Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

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Jürgen N.
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Jürgen N. »

Die Reibpartner müssen zusammen passen.
Eine durchaus wichtige Rolle spielt hier auch das Öl aufgrund er vielen Gleitreibpartner im Motor.
Und speziell Stössel und Nocken sind hier hoch belastet.
Mit dem richtigen Öl kann der Verschleiss auf alle Fälle minimiert werden.
Bei unseren Motoren sollte der Zinkanteil mindestens 1.000 ppm betragen.
Ein hoher MoS2 Anteil ist ebenfalls hilfreich.
Ich setze seit Jahren REKTOL ein, welches 1.250 ppm hat und sehr gut funktioniert und bezahlbar ist.

Aber ja, je höher die Flächenpressung, welche sich über die Nockenkontur und die Höhe der Federkraft definiert, desto höher die Anforderung an funktionierende Reibpartner.

Schleicher nutzte nach meinem Kenntnisstand bis Anfang der 90er Jahre die serienmässigen VW Gussrohlinge und stellte dann auf Schalenhartguss um.
In der Zeit gab es sehr viele Schäden, da die neue Materialpaarung nicht mehr passte.

Volker:

Meine Stahlnockenwellen laufen perfekt mit den TP Stösseln, also Werkzeugstahl.
Aber auch die Scatstössel funktionieren mit den Wellen problemlos.

Meine wenigen Gussnockenwellen die ich heute noch fertige und anbiete (2,1l WBX / JN42 / 2,0l VoPo / 30PS++) werden idealerweise mit VW Stösseln oder Febi Stösseln kombiniert.

Die mir bekannten Aftermarketnockenwellen (lassen wir mal die Produkte eher zweifelhafter Herkunft weg) würde ich mit den entsprechenden Aftermarketstösseln der Hersteller oder mit TP Stösseln kombinieren.

Gelaufene VW Stössel würde ich nicht zum Aufbau eines leistungsgesteigerten Motors verwenden!
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Poloeins
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Poloeins »

Alles was ich an Industriemotoren zerlegt habe, egal wie wenig Betriebsstunden die hatten, war absoluter Kernschrott...

Nicht nur Nocken-/Kurbelwellen,Zylinder,Führungen...sondern auch so extrem lustige Sachen wie ausgeschlagene Stösselbohrungen.

Ich habe mal einen FABRIKNEUEN Industriemotor der schweizer Armee umgebaut. Auffallend war dort, das die Gewichte der Pleuel einen Gewichtsunterschied von 10gr hatten und bei den Kolben gab es auch Ausreisser...den Gewichtsunterschied habe ich aber nicht mehr aufnm Schirm.

Wer sich so ein 30Stunden-Motor kauft, zahlt immer zuviel...selbst wenn er umsonst ist;-)
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
schrauberger
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von schrauberger »

Interessante Info Lars, hätte ich nicht mit gerechnet.:up:

Ralph
Schöne Grüße von der Baar
Junebug
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Junebug »

Guter Hinweis mit dem Rektor. Ich fahre seit ewig LiquiMoly VR1Racing 20W50, wegen dem hohen ZDDP Anteil. Das gab's immer so für 30€ für 5Liter, steuert aber inzwischen auf 50€ zu.
Gruß Andreas
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13dreier
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von 13dreier »

Hallo Junebug, kann es sein das du Valvoline meinst
Junebug
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Junebug »

Natürlich hast du Recht - bin schon älter ;)
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Steve67
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Steve67 »

hier gibt's eine Auflistung mit den ZDDP Anteilen einiger Öle

https://www.usteile.ch/Oldtimer-und-Mus ... spha,%25).
Udo
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Udo »

Bei original Stößeln nützt auch kein „Extra zink“ sind einfach zu weich für Tuning Nockenwellen . Das mit dem breakin und extra Zink ich auch so eine Erfindung der Amis weil sie nicht glauben wollen das ihre gusstössel nix taugen. Es gibt eigentlich keine schlechten Nockenwellen , außer vielleicht die neuen Engle copies aus China …
Markus M.
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Markus M. »

Hallo ,super für die vielen Antworten! Was mich ein wenig verwundert ist das die Industriemotoren im allgemeinen eher schlecht sein sollten. Ich selber fahre einen 1776er mit einen Industriemotorgehäuse und das war innen sehr gut . Es gibt doch auch sehr viele die diese Limbachmotoren fahren ? Gruß Markus
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Baumschubsa
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Baumschubsa »

Schlecht sind die ja nicht.

Das Problem ist der hohe Verschleiß bei der relativ geringen "Laufleistung".
Bei den Limbachmotoren sind auch sehr hochwertige Teile im Bereich Kolben/Zylinder und Kurbeltrieb verbaut worden.
monkey49cc
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von monkey49cc »

hallo ich greif das Thema mal nochmal kurz auf.

Frage auch an udo (hab von dir die b456 nocke)

Welche Stössel würdet ihr mir empfehlen.

gruss matthias
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lothar
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von lothar »

Das hängt von der Stärke Deiner Ventilfedern ab.

Mit Serienfedern laufen darauf die orig.VW Stößel (die leichten, fließgepressten) gut - habe ich auch in dieser Kombi.
Funktionieren sollten auch alle Guss-Stößel (Febi, Scat, Engle etc.)

Bei harten Ventilfedern ist man auf der sicheren Seite mit Stößeln aus Werkzeugstahl (Becker, Pieper)
Udo
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Udo »

monkey49cc hat geschrieben: Mi 24. Sep 2025, 08:54 hallo ich greif das Thema mal nochmal kurz auf.

Frage auch an udo (hab von dir die b456 nocke)

Welche Stössel würdet ihr mir empfehlen.

gruss matthias
Wie schon erwähnt scat oder Febi mit Einfachfedern , meine Oder Thorstens mit Doppelfedern. Bei der B456 reichen mit einem vergaser auch originale Federn etwas unterlegt.
derfrohe
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von derfrohe »

ich fahre die B456 mit Febi Stößel. Die kosten um 50Euro. Da würde ich gar keine Experimente mit Serienstößel machen. Die B456 macht mit 1,1:1 Übersetzung an der Einlassseite einen Hub von ca. 9,4mm (wenn ich es noch richtig im Kopf habe) . Das ist für Serienfedern mMn schon die Grenze. Warum denn unterlegen? Serienfedern laufen doch bis 50001/u...
Zum Thema Industriemotor: Ich habe einen bekommen und der war zum Glück innen sehr gut. Sehr sauber, keine Ölablagerungen, Stößelbohrungen gut etc. und auch der Kolbenrückstand war gleich.
Die Stößel waren die mit 88g, und auch noch sehr gut, ballig und keine sichtbaren Spuren von Einlaufspuren etc.
Also pauschal sagen, das ist Mist würde ich jetzt nicht sagen.
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