Hallo,
also wenn ich das so lese, dann bin ich fast sicher, daß hier einfach nur der Zündzeitpunkt nicht stimmt.
Man muss die Technik richtig verstehen und nicht einfach nur immer auf Kerben und Markierungen achten.
Wenn der Verteiler Fehlzündungen produzieren kann, dann gibt es auch Zündfunken nur eben zur falschen Zeit.
Ich versuche es mal so zu erklären:
1. Man stelle den Motor auf Zündungs OT des ersten Zylinders.
Das bedeutet, die Kerbe der Riemenscheibe muss mit der Motortrennfuge oben fluchten, UND die Ventile des ersten Zylinders müssen geschlossen sein.
Entweder man weiss daß dem so ist, oder man nimmt den Ventildeckel herrunter und prüft die Ventile des ersten Zylinders, ob sie Spiel haben.
Für alle die nicht wissen, wo der erste Zylinder ist:
Das ist beim Typ1 und Typ4 Heckmotor in Fahrtrichtung rechts vorne.
Und noch ein Hinweis:
Gleich davor sitzt der Anlasser.
Und bei serienmäßigen Motoren steht es auch meistens eingeprägt auf der Motorverblechung.
2. Nun steckt man den Verteiler in den Motorblock und zwar so, daß der Mitnehmer in den Verteilerantrieb einrastet.
Wenn nun der Verteilerfinger aufgesteckt ist und in irgend eine Richtung zeigt, dann ist das bei "diesem" Verteiler nun der Kabelanschluß für den ersten Zylinder.
Bem: nicht jeder Zündverteiler hat die Zuordnung von Verteilerfinger zu Verteilerantrieb in der selber Position, also kann beim Verteilerwechsel den Anschlußß für das Zündkabel des ersten Zylinders auch mal an einer gänzlich andere Stelle sein.
Kerben im Verteiler helfen hier wenig.

Bei originalen Verteiler wir dieser so weit verdreht, bis die Kerbe nun mit dem Verteilerfinger fluchtet.
3. Nun dreht man den Verteiler ein wenig im Gegenuhrzeigersinn, bis ein Signalgeber aktiviert wird.
---Die Betonung liegt bei "ein wenig" ----
Das sind beim Unterbrecherverteiler eben der Unterbrecherkontakt, der sich nun öffnen muss,
Das sind beim elektronischen Verteiler eben Hallgeberfenster, oder Magnete usw.
4. Nun schaut man sich genau an, wohin der Verteilerfinger zeigt, wenn man die Verteilerkappe aufsetzt.
Genau an dieser Position steckt man das Zündkabel des ersten Zylinders (welcher dies ist, hatte ich oben erklärt)
5. Bei montierter Verteilerkappe werden nun im Uhrzeigersinn die Zündkabel 1- 4-3-2 aufgesteckt.
----Bem: der 2. Zylinder sitzt hinter dem 1. Zylinder
-----der 3. Zylinder gegenüber dem 1. Zylinder, also in Fahrtrichtung vorn links
---- der 4. Zylinder liegt hinter dem 3. Zylinder, also gegenüber dem 2. Zylinder bzw in Fahrtrichtung hinten links
----- Menschen mit originaler Motorverblechung können sich wieder ganz leicht an der Prägung orientieren----
5. Das letzte Hochspannungkabel wird in die Mitte des Verteilers gesteckt und verbindet so die Zündspule mit dem Zündverteiler.
-----Bem: der Zündverteiler ist das Ding mit dem wir uns eben beschäftigt haben und die Zündspule ist das Ding wo nur ein Hochspannungkabel drauf geht und meist separat am Gebläsekasten montiert ist.
6. Die Zündspule erhält ihre Versorgungsspannung auf den Kontakt 15 bzw + (serienmäßig)
Von dem Verteiler kommt nun das Signal meist ein grünes Kabel und steckt auf Klemme 1 bzw -
Bei elektronischen Verteilern können die Kabelfarben variieren.
Bei dem 1-2-3 Ignition ist die Signalleitung schwarz und wird auf Klemme 1 (-) der Zündspule gesteckt.
Des weiteren benötigen elektronische Verteiler auch eine Versorgungsspannung. Diese meist roten Kabel werden praktikabler weise auf den Kontakt 15 (+) der Zündspule gesteckt.
Nun kann der Motor gestartet werden. Sollte er nicht gleich anspringen, so kann wärend des Startversuches der Verteiler langsam leicht verdreht werden.
Der Motor startet, läuft nun und die Zündung muss nun bei vorgegebener Leerlaufdrehzahl auf die Vorgegebene Zündmarkierung eingestellt werden.
Dazu bedarf es einer Zünd-Pistole, Blitzpistole oder wie man es auch nennen mag.
Ich hoffe geholfen zu haben.
Gruß,
orra
PS: Mitlesende, die dieser Eintrag amüsiert, sind fit und dürfen sich amüsieren.
Mitlesende, die nachdenken müssen sollten sehr konzentriert bei der Arbeit sein.
Mitlesende, die wenig bis nichts davon verstanden haben, die Begriffe nicht zuordnen können, oder verwechseln, sollten eventuell auch nicht an der Zündung fummeln, oder sich zuvor wirklich schlau lesen, verstehen oder eben Geduld mitbringen und weiter fummeln
