Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

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Varus
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Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Varus »

Vom Forumsmitglied Jürgen Nowak habe ich mir die 316Grad Nocke Typ4 bestellt und erhalten.
Die sich evtl. die kappen 50€ für ein Nockenrad sparen wollen, nehmen das abgenietete originale. Hier mal-neben der Vermessung der Nocke- die Arbeitshinweise:-

Wenn man beide Nockenräder nebeneinder legt, fallen einem nicht sofort die Unterschiede auf, die aber darüber entscheiden ob sich der Motor später dreht, irgendwo schrappend seinen Dienst tut oder gar nicht.
Man muss ja das NW-rad verschrauben (serienmässig ist es ja vernietet und auch bei Schleicher NW)
Die Kopfhöhe der Schrauben ist
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8Unterschied Schraubenköpfe.JPG (105.24 KiB) 7576 mal betrachtet
Die daneben liegt ist schon aus gutem Grund abgedreht. Das liegt daran das die serienmässigen NW-räder(übrigens überwiegend aus Magnesiumlegierung und somit etwa 120g leichter und auch noch 2mm dicker) eine gewölbte Aufnahme der NW haben. Damit ist die Höhe
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13Tiefe Nachkaufrad.JPG (138.36 KiB) 7576 mal betrachtet
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14Tiefe Originalrad.JPG (120.3 KiB) 7576 mal betrachtet
mit 3,5mm zu gering um Schraubenköpfe noch touschierfrei zur Ölpumpe einzuschrauben- der eigentlich wichtige Grund!
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9mit normalen Köpfen.JPG (117.72 KiB) 7576 mal betrachtet
Außerdem sollte man Schrauben in Weichmetallen nicht ohne Unterlegscheiben einbauen. Die Köpfe fräsen sich regelrecht ins Alu rein und verlieren nach einiger Zeit dabei ihre Vorspannkraft und werden locker. Die dünnste U-scheibe, damit man nicht so viel Material wegnehmen muss, ist die Wellscheibe aus Federstahl mit 0,5mm Dicke.
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6 0,5mm wellscheiben.JPG (126.4 KiB) 7576 mal betrachtet
Und dazu muss man den Schraubenbereich mit 14,5mm Durchmesser 2mm tief mit einem Kombisenker ansenken.
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5Wellscheiben.JPG (105.1 KiB) 7576 mal betrachtet
Da passt die Scheibe gut rein und der Schraubenkopf muss aber dennoch um 1,5mm gekürzt werden. Kann man feilen und leichter, auch drehen
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Bis es so aussieht
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Also Platz.
Das Anzugsmoment beträgt min.15 - bis max.25Nm. Besondere Sicherungsmaßnahmen kann man machen(Loctite) muss man aber nicht. Die Gewindehemmung bei M8x1 ist gross genug, um selbstständiges Lösen zu vermeiden. Die Wellscheibe? Nee, hält nix, ist nur gut weil sie so dünn ist und aus Federstahl ist; da reibt sich der Schraubenkopf nicht ein. Loctite? Nee, wird weich bei den Öltemp. Höchstens hinten das Gewinde verstemmen, wenn man es unbedingt sicherererer haben will. ;)

Zur Nockenwelle an sich:
die Vermessung ergab sehr gute Werte.
24,98mm Lagerzapfen
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und der Rundlauf bei 15/1000mm
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3Rundlauf 1.JPG (91.76 KiB) 7576 mal betrachtet
4Rundlauf2.JPG
4Rundlauf2.JPG (83.18 KiB) 7576 mal betrachtet
Der Einbauzeitpunkt steht noch nicht fest, da der zugehörige Motor noch läuft und ich auf geeignetes Wetter und die passende Zeit warte. Man hat ja noch andere Aufgaben :confusion-waiting:
Der Vergleich wird interessant, da z.Zt. da eine 332 Grad 9,5Hub 102Grad Spreizung Nocke (Schleicher) drin ist. Die neue von Nowak hat 316Grad mit mehr Hub und eine grössere Überschneidung 108Grad. Ich erhoffe mir einen deutlich besseren Leerlauf und die gleichen Sprintzeiten. Ich vermute die 332er ist in dem 2,7er Motor leistungsbereiter wo ich selten bin:> > >6000U/min.
So ab 3000U/min geht die wohl :D , aber ich werde mal später über den Vergleich hier berichten.
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oimann
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von oimann »

Winterzeit - Schrauberzeit :)

Hab mir die Nocke auf Jürgens Empfehlung auch bestellt.

Gibt es bei Dir schon einen Bericht aus der Praxis ???

