Ventilführungen ersetzen

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SirGroovy
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von SirGroovy »

Servus Gemeinde,

das ist ja alles echt sehr interessant! Aber hat vielleicht auch noch mal jemand eine bebilderte Doku, wie die Sitze nun wieder sauber rein kommen? Ich weiss, das ist mit erhitzen und abkühlen der richtigen Teile möglich, aber die fallen ja dann trotzdem nicht von alleine rein. Und woher weiss ich, dass ich die weit genug oder nicht zu weit drinnen hab?

CU

SirGroovy
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Leue
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Leue »

Varus hat geschrieben:Jou, Leue, prima gezeigt. Aber ich bleibe beim Ausbohren. Das Gewindeschneiden ging mir schon jahrelang auf'm sack. Und manchmal musste doch warmmachen; die Führung kommt einfach nicht raus datt olle Dingen, ohne so blöde Abdrücke auf dem Federsitz zu hinterlassen.
Ist halte eine Variante, ausbohren habe ich jetzt bei den Typ4 Köpfen gemacht.
Beim bohren muss man es halt sehr gut ausrichten auf der Fräse um nicht den Kopf selber zu treffen.

Gruß
Bild
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Spechtl
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Spechtl »

SirGroovy hat geschrieben:Servus Gemeinde,

das ist ja alles echt sehr interessant! Aber hat vielleicht auch noch mal jemand eine bebilderte Doku, wie die Sitze nun wieder sauber rein kommen? Ich weiss, das ist mit erhitzen und abkühlen der richtigen Teile möglich, aber die fallen ja dann trotzdem nicht von alleine rein. Und woher weiss ich, dass ich die weit genug oder nicht zu weit drinnen hab?

CU

SirGroovy

Hey ,
hier ein paar Bilder,
passenden Dorn zum einpressen ist nötig,da sonst die Führung gestaucht wird.
Köpfe 1 Stunde bei 200 Grad backen.
Dann in die Presse und mit den Dorn rein drücken.
Fertig!!
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CIMG1632.jpg
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schickard
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von schickard »

SirGroovy hat geschrieben:Servus Gemeinde,

das ist ja alles echt sehr interessant! Aber hat vielleicht auch noch mal jemand eine bebilderte Doku, wie die Sitze nun wieder sauber rein kommen? Ich weiss, das ist mit erhitzen und abkühlen der richtigen Teile möglich, aber die fallen ja dann trotzdem nicht von alleine rein. Und woher weiss ich, dass ich die weit genug oder nicht zu weit drinnen hab?

CU

SirGroovy

Hi,
die (neuen) Ventilführungen haben einen Absatz, der bündig aufliegt:

Bild

Grüße
Christian
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Spechtl
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Spechtl »

Ps.

nach abkühlen Führungen nach reiben und Ventilsitz schneiden.
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schickard
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von schickard »

Hi,
ist das zum ausgleichen des Ventilsitzwinkels?

Bild


Schöne Doku :up:


Grüße
Christian
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Spechtl
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Spechtl »

schickard hat geschrieben:Hi,
ist das zum ausgleichen des Ventilsitzwinkels?

Bild


Schöne Doku :up:


Grüße
Christian
ja die Holzplatte ist auch theoretisch auf 9 Grad 30 hergerichtet. ( falls die Altendorf Säge stimmt :D )
Hab ich extra gemacht weil mir der Winkeltisch zu Schade ist um drauf zu drücken.
Funktioniert sehr gut, und mann drückt halt schön gerde drauf
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schickard
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von schickard »

Ja perfekt. Der Beitrag wurde übrigens in die Forumssammlung (http://bugfans.de/forum/motor-typ1/kaef ... t1416.html) aufgenommen :up:

Grüße
Christian
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Spechtl
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Spechtl »

schickard hat geschrieben:Ja perfekt. Der Beitrag wurde übrigens in die Forumssammlung (http://bugfans.de/forum/motor-typ1/kaef ... t1416.html) aufgenommen :up:

Grüße
Christian

:D falls jemand so ne Leimholzplatte braucht, könnt ich bei meinen Schreinerspezi bestimmt welche anfertigen lassen.
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Varus
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Varus »

