Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Markus M.
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Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Markus M. »

Hallo , warum sollte man keine originale Stößel mit Tuning Nockenwellen fahren ?

Gruß Markus
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13dreier
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von 13dreier »

ich würde sagen, das die steileren Nocken und stärkeren Ventilfedern einen höheren Druck auf die weichen Stössel
ausüben und somit mehr Reibung entsteht...................
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VeeDee
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von VeeDee »

Definier mal "Original-Stößel".

Das, was als "original" verkauft wird, variiert gewaltig. Von Top bis Schrott ist alles dabei.
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.

Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
Markus M.
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Markus M. »

Ich dachte eher an gebrauchte originale VW Stößel die ich aus VW Industriemotoren ausbaue . Die weniger als 100 Stunden gelaufen sind .
Gruß Markus
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lothar
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von lothar »

Man kann die nehmen.
Entscheidend ist die Stärke der Ventilfedern und die hängt davon ab, in welchen Drehzahlbereichen sich der Motor bewegen soll und wie schwer der Ventiltrieb ist.
Faustformel: Nur so stark wie nötig
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VeeDee
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von VeeDee »

Wenn das fließgepreßte aus wolfsburger Fertigung sind sollten die nach leichtem Überschleifen mit einer Nockenwelle mit nicht zu steilen Rampen und nicht zu harten Federn problemlos laufen, bei allen anderen Finger weg.
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

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Xmil
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Xmil »

„Nicht zu. . .“ wäre mir zu ungenau!
Wo fängt steile Rampe an?
Das Risiko steht in keinem Verhältnis zur Investition! Und der Schaden kann groß werden!
Grüße Bert
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B. Scheuert
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von B. Scheuert »

Stößel mit „nicht einmal 100 Betriebsstunden“? Hast Du Dir schon einmal klar gemacht, wie diese Industriemotoren benutzt werden?
Zum Beispiel bei der Feuerwehr? Das Ding steht Monate lang in der Ecke und wird dann zu Probeläufen raus geholt. Das Öl an den Oberflächen und in den Lagern ist so gut wie nicht vorhanden. Dann wird gestartet, er springt an und geht meistens sofort auf die Regeldrehzahl.Wenn er dann ein paar Minuten gelaufen hat, wird er wieder abgestellt und eingelagert. Nach ein paar Monaten geht das gleiche Spiel von neuem los. Von außen sehen sie natürlich immer viel versprechend aus. Innen drin sind sie meistens Schrott.
Ich habe mal in einem Fachbuch gelesen, das jeder Kaltstart ca. 1000km Autobahnbetrieb entsprechen. Da war aber keine Rede davon, das kalt gestartet wird und sofort die Drehzahl hoch gedreht wird.
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Baumschubsa
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von Baumschubsa »

Stössel nachschleifen ist nicht so einfach. Da muss ein Radius drauf.

Die "originalen" von Febi gehen wohl mit zarten Nockenwellen wie Pauter B4. Hat zumindest bei mir mehrere Jahre mit vielen unnötigen Kaltstarts gekappt und die Stössel haben auch noch den Radius.
drei03
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von drei03 »

B. Scheuert hat geschrieben: So 2. Feb 2025, 15:55 Stößel mit „nicht einmal 100 Betriebsstunden“? Hast Du Dir schon einmal klar gemacht, wie diese Industriemotoren benutzt werden?
Zum Beispiel bei der Feuerwehr? Das Ding steht Monate lang in der Ecke und wird dann zu Probeläufen raus geholt. Das Öl an den Oberflächen und in den Lagern ist so gut wie nicht vorhanden. Dann wird gestartet, er springt an und geht meistens sofort auf die Regeldrehzahl.Wenn er dann ein paar Minuten gelaufen hat, wird er wieder abgestellt und eingelagert. Nach ein paar Monaten geht das gleiche Spiel von neuem los. Von außen sehen sie natürlich immer viel versprechend aus. Innen drin sind sie meistens Schrott.
Ich habe mal in einem Fachbuch gelesen, das jeder Kaltstart ca. 1000km Autobahnbetrieb entsprechen. Da war aber keine Rede davon, das kalt gestartet wird und sofort die Drehzahl hoch gedreht wird.
Servus !

Also ein Kaltstart entspricht 1000km Autobahnbetrieb ???
Welcher „ Experte “hat das wo geschrieben ??
Ich halte das gelinde gesagt für Blödsinn!
Meine bescheidene Meinung!
Was die originalen Stößel angeht so könnte man diese
auch Härte behandeln.
Am Ende gibt es aber genug Hersteller für entsprechende
Stößel für steilere Nockenwellen.
Das Rad muss nicht neu mit Aufwand erfunden werden!😉😁

Robert
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B. Scheuert
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von B. Scheuert »

Zitat: Ein Kaltstart entspricht ca. 1000 Autobahnkilometer. Welcher Experte hat den das geschrieben?

