Die Überschrift trifft es nicht ganz genau, deshalb hole ich erst mal etwas aus um die Situation zu erklären.
Ich habe ein 1302 Cabrio, in dem ein Austauschmotor aus Mexico seinen Dienst tut. Aufgrund der Nummer der Köpfe und des „kleinen“ Vergasers gehe ich davon aus, dass es ein 1300er ist. (Keine Motornummer eingeschlagen)
Dieser scheint aufgrund der Optik noch nicht besonders alt zu sein, ölt aber ziemlich, u. a. aus einem Ventildeckel, dessen Dichtfläche am Kopf Macken hat.
Zudem neigt er zu Fehlzündungen im Schiebebetrieb.
Nun gehört in den 1302 LS ja eigentlich auch ein 1600er rein. „Matching Numbers“ bzw. ein Motor mit zum Bj. passender Motornummer sind für mich kein Thema, aber 1600 ccm hätte ich trotzdem gerne drin. Weil er eben reingehört.
Da das Cabrio nur mal am Wochenende bei gutem Wetter genutzt wird, um damit eine Runde durch die Umgebung zu cruisen und die Jahreslaufleistung eher im 3-stelligem Bereich liegt, muss der Motor auch kein Leistungswunder sein. Er soll nur laufen und möglichst wenig ölen.
Da das Cabrio leider auch kein Schmuckstück ist (Es wurde bei den Vorbesitzern eher nur repariert und nicht restauriert), will ich auch eigentlich keinen neuen Komplettmotor für 4.000-5.000 € kaufen. Und ein wenig „selber machen“ darf es auch sein.
So habe ich mich etwas unbedarft an die Suche gemacht und einen gebrauchten 1600er erworben, den ich eigentlich nur neu abdichten und einbauen wollte. Es hieß, dass er „noch ganz gut gelaufen ist, aber ölt und mal abgedichtet werden sollte…“ und „er stammt aus einem VW Bus…
Ihr werdet es schon ahnen…

Leider habe ich erst danach die diversen Motor-Überholungs-Threads gelesen…. Selbst Schuld.
Das Teil also erst mal angefangen zu zerlegen und eine erste Bestandsaufnahme gemacht:
Die Köpfe haben Risse, beim einen sieht es noch nicht ganz so schlimm aus, der andere …? Ich habe nun erst mal Nußschalengranulat bestellt, um die Köpfe zu strahlen und mir das Drama dann genauer anzusehen.
Die Zylinderwände haben statt Kreuzschliff eine hochglanzpolierte Oberfläche mit ein paar leichten Spuren in Hubrichtung, das Bild der Kolben und Brennräume lässt für mich vermuten, dass die Kolbenringe auch nicht mehr 100 %ig dicht sind.
Das Axialspiel der Kurbelwelle habe ich noch nicht mit der Messuhr gemessen (die muss ich noch kaufen), es fühlt sich aber noch einigermaßen gut an. Aber mir ist klar, dass die Lager und die Lagergasse bei dem Zustand des Motors eigentlich nicht mehr in der Toleranz sein können und bei einem vernünftigen Motoraufbau auf jeden Fall neu gemacht werden müssten.
Und nun kommt die große Frage nach dem weiteren Vorgehen.
Ganz klar: Wenn ich an dem 1600er länger Freude haben will, dann gehört er gespalten, zum Motorüberholer, die Lagergassen gespindelt etc. und neu aufgebaut.
Nun habe ich aber noch den 1300er, der vermutlich in deutlich besserem Zustand ist.
Daher meine Überlegung den 1600er jetzt erst mal nur „notdürftig“ einbaufertig zu machen und für die Saison einzubauen, damit ich das Cabrio weiter fahren kann und dann den 1300er Mexico-Motor zu zerlegen und auf 1600 ccm umzubauen.
Dazu wäre dann die „Schnell und ganz Schmutzig“-Methode, dass ich den 1600er nur eine Satz neue Dichtungen und Stößelschutzrohre verpasse und ihn so wie er ist wieder zusammenbaue. Schließlich ist er ja noch gelaufen und sollte die maximal 1.000 km der nächsten Saison wohl noch halten. Was dann danach damit passiert steht noch in den Sternen.
„Schnell und Schmutzig“ wäre zumindest Kolben und Zylinder zu tauschen und einen „Billig-Komplettsatz“ für 180 € zu holen. Vermutlich auf jeden Fall besser als der Status Quo.
Oder evtl. gleich einen kompletten „Billigsatz“ mit Kolben, Zylindern und Köpfen.
Wobei ich dann eigentlich schon wieder so viel Geld in die Hand nehme, dass ich eigentlich gleich eine komplette Überholung in Angriff nehmen kann und den Motor vernünftig neu aufbauen kann.
Den 1300er Mexico-Motor könnte ich dann ins Regal stellen und ihn statt 1200er in den 84er-Mexico-Bausatz einbauen, der sich nebenbei auch noch in der Restauration befindet.
Was würdet Ihr an meiner Stelle machen?
Und wenn Ihr der Meinung seid, dass die sinnvollste Vorgehensweise gleich die Komplettüberholung des 1600ers wäre, was sollte alles beim Motorinstandsetzer in Auftrag gegeben werden, wenn man selber zwar gerne möglichst viel selber machen will, aber noch nie einen Motor aufgebaut hat und auch keine Spezialwerkzeuge hat? (Dafür aber ansonsten solide Schrauberkenntnisse und diverse Reparaturhandbücher und die Bereitschaft auch ein paar (günstige) Werkzeuge anzuschaffen.
Und gibt es einen Instandsetzer hier im Rhein-Main-Gebiet, den ihr empfehlen könnt, wo ich direkt hinfahren kann um „am Objekt“ durchzusprechen, was gemacht werden soll, oder macht es mehr Sinn den gespaltenen Block irgendwo hin zu schicken, um vernünftige Arbeit zu bekommen. Und wenn, dann wohin?
So, sorry, für den vielen Text, ich hoffe ihr habt durchgehalten und könnt meine Gedanken einigermaßen nachvollziehen und mir einen oder zwei gute Tipps geben.