1192 mit leichten Modifikationen

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more
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1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von more »

Hallo zusammen,
auch wenn dieses Thema den Grundsätzen des Forenbereichs wohl nicht so ganz entspricht ("etwas mehr rausholen [...], neue Konzepte, spannende Experimente") möchte ich ganz gerne mein Motorprojekt vorstellen. Ich bin um jeden Ratschlag oder Tipp dankbar.

Ganz kurz zur Vorgeschichte (alles 34PS 1200er): Nachdem mir ein Ventil abgerissen war hab ich einen gebrauchten Motor 'plug-and-play' im Käfer verpflanzt. Dieser läuft äußert zuverlässig und prima, ich hab jedoch absolut keine Ahnung, was wirklich drin steckt. Ich möchte eine Sicherheit schaffen, mit der ich einem erneutem Motorschaden vorbeugen kann. Deswegen wird aus einem weiteren 1200er, teilweise Neuteilen und teilweise Teilen aus dem kaputten Motor ein Neuer entstehen.

Das Konzept ist dabei eigentlich äußert simpel. Ich möchte bei azubifreundlichen 1192ccm bleiben und geringe, sinnvolle Änderungen am Motor vornehmen:

- Kurbel- und Nockenwelle Serie
- Kolben mit "Huckel" für erhöhte Verdichtung, Pleuel und Zylinder Serie
- Schwungrad ein wenig erleichtert
- Umbau auf versetzten Ölkühler wie beim 1600er (mit 30PS-Style Gebläsekasten)

Die Doppelkanal-Zylinderköpfe vom 44PS 1300er dürften doch auch passen, die Bohrung (77mm) ist ja identlisch.
Die Umrüstung auf diese dürfte sich dann also in effektiverer Verbrennung niederschlagen..?
Außerdem steht die Verwendung von 1600er-Kipphebeln (größere Übersetzung -> mehr Füllung) im Raum. Was meint ihr?

Langfristig möchte ich eine 34PCI-Solex Zweivergaseranlage verbauen (wg. Mehrleistung und Verbrauchsreduktion). Insofern wäre eine Umrüstung auf Doppelkanal sinnvoll, denn Einkanalansaugrohre finden sie äußert selten.

Bisher habe ich beide Motoren komplett zerlegt und alle Teile, die ich verwenden möchte, gesäubert. Das Schwungrad wird mit der Welle zusammen gewuchtet, die 'Kleinteile' werde ich noch entsprechend auswiegen.

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Freue mich schon auf Meinungen und Ratschläge!
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Baumschubsa
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von Baumschubsa »

Schön!

Die Kipphebel von den 1600er Motoren sind die gleichen wie die vom 1200er. Ausser die älteren 1200er die haben eine andere Übersetzung.
Die 1300er Zylinderköpfe müssen ein ganzes Stück tiefergedreht werden um auf eine ordentliche Verdichtung zu kommen. 3-3,5mm sollten schon raus.
Vielleicht solltest du noch über eine andere Nockenwelle nachdenken. Ich hatte bei meinem 1200er gute Erfahrungen mit der 296° Schleicher Nockenwelle. Originale Zylinderköpfe und 34er Zweivergaseranlage.

Gruß
Christoph
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Pit
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von Pit »

Ich hab da mal nen Motor gebaut aus nen 1200 und 1600 Teilen. Nen Thread findest du hier.
http://www.bug-talk.de/forum/viewtopic. ... verwertung

Momentan fahre ich nen 1200ter mit ner Verdichtung von knapp unter 9:1, original Köpfe leicht bearbeitet, Nockenwelle 6 Grad verdreht, 34 Vergaser auf 1200 Ansaug, 009 Verteiler und 1,25 Kipphebel nur auf den Einlassventilen. Ist kein Racer aber hat gut Drehmoment und macht Spass zu fahren.

gruss peter
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schickard
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von schickard »

@Pit, denm Link können leider nur registrierte User lesen.

