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Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 09:40
von yoko
Kanu-65 hat geschrieben:Super. Vielen Dank.

Ich hatte was von einem Lichtmaschinen Schlüssel gelesen. Gibt es für den eine Bezeichnung oder braucht man den Überhaupt?Im Link fand ich jetzt nur den Lichtmaschinen-Schlüssel 36mm für Porsche 356.
Beim Käfer brauchst keinen "Spezial-Lima-Schlüssel", 21er-Kerzen-Nuß und mit Schraubenzieher an der oberen, hinteren Riemenscheibe im Schlitz und an der "Nase" des Limagehäuses einhalten und gut ist es.

So, jetzt mal Teile besorgen und dann loslegen... :handgestures-fingerscrossed:

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 09:52
von Poloeins
Ohne alles gelesen zu haben....mal meine Meinung.

Auf einen 40Jahre alten Motor einfach Tuningmassnahmen einzuleiten ist ziemlich daneben meiner Meinung nach.
Ich würde erstmal nach dem Fundament schauen....Wenn nichts dran ist,dann kostet das nur ein Dichtsatz...ABER:

Es ist immer das selbe:
Du nimmst die Köpfe ab und die haben Risse.Alte Auslassventile lässt man NIE drin.
Zylinder sind verschliessen und selbst wenn nur der kleinste Mackel besteht macht man sie eh NEU weil sie nur 150Eu kosten...dann aber auch gleich 87er Bohrung weisl so einfach ist.
Dann sieht man das die Zylinderauflagen eingeschlagen sind...das muss geplant werden,also macht man meist gleich das Loch grösser.
Dann zerlegt man den Block.Es ist immer die Kurbelwelle eingelaufen weil niemand in den letzten 30Jahren alle 5000km einen Ölwechsel gemacht hat.Hauptlagergasse ist so oder so fällig.99,5% aller AD/AS/AB/AR usw. ist das nötig...
Dann kommt meist noch das Bundmass dazu...
Das ist keine Schwarzmalerei sondernm IMMER und wirklich IMMER das selbe.

Die ersten 1000Eu gehen ungebremst in den Rumpf als Fundament OHNE wirklich getunt zu haben.
-Kurbelwelle im Austausch
-Pleul im Austausch
-neue Kupplung
-alles wuchten
-Gehäuse spindeln
-Bundmass bearbeiten
-Zylinderauslagen planen
-NEUE Kolben und Zylinder

und dann ist noch nichts mit den Köpfen passiert.
Die sind gerissen...da verwette ich nen Kasten drauf.
Neue SERIENKöpfe kosten Satz minimum 450Eu und bis man die meiner Meinung nach guten Gewissens verbauen kann geht da noch mal mndestes 400Eu rein für tieferstechen,grobe Gussgrade entfernen,Sitzringe RICHTUG schneiden,gute Auslassventile verbauen und Federn bekannter Herkunft.

Ölkühler und Filter sind ein Muss.Punkt.Filterpumpe,Thermostat,Schläuche und Kühler egal wie du es baust,kommt immer auch gut 500-1000 Eu zusammen.

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 09:57
von JR58
Was Poloeins schreibt klingt zwar entmutigent aber das kann ich so unterschreiben und mit Sicherheit auch noch manch anderer. Es geht auch anders aber wenn man es solide angehen will ist das die Richtung in die es am Ende gehen wird...
gruß Marco

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 10:20
von tom181
Genau die Sätze von Poloeins habe ich dem TE schon auf der ersten Seite geschrieben (er hat ja noch einen Parallel-Thread in dem es um Tuning via 2Vergaser oder Weberlis geht):

http://bugfans.de/forum/post156307.html#p156307

Die Basis muss halt stimmen :-) . Vor allem wenn er lange Freude an seinem Motor haben will

Aber anscheinend will er das nicht hören:-)

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 10:53
von orra
Hallo zusammen,

da gebe auch ich dem Lars recht.

Gegen das abdichten eines gut laufenden Motors ist nichts einzuwenden. Wenn man aber die Köpfe herrunter nimmt, dann ist die Messe eigentlich schon gesungen. :roll:

Es passiert genau das, wie es Lars beschrieben hat. Wer das nicht so durchzieht, der pfuscht nur den Klumpen wieder zusammen.
Der Markt ist voll solcher "teilrevidierter" Motoren. :lol:
Ein paar Blicke in "Versteigerungsplattformen" offenbart die vielfälltigen Abgründe und Offerten von sogar augenscheinlich proffessionellen Instandsetzern.

