Verstellbares Nockenwellenrad

Organisation und Präsentation von Leistungsmessungen
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Xmil
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Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von Xmil »

Moin, hat jemand die Verstellung eines Nockenwellenrades mit den mitgelieferten Unterlegscheiben schonmal genutzt und hat es nachweislich auch etwas gebracht?
Und in welchem Zusammenhang kann das was nützen? Zu scharfe NW etwas abmildern?

Grüße Bert
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Poloeins
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Re: Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von Poloeins »

Das hilft eher Toleranzen auszugleichen bei Nockenwellenrädern/Nockenwellen!

Manche versuchen aber auch den Hub im OT möglichst symetrisch zu machen...ob das wünschenswert ist, muss jeder selber schauen!
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
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B. Scheuert
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Re: Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von B. Scheuert »

Das Rad wird gebraucht, wenn der Monteur die Nockenwelle so einbauen möchte, wie es auch dem mitgelieferten Dateblatt entspricht.
Natürlich kann ich damit eine Nockenwelle auf meinen Motor anpassen. also etwas Früher oder auch später setzen.
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Jürgen N.
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Re: Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von Jürgen N. »

Hallo Bert,

wie bereits geschrieben - meistens um symmetrisch einzumessen.
In meinem Typ4 ist ein schrägverzahntes Serientyp 4 Rad so geändert, dass die Steuerzeiten exakt symmetrisch sind.

Das Früherstellen bewirkt eine Leistungsverlagerung zu etwas niedrigeren Drehzahlen.

Das Späterstellen bewirkt eine Leistungsverlagerung zu etwas höheren Drehzahlen.
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Xmil
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Re: Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von Xmil »

Naja, is ja klar, immer die gleichen Verdächtigen :obscene-drinkingcheers:
Ich habe bewusst nicht konkreter gefragt, weil es mich ganz allgemein interessiert, ob es jemand getestet hat und in welchem Zusammenhang es nützlich sein könnte.
Ich kann aber auch konkreter werden.
Ich habe einen Rumpf mit einer W110, 1600er, originale Köpfe, Verdichtung nur 8,5:1 weil er mit Aufladung gefahren wurde.
Wenn ich das richtig verstanden habe, könnte es hilfreich sein, die NW die vollen 4 grad vor zu stellen und damit die Einlassventile eher zu schließen und die Leistung eher in untere Drehzahlen zu bekommen. Und könnte dann versuchen, ob er mit einem Zentralvergaser einigermaßen gut läuft. Ist das richtig?
VG Bert
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Jürgen N.
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Re: Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von Jürgen N. »

Das würde ich nicht machen, da bei der W110 die Ventilöffnung bei Überschneidungs-OT zu gross für den Einvergaser ist.
Vor 20 Jahren habe ich im 1.776 ccm erst die 2,1l WBX, dann die W100 gehabt.
Die 2,1l WBX lief völlig unempfindlich, dieW100 war kritischer in der Abstimmung.
Das lief dann insbesondere mit dem 123 Verteiler schlussendlich akzeptabel.
Schärfer wollte ich nicht haben, da Übergänge und Laufkultur viel zu stark leiden - das macht nur Theater.
Die JN40 ist da mit der Spreizung von 112° anstatt 108° und damit weniger Hub in Ü-OT deutlich unempfindlicher.
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oldwenz
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Re: Verstellbares Nockenwellenrad

Beitrag von oldwenz »

Das Verstellen der Steuerzeiten ist gerade im Einvergaserbetrieb eine gute Möglichkeit, einer schärferen Nockenwelle Einhalt zu gebieten.
Da natürlich durch Frühverstellung. Es kommt der Leistungszenith nach unten, aber wichtiger: der Leerlauf wird deulich ruhiger, die Gasannahme im unteren Drehzahlbereich wird verbessert, das Drehmoment unten rum steigt.
Ähnliches kann auch mit einer Mischkipphebelübersetzung, wird sicherlich nicht von jedem favorisiert, machbar.
Im Detail geht es grob gesagt darum, dass im Bereich um den OT mehr Einlassarbeit vorhanden ist.
Dadurch steht der Nachsog vom Auslass eher an, durch das bereits weiter offene Einlassventil kann quasi leichter eingeatmet werden, der Motor "spuckt" weniger in den Ansaugtrakt zurück.
Das wird besonders dann interesant, wenn ich eine Nockenwelle mit sehr enger Spreizung (frühes Drehmoment) und dadurch aber schon kritischer Ventilüberschneidung in einen ruhigen Leerlauf bekommen möchte.
Aus eigener Erfahrung (da wurde ja auch nach gefragt):
Wir hatten ein Kundenfahrzeug hier, Nockenwelle unbekannt, Leerlauf kaum möglich, Gasannahme unten raus nicht einstellbar. So haben wir dann 1:1,25 in den Einlass und 1:1 in den Auslass gepackt. Die 1:1,25 mit Lashcaps und dann war auch die Kipphebelgeometrie wieder gut.
Der Motor lief nach den Änderungen sofort einwandfrei.
Diesen Nockenwellenfehler im Nachhinein so zu beheben, halte ich für ein probates Mittel, allerdings hätte man es besser im Vorfeld so machen sollen, dass gleich eine passende Nockenwelle eingesetzt worden wäre....
Wie gesagt, der Effekt der Frühverstellung der Nockenwelle ist ÄHNLICH...
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