Ahoi Dennis
Einstein ist tot ; Nietzsche ist tot ..... und mir wird auch schon ganz schlecht !
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Varus
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Varus »

Nee, noch nicht. Momentan ist Mopedschrauberzeit :D
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BadWally
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von BadWally »

Habst du das Magnesiumrad jetzt in deinem eigenes Motor verwendet?

(Ich konnte das Nummer nicht sehen, ich glaube die magnesium NW räder haben einen 'B' suffix? und die voll alu einen 'C' hinterm VW Nummer stehen)
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Jürgen N.
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Jürgen N. »

BadWally hat geschrieben:
(Ich konnte das Nummer nicht sehen, ich glaube die magnesium NW räder haben einen 'B' suffix? und die voll alu einen 'C' hinterm VW Nummer stehen)
Hallo Walter,

korrekt.
B=Magnesium
C=Aluminium

Gruss Jürgen
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Varus
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Varus »

Sind zwar nur ein paar Gramm, aber man merkt es doch wenn man die hochhebt.
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BadWally
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von BadWally »

Varus hat geschrieben:Sind zwar nur ein paar Gramm, aber man merkt es doch wenn man die hochhebt.
Also: ja, du hattest ein Magnesium Nockenwellenrad gesteckt.

Ich werde davon doch abraten. Die Magnesium NW-Räder sind bereits (sehr) alt, was für Magnesium Legierungen schlecht auswirkt auf Lebensdauer (Brose, wie die Typ1 Gehause) und es gibt Berichten dass einige Magn. Räder gesprungen/zerstört sind, selbst bei original Nockenwellen und kein Tuning.
Wann ich mich nicht irre, kamen die Magnesium Nockenwellenräder aus den altesten Motoren (wann die Typ4 Gehause auch noch Magnesium waren) und ist die VW Upgrade nicht umsonst ein spätere Buchstaben.
Leider gab es noch ein ganze Menge Restbestanden dieser Nockenwellenräder und sind die noch lange verwendet.
Meiner Meinung nach sind die Schleicher Nockenwellenräder aus voller alu am schönsten.
Natürlich werden sich Leute melden die die Magnesium Räder fahren und noch nie ein gebrochenes Rad gehabt haben. Sorry, aber meiner Meinung nach sind sie aber Zeitbomben.
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Varus
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Varus »

Ja du hast recht, ein guter Hinweis. Magnesiumlegierungen sind ziemlich schnell auf. Man kann ja mal die PORSCHE 6 Zylinder Fraktion der zweiten Generation (1969-1977) fragen, denn diese Motorgehäuse waren aus Mg-legierung und sind heute ein Ärgerniss. :angry-cussingblack:
Die Alugehäuse davor, also 1964-1968 und ab 1977+danach nicht.
-
Aber dieses Rad ist neu, oder quasi neu aus einem Industriemotor. Das auch gezeigte GB-rad passte nur von den Fotos her in die Reihe.
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Aircooled Cruiser
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Aircooled Cruiser »

Die Frage ist : Altert das Mg generell, auch wenn es nicht benutzt/belastet wurde oder nur, wenn es auch im entsprechenden Einsatz war.
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BadWally
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von BadWally »

Ich persönlich wurde sie ohnehin nicht verwenden in einer Tuningmotor. Alu hat einfach ein viel besseres Verhalten zur Schlagartiges Betrieb, noch abgesehen von Alterung durch Wärmecycli.

Von was Varus so alles heir schreibt, hätte ich gedacht, der versteht so etwas :roll: :lol: (nicht böse gemeint, aber das musste ich diesmal los werden :oops: )
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Varus
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Re: Eine neue L-(N)ocke aus dem Frisiersaloon

Beitrag von Varus »

Der grosse Vorteil bei VWs Magnesiumrädern liegt in den versch. Toleranzen die diese Räder haben. Ich meine es waren 6 verschiedene Teilkreistoleranzen ab Werk lieferbar.
Nachteile beschrieb ich ja schon.
Grundsätzlich schlecht sind die nicht, sie liefen bei mir in 2 Motoren problemlos. Nur der letzte hat ein schon genietetes Alurad von Schleicher drin. Es kommt natürlich auf die Federkräfte an, die man dem Motor gönnt. Bei 150kg Enddruck würde ich die Mg Räder auch nicht nehmen, das geht nicht lange gut. Aber bis 100kg....kein Problem.
Durch Lagerung altern die nicht.
@bad wally:- man kann nicht alles jedesmal beschreiben- s. Motorengehäuse aus Mg Typ1 oder Typ4; waren auch versch. Ansichten :D
Quo vadis
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