Man kann sich die Bohrer mit Führung für die Führung als Führung :roll: selbst machen. ;)
Man schleift den passenden Bohrern ( Führungsdurchm. minus 1mm z.B.) einfach eine Führung an, so kann er nicht (besonders im harten Sondermesseing der V.-führungen) in der Bohrung verlaufen. Und das passiert fast immer ohne Führung freihand.
1. den Bohrer kaputtschleifen wie gezeigt. Ein gewisses Augenmaß gehört dazu. Dieser Stumpf muss ja nicht bohren, nur führen.
2. Hat der Stumpf den gewünschten Durchmesser + 0,3mm etwa, kommt der Bohrer in die Drehbank oder Bohrfutter zur Überprüfung wie rund er läuft. Da entscheidet sich an welcher Seite noch etwas abmuss bis zum gewünschten Durchmesser(Innenbohrung -0,1mm, heißt bei 8mm macht man 7,9mm)
3. Wer Bohrer anschleifen kann hat hiermit kein Problem: schärfen.
Anschließend etwa 30mm tief bohren-fertig.

Das geht gg. Gewindeschneiden etwa doppelt so schnell ohne große Ausziehkräfte und Kraftaufwand(da Bohrmaschine) bei Durchmesser minus 0,5mm. Die 0,25mm dicke Schalen die übrig bleiben, kann man so rausziehen. Und die Bohrung als solches wird durch die Ausziehaktion nicht oberflächenmäßig belastet. Die bleibt im Durchmesser erhalten. Beim Ausziehen nur bedingt, denn durch 5maliges ein-und ausziehen kann man die Führung so reinlegen; so als Hinweis das beim Ausziehen immer Material abgenommen wird.

Hier gezeigt wird ein Führungsbohrer in 14,75mm mit 10,7mm Zapfen. Auf einer Standbohrmaschine eigentlich nicht erforderlich, aber hier wurde noch mit der Handbohrmaschine tiefer gebohrt. So verläuft nix.
Also nicht nur für Ventilführungen zu gebrauchen
1.JPG
1.JPG (94.65 KiB) 8000 mal betrachtet
.
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Michael461
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Michael461 »

ich mag diese pragmatische Lösung!
Jetzt frag ich mich aber ob es für das Einziehen der Führung auch eine gibt...
So ein Innenmicrometer ist ja nicht grad ein Schnapper... :shock:
Kann ich jetzt mit der Räumahle (mit 5 verstellbaren Klingen)die Bohrung im Kopf glätten und ganz leicht aufreiben
so dass das Serienmass (in meinem Fall 13,06 mm Typ 4 Auslass) erreicht ist und eine Serienführung `saugend` reingeht?
und dann anschliessend natürlich das erste Übermass von 13,11 einpressen?
oder wie funzt das? Ich möchte ungern Experimente machen.
Ab wann ist denn ein dauerhafter Press-Sitz gegeben Meister Varus ;)

Ausserdem denk ich grad darüber nach ob man die Führung nicht ebenso reinziehen kann wie Leue die auf der letzten Seite
rausgezogen hat, dann kommt doch die Gefahr der Stauchung gar nicht erst auf...
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von triker66 »

Morgen Michael Ich schlage die Ventilführungen immer mit dem Hammer ein!! Zu lesen in meinem Beitrag 1905 ccm mit Nowak Nockenwelle!
Ich bin nach 1945 gebohren, und schulde der Menschheit einen Scheiß!
Ich bin kein Politiker, und deshalb braucht man mich nicht zu belügen!
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SirGroovy
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von SirGroovy »

Servus Spechtl,
Servus schickard,

großartig! Vielen Dank!

