1303: Abdichtung Karosse - Bodenblech

[JochemsKäfer]

Spricht etwas gegen dieses Gummi statt Schaum? (ja habe hier bereits gesucht, konnte aber nichts finden)

Abdichtung.jpg (29.42 KiB) 3591 mal betrachtet

[B. Scheuert]

Ich halte die Gummidichtung für die bessere, weil sie kein Wasser aufnimmt. Allerdings bekommt man heute fast nur noch nachgebaute Dichtungen, die in der Mitte aus einlagigem Gummi bestehen und aussen "Gummiröhren" haben. Im Orginal sah das anders aus und war auch deutlich dicker, so dass Toleranzen zwischen Boden und Karosse besser ausgeglichen werden konnten. Der VeeDee hat in einem seiner Beiträge sehr genau aufgeführt, wie er das heute macht. Soweit ich weiß, hat er beide Dichtungen kombiniert.
Ich habe diese Gummidichtung genommen, in den Ecken Kompriband aus dem Fensterbau (Würth) und noch PU Karosseriekleber. Dazu muss alles andere erledigt sein. weil nicht viel Zeit bleibt, die Karosse aufzusetzen. Korrekturen sind da nicht mehr möglich, oder nur in sehr geringer Art, weil das Kompriband auseinander geht und der Kleber abbinden möchte.
Als Alternative würde ich heute die Gummidichtung ohne Kompriband und für den PU Kleber ersatzweise Dichtmasse (Würth) abtupfbar verwenden.
Aus langen M8 Schrauben habe ich mir angespitzte Stehbolzen gemacht, die ich rechts und links in die Holme geschraubt habe, so dass die Karosse die letzten 10 cm exakt geführt wird und alle Schrauben ohne Fummelei passen. Das sollte vorher ohne irgendwelche Dichtmassen sichergestellt worden sein. Die Löcher im Gummiprofil mit einem scharfen Locheisen sauber ausschneiden, oder mit einem glühenden Rundeisen freibrennen (stinkende Notlösung)

[rme]

Ich habe das ähnlich wie Bernd gemacht. Zuerst die Dichtung auf der Bodengruppe in Form gebracht, an den Ecken nur innen einen Keil ausgeschnitten, die Löcher für die Schrauben großzügig ausgestanzt die Dichtung an der Unterseite ganz dünn mit Dichtungsmasse bestrichen und mit Klebeband auf der Bodengruppe fixiert. Die Trennstelle habe ich hinten auf die gerade über eins der Heizrohre gelegt. Zum Ausstanzen der Löcher habe ich einen großen Holzklotz genommen der bei der Arbeit mit um die Bodengruppe gewandert ist. Nach dem Aufsetzen der Karosserie habe ich die Schrauben mit reichlich Hohlraumwachs eingesetzt und von außen noch ganz dünn Dichtmasse aufgetragen.

[lothar]

Ich halte die Gummidichtung für die bessere, weil sie kein Wasser aufnimmt.

Hallo Bernd, das sehe ich anders. Die "guten" Schaumstoffdichtungen sind wachsgetränkt und nehmen kein Wasser auf.
Wenn man da Bedenken hat, kann man ja 1x/Jahr Fluidfilm, Mike Sanders etc. auftragen und dann dringt erst recht kein Wasser ein.

Ich hab im Laufe der Jahre schon eine Reihe von Karossen abgehoben oder ausgeschlachtet und mir ist nie aufgefallen, dass dann die Auflagefläche bei Schaumstoff schlecht, bei Gummi gut war (oder umgekehrt).
Den großen Vorteil beim Schaumstoff sehe ich in der guten, schnellen und einfachen Verarbeitbarkeit, der guten Abdichtung und man hat nichts mit Nageln, mit Klebeband fixieren etc. zu tun - just my 2 cents

[rme]

Bis jetzt habe ich bei allen Schaumstoffdichtungen immer massiv Rost gefunden. Teilweise waren die regelrecht mit Wasser vollgesaugt. Für mich eine der dümmsten Ideen von VW das zu verbauen, fast so gut wie der Wasserablaufschlauch aus Pappe.

[Krobug]

Genau.Diese meinung habe ich auch.Bei mir geht NIE diese Schaum auf Käfer.Z.B. bei 1960 verostete Käfer,teil wo ist dichtung ist wie neu mit original Farbe drauf.15 Jahren neuere Käfer mit Schaum,schaut super aus mit wenig Rost aber dort wo die alte hat keine Probleme,diese ist komplett Durchverostet weil diese Schaum hält Wasser.So schlimm ist, das ich laufe immer weg beim kaufen einem Käfer mit Schaum Dichtug.Das ist für mich ein Scheiß.

[B. Scheuert]

Da habe ich leider ganz andere Erfahrungen machen dürfen. Rost und Wasserdurchlässigkeit war meistens in Verbindung mit Schaumstoffdichtungen. Obwohl bei der Verarbeitung wir wir sie machen, das Risiko bei beiden Dichtungsvarianten gering ist. Aber jeder arbeitet mit den Erfahrungen, die man selbst gemacht hat.
Die weiteren Tipps von Ralph, grosszügig mit Hohlraumwachs an den Schrauben und anderen Stellen zu arbeiten, kann ich ebenfalls empfehlen.

