Hallo TomTom,
der Satz von Fuss-Im-Ohr
in die Elektrik wurde auf alle Fälle schon stärker eingegriffen
- ist erkennbar zutreffend.
Als neuer Besitzer des Käfer hast Du jetzt die Verantwortung, dass auch die Elektrik "betriebs- und verkehrssicher" wird.
Keine Panik - auch bei meinem übernahm ich vor fünf Jahren eine Menge Pfusch und habe so nach und nach die üblen Stellen "weggearbeitet". Bei einer "Top-to-bottom"-Restaurierung ist Neuverkabelung quasi Pflicht. Was Dein Auto betrifft, würde ich wie folgt vorgehen - oder, Neusprech, eine "To-Do-Liste" machen und abarbeiten:
1.) Schaltplan exakt für Dein Modell, 1970er VW 1300, besorgen. Ob es der Richtige ist, sieht man bei Deinem Auto an der Anzahl der Sicherungen. Du müsstest genau 10 Stück haben. Dabei muss es sich um die sog.
"Torpedosicherungen" handeln. In Deinem letzten Post war die Rede von "7,5" und "weinrot transparent". Das hört sich aber so an, als hättest Du einen nichtoriginalen Sicherungskasten mit
Flachstecksicherungen, wie bei modernen Fahrzeugen üblich.
Mach mal bitte ein Foto.
2.) Fahrzeugelektro-Grundausrüstung besorgen und ihren Gebrauch lernen und üben. Als da wären:
- Multimeter (Vielfachmessgerät). Ein einfaches für € 9,90 genügt bereits.
- Ein guter Seitenschneider (Markenwerkzeug)
- Eine Flachzange, keine Kombizange.
- Ein 60-Watt-Lötkolben, dazu ein Wickel verbleites Lötzinn (= "Radio-Lot")
- Ein Sortimentskästchen Schrumpfschlauch schwarz. Dazu ein Heißluftgebläse. Unterwegs tut's auch ein Wegwerf-Gasfeuerzeug.
- Ein Sortimentskästchen Kfz-Flachstecker
aus Messing, 6,3 mm Standardgröße für verschiedene Kabelquerschnitte (1,0 - 1,5 - 2,0 qmm). Dazu ein paar "dicke" 9,5 mm für Kabelquerschnitt 4,0-6,0 qmm, die an Deinem Regler oben rechts befestigt sind.
Bei dem "lockeren" schwarzen gibt es dringenden Handlungsbedarf! - da hängen quasi fast alle Verbraucher dran. BTW: Die silberfarbenen Flachstecker aus dem Baumarkt sind was für Elektroinstallateure, die an Deiner Waschmaschine arbeiten.
3.) Ein paar 5-Meter-Rollen Kfz-Fahrzeugleitung FLRY/FLY als Meterware. Keine Haushaltskabel, da nicht benzinfest! Drei Farben genügen für den Anfang: rot - schwarz - braun. Die Stärke 1,5 qmm reicht für's erste.
4.) Ein schlankes Anfängerbuch Fahrzeugelektrik. Am geeignetsten erscheint mir: HOHMANN, Hans: Motorradelektrik (!) in der Praxis. Super Grundkurs! Danach kannst Du Deinen Schaltplan richtig lesen.
5.) Ein trockener, gut beleuchteter Stellplatz mit Steckdose (Leuchte! Lötkolben!), an dem Du stressfrei arbeiten kannst.
Eine gute Bezugsquelle für den Installationskrempel unter 2.) (letzte beide Striche) und 3.) ist z. B.
http://www.kabel-schmidt.de
Somit bist Du gerüstet, die - sicher noch auf Dich zukommenden - Elektropannen an Deinem Oldtimer locker selbst zu beheben. Oder willst Du bei Stundensätzen von über € 100,00 Dein Schätzchen einer sog. "Fachwerkstatt" anvertrauen? Mechaniker/Fz-Elektriker unter 50-60 Jahren finden sich nach meiner Erfahrung kaum noch in der Elektrowelt unserer Oldies zurecht, können dafür souverän Fehlerspeicher auslesen o. dgl. Die Folge: da musst Du selber ran!
Nur Mut! Jeder von uns hat mal angefangen. Und bei Probs? - diese Seite!
Frohes Schaffen!
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59drifter