Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Wieso Kondenswasser? Siehst du Korrosion?
Grüße Markus
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B. Scheuert
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von B. Scheuert »

Die Flecken in der Oberfläche sehen für mich so aus.
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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Das ist nicht der Fall. Ich zeige heute Abend eine Nahaufnahme.
Grüße Markus
Udo
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Udo »

Das ist eigentlich ein typisches Bild von Guss Stößeln , passiert bei vielen wie scat oder ähnlichen.
neunzehn71
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von neunzehn71 »

Hallo zusammen , ich habe mich aufgrund eines Hinweises eines anderen Users aus dem forum.bulli.org hier angemeldet um auch mal meinen Senf dazu zu geben. Ich finde diesen Thread hier sehr interessant.
Ende 2021 habe ich einen AS/AD Motor zur Revision zu einem Motorenbauer gegeben. Ziel war es, einen seriennahen Motor aufzubauen. Verbaut wurde lt. Dokumentation :

VENTILTRIEB:
Nockenwelle Neu OE VW
Lager: neu Nockenwellenlager, STD
Stößel: neu Febi
Nockenwellenrad: ALU
Kipphebel: neu 1:1,20 Serie
Kolben/Zylinder:
AA Performance, 85,5 mm AAP x 69 Hub= 1600 ccm
Zylinderköpfe:
AAP 043 Doppelkanal Komplettköpfe 35/32, große Kanäle und verstärkte Federn

Nach einigen Problemen, die später auch feine Späne im Öl anzeigten, habe ich Teile der Stößel im Ölsieb gefunden.
Kurzum hänge ich mal ein paar Bilder der Stößel und Nockenwelle an, um den zustand nach ca. 150km zu beschreiben.

Das ist natürlich sehr ärgerlich. Der Motorenbauer verweist auf Mangelschmierung, an die nicht recht glauben kann, da alle andern Bauteile (resp. Lagerstellen), die wesentlich höher belastet sind, z.B. Pleuellager, nicht die entsprechenden Schäden aufgewiesen haben.

MfG

Jan
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Xmil
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Xmil »

Jetzt wollen alle den Motorenbauer wissen :laughing-rofl:

Öl glaube ich nicht, ich tippe auf Schrottstössel!
Aber wir müssen natürlich „Alles“ wissen, sonst wäre es nicht fair dem Motorenbauer gegenüber!

Grüße Bert
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AIC-Peter
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von AIC-Peter »

150km....? :shock:
Bin jetzt nicht der Experte aber da würde ich doch eher darauf tippen das da beim Härten der Stößel etwas schief gelaufen ist...?!
Gruß aus Bayern
Peter
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lothar
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von lothar »

Hallo Jan,
ich denke, der Knackpunkt sind die verstärkten Federn (warum eigentlich bei einem Serienmotor? und wie "stark" waren sie denn?)

Die Febis sind Gussstößel, hätte man sie langsam eingefahren, hätte es wahrscheinlich keine Probleme bei Serienfedern gegeben.
Noch besser sind orig.VW Stößel, entweder neu oder (gut) Gebrauchte geplant - das Alles dann beim nächsten mal...
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Poloeins
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Poloeins »

GENAU deswegen verbaue ich keine neuen "Serienteile"!

Man weiss nie was zusammen passt und was nicht.

Meiner Meinung nach war die Paarung und/oder die Teile schlecht.

Wo kam der Motor denn Geographisch her? Paderborn,Alpen oder Isselburg?
Musst den Namen ja nicht nennen:D


Das Hauptproblem ist einfach, wenn der Motor ohne Fullflow oder Filterpumpe gebaut wurde, du die Späne aus dem Block nie wieder zu wirklich 100% rausbekommst!
Das Gehäuse würde ich NIE IM LEBEN für den Aufbau eines neuen Motors nehmen und die teueren Komponenten dann gleich bei Erstölung wieder zu verriefen...

Das was du hattest hatte ich in 6Wochen dreimal hier gehabt von einem Motorenbauer der auch Vergaser macht...ist Jahre her aber sowas vergisst man(und der Kunde) nie;-)
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
Udo
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Udo »

neunzehn71 hat geschrieben: Mi 27. Dez 2023, 13:53 Hallo zusammen , ich habe mich aufgrund eines Hinweises eines anderen Users aus dem forum.bulli.org hier angemeldet um auch mal meinen Senf dazu zu geben. Ich finde diesen Thread hier sehr interessant.
Ende 2021 habe ich einen AS/AD Motor zur Revision zu einem Motorenbauer gegeben. Ziel war es, einen seriennahen Motor aufzubauen. Verbaut wurde lt. Dokumentation :

VENTILTRIEB:
Nockenwelle Neu OE VW
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Stößel: neu Febi
Nockenwellenrad: ALU
Kipphebel: neu 1:1,20 Serie
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Zylinderköpfe:
AAP 043 Doppelkanal Komplettköpfe 35/32, große Kanäle und verstärkte Federn

Nach einigen Problemen, die später auch feine Späne im Öl anzeigten, habe ich Teile der Stößel im Ölsieb gefunden.
Kurzum hänge ich mal ein paar Bilder der Stößel und Nockenwelle an, um den zustand nach ca. 150km zu beschreiben.

