Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

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Kampfzwerg
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Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Kampfzwerg »

Hallo Zusammen

Nach einer längeren Pause habe ich mich dazu entschieden, über den Winter einen neuen Motor für meinen Käfer zu bauen.
Die Eckdaten sind:
- Kurbelwelle, 69 mm Hub Gegengewichte geschmiedet
- Sport-Nockenwelle Engle W110---284°
- Serien Pleuel und 90.5 er Kolben.

Nun bin ich beim Zusammenbau aufgefallen, dass die Wangen und Gegengewichte der Kurbelwelle je nach Position relativ nahe zur Nocke stehen. Das kleinste Spiel, dass ich gemessen habe ist 0.8mm. Nun habe ich etwas bedenken, dass es bei rotierenden Teilen etwas wenig ist.
Was ist eure Meinung dazu?

Eine weitere Frage hätte ich noch zum Thema Kolbenrückstand. Zur Zeit habe ich mit einem 1mm Ringen einen Kolbenrückstand vom -0.95mm. Ist das zu wenig? Dies würde mich auf ein Verdichtung von 9.23:1 bringen.(Brennraum 47.5ccm)
Kann man 2 Ringe (0.5 + 0.75) unterlegen um auf ca -1.2mm zu kommen oder ist davon eher abzuraten?. Alternativ müsste ich irgendwie einen 1.5mm Ring runterschleifen.

Vielen Dank im Voraus

Roger

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Jürgen N.
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Jürgen N. »

Hallo Roger,

0,3mm Abstand zwischen den bewegte Teile reicht.
Voraussetzung, dass Lagerspiele stimmen.

Wenn alle 4 Zylinder sauber einen Kolbenrückstand haben, würde ich die 0,95mm genau so lassen!
Aber alle 4 Stk prüfen!!
drei03
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von drei03 »

Servus!

0,8 mm ist schon sehr wenig ,wenn nicht
Zu wenig,und das geht nur wenn der Motor
nicht all zu hoch dreht!

0,3mm wie Jürgen meint würde ich niemals zulassen.
Auch nicht mit einer früheren sehr stabilen
Gene Berg Kurbelwelle!

Aber Versuch macht klug 😉

Robert
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Xmil
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Xmil »

Ich freue mich über eure Einigkeit :laughing-rofl:
Das kann man leicht ausrechnen, wenn man den Ausdehnungskoeffizienten von Guss zu Hilfe nimmt.
Da ich bei sowas faul bin, nutze ich für sowas Onlinerechner.
0,8mm reichen bei100 Kelvin Temperaturdifferenz 10x :ugeek:
Ich habe nur die KW berücksichtigt, die NW dehnt sich auch noch aus! Und das Alugehäuse auch, also wäre die Frage doch, ob sich an dem Maß überhaupt was verändert :roll:
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VeeDee
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von VeeDee »

Alu dehnt sich bei Erwärmung stärker aus als Stahl. Das Spiel / die Luft wird also eher größer als kleiner.
Also keine Panik.
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
drei03
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von drei03 »

Servus!
Das bisschen Wärmeaudehnung ist faktisch egal,
das ist nicht das Thema!
Es geht um die Durchbiegung der Kurbelwelle
bei Drehzahl Leute. Das ist das Problem!
Schon einmal daran gedacht?!
Ich habe darin schon Erfahrung 😳

Natürlich kann es bei einem 0815- Motor schon
gutgehen !😉

Robert
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lothar
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von lothar »

drei03 hat geschrieben: Sa 22. Mär 2025, 11:33 Es geht um die Durchbiegung der Kurbelwelle
bei Drehzahl Leute. Das ist das Problem!
Aber deswegen nimmt man doch eine Welle mit Gegengewichten, weil sie nicht so stark durchbiegt!?
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Jürgen N.
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Jürgen N. »

Ich kann aus Erfahrung sagen, dass 0,3mm auch bei hohen Drehzahlen reicht.

