Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

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Bugbear
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Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Hallo zusammen,
natürlich ist ein Stößel nicht mehr in Ordnung wenn er ganz offensichtlich Schäden an der Oberfläche zeigt, z.B. Pitting oder andere Ausbrüche. Die Maßhaltigkeit zur Bohrung in der er geführt wird ist mir auch klar, aber sollte er augenscheinlich dort keine Macken haben, wie beurteilt man den Stößel dann noch?
Die Fläche ist im Neuzustand nicht ganz plan.
Aber wie muss er aussehen, dass er als okay beurteilt wird?
Danke und Grüße
Markus
Grüße Markus
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zinngrauerjubi
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von zinngrauerjubi »

Hallo, bei mechanischen Stösseln hast Du alles beschrieben (bei Zubehör auch die Länge ...), bei Hydros sollte das Innenleben auch ok sein......
Gruß, Guido
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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

ich bin mir nicht sicher
Die Wölbung eines Stößels wird ja sicher auch nachlassen durch Verschleiß, auch wenn kein Pitting zu erkennen ist.

Bisher bin ich immer auf Nummer Sicher gegangen, gerade wenn eine neue Nocke eingebaut wurde, dann wurden auch neue Stößel verwendet, aber ich hätte das gerne etwas genauer.
Grüße Markus
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Metal Mike
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Metal Mike »

Hallo,

grundsätzlich ist der Stössel ein Verschleissteil, die Nockenwelle weniger.
Wenn man einen gelaufenen Motor zerlegt, sollte man die Stössel nummerieren und wieder an der selben Position einbauen. Auch wenn die Fläche nicht plan sein sollte, kann das bei einem Serienmotor funktionieren. Bei Sportnockenwellen immer neue Stössel benutzen oder die alten schleifen lassen.

https://www.volkswagen-classic-parts.co ... n_9_78.pdf
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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Also ein Beispiel: Nach 5.000 km oder etwas mehr kommt eine W100 raus und eine andere Nocke rein.
Wie beurteilt man die Stößel oder müssen dann auch neue rein?
Grüße Markus
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lothar
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von lothar »

Hallo Markus,
orig. VW (gehärtete) NW laufen serienmäßig in Kombination mit Guss-Stößeln (diese kann man auch nachschleifen).

Tuning NW sind i.d.R. nitriert und laufen in Kombination mit Stahl-Stößeln, die ebenfalls nitriert sind (diese kann nachschleifen, müssen aber dann nochmals nitriert werden - dieser Aufwand lohnt meist nicht, man nimmt Neue).

Wenn die Nachfolger-NW Deiner W100 ebenfalls eine Tuning NW ist, kannst Du die alten (nitrierten!) Stahl-Stößel weiterverwenden, wenn diese noch ballig sowie auch ansonsten noch sehr gut sind...

Aber eigentlich den (hoffentlich kompetenten) Inverkehrbringer der neuen NW fragen, welche Stößel geeignet sind - im Zweifelsfall lieber neue (empfohlene!) Stößel verbauen, als nach einigen Km den Motor wieder zu zerlegen...
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Poloeins
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Poloeins »

Stössel sind ballig und NICHT plan...sind sie plan,sind sie tot...
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Servus Lars,
das war ja meine Rede, dass sie nicht plan sind. Aber wie ballig müssen sie sein, oder prüft das wirklich keiner sondern schmeißt sie immer weg? Was würdest Du mit 5.000km alten Stößeln machen?
Grüße Markus
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Poloeins
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Poloeins »

Serienstössel fliegen bei mir immer in den Schrott...

ECHTE Serienstössel gibt es ja schon ewig nicht mehr. Demnach kann man nie mit absoluter Sicherheut sagen, ob das was als "Serienstössel original" verkauft wird, zur Seriennockenwelle passt.
Ich hatte da in einem Jahr mal 3 Motoren von einem Motorenbauern am Niederrhein auf der Werkbank, bei dem es nicht gepasst hat. Leider wurden die Motoren "original" aufgebaut OHNE Filterung...nach keinen 2000km konnte man dann alles was mit Öl in Berührung gekommen ist(was wunderbar mit harten Spänen konterminiert war) sofort in die Tonne kloppen und ganz von vorn anfangen...MIT EINEM NEUEM GEHÄUSE...

