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Tarnkappen 1776er

Verfasst: Di 13. Dez 2016, 11:19
von Augenfarben
Grüße, euch :bugfans:
demnächst/irgendwann steht bei mir der Bau eines etwas größeren Motors an, ein Erstlingsprojekt. Dazu habe ich inzwischen viel gelesen, stehe aber immer noch vor einer großen Frage.

Die Ausgangssituation ist einer 34 PS D Motor der derzeit im Käfer läuft, ausläuft und irgendwie halt relativ langsam ist.

Nachdem ich so einige Themen durchgeblättert hab erscheint mir der 1776ccm Motor sehr standfest und "Alltags tauglich".

Nun zur Grundsatzfrage die ich gerne geklärt haben möchte :D

Was nimmt man am besten als Basis für den Motor ?
Mir ist aufgefallen das die schlechten 1600er kaum noch unter 1000€ zu bekommen sind.
Lohnt es sich nicht bei diesen Preisen für eine eventuelle Grotte (man kann ja nie hineinsehen) einen 1300er mit DK Köpfen umzubauen ?
Oder gar mein 1200er zu zerlegen und das Gehäuse zu verwenden ? Hier ist mir bewusst das Kurbelwelle und Köpfe alles neu muss.
Aber bei einem 1600er oder 1300er der zum Aufbau angeboten wird, kann ich ja auch böse auf die Nase fallen und nur defekte Teile vorfinden

Grundsätzlich hätte ich gerne einen einfachen Motor mit etwas mehr Bums der etwas Leistungsstärker ist als der Serien 1600er.

Das ganze Projekt soll kein High End Motor werden, ich möchte selbst schrauben und die Bearbeitungen bei Orra ausführen lassen (ist auch gleich um die Ecke bei mir).
Erfreulich wären wenn am Ende zu um die 70-80 PS dabei rauskommen.

Weber-Vergaser sollen auch verbaut werden, aber vielleicht je nach dem was die Nummer in Summe dann kostet, wird der Motor im ersten Jahr mit Zentralvergaser laufen, wenn das überhaupt so möglich ist ?
Zum genauen Setup des Motors würde es dann gehen, wenn ich die Ausgangssituation geklärt habe.

Was sind denn so eure Erfahrungswerte was so ein Motor unter dem Strich kostet ?

Danke im voraus für eure Tipps und Ratschläge :bugfans:

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Di 13. Dez 2016, 12:32
von ousie
Ich bau mir grad ein 1915ccm und habe als Basis ein AS genommen. Weil er große Ölkanäle hat und 2 Regelkolben. Das sollte deiner auch haben, ob das der D Motor hat kann ich leider nicht beantworten.

Hatte auch die Hoffnung das die DK Köpfe okay sind,aber das war leider nicht so. Die meisten Köpfe werden risse haben darum habe ich mir neue geholt.

Es kommt das eine auf das andere,das sage ich dir gleich. Wenn Glück hast kannst deine Kurbelwelle nehmen dann sparst schonmal geld.
Aber Rechne mal grob mit 2-3T€.

Wenn Orra bei dir um die Ecke ist wie bei mir auch ruf ihn mal an und frag ob er mal zeit hat für ein Gespräch hat das lohnt sich auf jedenfall und du weist was auf dich zukommt.
Mir hat er damals sehr geholfen beim ersten Motor.

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Di 13. Dez 2016, 15:36
von Low14
also wenn das Geld für die Doppelvergaser noch nicht drin ist hätte ich hier eine günstigere Alternative für dich, 37er Wensing Vergaser mit "Tuning-Ansaugrohr" , bringen laut dem Test von Guido beim 1600er schon 7PS und 20Nm im mittleren Drehzahlbereich
ebay Kleinanzeigen: Käfer T2 Karmann Ghia Typ 1 Tuning Vergaser Solex 37 PICT 3

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Di 13. Dez 2016, 18:46
von Torben Alstrup
Low14 hat geschrieben: Alternative für dich, 37er Wensing Vergaser mit "Tuning-Ansaugrohr" , bringen laut dem Test von Guido beim 1600er schon 7PS und 20Nm im mittleren Drehzahlbereich
ebay Kleinanzeigen: Käfer T2 Karmann Ghia Typ 1 Tuning Vergaser Solex 37 PICT 3
Also, das ist noch nicht notwendig ein teures umgebauter vergaser zu kaufen um 7 ps zu holen an ein std Motor. 1,25 kipper a,m einlass und ein 28 mm venturi in der serie 34ér Solex gibts derselbe verbesserungen, und weit billiger. UND der serie unterdrucks verteiler wirkt noch.

