Alternative zur herkömmlichen Elektrik

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millivanilli
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Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von millivanilli »

Hallo Käfer Freunde,

ich hatte hier schon vor einiger Zeit mal nach einer alternative zum herkömmlichen Sicherungskasten mit möglichst modernen Flachsicherungen und Relais gesucht. Damals hattet ihr mir diverse Links zu alternativen Sicherungskästen bzw. zu einer kompletten alternativen Bordelektronik aus einem anderen Auto geschickt.
Da ich aktuell für mich Projekt wieder über diese Thema ein wenig nachgedacht habe, bin ich auf der Recherche im Internet auf eine sogenannten "Power Distribution Unit" aus dem Rennsport gestoßen.
Hierbei handelt es sich um so einen Art Steuergerät für die Bordelektronik, mit diesem Steuergerät werden über ein und Ausgänge alle Schalter und Verbraucher verbunden und später werden dann die Verknüpfungen incl. konfigurierbarer Sicherungen für jeden Ausgang virtuell in dieses Steuergerät einprogrammiert. Zudem können hier auch Funktionen, wie z.B. blinken etc. hinterlegt werden.
Zudem könnten diese Module noch mittels CAN über ein Touchpad oder ähnliches gesteuert werden, jedoch auch komplett herkömmlich über originale Schalter.

Leider sind diese Module nicht ganz günstig, jedoch stellen sie meiner Meinung nach die ideale Basis dar um auch der teilweise ziemlich angestaubten Elektrik mit ihren Torpedosicherungen auf die Sprünge zu helfen.
Hat vielleicht einer von euch solch ein Modul im Einsatz und kann über Erfahrungen damit berichten ?
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VeeDee
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von VeeDee »

Das Thema hatten wir schon etwa vor 30 Jahren.

Zu Beginn der Canbus-Entwicklung wurde eine Rechnerplatine als Zentraleinheit und pro Verbraucher eine weitere kleine Platine verbaut, auch z.B. eine pro Rücklicht.

Das, was die damalige Zentraleinheit konnte, kann heute ein Raspberry Pi oder vergleichbar viel besser und einfacher. Damit lassen sich widerstandscodierte Signale aus Schaltern und anderen Sensoren auslesen und einfache Programme für die Aktuatoren schreiben. Teure Speziallösungen sind also gar nicht nötig.

Höhere Schaltströme können über Printrelais direkt am Aktuator realisiert werden. Der komplette Leitungsstrang benötigt so nur eine Plus- und Minus-Leitung für die Dauerspannungsversorgung und einen oder zwei dünne Drähte für die Steuerung.

Im Motorsport haben wir, und das ist heute noch aktuell, für die wichtigsten Verbraucher Automaten verwendet, die mittlerweile nur noch die Größe einer konventionellen Stecksicherung haben.

Und für die Hardcore-Fraktion:
Ich habe damals meiner Frau die Kupfer-Klebebänder für ihre Tiffany-Arbeiten entwendet und als Leiterbahnen auf Himmel und Teppich geklebt...
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
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B. Scheuert
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von B. Scheuert »

Die Frage die ich mir dazu stelle, was soll damit verbessert werden? :confusion-scratchheadyellow: Die "angestaubte Elektrik" mit intakten Klemmschuhen, Massekontakten usw. funktioniert und ist leicht zu prüfen. Prüflampe, Multimeter und das Problem ist schnell eingekreist.
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VW378H
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von VW378H »

:text-goodpost: stimme völlig mit Bernd überein: warum etwas, das wirklich funktioniert, für teuer Geld verkomplizieren?
So viel Pflegeaufwand braucht die Originalelektrik nicht; also eigentlich gar keinen.
Leben ohne Käfer? Sinnlos!
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Fuss-im-Ohr
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von Fuss-im-Ohr »

ihr versteht das nicht, weil man es kann. Wie fast alles an unserem Hobby :up:

Gruss Jürgen
„Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unsäglichem Leid.“
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B. Scheuert
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von B. Scheuert »