Ich spreche immer nur davon, dass auch alles sauber zusammen gebaut ist.
Lagerspiel muss passen.
Ohne feingewuchteten Kurbeltrieb baue ich sowie nichts zusammen.

Dann passt das.
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Xmil
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Xmil »

drei03 hat geschrieben: Sa 22. Mär 2025, 11:33 Servus!
Das bisschen Wärmeaudehnung ist faktisch egal,
das ist nicht das Thema!
Es geht um die Durchbiegung der Kurbelwelle
bei Drehzahl Leute. Das ist das Problem!
Schon einmal daran gedacht?!
Ich habe darin schon Erfahrung 😳

Natürlich kann es bei einem 0815- Motor schon
gutgehen !😉

Robert

Durchbiegung 0,8 mm ? :confusion-scratchheadyellow:
Dann lass uns doch an deiner Erfahrung teilhaben!
drei03
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von drei03 »

Servus!

Ich betrachte die Sache aus folgender Perspektive:
4-Zylinder-Motor ( VW) Kurbelwelle 5-fach gelagert.
Der Motor wurde kurzzeitig wegen Verschalten
überdreht!
Motorblock von Pleuelmutter durchgeschlagen
mit folgenden netten Ölverlust!
Der Motor lief normal !!!!!
Und nun das spannende!
Abstand Pleuelmutter zu Kurbelgehäuse ca 2mm
😳
Da kann ich bei bestem Willen nicht glauben
das 0,3 mit Sicherheit genug sein sollen!
Das schon gar nicht bei einer 3-fach gelagerten Welle!
Wie schon gesagt die Drehzahl macht es!

Robert
Metalandy
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Metalandy »

Ich habe bei meinem Typ 4 auf die Erfahrung von Jürgen vertraut. 0,3mm kam bei mir hin. Bisher keine Problemr
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VeeDee
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von VeeDee »

Mein alter Meister hat mir mal gesagt, 1mm wäre gut und reichlich. Da halte ich mich seit 48 Jahren dran, gut 100 gemachte Motoren, bisher noch kein Problem.
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
Kampfzwerg
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von Kampfzwerg »

Hallo zusammen und einen schönen Sonntag

Vielen Dank für die vielen Beiträge und Erfahrungswerte.
Die Lagerspiele habe ich alle gemessen und die stimmen.

Ein bisschen mulmig ist mir schon dabei, den Motor so zusammen zu bauen. Aber was wäre die Alternative? An den Wangen und Gegengewichten etwas weg zu flexen und die Welle neu wuchten zu lassen?
Baut eine originale Kurbelwelle an den Wangen weniger auf und somit ist dort mehr Spiel vorhanden?

@ Jürgen,
Vielen Dank für dein Feedback zum Kolberückstand. Ich habe es an allen vier Zylinder gemessen (-.095/ -0.98/ -1/ -1). Somit lass ich das so stehen, Danke

Gruss Roger
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13dreier
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von 13dreier »

Alternativ, eine Nocke mit weniger Hub und dafür KH mit 1,25
drei03
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Re: Freigängigkeit Kurbelwellen Wange zu Nocke

Beitrag von drei03 »

Servus,
es kann natürlich jeder tun und lassen wie
er will in dem Fall.
Und bestimmte Ansichten können durchaus
gegensätzlich sein.

Der Vollständigkeit halber möchte ich dennoch
Gene Berg hier frei übersetzt zitieren: Mit
qualitativ hochwertigen Kurbelwellen (damit hat er seine Kurbelwellen gemeint)ist
ein Radialspiel von minimal 1mm bis 6000min-1
sowie auch 1mm Kolbenenrüchstand bis 6000min-1
ohne zu erwartende Schäden möglich.
Alle anderen Aftermarket Wellen haben mehr Spiel
benötigt . Festgestellt durch seine Motoren Tests!!!
Wie man sieht ist auch hier wieder die maximale
Drehzahl entscheidend von Belang.

Robert
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