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Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 01:46
von schickard
Moin,
wie stellt man sich am schlausten beim ziehen der Ölverschlussstopfen im Gehäuse an?
Loch bohren und Gewinde reinschneiden ist soweit klar .. aber:
- hilft Hitze oder Kälte?
- ruckartig oder langsam wie mit nem Abzieher?
Oder noch weitere Tipps zum möglichst schonendem und sauberen Arbeiten? Auch gern zum wiederverschliessen mit Madenschrauben bzw Gewindestiften .. welches Material (verzinkt, Edelstahl) zum Beispiel?
Danke euch und Grüße,
Christian
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 02:49
von Poloeins
NICHT MACHEN...ich sehe da drin keinen Sinn...Wenn du es sicher gereinigt haben willst(unnötig meiner Meinung nach wenn man mit Bremsenreiniger und Druckluft arbeitet) dann würde ich es in ein Ultraschallbad geben lassen...
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 11:37
von Arnoud
In Englisch:
http://www.huelsmann.us/bugman/FilterTech.html
Ich hab mal den Kummetat danach gefragt und Er meinte das wäre unsinn-beim Typ4 waren Ihm noch nie welche raus gekommen

.Der Walter (Badwally)hat mal ein Foto eingestellt wo zu sehen war was ein Schlamm sich hinter solche Stopfen verbirgen kann aber kann das Foto so schnell nicht finden.
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 11:52
von Jürgen N.
Gerade beim Typ4 hatte ich das schon selber 1 x.
Und "witzigerweise" hat der Käufer von Kummis ehemaligem 1/4 Meilerenner ( aus Anfang 90 ) mit 2,6l Holzapfelmotor nach wenigen 100km die Getriebeglocke aus diesem Grund voll mit Öl

.
Ich nehme immer nicht verzinkte Madenschrauben auf Längenmass gedreht.
Verzinkt im Typ4 Gehäuse geht die nie mehr raus!!
Gruss Jürgen N.
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 13:05
von Arnoud
Gut das Du das sagst(wegen verzinkt und Alu)-das wusste ich nicht.Bekannte von mir hatte auch mal das die Stopfen rauskam bei 140 auf'm linker Spur-Motor war totalschade.
Hat jemand erfahrung mit Metrische Gewindestopfen im Gehäuse(Typ1+4)?Ich mag den Zollkram nicht so.
Gruss,Arnoud
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 18:01
von 181er
Ich habe das vor drei Jahren (zum Glück!) bei meinem Typ-1-Gehäuse gemacht.
Verbaut habe ich Verschlussschrauben nach DIN 906 und zwar in folgender Größe und Anzahl:
M8x1: 5 Stk.
M10x1: 1 Stk.
M14x1,5: 2 Stk.
M16x1,5: 2 Stk.
M18x1,5: 1 Stk.
M22x1,5: 1 Stk.
Die haben ein kegeliges Aussengewinde, also nicht zu fest anziehen!!!
Ich habe damals noch Loctite-Gewindedichtmittel draufgegeben.
Gruß
Thorsten
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: So 29. Jul 2012, 18:50
von Varus
Bei mir ist noch nie einer rausgeflogen, doch hört man davon.
Kegelige Gewindestopfen würde ich nicht nehmen, weil das Material an einer Stelle (z.B. beim Typ4 mit ehemaliger Benzinpumpeananschluss-Vergasermotor) wo man die reindreht zu dünn ist, dann zu wenig trägt auf die paar Gewindegänge und wenn man es mit dem Anziehen übertreibt.
Verzinkte Schrauben gehören ins Alu, nicht umgekehrt. Mindestens. Blanke, schwarze Schrauben zerstören das Alu mit der Zeit wegen der elektrochem. Spannungsreihe. Und die kriegt man dann nur mit dem angewachsenen Alugewinde raus.
Bestens sind Alu -oder Edelstahlschrauben.
Und der Dreck der da vorliegen soll bleibt ein Leben lang davor. Das ist 'ne Ruhezone und bleibt eine. Wie man schon hörte: selbst nach intensiven Waschen lag da noch( nach ziehen der Stopfen) Dreck davor. Also, der bleibt auch da. Mehr wie mit'n KÄRCHER in die Kanäle reinhalten geht nicht. Trotzdem Dreck. Da spült auch eine neue Ölpumpe nix aus.
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: Do 2. Aug 2012, 23:53
von schickard
Hi,
danke für die vielen Antworten
Wie fast immer hab ich mich nicht abhalten können, es selbst auszuprobieren. Ich hatte noch das "Zweizylinder" 30PS Gehäuse im Keller, so konnte ich es gefahrlos testen (
http://bugfans.de/forum/allgemein/kolbe ... t1206.html )
Folgende Erkenntnisse in Kurzform:
- es war das schäbigste Gehäuse (Ventilabriss usw), was ich hatte und dennoch fanden sich in den Kanälen hinter den Stopfen
keine auffälligen Ablagerungen
- ich hab mit der Methode beim raus ziehen am Gehäuse
nix kaputt gemacht, die kleinen 5mm Stopfen sind schon beim M4 Gewinde schneiden raus gekommen
- ich hab mit der Methode beim Gewindeschneiden
jede Menge neue Späne ins Gehäuse gebracht, die natürlich auch gründlichst entfernt werden müssen
Ein paar Bilder der Aktion:

- Erster Versuch an dem am leichtesten zugänglichen Stopfen
- Foto 1.JPG (254.39 KiB) 7115 mal betrachtet

- Mein Auszieh"werkzeug": 50mm M6 Schraube, 11er Nuss
- Foto 2.JPG (200.86 KiB) 7115 mal betrachtet

- nach 5.0mm vorbohren und M6 Gewindeschneiden einfach einsetzen und die Mutter drehen. Macht einmal kurz *knack* und danach gehts total easy
- Foto 3.JPG (272.17 KiB) 7115 mal betrachtet

- Der Stopfen..
- Foto 4.JPG (213.46 KiB) 7115 mal betrachtet

- Auch an schwerer zugänglichen Stellen ging das bestens. Die kleine Nuss passte *wie dafür gemacht* auf den Vorsprung
- Foto 5.JPG (194.41 KiB) 7115 mal betrachtet
Ich lass die Stopfen nun drin
Grüße,
Christian
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: Sa 4. Aug 2012, 08:49
von orra
Hallo zusammen,
ob man die Stopfen nun alle heraus zieht und gegen Gewindestücke ersetzt ist meines erachtens eine rein philosophische Frage.
Man kann bei so einer Aktion auch viel falsch und kaputt machen.
Bei stark bearbeiteten Gehäusen macht es vieleicht Sinn, den Hauptölkanal zu öffnen.
Eines ist aber empfehlenswert: Auch bei neuen Gehäusen verstemmen wir die vorhandenen Stopfen noch etwas.
only my two cent
Gruß,
orra
Re: Motorgehäuse Ölverschlussstopfen ziehen - Erfahrungen?
Verfasst: Sa 4. Aug 2012, 11:07
von Poloeins
Absolut +1!!!