Das ist natürlich sehr ärgerlich. Der Motorenbauer verweist auf Mangelschmierung, an die nicht recht glauben kann, da alle andern Bauteile (resp. Lagerstellen), die wesentlich höher belastet sind, z.B. Pleuellager, nicht die entsprechenden Schäden aufgewiesen haben.

MfG

Jan20231226_180729.jpg20231221_183004.jpg20231221_182641.jpg20231221_182943.jpg
Über Stößel könnte ich ein Buch schreiben …. Febi Stößel funktionieren eigentlich gut mit schlappen Federn. Hier wird es an der Nockenwelle liegen. Originale sind nicht nitriert und können so Pittings bilden die dann den Stößel auffressen. Normal ist es umgekehrt , Stößel schlecht und frisst die Nockenwelle. Das Thema beschäftigt die gesammte VW Welt und nur wenige sehen ein das NUR nitrierte Nockenwelle und nitrierte Stahlstössel auf Dauer funktionieren …. An der Schmierung lag es in deinem Fall nicht - garantiert - Denke mal Nockenwelle aus China . Grundsätzlich darf man auch keine Originale Nockenwelle mit verstärkten Federn fahren - macht ja auch keinen Sinn
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B. Scheuert
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von B. Scheuert »

Zitat:
Die Febis sind Gussstößel, hätte man sie langsam eingefahren, hätte es wahrscheinlich keine Probleme bei Serienfedern gegeben.

Den Hinweis finde ich richtig spannend. Stössel "langsam" einfahren :laughing-rofl:
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lothar
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von lothar »

B. Scheuert hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 13:21 Den Hinweis finde ich richtig spannend. Stössel "langsam" einfahren :laughing-rofl:
Ja nu, bei US NW sollen die Dinger mit einer Paste eingeschmiert werden und dann bei Erstbetrieb des Motors! direkt auf 5000U/min hochgejubelt werden - hab ich nie gemacht, sondern "langsam" (mittlere Drehzahl/mittlere Belastung) eingefahren - so wie dazumal von VW empfohlen...

Außerdem lag der Schwerpunkt dieser Aussage auf Serienfeder :mrgreen:
Zuletzt geändert von lothar am Do 28. Dez 2023, 14:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von tom181 »

Was mich aber in so einen Fall interessiert:

Ist der Motorenbauer hier haftbar? Anscheinend hat er nur den Rumpf mit einer vermutlich nicht passenden oder fehlerhaften Nocke/Stößelkombination verbaut. Auch könnte ein Materialfehler vorliegen. Der Kunde hat den Motor komplettiert und selber eingefahren

Muss dies nun der Verkäufer richten oder kann er sich da irgendwie rausreden ("Falsch eingefahren, falsches Öl, etc.")

Gruß

Tom
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lothar
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von lothar »

Ich denke, das hängt von den AGB ab - rein theoretisch hätte ja der Kunde den Motor ohne/viel zu wenig Öl fahren könnnen (alles schon vorgekommen), ist direkt mit Ziel Süd-Frankreich mit Vollgas losgebrettert (den Fall kenne ich konkret - ging vor Gericht), der 4-jährige Sohnemann hat seine Sandschaufel in den Motor ausgekippt (auch die Story kenne ich) - anyway

Ich denke, hier wurden jeweils die billigsten Komponeten zusammen gesteckt: China NW billiger als orig., verstärkte Federn billiger als Serie, Febi billiger als VW Stößel usw.
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AIC-Peter
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von AIC-Peter »

... Also wenn da jetzt 10 oder 20tkm drauf wären... Klar dann wäre die Haftungsfrage schwierig.... Aber bei 150km???
Das ist ja quasi bei der ersten Fahrt noch ohne Einfahrölwechsel !!
Wenn da der Motorradbauer nicht haften müsste - ja bitte wann dann??
Wenn ich das richtig verstanden habe hat er die Komponenten zusammengestellt, besorgt und eingebaut?
Das Einfahröl hat dann vermutlich auch noch er eingefüllt?
Sorry - aber da gäbe es für mich kein wenn und aber - ich habe seit 30 Jahren eine Rechtsschutzversicherung die ich noch nie gebraucht habe - aber in so einen Fall würde ich gar nicht mehr ohne Anwalt mit dem Motorenbauer verhandeln wenn er bei so einen krassen Fall nach 150 km die Haftung ablehnt.
Ohne Gutachten eines Sachverständigen und Anwalt wird man hier wohl nicht weiter kommen.
Gruß aus Bayern
Peter
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