Wenn man es einigermaßen solide durchziehen will, dann gehen in den Rumpf eben die angesprochenen Summen hinein.
Und nur wenn man es so macht, hat man langfristig Freude daran.

Ist ist nichts auszusetzen, wenn man nur mal etwas "spielen" will. Ich behaupte, das jeder halbwegs begabte Mensch, der des lesens mächtig ist und nicht mit vier Füßen gesegnet wurde auch einen serienmäßigen Motor zerlegen und wieder zusammen schrauben kann. Tuning und Haltbarkeit sind gaaaanz andere Geschichten.
Alte Köpfe wieder montieren ohne diese geplant zu haben :?: :?: :?:
Neue oder sogar größere K&Z auf nicht geplanten Block schrauben :?: :?: :?:
Einen Motor neu lagern, ohne die Hauptlagergasse gespindelt zu haben, ist mehr aus nur fragwürdig.
Die alte Welle wieder hinein geht nur, wenn man sie vermessen und mindestens gerichtet hat.
Nockenwelle und Stößel sind auch fast immer hin.
Wenn man den alten Kram einfach nur wieder montiert, dann könnte es sogar sein, daß der Motor hinterher dicht ist :lol: von Haltbarkeit und Langlebigkeit wollen wir mal lieber nicht sprechen ;)

Das soll aber keinen daran hindern einfach mal etwas an so einem Motor herrum zu spielen und seine ersten Schritte zu wagen. Es ist dennoch ein tolles Gefühl, wenn der Motor hinterher erst einmal läuft.

Gruß,
orra

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 11:12
von B. Scheuert
Gerissene Köpfe :?: Das ist doch Challenge Basismaterial, geradezu ein Muss :lol:
Aber wie schon geschrieben (nicht nur hier), als erstes ein Blick in die Spielgeldkasse und wenn da nicht 3 - 4 Kilo€ rumliegen, dann nur neu abdichten und weiter sparen. Dann kann man während der Ansparzeit wenigstens fahren :handgestures-thumbupright:

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 11:29
von Poloeins
:D

Bei Challengemotoren kann der Aufwand garnicht hoch genug sein und das Material nicht schlecht genug :-)

Aufwandsmaximierung ist das Wort.Bei der Challenge ging es scon immer dadrum,zu zeigen was alles geht(und was eben nicht)!

3kEu sind schnell weg...

Es ist aber immer wieder beim zerlegen der Basismotoren erschreckend was noch alles gut gelaufen ist obwohl das Verschleissmass 100fach überschritten wurde.

Wenn man den Motor nur dichtet um Zeit zu gewinnen würde ich das als mindeste Massnahmen um die Basis nicht zu zerstören machen:
-Neu Pleullager.Lassen sich ohne splitten verbauen
-Neue Auslassventile
-Neue Ventilfedern
-Neue K&Z
-Ölfilterpumpe

So wird die Basis zu mindest vor dem Totalschaden bewahrt.

Verschleisstot beim Typ1 decken abgerissene Auslassventile und Pleullagerschäden zu gut 85% ab aus meiner Erfahrung.
Ventilführungen checken!
Auf keinen Fall Axialspiel einstellen.So lassen wie ist und gut.
Deine Öltropfen sind 100pro der Simmerring und O-Ring Schwungrad.Austauschen aber nix fürn Einsteiger.Die 36mm Hohlschraube ist mit 360Nm angezogen und muss es unbedingt auch wieder werden...

Viel Erfolg!

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:23
von Kanu-65
:shock: :shock: :shock: Ihr macht mir Angst. Jetzt habe ich ewig auf das Auto gespart und durch den Verkauf des letzten ein paar Euro über und jetzt lese ich hier, dass die Motoren an sich alle hin sind? So ein Mist ! ! ! Da kann ich ja gleich dem Lackierer für nächsten Monat absagen und die Karosserie behält ihre Kratzer und Macken.

Und ich dachte, als Wenigfahrer und Nicht-Raser setze ich der Optik und der kleinen Mehrleistung wegen, eine Zweivergaseranlage drauf, kümmere mich um ordentliches Öl, schaue alle Kabel und Leitungen an, gucke, wo die Öltropfen her kommen und behebe den Defekt und dann fahre ich entspannt im kommenden Sommer meine vielleicht 1.000 Kilometer. Wenn das Wetter super ist und ich Zeit habe, vielleicht auch 2.000km

Wenn ich das hier aber alles so lese, dann fahre ich die nächsten zwei oder drei Jahre gar nicht, denn dann hänge ich die freie Zeit über und am Motor.