Mehr bums, mit serie Vergaser (?) 1776 ist ein alte gute grösse. Für´n Käfer wüde ich doch direct an 1914 ccm gehen. In der dyno abteilung gibts mehrere geschichte über gute ein vergaser 1914ér Motoren von Malec, Silver RS und ich. Und 80-85 ps ist recht einfach zu machen, mit SERIE leerlauf. du kannst es super drehmoment oder mehr drehfreudig machen. Deine wahl.

T

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 09:04
von orra
Hallo,

der Hubraum ist fast zweitrangig. Hier stellt sich die Frage doch ganz anders.
Ausgangsbasis ist ein Fahrer eines 1200er 34PS Motors.
Er möchte gerne „mehr“ haben und denkt über einen 1776er nach.
Das ist ein „frommer“ Wunsch.
Leider schauen fast alle nur auf den Preis von neuen größeren Kolben und Zylindern.
Die sind nun mal billig.
Das ist aber nicht einmal die halbe Miete.
Man kann es nicht oft genug betonen. Wichtig ist das Fundament. Das bedeutet also:
- Ein gutes Gehäuse mit möglichst 2 Regelkolben (gespindelt werden muss es fast immer)
- Eine brauchbare Kurbelwelle und Pleuel
Gründlich reinigen. Hier liegt eine Betonung drin ;-) um Beschädigungen sichten zu können.
Zylinderstehbolzen entfernen, Hauptlagergasse spindeln und ggf auch das Bundlager planen.
Zylinderauflage planen und ggf auch die Zylinderaufnahme für größere Zylinder bohren.
94er Zylinder kommen nur mit 8er Gehäusestehbolzen in Frage und sind nicht unbedingt meine Empfehlung.
Die angesprochenen K&Z kommen immer neu und sind fast der billigste Posten.
Köpfe:
In letzter Zeit macht es auch nahezu keinen Sinn mehr gebrauchte Köpfe zu verwenden.
Ich habe hier schon bekannte Motorenbauer gehabt, die mir vermeintlich gute gebrauchte Köpfe zum aufbohren gebracht haben. Nach wenigen Augenblicken war klar, dass dies unwirtschaftlich ist, weil z.B. die Führungen tot waren, die Sitzringe schon zu weit eingeklopft waren, die Kerzengewinde vernudelt waren, kleine Risse vorhanden waren, Gewindestehbolzen abgebrochen. Kühlrippen beschädigt usw usw.
Hinzu kommt, dass die meisten Ventile nicht weiter verwendet werden sollten, weil sie Oxidationsnaben haben, die Dichtflächen eingeschlagen sind usw. Dann noch 40 Jahre alte Federn, deren Kräfte sehr unterschiedliche sind und immer neu sollten.
Der Aufwand und die Kosten einer Instandsetzung stehen in keinem Verhältnis zu neuen Zylinderköpfen.
So viel zu den Köpfen.
Nockenwelle, Stößel und Ölpumpe sind obligatorisch zu erneuern.
Passende Lagersätze und Dichtsätze sind Peanuts und fallen finanziell nicht ins Gewicht.
Alles bisher angesprochene sind absolute Mindestnotwendigkeiten für jeden Revidierten Motor. Bei einer Leistungssteigerung kommen eben noch Bearbeitungen hinzu. Einfach nur ein paar Komponenten zusammen würfeln macht noch keinen guten Motor. Da das angesprochene Ziel mit 70-80PS endlich einmal erfreulich realistisch sind, wird man dies auch erreichen können, ohne fundierte Kenntnisse und aufwendige Kopfbearbeitungen. Neue AA-Performanceköpfe bieten schon aus dem Karton ausreichen Gasfluss für diese Leistungsklasse.
Um die finanzielle Frage zu beantworten, ohne zu viel Werbung zu machen.
Man sollte immer mit 1500-2000,- für den reinen Rumpfmotor kalkulieren wenn man fast alles selber macht und nur die Dinge zur Bearbeitung weg gibt, die die wenigsten selber machen können.
Wer hier spart, wird früher oder später bitter enttäuscht.
Gruß,
orra

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 12:26
von Augenfarben
Vielen Dank für die bisherigen Tipp´s, das hilft mir schonmal deutlich :text-bravo:

1500-2000 für den Rumpf wären durchaus weniger als geplant, dann bleibt noch genug für ordentliche Vergaser über :D
DAs ich so einen Motor nicht für 1000€ zusammen baue, war mir auch klar. Aber bevor ich es angehe wollte ich halt mal grob über den Daumen peilen können was es am Ende kostet.