Deswegen gibt es bei mir NIE eine Seriennockenwelle.Das Risiko ist einfach in keinen Verhältnis. Ich nutze ausschliesslich Teile die NACHWEISSLICH immer funktionieren.Das sind in dem seriennahen Fall W90 oder Eagle 2280 mit Scat,CB oder Engle Stösseln...das hält länger als andere an einem Motor.Die W110 die ich fast 20 Jahre in der Wanderhure gefahren bin,habe ich neuwertig an einen Kollegen verkauft:D.

UND aussagen wie "Diese Seriennockenwelle passt 100%ig zu diesen Stösseln" ist leicht getätigt wenn man keinerlei Garantie geben muss...dann geht da Theater los von wegen falsch montiert,falsches Öl,falsch einlaufen lassen usw...

Kleiner Anhang noch...meine guten Erfahrungen gelten ausschliesslich für amerikanische Nockenwellen...mit einem deutschen Hersteller hatte ich auch schon Probleme und benutze ich auf gar keinen Fall,egal ob Typ1 oder Typ4...

Schleicher kann ich keine Aussage zu treffen,weil mir deren uralten Profile nicht gefallen und ich nie weiss welche Stössel da wirklich zuverlässig funktionieren...
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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Wunderbar, in meinem Beispiel ist es eine W100 mit Scat Stößeln. Ich frage mich nun, wie ich die Stößel bewerten soll, die da rauskommen.
Bei Verwendung einer anderen NW dann die Stößel immer wegwerfen oder sehe ich es Ihnen an, wenn ich sie doch noch verwenden kann?
Grüße Markus
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Red1600i
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Red1600i »

Nöö, einfach mit dem Lineal checken.

Sind sie hohl geworden, ab in die Tonne.

Sind sie porös geworden, ab in die Tonne.

Sind sie wellig, ab in die Tonne.

Haben sie einen Ring eingeschliffen, ab in die Tonne.

Ist auch nur einer so eingelaufen, alle ab in die Tonne.

Sind sie brettleben, naja, geht für irgendwas billiges mit sehr begrenzter Lebensdauer.

Sind sie noch ballig erhaben, rund, gibt's nochmal einen Einsatz.
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Bugbear
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Bugbear »

Herrlich, besser kann man es nicht sagen! Danke Martin!
Grüße Markus
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Poloeins
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Poloeins »

So isset---aber die kosten ja auch nur 60Eu oder so...

Übrigens waren in Wanderhure genau diese Stössel verbaut...
1192ccm = 100,64PS
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B. Scheuert
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von B. Scheuert »

Die ballige Oberfläche kontrolliere ich immer mit zwei Stösseln, die ich gegeneinander halte. Mit der Methode geht das Recht gut. Allerdings ist das die letzte Prüfung die ich mache. Und vorher fliegen sie meistens raus, wegen der oben angeführten Gründe.
Sollten sie gut sein dann hebe ich sie mit der Nockenwelle auf. Markiert habe ich dabei nie, weil eine ballige Fläche die sich zusätzlich noch dreht, sich meiner Meinung nach nicht großartig auf einen Nocken einlaufen kann. Die wassergekühlten VW Motoren mit den Tassenstösseln, hatten die Hartmetallplatten, die wurden immer wieder verwendet und wanderten so von einem Motor zum anderen. Ging auch.
Udo
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Re: Wann ist ein Stößel wirklich verschlissen?

Beitrag von Udo »

Bugbear hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 09:45 Servus Lars,
das war ja meine Rede, dass sie nicht plan sind. Aber wie ballig müssen sie sein, oder prüft das wirklich keiner sondern schmeißt sie immer weg? Was würdest Du mit 5.000km alten Stößeln machen?
Stößel haben am Teller reinen Radius von 1400 mm. Nitrierte stahlstössel aus werzeugstahl haben keinen Verschleiß. Andere sind aus Guss und nur gehärtet . Die können verschleißen.
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