@more: wieviel Erfahrung hast du beim Motorbau? Ich für meinen Teil hatte als Anfänger schon echt zu tun, den Motor im Serienzustand wieder ordentlich zusammen zu bekommen, schau mal hier: http://bugfans.de/forum/antrieb/30ps-mo ... r-t12.html

Falls noch nicht vorhanden, sei dir der VW Reparaturleitfaden empfohlen: http://vw-classicparts.de/repleitfaden_ ... n_9_78.pdf

Viel Erfolg beim :1200cc: Projekt und fleissig Bilder posten ;)


Grüße,
Christian :ugeek:
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more
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von more »

Baumschubsa hat geschrieben:Die Kipphebel von den 1600er Motoren sind die gleichen wie die vom 1200er. Ausser die älteren 1200er die haben eine andere Übersetzung
Wie finde ich denn raus ob ich nun neue oder alte Kipphebel habe? Hab leider keine 1600er Teile zum Vergleich.
Baumschubsa hat geschrieben:Die 1300er Zylinderköpfe müssen ein ganzes Stück tiefergedreht werden um auf eine ordentliche Verdichtung zu kommen. 3-3,5mm sollten schon raus.
Wenn mir Zylinderköpfe zulaufen sollte, ließe sich auch über das Tieferdrehen (lassen) sprechen..
Baumschubsa hat geschrieben:Vielleicht solltest du noch über eine andere Nockenwelle nachdenken.
Ein komplett anderer Denkanstoß. Der Motor soll jedoch ein standfester, günstiger Alltagsmotor werden, ich denke, dass es für erst in ein paar Jahren in eine höhere Hubraumklasse mit mehr Leistung und anderer Nocke gehen wird.

Pit: Ich schau mal rein, danke!
schickard hat geschrieben:Wieviel Erfahrung hast du beim Motorbau? Ich für meinen Teil hatte als Anfänger schon echt zu tun, den Motor im Serienzustand wieder ordentlich zusammen zu bekommen
Die Motorbauerfahrung sammle ich zur Zeit. Ich hab tatkräftige Unterstützung und der Reperaturleitfaden ist auch immer dabei. :-) Besten Dank für deinen Link, da schau ich mal rein, deine Dokus sind immer sehr schön!
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von G-MAN »

Als Nocke wird die 296er Schleicher eine gute Wahl sein.
Ne W100-W110 ginge auch und ist etwasgünstiger.
ich hab noch ne 34er PCI liegen die etwas Zuneigung bedarf, geht die nächsten Tage bei eBay rein..wenn du das Lust drauf hast PN an mich
1.25er Hebel habe ich grad 4 neue bei eBay reingestellt musste mal gucken, eventuell auch interessant für dein Vorhaben.
Was willst du für'n Auspuff fahren?
Original drosselt schon bei 2 Vergasern..
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more
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von more »

Die Engle-Nockenwellen sehen da schon bezahlbarer aus, darüber könnte man nachdenken. Aber in welcher Weise ist eine andere Nockenwelle bei meinem Konzept sinnvoll? Wo liegen die Unterschiede zwischen W100 und 110?

Über den Auspuff habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Da müssen dann wohl erstmal die Siebe weichen, oder ich gehe gleich auf den erweiterten Durchlass. Ansonsten muss irgendetwas anderes TÜV-bares her..

Achja, Gman, du hast eine PM ;)
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von schickard »

more hat geschrieben:Die Engle-Nockenwellen sehen da schon bezahlbarer aus, darüber könnte man nachdenken. Aber in welcher Weise ist eine andere Nockenwelle bei meinem Konzept sinnvoll? Wo liegen die Unterschiede zwischen W100 und 110?
Da schau mal hier: http://bugfans.de/forum/motorenaufbau-e ... -t390.html
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John Bitch
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von John Bitch »

schickard hat geschrieben:
more hat geschrieben:Die Engle-Nockenwellen sehen da schon bezahlbarer aus, darüber könnte man nachdenken. Aber in welcher Weise ist eine andere Nockenwelle bei meinem Konzept sinnvoll? Wo liegen die Unterschiede zwischen W100 und 110?
Da schau mal hier: http://bugfans.de/forum/motorenaufbau-e ... -t390.html
Eine andere Nockenwelle ist bei JEDEM Konzept sinnvoll, da sie sehr großen Einfluss auf die Leistungsausbeute und deren Entfaltung hat.

In dem Link den Christian gepostet hast kannst Du sehen wieviel Hub die verschiedenen Nockenwellen machen und wie ihre Steuerzeiten sind.

Die Zusammenhänge und Einflüsse im Detail auszuführen braucht ne halbe Ewigkeit und würde den Rahmen hier eindeutig sprengen. Nur soviel: In erster Linie beeinflussen Hub und Steuerzeit die Füllung des Zylinders. Eine Hausregel sagt das der Hub am Ventil etwa 30% des Ventildurchmessers betragen soll. Das ist stark pauschalisiert, reicht als Anhaltspunkt zur Nockenwellenwahl aber aus.

