Aber wie das halt so ist mit dem Suchtverhalten, "gute" Vorsätze werden zu schnell wieder über den Haufen geworfen,
das Schrauben macht mir auch mehr Spaß, als das Fahren, und eigentlich war die Busresto ja gar nicht sooo schlimm...
Der Markt wird rein aus Interesse eh immer beobachtet und in mir gärte der heimliche Wunsch wieder einen Käfer oder Buggy zu haben.
Da ich nicht gewillt bin für ein Auto viel Geld auszugeben (jedenfalls nicht beim Kauf), interessierten mich vor allem Angebote im sehr niedrigen 4-stelligen Bereich.
Ausserdem war mein 1776er Ersatzmotor gerade fertig geworden und ich hatte keine Lust den im Bus zu testen, also wurde die Suche intensiviert.
Der Zufall wollte es, daß gerade als ich auf der Suche war, ein 72er 1302 frisch eingestellt wurde. Der Krabbler wurde von seinem Vorbesitzer 1992
komplett zerlegt, da er ihn restaurieren, und frisieren wollte. Es wurden Kerscher Bremsen, Kerscher Federn, Konidämpfer, usw... erworben und zu dem
zerlegten Haufen in der Garage geschmissen. Die Bodengruppe wurde einer Firma zum restaurieren übergeben und kam dann auch auf den Haufen.
Anschließend wurde das Garagentor geschlossen und für 26 Jahre versiegelt. Irgendwann zog der Mann dann um und mußte die Garage räumen, und dann
trat ich auf den Plan
Für den Preis der erworbenen Neuteile erleichterte ich Mann um seinen Haufen und holte alles in die heimische Schrauberhalle
Bei der Abholung stand eigentlich der Plan eines Low Budget Projekts, den Käfer mit möglichst wenig Aufwand wieder auf die Straße zu bekommen,
aber mit jeder durchgrübelten Nacht wurde der Plan nach und nach verworfen und ein neuer Plan nahm Gestalt an.
Nach Durchsicht der ganzen Teile wurde vieles wieder verkauft, was ich nicht benötigte für mein Projekt. Das Geld wurde in neue Teile gesteckt, die dem Käfer
zu einem neuen, etwas flotteren Leben verhelfen werden.
So genug gelabert, hier erst mal Bilder meines Haufens
Das Häuschen hat eine ordentliche Substanz, zu machen sind die Endspitzen hinten und vorne links, der hintere Schwellerbereich,
Radhaus vorne rechts, ein paar Kleinigkeiten am Scheibenrahmen und ein verbeultes Frontblech.
Die Bodengruppe wurde von einer Fima instand gesetzt, mit neuen (von der Qualität her original anmutenden) neuen Bodenhälften ausgestattet,
gestrahlt, spritzverzinkt und mit einer wiederlichen weißen Pampe überpinselt.
Ich hab nur ein paar Stellen nacharbeiten müssen, ansonsten war der Zustand echt sehr ordentlich.
Da mich die Kerscher Federn nicht überzeugen konnten, war der Wunsch nach einem besseren Fahrwerk da.
Nach ein bisschen Recherche fiel meine Entscheidung auf ein Kerscher Gewindefahrwerk rundum mit funktionslosen Drehstäben.
Dazu kamen GWD Getriebehalter (noch nicht verbaut) und GWD Drehstabgummis, eine Cupstrebe von Georg Sommer, eine Alu-Getriebetraverse,
Doppelschwerter und Schräglenker vom Tp3 Variant. Getriebe wird ein vorhandenes frisch überholtes langes DC Getriebe.
An die Vorderachse kommt ausserdem noch eine Kerscher Domstrebe, ein Kerscher Stabi und im Sturz verstellbare Domlager.
Zu der bereits vorhandenen innenbelüfteten Scheibenbremse vorne, gesellt sich noch eine Kerscher Scheibenbremse hinten.
Glücklicherweise sind bereits die vorderen Achsschenkel für Scheibenbremsaufnahme vorhanden.
Bestuhlung wird ausgetauscht durch König Sitze.
Leider ist es schwierig und fast unerschwinglich an passende Konsolen für die T-Schienen zu kommen,
also werden diese selbst gebaut. Die Sitze waren zuvor in einem Mini verbaut, daher waren zumindest
Mini Konsolen und Laufschienen mit dabei (wenn auch zwei unterschiedliche
Unter die Konsolen werden noch 30x10x2mm geschlitzte Rechteckrohre geschweißt, mit denen die Konsolen
auf die T-Schienen geschoben werden können. An den Sitzaufnahmen der Bodenhälften sind vorne 2 Bohrungen,
die ich nutze, um die Konsolen mittels Laschen fest mit der BG zu verschrauben.
Motor kommt erst mal mein 1776er rein, bis die Kohle für ein vernünftiges Aggregat vorhanden ist.
In Planung steht entweder ein 2,2l Typ1 oder ein 2,4L Typ4, aber das dauert eh noch, bis man da Nägel mit Köpfen machen kann
So ist der momentane Stand der Dinge.
Als nächstes steht auf dem Plan, die Cupstrebe noch um 2 kleine Streben von den oberen Stoßdämpferaufnahmen auf das Drehstabrohr zu erweitern,
anschließend werden noch die Öffnungen in der Karosse vergrößert, um Platz für die Cupstrebe zu schaffen.
Danach kommt die BG erst ins Entlackungsbad, anschließend ins Entzinkungsbad, dann zum Strahlen um letztendlich im frischen POR15 Glanz zu erstrahlen
Ich steh einfach auf das POR15 Zeug und hab bisher nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht
Die Karosse kommt erst dran wenn die BG soweit fertig und rollfähig ist, dann gehts ans Blech!
Ich werd euch natürlich auf dem Laufenden halten.
Gruß
Martin