Sind die Käfermotoren alle so platt? Ich hatte Autos die 60 Jahre alt waren und insgesamt in einem erbärmlichen Zustand. Aber da hatte keiner Probleme mit den Motoren. Kein Ölverbrauch, kein Wasserverbrauch (entfällt beim Luftgekühlten ja eh) und auch saubere Kompressionswerte. Mit der Endoskopkamera die Zylinder und Kolben anschauen, brauchte auch nie Mängel ans Tageslicht.

Einer der Kaufgründe für das Kitcar war, dass ich häufig gelesen habe, dass Käfermotoren langlebig sind, Ersatzteile günstig,... Wenn ich die hier erwähnte Rechnung zusammen ziehe und mal 1,5 nehme (alles kann und möchte ich nicht machen, weil mir das Messzeug und auch die Erfahrung fehlen und Kohle in Arbeitslohn fliesst) bin ich bei 4-5.000 EUR für eine komplette Motorüberholung. Da bin ich weit weg von Käfer instand halten ist günstig und überlege ernsthaft, den Wagen, wie mein Vorbesitzer, gleich weiter zu geben. Das wird ja ein Fass ohne Boden.

Nach einem Beruhigungskäffchen und normalem Blutdruck habe ich eine Frage.

Wie kann ich das Ausmaß der Katastrophe feststellen? Oder anderes gefragt, wie kann ich herausbekommen, was wirklich gemacht werden muss und was nicht.

Der Motor wurde Anfang der 90er als revidiert in das Kitcar gebaut. Laufleistung nach Tacho sind aktuell rund 22.000km. Ob die stimmen oder nicht, kann ich nicht sagen.

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:37
von Poloeins
Kannst gern mit deinem Motor bei mir rum kommen...

Dann beweisse ich es dir:-)

Wenn ein Motor schon mal gemacht wurde,ist das nicht immer gut.Lese Orrabricht.

Wenn nichts dran ist,dann ist es mitm Dichtsatz getan.Das sage ich jedem...aber so gewesen ist es in meinem Fall noch nie.
Zu meiner Schande muss ich aber zugeben das ich dieses Jahr ei en Motor zerlegt hatte an dem die Kôpfe nicht gerissen waren...dafür aber nur 3 der 4 Lager gespindelt...das ist so ein "schon mal" gemachter Motor gewesen...

Die Käfermotoren haben einfach nicht genug Kraft um sich selbst zu zerstören...deswegen laufen,laufen und laufen sie....

Der Ölwechselintervall ist 5000km oder 1mal jährlich...wer machte das in den 80er oder 90er Jahren schon?
Die original "Ölfilterung" beim Typ1 funktioniert NUR mit inlegiertem Motoröl!!!
Sobald da 15W40 rein kommt wird neglicher Dreck in der Schwebe gehalten und setzt sich nicht wie vorgesehen unten im Sumpf ab.Das heisst,das der ganze Abrieb und co immer und immer wieder an den Lagerstellen rumsaut.
Zudem sind die Dinger 40Jahre alt.Zu glauben das ein Motorprinzip aus den 30ern so lange ohne Eingriffe hält ist der Gipfel der Naivität.
Einmal wirklich richtig gemacht mit einer normalen Leistungssteigerung von bis ca.70PS/Liter hat man dann sehr lange Freude an solch einem Motor.
Ich habe einen 1641ccm gebaut in 2001.Der tut heute noch seinen Dienst.Sicherlich 150.000km oder mehr und hat 88Ps.War lange Zeit Alltagsauto...
Kann man mit überschaubarem Aufwand bauen und dann ist Ruhe.

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:44
von tom181
Wie gesagt - ein Käfermotor läuft bis zuletzt... Du kannst den Motor natürlich so lassen wie er ist, vermutlich wird nichts passieren...

Du hast aber (hier und in Deinem anderen Thread) nach einer Leistungssteigerung für Deinen Motor gefragt. Und aus der Erfahrung heraus reicht auf Dauer nur das draufschrauben einer Vergaseranlage bei Tuning nicht aus....

Daher der Vorschlag als erstes die Basis sauber aufzubauen und alleine schon dadurch mehr "Fahrspass" als mit einem ausgenudelten alten Motor zu haben. Falls der Motor nur 22tkm runter hat hält sich - wenn's damals sauber gemacht wurde - der Aufwand in Grenzen.

