bugfans.de - das aktive Käfer Forum mit Markt und Stammtisch Board

Hallo zusammen,

beim diesjährigen herbstlichen Radwechsel auf die Winterstandreifen, hab ich die Radkappen mal ausnahmsweise nicht ignoriert wie sonst, sondern mal genauer hingeschaut.

Zwei der originalen VW Radkappen sind innen stark verrostet. Ich vermute stark, das ich nicht der Erste bin, der dieses Problem hat Hat sich jemand schon mal daran gewagt und kann ein paar hilfreiche Tipps geben, wie der Rost am einfachsten zu entfernen ist? Danach denke ich an eine Konservierung mit Fertan oder Evapo-Rust.

Freue mich über ein paar Tipps!
Viele Grüße aus München
Tom

Hallo Tom,
ich mache dies folgendermaßen:
Zuerst den Rost soweit möglich mechanisch entfernen (z.B. Zopfbürste auf Bohrmaschine, noch besser: Strahlen).
Anschließend mehrfach mit Phosphorsäure 85% behandeln, bis sämtlicher Rost weg ist.
Danach ausgiebig mit Wasser waschen, trocknen und mit Epoxy-Primer pinseln.
Wer möchte, kann nach dem Trocknen noch etwas Mike-Sanders o.ä. draufpinseln, dann hat man für die nächsten 10-50 Jahre Ruhe

Servus Tom,

aus einem jüngsten Eigenversuch habe ich hier mit der rotierenen Drahtbürste eher die Befürchtung bei zu festem Aufdrücken entweder Verformung oder Anlaßfarben auf der Vorderseite herbeizuführen. Da ist kontrolliertes Sandstrahlen (Druck anpassen) wohl tatsächlich die bessere Wahl, zudem man ja auch unter den Rand kommt. Die Behandlung der frisch gestrahlten Oberfläche mit phosphorbasierten Mitteln oder gleich grundieren ist Ansichtssache.
Je nach Güte des Rostabtrags tendiere ich persönlich auch nur zu Zinkspray, danach der übliche Schutz durch Decklack.

Hallo,
ich würde den losen Rost entfernen und Brantho 3 in 1 verwenden. Vorsicht bitte mit Mike Sanders oder sonstigem Fett an der Stelle - in den Bergen oder bei starker Sonne wird die Radkappe schon mal ordentlich warm, so dass das FEtt flüssig wird. Du möchtest kein Fett auf der Bremsscheibe oder in der Bremstrommel.

Habe vor einiger Zeit ein paar Kappen unkonventionell entrostet:

Habe einen flüssigen Schrauben- und Werkzeugentroster in die Kappe gegossen und ein paar kleine Werkzeuge und Normteile dazugelegt. Wurde alles rostfrei, und die Flüssigkeit wanderte von einer Kappe in die nächste. Bei der letzten musste ich etwas Konzentrat nachgießen, da die Wirkung nachließ...

Dann gründlich nachgespült und mit einer silbernen Kaltgalvanik beschichtet. ist dicht am "neu".

VeeDee hat geschrieben: ↑Mo 20. Nov 2023, 11:18 Habe einen flüssigen Schrauben- und Werkzeugentroster in die Kappe gegossen und ein paar kleine Werkzeuge und Normteile dazugelegt. Wurde alles rostfrei, und die Flüssigkeit wanderte von einer Kappe in die nächste.

Hallo Volker, das hört sich doch super an, verräts Du uns den Namen des Mittels?

alex857 hat geschrieben: ↑Mo 20. Nov 2023, 07:21 Vorsicht bitte mit Mike Sanders oder sonstigem Fett an der Stelle - in den Bergen oder bei starker Sonne wird die Radkappe schon mal ordentlich warm, so dass das FEtt flüssig wird. Du möchtest kein Fett auf der Bremsscheibe oder in der Bremstrommel.

Nee, das kann nicht passieren! ich hatte extra von "etwas Mike-Sanders" geschrieben und die einzige Chance, das Fett austreten kann, wäre über die Doppellöcher für den Kappenabzieher, dann macht man sich die Felgen ein wenig fettig...
Also bei mir klappt das seit Jahren gut, wenn`s hart auf hart kommt, muss man mit nem kleinen Lappen dran...

