Hallo Käfer Freunde,
mit Erschrecken musste ich feststellen, dass mein letzter Eintrag hier schon aus dem Jahre 2016 stammt.
Manch einer von euch hat vermutlich gedacht, dass auch mein Projekt als sogenannte Projektaufgabe inzwischen zumindest teilweise verkauft wurde. Jedoch ist dem nicht so und der Käfer ist nach wie vor in meinem Besitz und ich habe mir für dieses Jahr fest vorgenommen das Projekt fertigzustellen und arbeite auch schon seit Anfang des Jahres daran. Die letzten Jahre sind leider ohne nennenswerten Fortschritt ins Land gegangen, da zuerst der Umbau bzw. die komplette Kernsanierung meines Elternhauses Vorrang hatte. Leider bin ich dann letztes Jahr noch auf einen etwas unseriösen Handwerker bei den Pflasterarbeiten rund ums Haus reingefallen, welchem ich nach einem hin und her dann doch anstatt der vereinbarten Summe mein komplettes Hobbybudget überlassen musste.
Doch ich habe nun dies alles hinter mir gelassen und will nach vorn Blicken, im privaten wie auch bei meinem Projekt. Zudem habe ich mir fest vorgenommen euch auch wieder auf dem laufenden zu halten.
Nahezu den kompletten Januar habe ich damit verbracht meine ganzen Teile wieder aus ihrem Lager und den dort befindlichen Kisten zu befreien und mal zu sichten, was alles da ist und welches Teil sich wo befindet.
Und da es zu der Zeit in meiner Werkstatt noch ziemlich frisch war habe ich beschlossen als ersten Teilabschnitt für dieses Jahr das Thema Motor anzugehen.
Nachdem dieser beim letzten Anlauf so sein Probleme und Kinderkrankheiten hatte, habe ich beschlossen den Motor nochmals von Grund auf selbst neu aufzubauen. Natürlich wurden dafür im Vorfeld auch schon einige Arbeiten erledigt.
Frei nach dem Motto Hubraum ist durch nichts zu ersetzen habe ich hier zusammen mit einem Motorenbauer ein neues Konzept erarbeitet und die Teile dazu passend fertigen lassen.
Die Grunddaten hierfür waren folgende
Hubraum 2,4L
Deutz Laufbuchsen mit JE Kolben
komplett überarbeitete Köpfe mit 44/38er Ventilbestückung
gerade verzahnter Nockenwellenantrieb
freiprogrammierte Einspritzung mittels DTA Steuergerät
Triggerung in Schwungrad eingefräst
Somit habe ich also Anfangs Februar mit dem Zusammenbau des Motors begonnen und wie immer wenn man solch ein Projekt vor sich hat, bei dem nicht alles von der Stange kommt sind auch einige Nachbesserungen nötig.
Angefangen hat es hier mit dem Anpassen der Deutz Laufbuchsen. Diese wurden zwar passend gedreht und die Kühlrippen bearbeitet, jedoch nur zwischen den Zylindern und nicht zum Gehäuse, bzw. zur Lüfterhaube hin.Somit stand hier die erste Runde an Fräsarbeiten auf dem Plan,nach dem Fräsen wurden alle Kühlrippen sauber von Hand entgratet, die Laufbuchsen neu mit Ofenlack lackiert und dieser im Backofen eingebrannt.
Nachdem die erfolgt war begann der Zusammenbau des eigentlichen Rumpfmotors, wobei hier bei jedem Schritt besondere Sorgfalt angewandt wurde, da dies mein erster Motor ist, den ich komplett alleine zusammenbaue.

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Diese Arbeiten verliefen soweit ohne größere Probleme, so dass dann auch schon bald mit der Montage der Kolben und Laufbuchsen begonnen werden konnte. Auch dies ging schneller von der Hand als gedacht und nach dem Anpassen des Kolbenringspiels und dem Kürzen der Kolbenbolzen ( je die lieben Amerikaner hatten mir hier 70mm lange Bolzen statt der benötigten und auf dem Datenblatt ausgewiesenen 63,5mm langen Bolzen beigelegt ) konnte auch dieser Bauabschnitt abgeschlossen werden.

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Gestern und heute habe ich mich schließlich mit dem Anpassen der Stößelschutzbleche an die Deutz Laufbuchsen und mit der Montage der Stößelschutzrohre in Verbindung mit den Krümmern beschäftigt.
Aufgrund der doch recht massiven Krümmer war dies nicht ganz so einfach, konnte aber mit kleineren Anpassungen auf beiden Seiten dann doch gelöst werden.

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Soviel mal vorerst zum aktuellen Stand meines Projektes. Soweit es keine unvorhersehbaren Vorkommnisse bei der Arbeit oder auf der Privaten Seite gibt, werde ich mich in den nächsten Tagen mit der Montage der Kipphebel beschäftigen, bevor es dann an die Montage und Anpassung der weiteren Motorkomponenten und Anbauteile geht. Ziel wäre es den Motor soweit am Motorständer zu montieren, dass es dort mal Laufen gelassen werden kann und ich mir sicher sein kann ob alles passt und funktioniert.