[yoko]

Bevorzuge auch die Gummidichtung. Klebe die nach dem Lochen auf die Bodenplatte. Schaumstoff ist für mich ein "no-go".
Nachdem es bei mir bald soweit ist, hab ich nach einer originalgetreuen Gummidichtung gesucht und diese hier gefunden.
https://www.candc-germany.de/vw-k%C3%A4 ... yp_3_3600/

[AIC-Peter]

Nachdem es bei mir bald soweit ist, hab ich nach einer originalgetreuen Gummidichtung gesucht und diese hier gefunden.
https://www.candc-germany.de/vw-k%C3%A4 ... yp_3_3600/

Darf ja demnächst auch eine Wiedervereinigung beim Cabrio durchführen.... Die Dichtung die Du da gefunden hast sieht auf den Bild in Querschnitt symmetrisch aus - heißt der Verbindungssteg sitzt mittig? Das ist der Unterschied z.b. zur CSP Ausführung?

Welchen Kleber/Dichtmittel bevorzugt ihr da? Ich habe in letzter Zeit viel mit abtupfbarer Karosseriedichtmasse aus dem Caravan/Wohnmobilbau gearbeitet - habe schon überlegt ob das für die Chassisdichtung auch geeignet ist..?
Das Zeug ist genial - bleibt über Jahre elastisch wie Kaugummi, kann deshalb große Längenausdehnung problemlos aushalten und kann absolut einfach verarbeitet werden.

Einfach in großen Mengen auf die zu Dichtenden Flächen das es beim Zusammenbau rausquillt - Ein bis zwei Stunden warten und dann das überstehende Material wie mit einer Knetmassekugel mit sich selber abtupfen.
Ist 100 Prozent dicht und ergibt eine blitzsaubere Sichtkante.

Lässt sich auch nach Jahren noch problemlos wieder demontieren und auch das dann einfach abtupfen.

Irgendwer schon Mal Erfahrung mit so einer Dichtmasse in diesem Bereich gemacht?

https://www.fritz-berger.de/artikel/dek ... 10-ml-1536

[JochemsKäfer]

Vielen Dank für diesen Input.
Ich kaufe mir das Gummi und setze diese ein.
Viele Grüße Jochem

[yoko]

Diese Dichtung mit dem Steg in der Mitte scheint dem Original zu entsprechen und sich besser anzupassen an den Dichtflächen.
Nach dem Lochen klebe ich sie an dem flachen Steg mit Kontaktkleber, wie Pattex, an die Bodenplatte. Bin draufgekommen, dass der Steg, also die zu verklebende Stelle ähnlich wie beim Fahrradschlauch kleben, leicht aufgerauht werden muss, sonst hält der Kontaktkleber nicht oder schlecht. An den Ecken hab ich bisher überlappt.
Mit so einer dauerelastischen Dichtung wäre aber ein Verlegen auf Stoß möglich und an den Stössen mit einer Wurst noch zusätzlich abzudichten.
Werd mir das dann ansehen, ob ich das so mache. Kenn diese dauerelastische Dichtung auch vom Bus,weil ich damit eine Dachluke eingedichtet habe. Das war vor vielen Jahren und ist immer noch elastisch. Die ganze Karosse damit abzudichten, wäre evtl auch denkbar, aber da bleib ich lieber bei der Gummidichtung.

[AIC-Peter]

Werd mir das dann ansehen, ob ich das so mache. Kenn diese dauerelastische Dichtung auch vom Bus,weil ich damit eine Dachluke eingedichtet habe. Das war vor vielen Jahren und ist immer noch elastisch. Die ganze Karosse damit abzudichten, wäre evtl auch denkbar, aber da bleib ich lieber bei der Gummidichtung.

Dachte eher daran die abtupfbare Dichtmasse zusätzlich zur Gummidichtung zu verwenden...?

[D.K.]

Hallo zusammen,

mal meinen Senf dazu:
meine Lösung für die letzten 20 Jahre an meinen Alltagsganzjahreskäfer:
dickes Karosserieband (wie z.B. zum Einbau von Kotflügeln bei "normalen" Autos).
Dicke Lagen auf die ordentlich lackierte Bodengruppe (Schrauben aussparen)
- Gegenseite an Karosserie mit Vaseline oder Ähnl. dick eingeschmiert,
Aufsetzen... Schmatz... dicht.
Und nach Zehn Jahren Sommer- und Wintereinsatz beim Abheben: Lack wie beim Zusammenbau

Nicht original, aber fürn Alltag halt eine "moderne" Lösung...

Grüße,
Daniel

[B. Scheuert]

Die abtupfbare Dichtmasse nehme ich als Zusatz über die Bodenplattenecken im Radlaufbereich. Zum Kleben nehme ich nur Kontaktkleber. damit klebe ich die Dichtung auf die Bodenplatte und fixiere sie mit Holzlatten und Zwingen. Wenn ich sicher bin, das die Dichtung sitzt, geht es weiter.

Das Dichtungsprofil wird fast überall verkauft. Im Orginal war es ein breiter Gummistreifen, dessen Überstände zur Mitte hin zusammengeklappt waren. Dadurch ergaben sich die runden Überstände. Diese neuen Dichtungen sind im Mittelteil zu dünn, um größere Toleranzen zu dichten, daher würde ich immer noch zusätzlich Dichtmaterial einsetzen. Das geht mit Kompriband, oder Dichtmasse abtupfbar.

[rme]

Ich habe Dekalin an den Bakelitstücken und als Tankauflage verwendet, da ist es top. Im Bereich der Bodenplattendichtung habe ich es nicht verwendet da ich hier noch überlackieren wollte.