Gesetzt den Fall du verwendest die 12oocc Einkanalköpfe (Die Ventile haben irgendwas um die 32mm Durchmesser) solltest Du also nach einer Nockenwelle schauen die, unter Beachtung der Kipphebelübersetzung, etwa 10mm Ventilhub ermöglicht.
Nimmst Du jedoch die 13oocc Doppelkanalköpfe (Die Ventile haben i.d.R. 35,5mm Durchmesser) solltest du also fast 12mm Ventilhub erreichen.

Das ist graue Theorie, da hier der Einfluss der Steuerzeiten vernachlässigt wurden, aber, wie gesagt, als Ansatz sollen es genügen. Zumal Du ja auch keinen high-end Motor planst.

Zu den Steuerzeiten sei pauschal gesagt: viel steuerzeit = viel drehzahl, deswegen nimm keine Nockenwelle mit deutlich über 300°, die w110 ist auch meine Empfehlung, wenn Du die Ausgabe für eine Schleicher Nockenwelle scheust.

Wie immer an dieser Stelle mein Hinweis: Es kommt nicht auf die Komponenten, sondern auf die Liebe, Sorgfalt & Sauberkeit mit der Du bei der Sache bist, an. Verbau kein Teil das nicht dein 100%iges Vetrauen genießt. Verbau kein olles Geraffel, Lager, Schrauben, Muttern, Ölpumpe sind Teile die definitv neu müssen.
Und tu Dir den Gefallen und kauf dir das Buch "Jetzt mach ich ihn schneller", grade für dein Projekt wirst Du da gute Anreize finden und bei der Lektüre viel vermittelt bekommen.

Schau dich um was andere so bauen und gebaut haben und frag gern gezielt nach. Ich denke jeder hier gibt gern Auskunft und untertützt.

Ansonsten viel Spaß und halt uns auf dem laufenden mit Bildern und Fließtext.

Gruß Jan

P.s.: Wenn du aus 13oocc DK-Köpfen 3mm rausnimmst landest du bei etwa 9:1 (pauschalisiert, zuviele beeinflussende Faktoren), das passt gut zu dem was du bauen willst.
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Fuck off!
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Baumschubsa
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von Baumschubsa »

Ich habe in meinem fast originalen 1200er eine Pauter B4 Nockenwelle drin. Also nichts wildes. An dem Motor sind sonst nur die Zylinderköpfe leicht bearbeitet. 8,5:1 Verdichtung, Ventilsitze und Ventile bearbeitet und die Kanäle geglättet.

Der Motor hat gefühlt einen besseren Durchzug und er dreht auch besser hoch als mit der originalen Nockenwelle.

Einziger Nachteil der Nockenwelle ist das definitiv lautere Laufgeräusch. Das ist wohl bei allen amerikanischen Nockenwelle so. Bei originalen oder Schleicher Nockenwellen nicht.
Ich denke mal, bei mir fällt es so auf, weil ich noch den originalen Luftfilterkasten und den Serienauspuff fahre.
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Poloeins
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von Poloeins »

Ich muss dem Jan leider widersprechen.Um mit 1300er Köpfen beim 1200er auf 9:1 zu kommen müssen 4mm raus.Ich kam mit Kakadenkolben und 4,7mm nur auf 9,7:1.
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von more »

Besten Dank für die Tipps, ich werde mich mal weiter mit den Themen beschäftigen. Mittlerweile sind Kurbelwelle und Schwungrad vom Wuchten wieder gekommen, sehen gut aus! Bilder gibts, wenn die Teile ganz ausgepackt sind.
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Re: 1192 mit leichten Modifikationen

Beitrag von more »

Hallo!
Mein Projekt ist keinesfalls in Vergessenheit geraten, wurde nur ein wenig 'vertagt'. Durch reichliche Klausuren bin ich im Februar nicht wirklich zu etwas gekommen, jetzt mussten erst die erforderlichen Karrosseriearbeiten erledigt werden, damit es möglichst bald wieder los gehen kann...
Der Motor musste sich demnach etwas hinten anstehen. Hab in der Zwischenzeit weiter Teile gesammelt und heute mal Kurbelwelle und Schwungrad 'eingelagert', letzteres wiegt leicht über 5kg.

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Grüße,
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