Ich bin mir nicht zu 100% sicher, aber es hat (glaube ich) im Motorenbuch von Helmut Hütten gestanden. Es war ein Zitat aus einem Konstruktionsbuch. Also nichts aus der Nase gezogenes. Das läßt sich vermutlich nicht so exakt heraus finden. Sicher ist für mich, dass diese ach so tollen Industriemotoren mit ein paar Betriebsstunden, durch die Bank fertig sind. Davon etwas gebraucht weiter zu verwenden, wäre mir zu riskant, egal wie zahm die neue Nockenwelle ist.
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VeeDee
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von VeeDee »

Hier geht's also wieder los, das bitte zuerst lesen:

https://www.bugfans.de/forum/viewtopic. ... &start=120

Ergänzungen meinerseits:
Nockenwellen aus Hartschalenguß wie original VW können immer mit originalen bzw. von VW freigegebenen NEUEN Stößeln kombiniert werden.
Also:
- Alle Schleicher
- Alle Schrick
- frühe CB/Eagle
- frühe JN (dazu bitte Jürgen Novak direkt konsultieren)

Nicht empfehlenswert ist die Kombination mit:
- Engle
- Scat
- Empi
- andere US-Hersteller

Sig Erson und Johannes Persson lehnen jede Garantie/Gewährleistung ab, wenn ihre Nockenwellen mit anderen als den von ihnen gelieferten Stößeln betrieben werden. Einzige Ausnahme: JPM-Nockenwellen in Kombi mit Werkzeugstahlstößeln.

Volkswagen hat als Lieferanten für die deutsche und mexikanische Fertigung nur die eigenen und Gußstößel der Firma Eaton freigegeben, muß ja einen Grund haben.

Und ja, bereits gelaufene Stößel sollten nicht mit einer neuen oder anderen Nockenwelle kombiniert werden, und ich habe schon Motoren aus Feuerwehrpumpen zerlegt, da waren nach weniger als 30 Betriebsstunden Stößel und Nockenwellen schrott.
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

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VeeDee
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von VeeDee »

Kleine Ergänzung:

Der Killer ist sehr oft nicht das nur kurze Laufenlassen der Motoren, sondern Stehenlassen, bis sich Flugrost auf den Laufflächen bildet, und dann "Feuer!!".

Vor ein paar Jahren habe ich einen fabrikneuen 2l-Typ4-Rumpfmotor aus der Originalbox geholt, der locker 20 Jahre nur in der Scheune stand, in Folie eingeschweißt.
Der Rumpf sollte für den Einbau in einen 914 auf etwas mehr Leistung getrimmt werden, und die Nockenwelle und die Hydrostößel in den Verkauf gehen. Schiet was wars. Durch Kondensat waren die Teile auf den Laufflächen so rostnarbig, dass an eine Verwendung nicht mehr zu denken war.
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.

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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von schrauberger »

B. Scheuert hat geschrieben: So 2. Feb 2025, 18:50 Zitat: Ein Kaltstart entspricht ca. 1000 Autobahnkilometer. Welcher Experte hat den das geschrieben?

Ich bin mir nicht zu 100% sicher, aber es hat (glaube ich) im Motorenbuch von Helmut Hütten gestanden. Es war ein Zitat aus einem Konstruktionsbuch. Also nichts aus der Nase gezogenes.

Hallo,

Papier ist geduldig oder der Druckfehlerteufel hat zugeschlagen :D

Gehen wir mal von 2 Kaltstarts pro Tag aus (zur Arbeit und zurück) bei 20 Arbeitstagen/Monat.
Dann wären wir bei 40tkm Kaltstartverschleiß im Monat, oder 480tkm im Jahr. Ohne Freizeit Nutzung.
Noch Fragen? :mrgreen:

Ohne Zweifel ist der Verschleiß beim kalten Motor höher, weil die Betriebsspiele noch nicht passen.
Ich hab mal irgendwo gelesen das ein kalter Km etwa gleich viel Verschleiß wie 60 warme Km verursacht.

Das klingt in meinem Ohr eher stimmig.

Ralph
Schöne Grüße von der Baar
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B. Scheuert
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Re: Original Stößel auf Tuning Nockenwellen

Beitrag von B. Scheuert »

Um das hier für mich zum Abschluß zu bringen, weil es ja ursprünglich um Stößel aus einem Industriemotoren ging.
Egal was da für Zahlen vermutet werden, sind Kaltstarts mit kurzen Laufzeiten absolute Motorkiller. Und gerade bei dem Sonderfall Industriemotor mit Generator, Wasserpumpe, Kompressor und was auch immer, zeigt sich beim Blick in den Motor, das sie trotz wenig Laufzeiten und Belastung durch die Bank fertig sind. Wenn ich gerne eine gute Verblechung und ein schönes Motorgehäuse ohne Korrosionsspuren haben möchte, sind sie eine Lösung. Aber deshalb zu glauben, diese Motoren sind fast neu und haben keinen Verschleiß, ist ein Trugschluß.
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