Cu

Sirgroovy
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Varus
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Varus »

Michael461 hat geschrieben:ich mag diese pragmatische Lösung!
Jetzt frag ich mich aber ob es für das Einziehen der Führung auch eine gibt...
So ein Innenmicrometer ist ja nicht grad ein Schnapper... :shock:
Kann ich jetzt mit der Räumahle (mit 5 verstellbaren Klingen)die Bohrung im Kopf glätten und ganz leicht aufreiben
so dass das Serienmass (in meinem Fall 13,06 mm Typ 4 Auslass) erreicht ist und eine Serienführung `saugend` reingeht?
und dann anschliessend natürlich das erste Übermass von 13,11 einpressen?
oder wie funzt das? Ich möchte ungern Experimente machen.
Ab wann ist denn ein dauerhafter Press-Sitz gegeben Meister Varus ;)

Ausserdem denk ich grad darüber nach ob man die Führung nicht ebenso reinziehen kann wie Leue die auf der letzten Seite
rausgezogen hat, dann kommt doch die Gefahr der Stauchung gar nicht erst auf...
Zuerst immer Führungen mit Bund nehmen.
Die können nicht reinfallen wenn das Übermass mal nicht passte. :lol:
So hat jeder Scherz einen tieferen, wahren Sinn......

Das Übermaß sollte um 0,03mm ( von 2 -5/100mm) sein. Bei mehr als 5/100mm kriegste Probleme trotz heißem Kopf und eiskalter Führung, wegen der Einschublänge. Das heißt, sie wird während des Einziehens mit 'ner Schraube schon wieder warm und stockt. Bei 5/100mm haste da kaum noch 'ne Chance die weiter rein zu kriegen. Außer du hast 'ne Presse.
Dazu muste dir mal die Winkel angucken wie du ein Brücke bauen musst, um die Führung per Schraube gerade einzuziehen wie ausziehen; gestaucht wird die übrigens dabei auch. Dazu die Rüstzeit.
Innenfeinmeßgeräte verwirren oft, da die Bohrungen( besonders bei Nutzung scharfer Nockenwelle mit viel Hub) oval und konisch wird, nicht nur die Innenbohrung f.d.Ventilschaft!
Eine Reibahle durchjagen um gerade Verhältnisse zu schaffen ist gut, ja. Aber man muss da aufpassen. Die Gefahr so außerhalb der Mitte des Sitzringes zu kommen ist groß, was heißt zumindest neu nachschneiden( lohnt sich eigentlich immer). Bei Pech und handwerklichen Ungeschick neue Sitztasche mit neuen Sitzring = teuer.
Und mal ganz genau. Die Oberfläche nach dem reiben entspricht nicht der einer gezogenen,ausgebohrten Führung. Die ist fast glänzend, während die mit einer Ahle rauh ist ---- da wirksame Übermaß ist anders, geringer.

Besser als messen ist ein Messdorn mit kalibrierten Durchmesser. Kosten nicht so viel, kann man mit 'ner Drehbank selber machen. Man braucht nur 2oder 3 Stück. Wenn z.B.15,03 nicht reingeht, kannste noch Serienmaß nehmen.
Wichtig ist der Einschlag-druck:muss schnell gehen(s.o.) und man spürt wie stramm die Führung ist. Denn so - heißer Kopf und eiskalte Führung - kommen die beiden nie wieder zusammen. Das kann auch mal nur 1/100mm sein( Durchschnitt der ovalen,konischen Bohrung), wie ich es schon mal machte. Wie stark muss ich da draufhauen um die reinzukriegen? Fällt die fast von allein rein = wieder raus, zu lose. Muss ich da feste draufhauen= zu stramm, Gefahr des Dombruches.
Dazwischen liegt die richtige Pressung- nochmal: so kalt und heiß dabei aber stramm, kommen die beiden nie wieder in Betrieb zusammen.Die sitzen dann noch strammer, weil sich Messing auch ausdehnt wenn es warm wird. :character-oldtimer:
Mit dem Ausbohrverfahren kann man meist problemlos gleichen, gemessenen alten Durchmesser der Führung in Neu nehmen.
Quo vadis
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Spechtl
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Re: Ventilführungen ersetzen

Beitrag von Spechtl »

Hey,

ich nehme die Führungen ohne bund genau so gerne, drehe da eine Kerbe rein die 0,5-1mm im Dom
Sitz, da stauche ich dann mit einer Art Locheisen Material rein. Bombenfest.!

Die Pressung sollte wie schon geschrieben nicht über 0,03mm sein, da der Federdom am Kopf
auch reißen kann bei zuviel Pressung!!! alles schon gehabt, deshalb messe ich immer mit Innenmikrometer nach.

mfg.Spechtl
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