Getriebe abdichten

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ultima_ratio
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Getriebe abdichten

Beitrag von ultima_ratio »

Hallo,

im Rahmen meiner Restauration hab ich das Getriebe teilweise neu gelagert und einen neuen Dichtungssatz verbaut.
Bei der Befüllung mit Öl musste ich feststellen, dass das Getriebe nicht ganz dicht ist. An der Seite wo das Achsrohr ins Getriebe geht gibt es zwei Deckel:
- Den großen (äußeren) mit O-Ring - der ist dicht.
- den kleinen (inneren) an dem die Achsmanschette befestigt ist --> undicht!
Das Öl tropft unten bei den Papierdichtungen raus, nicht bei der Achsmanschette. Ich hab die Muttern mehrfach fester gedreht aber ohne Erfolg. Ich hab das Getriebeöl jetzt wieder abgelassen und die Deckel geöffnet. Ist es sinnvoll an der Stelle ein zusätzliches Dichtmittel zu benutzen? Der innere Deckel wird ja mit mehreren Dichtungen eingesetzt um den nötigen Abstand für das Achsrohr einzustellen. Wäre ein Dichtmittel aus dem Grund nicht zu empfehlen?
Meine Überlegung ging zu Curil K2, da auf beiden Seiten der Papierdichtung dünn aufgetragen eventuell am wenigsten zusätzlicher Abstand entsteht. Alternativ könnte ich auch Reinzosil verwenden.
Gibt es noch andere Ideen oder Ratschläge?

VG
Ulti
ultima_ratio
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von ultima_ratio »

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müller-daum
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von müller-daum »

Hallo Ulti,
ein Dichtmittel mit höherem Feststoffanteil kann man hier ohne weiteres verwenden.Ich habe mit Dirko grau dabei sehr gute Erfahrungen gemacht.Es hat sogar von außen am Getriebekopf nachträglich aufgebracht an meinem unsynchronisiertem Getriebe funktioniert.Undicht an diesen Deckeln wird es gerne da an den Schraubverbindungen meist das Blech nach innen gedrückt ist,oder die Anlagefläche porig durch Korosion ist.
Gruß
Hans Müller-Daum
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bluelagune
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von bluelagune »

Wenn ich schon Papierdichtung höre :angry-nono:
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B. Scheuert
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von B. Scheuert »

bluelagune hat geschrieben:Wenn ich schon Papierdichtung höre :angry-nono:

Mit den Papierdichtungen wird an dieser Stelle das Spiel der Gelenkkugel eingestellt. :character-oldtimer:
Ich montiere es erst immer trocken, d.h. ohne Dichtmittel und wenn es passt dann mit der grünen / roten Gehäusedichtmasse. Wie Hans schon bemerkte, aud die Bohrungen achten. Durch kräftiges Nachziehen 8-) verziehen sich die Deckel, es liegt dann der selbstproduzierte Kragen auf und die Dichtung ist noch nicht angepresst.
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Henry / MKT
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von Henry / MKT »

Hallo,
an dem großen Deckel kommt entweder nur ein O-Ring oder bei ganz alten nur eine Dichtung! Nicht beides. Sonst passt der die Lagervorspannung nicht.
Den kleinen Deckel würde ich nochmal abnehmen und und schauen ob er plan ist, besonders im Bereich der Löcher, dann trocken einmessen und dann mit Curil-K2 alles endmontieren und den O-Ring nicht vergessen. Die Ammi's dichten dort immer mit Silikon.
ultima_ratio
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von ultima_ratio »

Danke für eure zahlreichen Tipps.
Ich baue das Getriebe jetzt nochmal komplett raus und dichte alle Deckel zusätzlich mit einem Dichtmittel ab.
In dem Zuge nehme ich auch gleich die Papierdichtung beim großen Deckel raus.

VG
Ulti
ultima_ratio
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von ultima_ratio »

Aktion war erfolgreich, das Getriebe tropft nicht mehr.
Ich hab Dirko HT rot genommen.
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AW-292
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von AW-292 »

Hallo Zusammen,

auch ich habe an der von ultima_ratio beschriebenen Stelle eine Undichtigkeit, die ich gerne beseitigen würde. Laut VW-Reparaturleitfaden (S. 131) soll sich das Achsrohr auch bei eingebautem Getriebe ausbauen lassen. Außen ist das Achsrohr bereits völlig frei, so dass ich es anheben kann. Ich bekomme nun allerdings den Lagerdeckel nicht an der Rahmengabel vorbei. Anders als auf der Zeichnung im Leitfaden ist bei mir auch auf 6 Uhr ein Bolzen, an dem sich der Deckel verhakt und dabei schon an die Rahmengabel anstößt.

Hat jemand schonmal den Lagerdeckel im eingebautem Zustand ausgebaut und hat einen guten Tipp für mich? Motor und Getriebe auszubauen hatte ich eigentlich nicht vor...

Vielen Dank schonmal für die Antworten!
AW
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Henry / MKT
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von Henry / MKT »

In diesem Falle würde ich alles schön saubermachen und ne Wurst Dirko rumlegen.
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Red1600i
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von Red1600i »

Die Stehbolzen kann man entfernen, das habe ich auch schon mal gehabt, der Deckel hängt unten auf dem Bolzen fest und der Freigang zur Gabel reicht nicht.

Hilfreich sind dann einschraubbare Bolzen mit Innensechskant...

Ausserdem ist es hilfreich, dort keine normalen Muttern zu verwenden, sondern Hutmuttern. Damit bleibt's auch an den Bolzen dichter...

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AW-292
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von AW-292 »

Dank für eure Antworten!

Die Wurst aus Dirko finde ich keine schlechte Option, bevor ich jetzt das halbe Auto auseinanderbaue. Red, die Stehbolzen zu entfernen bedeutet abflexen, oder kann ich die auch rausdrehen? Ich glaube für zwei gekonterte Muttern ist der Bolzen zu kurz und mit ner Zange mache ich 100% das Gewinde kaputt.
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Red1600i
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von Red1600i »

Man kann auch ein spezial Werkzeug für die Stehbolzen hernehmen...

https://www.google.de/search?source=hp& ... 5679184762
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AW-292
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von AW-292 »

Das Werkzeug kannte ich noch nicht, aber ich glaube da ist die Rahmengabel im Weg. Die Mutter habe ich auch nur mit einem Gabelschlüssel lösen können. Ich gehe nochmal in mich, ob ich mir den Stress unterm Auto liegend antun will, oder doch das Getriebe raushole...
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B. Scheuert
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Re: Getriebe abdichten

Beitrag von B. Scheuert »

Wenn Du das Auto unter dem Ölsiebdeckel mit einem zwischen gelegtem Holzklotz anhebst, sollten die Getriebeaufhängungen 1 - 2 cm zusätzliche Luft freigeben. Dann sieht das Ganze schon anders aus.
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