Ich glaube das war Hammerite

Vielen Dank euch allen für eure Tipps und Erfahrungsberichten.

Dann wage ich mich dieses Wochenende erst einmal an die chemische Bearbeitung aus Testzwecken an einer der Radkappen. Das interessiert mich doch stark. Das Strahlen folgt dann, an der Maschine eines Spetzls bei Gelegenheit. Erfahrungsbericht folgt

Über die Behandlung nach Rostentfernung denke ich dann im Anschluss nach. Je nach Ergebnis und Beschaffenheit der Radkappen. Mike Sanders würde mich schon reizen. Und da der Raum zwischen Radkappe und Felge ja eigentlich keinen Zugang zu Bremsscheibe und Co. hat, theoretisch auch gar nicht so wild. Allerdings Fett und Bremse spielen in meinen Gedanken trotzdem ein wenig Karneval. Schaun ma mal.

VG aus München
Tom

Das Hammerite Zeuchs gibts bestimmt nicht mehr, denn alles was an Chemie im letzten Jahrhundert gut funktioniert hat ist ja heute verboten....

Gruß
Ralf

Das "Hammerit Zeugs" ist nichts anderes als Zitronensäure mit ein paar Zusätzen (z.B. Emulgatoren, wenn der Rost leicht ölig ist, Zusätzen gegen Schimmel und Keime - ist ja eine Lösung...) - dürfte es daher noch geben.

Stichwort Zitronensäure: Gibt`s überall, nicht zu niedrig dosiert anwenden (ein paar Löffel auf nen halben Liter Wasser) und in der Kappe über Nacht stehen lassen - et voila.

Nach dem gründlichen Ausspülen mit Wasser ist sofort leichter Flugrost da - sich davon nicht irritieren lassen, trocknen lassen, mit roter Matte/feinem Schleifpapier wegschleifen, danach grundieren usw.

Das ist dann übrigens das Ergebnis nach 5 Tagen in Evapo-Rust. Mehr Rost übrig als erwartet. Schauen wir mal weiter.

nur mal so gefragt:
bist Du sicher, dass es original VW sind für die sich der Aufwand lohnt?
Sind es wenigstens frühe flache - oder auch nur die hohen späten vom T3?
Die zwei Löcher für die Krallen zum Runterziehen haben sie aber? (fehlten manchen Repros, auf den Bildern nicht sichtbar)

So etwas gab es auch lange aus Fernost mit dünnem Chrom bei mir damals schnell rostend...
(bin seit mehr als 25 luftgekühlt unterwegs...)

Meine (T3) VW Repros sind innen lackiert - und bekommen alle paar Jahre innen dünn Unterbodenschutzwachs - nach 12 Jahren gibt es aber auch erste kleinste Rostanzeichen in den Ecken des Logos außen. Noch ok für ein paar Jahre, aber der nächste Satz wird wohl sehr teuer oder es kommen Alufelgen drauf

Grüße, Rolf

Servus Rolf,

ja die sind tatsächlich aus originaler Deutscher Produktion. Sind an meinem 1500er (BJ 1969) und haben diesen leichten „Buckel“ um das VW Emblem. Alleine an der Materialdicke, Verchromung und Haptik erkennbar.
Löcher haben sie - leider tatsächlich auf den Fotos nicht sichtbar. Der Vorbesitzer ist bekannt und hat zu 100% nichts aus Fernost verbaut. Sie passen perfekt zu den Originalen schwarz-weißen Felgen.
Da nur zwei der Radkappen diesen großen Rostbefall haben und alle vier von außen 1A sind, möchte ich mir den Aufwand antun Plan ist dann im Nachgang die 2K Epoxy Grundierung und leichte Lackierung. Schaun ma mal

VG, Tom

Bevor du Lackierst mach noch Rostumwandler drauf.
z.b. Brunox Epoxi, ich finde das Brunox super.
Kannst aber auch was anderes nehmen, Fertan oder so.

Danke Norbert! Mir wurde zu Fertan von einem Fertan-Fan geraten aber ich lese mich gerne mal in das Brunox ein. Man liest das ja öfters mal.