusammen. Das kann auch mal nur 1/100mm sein( Durchschnitt der ovalen,konischen Bohrung), wie ich es schon mal machte. Wie stark muss ich da draufhauen um die reinzukriegen? Fällt die fast von allein rein = wieder raus, zu lose. Muss ich da feste draufhauen= zu stramm, Gefahr des Dombruches.
Dazwischen liegt die richtige Pressung- nochmal: so kalt und heiß dabei aber stramm, kommen die beiden nie wieder in Betrieb zusammen.Die sitzen dann noch strammer, weil sich Messing auch ausdehnt wenn es warm wird.
Mit dem Ausbohrverfahren kann man meist problemlos gleichen, gemessenen alten Durchmesser der Führung in Neu nehmen.