Manchmal findet man ja auch Verkaufsanzeigen von frisch aufgebauten Motoren, grad mal 2Tkm runter. Davon möchte ich bewusst Abstand nehmen, denn ohne jemandem etwas böses zu unterstellen, denke ich ist bei einem selbstgebautem Motor ohne Garantie, klar warum der nach so kurzer Zeit wieder weg muss.

Vorallem geht es auch um die Wahl eines Spender Rumpfes.
1000€ für einen toten halbkompletten 1600 ist viel, aber derzeit die Marktpreise, leider.
Deshalb wäre es für mich interessant zu wissen ob sich noch andere Gehäuse dafür gut nutzen lassen.

Zum AB Motor, hat dieser denn die 2 Regelkolben ? Also würde er sich genauso gut eignen um einen etwas größeren zu bauen wie z.b. ein AS/AD ?
Die Gehäusestehbolzen, bin ja noch nicht ganz so auf dem Stand, kann man diese nicht Vergrößern wenn sich dort die 8mm nur mit Bauchschmerzen einbauen lassen ?

Durch die Themen die ich zu dem Betreff schon gelesen hab, hatte ich von Anfang an mit neuen Köpfen geplant. Noch eine weitere Frage bezüglich der Anbauteile, wenn ich z.B. nun einen 44PS 1300er AB Motor nehmen sollte, die Anbauenteile z.B. der Gebläsekasten könnte ich dies vom alten Motor übernehmen ?
:confusion-scratchheadyellow:
Sonst kommen noch zum Rumpf Teile hinzu wie Abgasanlage, Vergaser mit Zubehör, Zündanlage und Kupplung und Schwungrad oder ?
Lichtmaschine und Anlasser sowie Gebläse könnten dann quasi vom alten Motor wiederverwendet werden ?

Wäre für mich sehr interessant zu wissen, die AB Motoren sind zur Zeit noch deutlich günstiger als die AD/AS Blöcke.

Den 1200er D Motor, werde ich wohl so lassen wie er ist, hier könnte ich ja nicht mal KW und Pleuel übernehmen.

Gruß Sebastian

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 13:39
von yoko
Für einen 1776er geht als Basis ein AB Motor genau so (hab ich auch so gemacht).

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 18:46
von Udo
1300 doppelkanal sind immer gut und dann Bestandsaufnahme machen ..

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 21:23
von Baumschubsa
Auch darauf achten das die Verblechung so komplett wie möglich ist.

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Mi 14. Dez 2016, 22:28
von Firefox
Und das passende breite (34 mm) Lüfterrad vorhanden ist !
Wird oft vergessen.
Sind zwar nur wenige Millimeter Unterschied, aber ni8cht umsonst wird das breite Rad empfohlen.
Ferdi

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Do 15. Dez 2016, 09:47
von Aircooled Cruiser
Und schon öfters wurde hier in diesem Forum die Nichtnotwendigkeit des breiten Lüfterrades erwähnt.....

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Do 15. Dez 2016, 11:37
von JR58
Wurde wann wie wo erwähnt? Ist mir bis dato noch nie aufgefallen... :confusion-scratchheadyellow:
Vielleicht bei einem Motor der über 6k dreht, aber bei einem Motor der eventuell mit Serienvergaser läuft?

Gruß Marco

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Do 15. Dez 2016, 12:01
von yoko
Fürn 1776er würde ich das Serien Lüfterrad vom 1600er mit ca. 34mm Breite nehmen, sofern das nicht ohnehin auch beim AB schon drin ist (war bei mir so) und dann je nach Drehzahl die serienmäßige 170er oder eine Tuning 146er Riemenscheibe dazu.

Denke der angesprochene Tread war der mit dem umgebauten Typ4 Hochleistungs Lüfterrad, also nichts vermischen.

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Do 15. Dez 2016, 14:56
von Baumschubsa
Mit dem breiten Lüfterrad ist hier das originale von den Motoren mit versetztem Ölkühler gemeint. Also alle mit Doppelkanalköpfen.

Re: Ausgangsmotor für 1776er

Verfasst: Do 15. Dez 2016, 17:08
von B. Scheuert
Äh, nur mal so nebenbei :character-oldtimer: Wie sieht es aus mit Tüv, Eintragung etc.? Mit Trommelbremse vorn sind Doppelvergaser schon mal raus (legal) Das zieht dann noch weitere Ausgaben nach sich!