Fuss-im-Ohr hat geschrieben:ihr versteht das nicht, weil man es kann. Wie fast alles an unserem Hobby :up:

Gruss Jürgen

Stimmt, so etwas verstehe ich nicht :mrgreen: Wer, wie ich, den ganzen Tag mit dieser Technologie verbringt und dem Kunden dann sagen darf, dass der nicht funktionierende Fahrtrichtungsanzeiger bei einem Renault Kangoo ein neues Steuergerät notwendig macht, das nur 1200,00€ kostet, wird den Wunsch nach solch einer Technologie nicht verstehen. Ich muss auch nicht vom Urlaubsort meine Heizung kontrollieren, oder einstellen. :obscene-smokingred:
Wer so etwas haben möchte, sollte dann aber auch das notwendige Kleingeld für die Fehlersuche und Reparatur haben. Nach meiner Erfahrung und der meiner Handwerkskollegen wird da die Luft meistens sehr dünn. :lol:
Und solche umgerüsteten "Kirmeskarren" bekommen schon mal gar kein H- Kennzeichen :lol:
millivanilli
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von millivanilli »

Ich finde es interessant welche Diskussionen solch ein Thema denn auslöst ...

Und ich muss sagen, ich stimme euch allen in bestimmten Aspekten zu.

Natürlich ist solch ein Steuergerät nichts für Originalliebhaber, die am liebsten noch nach eine Ersatzsicherung aus dem richtigen Baujahr suchen ;) . Zudem ist mir auch klar, dass ein schöner originaler Kabelbaum in einem Käfer relativ einfach zu warten und zu reparieren ist. Doch seid mal ehrlich, wie viele Käfer gibt es, bei denen der Kabelbaum im Laufe der Jahre eher nach einem Teller Spaghetti aussieht und bei dem man sich fragt wieso das überhaupt noch alles so funktioniert.

Zudem gebe ich ganz ehrlich zu, dass ich den heutigen Trend von immer mehr Steuergeräten in den Autos auch verabscheue, denn bei einem aktuellen Auto kannst ohne Laptop ja fast gar nichts mehr machen und für jeden Blödsinn ist ein anderes sauteures Steuergerät zuständig.

Aus diesem Grund würde ich auch bei solch einem Elektroniksteuergerät nichts über CAn oder sonstige moderne Kommunikationswege machen sondern als mit den herkömmlichen klassischen Schaltern. Und ich denke wer mein Projekt, an welchen ich schon seit vielen Jahren dran bin verfolgt, wird wissen, dass meine Devise ist die klassische Optik beizubehalten, aber einfach die Technik dahinter etwas zu Überholen und auf einen etwas aktuelleren Stand zu bringen, was aber sicher auch Vor- und Nachteile mit sich bringt.

Aber ich habe im Laufe der Zeit und bei den Überlegungen zur elektrischen Anlage einfach gemerkt, dass ein Motor mit eine freiprogrammierbaren Einspritzanlage und einer elektronsichen Zündung und auch sonst noch das ein oder andere Gimick sich einfach nicht so ganz mit dem originalen auf 12 Sicherungen beschränkten Sicherungskasten vereinbaren lassen.
Dies sieht man ja auch schon im originalen, bei den teilweise im ganzen Auto verstreuten Zusatzsicherungen und Relais.

Aber nichtsdestotrotz bin ich weiter an euren Meinungen interessiert und werde gerne falls Interesse besteht auch über meine Fortschritte berichten.
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Fuss-im-Ohr
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Re: Alternative zur herkömmlichen Elektrik

Beitrag von Fuss-im-Ohr »

ich würde auch die Grundfunktionen weiter so belassen und eher Zusatz und Überwachungsmaßnahmen hinzufügen. Klar sollte aber auch sein das allein der originale Sicherungskasten alles andere als sicher ist.
Ich habe den auch schon auf meinem erweitertem Schirm bzgl 3D Druck, Ideeen sind gerne willkommen :obscene-drinkingcheers:

Gruss Jürgen
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