Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

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joko
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Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von joko »

Hallo, als Neuling habe ich meinen ersten Ölwechsel beim Käfer Bj. 1966 gemacht. Beim Abnehmen des Öldeckels kamen zusammen mit den Hutmuttern auch mehrere Gewindestifte mit aus dem Motorblock heraus. Nach Zusammenbau mit neuem Ölsieb, neuen Dichtungen und zahmem Einschrauben der Gewindestifte samt Hutmuttern mit neuen Kupferdichtungen bilden sich Öltropfen an den Hutmuttern. Ich nehme an, das Öl dringt entlang der Gewindestifte nach aussen.
Wie kann ich diese Gewinde samt gewindestifte am besten und dauerhaft abdichten ? Ich bitte um Tipps. Danke und Gruß JoKo
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Fuss-im-Ohr
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von Fuss-im-Ohr »

joko hat geschrieben:....neuen Dichtungen und zahmem Einschrauben der Gewindestifte
du hast die Kupferringe unter den Hutmuttern und mit den 8Nm angezogen?
käfer_Öldeckel.png
käfer_Öldeckel.png (184.81 KiB) 2178 mal betrachtet
Quelle: https://www.volkswagen-classic-parts.de ... nual_75_85

Gruss Jürgen
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lothar
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von lothar »

Hallo Joko,
ja, das wird wohl so sein bzw. wenn die Stehbolzen lose sind, kann man auch nicht die Muttern mit dem entsprechenden Drehmoment anziehen :cry:
Wenn es vernünftig werden soll, muss erst mal das Öl wieder raus - restlos, d.h. über Nacht abtropfen lassen.
Dann den Breich um die Stehbolzenlöcher auch von innen restlos entfetten und dann die Stehbolzen mit Schraubensicherung (ich würde Locite hochfest nehmen) einkleben.
2. Möglichkeit: Von quasi innen entsprechend lange M6 Schrauben durchschrauben, dazu muss aber die Glocke gelöst werden
3. Möglichkeit: Von VW gab (gibt?) es Stehbolzen, eine Seite M6 andere M7 - entsprechende Gewinde schneiden und dann einsetzten (am besten auch mit Loctite)
Viel Erfolg
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bluelagune
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von bluelagune »

Das ist ein altes Problem.
Ich ziehe bei warmen Motor nochmal nach, auch zweimal wenn es sein muss.
Ich finde die 8 Nm auch sehr wenig, ich ziehe zwischen 10 und 12 an.
LG
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Red1600i
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von Red1600i »

Mit 12Nm bist du aber schon deutlich jenseits der Spezifikation für M6... zumindest für das normale 8.8 Material.

Das Problem ist das Magnesium des Gehäuses, es ist sprödhart in Gewinden und bricht bei Überlastung Gang für Gang raus. Der Stift wird als schnell lose.

Ich würde lieber einen weiteren Ölwechsel durchziehen... und die Bolzen sauber einkleben. Das dichtet auf der einen Seite und stärkt den Bolzen.
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bluelagune
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von bluelagune »

Meine Bolzen sind ja fest :-) Wenn ein Gewinde kaputt geht dann von der Hutmutter.
LG
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B. Scheuert
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von B. Scheuert »

In der jetzigen Situation hilft nur einkleben. Es ist aber schwierig, das Ganze ölfrei zu bekommen. Mit dem Silikondichtsatz für das Ölsieb braucht man die Muttern nicht so fest zu ziehen. Außerdem den Deckel kontrollieren, ob er an den Bohrungen für die Stehbolzen plan ist. Meistens sind sie vom jahrelangen "anknallen" der Muttern an diesen Stellen nach innen durchgezogen. Dadurch ist die Mutter fest, aber der Rest der Fläche hat trotzdem nicht genug Vorspannung.
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Xmil
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von Xmil »

Neue Kupferringe immer glühen und ins Wasser tauchen.
Spielzeugbus
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von Spielzeugbus »

Ein weiterer Klassiker!
Mein Weg zu einem tropffreien Öldeckel am Bus sah folgendermaßen aus:
- Ablassdeckel mit der Innenseite nach oben auf die Ambossfläche des Schraubstöcke gelegt und reihum die nach innen gezogenen Flächen um die Stehbolzen eingeebnet,
- anschließend mit der Flex und feiner Fiberscheibe drübergeschmeichelt,
- gescheiten Dichtsatz von Reinz oder Elring verbaut. Jörg Ehrung hat mir vor Jahren erzählt, ihm seien welche von der billigen Sorte untergekommen, bei denen die "Kupferdichtringe" nur verkupferte Eisenringe waren. :shock: :shock:
Hutmuttern mit Drehmomentschlüssel und nur dem erlaubten Drehmoment angezogen - dicht.
Wenn ein Stehbolzen aus dem Gehäuse ausgerissen ist, gibt es die Standardlänge abgesetzt M6/M8 bei diversen Händlern. Dann muß die Bohrung im Gehäuse auf M8 erweitert werden, den neuen Bolzen würde ich auch mit Locktite hochfest einkleben.
Viel Erfolg, Burkhard
Geht es um Biegen oder Brechen,
erst mal mit dem Fachmann sprechen!

Ein Leben ohne Käfer ist möglich aber sinnlos (Loriot?)
Man kann sich aber mit einem Bus trösten.
joko
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von joko »

Vielen Dank für die bisherigen Tipps. Es wird sicherlich nicht leicht sein, die Gewinde vom Öl zu reinigen, bevor ich neue Gewindestifte mit Loctite einsetze.
Gruß
JoKo
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B. Scheuert
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Re: Öl tropft aus Gewindestiften des Ölablassdeckels

Beitrag von B. Scheuert »

Den Motor warm fahren, direkt danach das Öl ablassen und das Sieb ausbauen. Über Nacht abtropfen lassen, mit Bremsenreiniger am nächsten Tag reinigen und mit einem Schraubenzieher einen saugfähigen Lappen, der nicht fusselt, unter die Saugglocke schieben. Sicherstellen, dass kein Grat an der Bohrung übersteht, sonst leicht ansenken. Das reicht, wenn der Senker mit der Hand angesetzt wird. Damit die Bolzen auch im warmen Zustand wirklich fest bleiben, sollte es ein hochfestes Sicherungsmittel sein. Der Bolzen sollte nicht im Gewinde wackeln. Die meisten Klebstoffe binden nur ab, wenn das Spaltmaß nicht mehr ist als 2 - 3 Zehntel Millimeter.
Wenn der Bolzen drin ist, das überschüssige Material auf der Innenseite mit einem Lappen entfernen. Das wird nicht fest und bleibt nachher im Öl. Ölsieb und Deckel erst nach ausreichender Trockenzeit montieren.
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