Was hältst Du von folgendem Vorschlag:

- Kompressionsprüfung (hast Du die jetzt schon gemacht?)
- Motor raus
- neu abdichten (Ölkühlerdichtungen, Simmerring,....). Dafür benötigst Du Teile im zweistelligen Bereich und ist für einen halbwegs begabten Schrauber kein Problem....
- Motor wieder rein
- eine Saison fahren
- in der Zeit das notwendige Wissen aufbauen
- anzufangen die passenden Teile zu sammeln (z.B. gebrauchte Zweivergaseranlage, etc.) und passend zu überholen.
- eine oder zwei Saisons später den Motor neu aufbauen

Oder mach's wie ich:
Zusätzlichen Motor besorgen und den nebenbei gemütlich neu aufbauen. Geht dann schön ohne Zeitdruck; fahren kannste ja in der Zeit mit dem aktuellen Motor

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:46
von B. Scheuert
Du darfst nicht vergessen, dass das Zeug schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Wie Lars schon geschrieben hat, das Motorgehäuse sollte zusammen bleiben, sonst ufert der Aufwand aus. Risse in den Köpfen würde ich ignorieren. Es kommt auch drauf an wieviel wird das Auto nachher bewegt. Bei Deinen ca. 2000km würde ich mir mal keine Gedanken machen. Die Vergaseranlage schenkst Du Dir. Das macht erst Sinn mit einem guten Basismotor. Um festzustellen was noch brauchbar ist, musst Du die Zylinder und Köpfe abbauen, die Pleuellager öffnen und dann bist Du schon ein Stück weiter. Ist der Motor von innen halbwegs sauber, oder total verschlammt? Das sind Dinge die eine Beurteilung ermöglichen. Genaues läßt sich aber erst bei einer Totalzerlegung sagen. Da wollen wir aber nicht hin. Der Blick in die Laufbahnen und Lagerschalen hilft aber schon ein Stück weiter. Und ja , die Dinger laufen eigentlich fast immer und der Ölverbrauch ist auch selten ein Problem. Von daher erst einmal normale Abdicht- und Reinigungsarbeiten, kleinere Ersatzteile erneuern und dann fahren. Damit erhälst die Basis um (später) vielleicht eine komplette Überholung zu starten.

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 14:00
von Kanu-65
Puhhhh,... Das klingt schon viel besser und so war es an sich auch von mir angedacht.

Motor raus? Das war ja der Grund meiner Threaderöfffnung. Der Grundgedanke war/ist gewesen, dass während ich hier den Motor stehen habe, der Lackierer sich um die Karosserie kümmern kann.

Kostentechnisch war kein festgesetztes Budget sondern was gemacht werden muss, das muss eben gemacht werden. Nur ausufern darf das Ganze nicht, denn irgendwann sind die Euros alle. :(

Es gibt Bereiche, die traue ich mir zu und andere, da lasse ich lieber jemanden ran, der Erfahrung hat. Wie zum Beispiel das Lackieren. Kleinigkeiten mache ich selbst, größere Flächen (ab Kotflügelgröße) gehen zum Lackierer. Der hat mehr Erfahrung, andere ;Möglichkeiten und wohl auch bessere Werkzeuge.

Gleiches gilt für den Motor. Bis zu einem bestimmten Punkt gehe ich da dran. Aber man muss sich auch eine Grenze setzen, denn wenn die Anschaffung von Werkzeugen genauso teuer wird, wie eine Instandsetzung durch eine Fachkraft, die zudem weitaus mehr Erfahrung hat und genau weis, wo sie hinschauen muss, dann gebe ich das Ganze vertrauensvoll ab.

Ich scheue mich aber auch nicht davor, mit einem versierten Schrauber über meine persönliche Grenze hinaus zu gehen und lerne gern dazu. Daher bin ich euch auch für eure Hilfestellungen in jeglicher Art (Hinweise, Warnungen, Tipps,...) sehr dankbar. Es ist mein erster Luftgekühlter und die Herangehensweise scheint anders zu sein, als ich es von vorherigen Fahrzeugen kenne. Von den anderen alten Opel, VW, Ford,... kannte ich das halt so, Ventildeckel runter, Ventile einstellen, Kerzen raus, mit der Endoskopkamera rein, Kompressionstest, wenn alles gute war (das war es an sich immer) neue Kerzen, Luftfilter, Motoröl und ggfs. eine Kühlsystemspülung mit Neubefüllung. Bremsen prüfen, erneuern was zu erneuern ist, BF wechseln, Lager checken, in alle Schmiernippel frisches Fett und die Lenkung anschauen. Das war so die bisherige Vorgehensweise. Dann kamen die Elektrik und Karosseriearbeiten. Ich vertrete das Motto, was nicht ordentlich läuft oder technische Mängel hat, muss auch nicht optisch hergerichtet werden. Also erst die Technik, dann die Optik.

Da der Motor aber subjektiv gut läuft, augenscheinlich auf den ersten Blick (Teile und Rechnungen) kein Wartungsstau zu sehen war, kam ich auf die Idee, bereits jetzt Richtung Optik zu gehen. Lackierer, Zwei-Vergaseranlage, Motorraum.

Dann kam aber das Öl getropfte. Daher eröffnete ich dann diesen Thread.

Wenn ich alles zusammen fasse wäre die Herangehensweise

Motor raus
Alles genau anschauen
Ausmaß der Katastrophe feststellen
In Ordnung bringen, was in Ordnung zu bringen ist.

Bei der Wiedermontage des Motors die Zwei-Vergaseranlage mit drauf setzen.

Dann zum Lackierer und hoffen, dass für den noch genug Geld übrig geblieben ist.

Rep. Leitfäden habe ich inzwischen alle ausgedruckt und in Ordner abgeheftet und das Buch So wird's gemacht ist inzwischen auch angekommen.

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 18:16
von Kanu-65
Bei mir ist eine Entscheidung gefallen und an der ist der Händler meines Vertrauens maßgeblich beteiligt. Dieser gab zu bedenken, dass ich das Auto ja noch gar nicht richtig kenne und erstmal kleine(re) Brötchen backen soll damit ich nicht Summe X in den Motor stecke um in der nächsten Saison festzustellen, der Wagen ist gar nichts für mich.

Der Plan sieht entsprechend wie folgt aus und ich habe meine Bestellung bei ihm ergänzt.

Motor raus
Schwungscheibe runter und Simmering und O-Ring erneuern
Automatik Ölpumpe raus und eine 26er rein.
Verblechung Glasperlenstrahlen und neu lackieren.
Wenn weiter nichts offensichtlich ist, den Motor wieder rein und die Weber drauf. Dann erst einmal mit dem Auto vertraut machen und schauen, ob wir uns "mögen".
Die Öltemperatur im Auge behalten und bei steigender Temperatur sinnig fahren (bin eh eher der Cruiser), damit er nicht in den kritischen Bereich geht. Steigt die Temperatur regelmäßig in erhöhte Bereiche (Außentemperatur,...), kann man den Zusatzölsumpf montieren. Diese Investition ist auch überschaubar.

Während ich mich um den Motor kümmere, geht der Rest zum Lackierer. Das bisschen Plastik kostet nicht die Welt, damit er von der Aussenhaut wieder ordentlich da steht.

Damit wäre dann die Technik (grob) in Ordnung und die Optik passt auch.

Bei meiner voraussichtlichen geringen Fahrleistung ist das der erste Schritt. Wenn ich dann herausgefunden habe, ob das Auto überhaupt was für mich ist, dann kann man im übernächsten Jahr oder später den Motor mal genauer unter die Lupe nehmen, es sei denn, vorher meldet sich irgendwas. Der Grund ist, dass wenn man die Köpfe runter nimmt, diese geplant,... werden sollten (müssen). Durch das Lösen der Köpfe verlieren auch die Zylinderfüße die Spannung und sollten vor einem erneuten Einbau bearbeitet werden, um dort spätere Undichtigkeiten auszuschließen. Diese können dann auch gleich weiter bearbeitet werden,... Dieses Ausmaß möchte ich aktuell gern vermeiden, da ich den Hinweis, ob das Auto und ich überhaupt schon zusammen gefunden haben, durchaus betrachtenswert finde. Herzlichen Dank an diese Stelle nochmal für den Hinweis.

Jetzt bin ich selbst gespannt, wie es weiter geht und was mich auf meiner Kennenlerntour mit dem ersten Luftgekühlten erwartet.

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 20:48
von yoko
Ölkühler neu abdichten nicht vergessen, der sabbert auch gerne an den Dichtungen (selbstsichernde Mutter nehmen). Aufpreis für Filterölpume überlegen... ;)

Re: 1600er AS Motor ausbauen, überarbeiten / Was ist sinnvol

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 21:26
von Kanu-65
Super. Danke dir für den Hinweis. Manchmal sind es die kleinen Sachen, die man vergisst/übersieht.