Karosserie und Blech, Grundlagen
- VeeDee
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Karosserie und Blech, Grundlagen
Hallo.
Wie angekündigt eröffne ich einen neuen Thread für die Karosserieinstandsetzung.
Hier sollen grundsätzliche Dinge wie eine Auswahlhilfe für Karosseriebleche, deren Ver- und Bearbeitung, notwendige und nützliche Werkzeuge und Techniken und letztendlich auch der Korrosionsschutz behandelt werden.
Fragen, Anregungen und das Einbringen eurer Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ, sind ausdrücklich erwünscht.
Always Aircooled
VeeDee
Wie angekündigt eröffne ich einen neuen Thread für die Karosserieinstandsetzung.
Hier sollen grundsätzliche Dinge wie eine Auswahlhilfe für Karosseriebleche, deren Ver- und Bearbeitung, notwendige und nützliche Werkzeuge und Techniken und letztendlich auch der Korrosionsschutz behandelt werden.
Fragen, Anregungen und das Einbringen eurer Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ, sind ausdrücklich erwünscht.
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VeeDee
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.
Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.
Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
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- Aircooled Cruiser
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Sehr gut ! 

...und dann stellst du fest , daß das Licht am Ende des Tunnels nur so ein Idiot mit einer Laterne ist !!!
- yoko
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen

Gruß C.
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen


- VeeDee
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Gut, Jungs, dann soll's jetzt losgehen!
Teil1: Karosseriebleche und ihre Qualitäten
Jeder der schon mit Blechen gearbeitet hat kennt das Phänomen.
Eben ließ sich ein dickes Blech noch problemlos in Form klopfen, da prügelt man auf einem dünnen "Trompetenblech" herum, was nicht tut, was es soll.
Das liegt an den unterschiedlichen erhältlichen Blechqualitäten.
Die Streckgrenze von Karosserieblechen reicht von unter 120MPa bis mittlerweile über 1500MPa (Mega-Pascal), wobei die höherfesten Bleche nur noch warm umgeformt werden können und für unsere Zwecke ungeeignet sind. Außerdem werden Bleche mit fortgeschrittener Umformung immer steifer. Das merkt man, wenn mal etwas gerichtet werden muß und nicht mehr in die ursprüngliche Form zurück will.
Die für unsere Zwecke interessanten Bleche werden Tiefziehbleche genannt, ihre Bezeichnung nach Norm (DIN EN 10152) ist "DC", die anfängliche Streckgrenze wird mit 01 - 07 beschrieben, wobei mit steigender Nummer die Umformbarkeit (Bruchdehnung) zunimmt. Die Zugfestigkeit dieser Bleche liegt allesamt auf mindestens 270-330MPa (Ausnahme DC07, 250-310MPa). Alte Karosseriespengler werfen manchmal mit Begriffen wie "Vierzehn-Oh-Vier" um sich, was einer alten Norm und letztendlich heute einer Qualität zwischen DC03 und DC04 entspricht.
Genau diese Sorte Blech ist für uns am interessantesten.
DC04 ist als Tafelblech in Dicken von 0,5 bis 3 mm erhältlich und aufgrund seiner hohen Verbreitung auch preislich interessant. DC03 und DC05 sind auch okay, wobei das 03 schon deutlich mehr Aufwand zum Umfomen benötigt, ab DC 06 wird es dann teuer.
Achtung bei verzinkten oder anderweitig beschichteten Blechen. Jede Beschichtung verringert die Bruchdehnung und erhöht damit den Aufwand bei der Bearbeitung. Schon eine dünne galvanisch aufgebrachte Zinkschicht macht aus einem DC04 verarbeitungsmäßig schon ein DC03.
Anbei ein pdf der ThyssenKruppAG.
Teil1: Karosseriebleche und ihre Qualitäten
Jeder der schon mit Blechen gearbeitet hat kennt das Phänomen.
Eben ließ sich ein dickes Blech noch problemlos in Form klopfen, da prügelt man auf einem dünnen "Trompetenblech" herum, was nicht tut, was es soll.
Das liegt an den unterschiedlichen erhältlichen Blechqualitäten.
Die Streckgrenze von Karosserieblechen reicht von unter 120MPa bis mittlerweile über 1500MPa (Mega-Pascal), wobei die höherfesten Bleche nur noch warm umgeformt werden können und für unsere Zwecke ungeeignet sind. Außerdem werden Bleche mit fortgeschrittener Umformung immer steifer. Das merkt man, wenn mal etwas gerichtet werden muß und nicht mehr in die ursprüngliche Form zurück will.
Die für unsere Zwecke interessanten Bleche werden Tiefziehbleche genannt, ihre Bezeichnung nach Norm (DIN EN 10152) ist "DC", die anfängliche Streckgrenze wird mit 01 - 07 beschrieben, wobei mit steigender Nummer die Umformbarkeit (Bruchdehnung) zunimmt. Die Zugfestigkeit dieser Bleche liegt allesamt auf mindestens 270-330MPa (Ausnahme DC07, 250-310MPa). Alte Karosseriespengler werfen manchmal mit Begriffen wie "Vierzehn-Oh-Vier" um sich, was einer alten Norm und letztendlich heute einer Qualität zwischen DC03 und DC04 entspricht.
Genau diese Sorte Blech ist für uns am interessantesten.
DC04 ist als Tafelblech in Dicken von 0,5 bis 3 mm erhältlich und aufgrund seiner hohen Verbreitung auch preislich interessant. DC03 und DC05 sind auch okay, wobei das 03 schon deutlich mehr Aufwand zum Umfomen benötigt, ab DC 06 wird es dann teuer.

Anbei ein pdf der ThyssenKruppAG.
- Dateianhänge
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thyssenkrupp_dd-dc-dx_produktinformation_steel_de.pdf
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Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.
Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.
Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
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- B. Scheuert
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Ich setz mich dann auch mal in die erste Reihe



-
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Hallo,
Gutes Thema.
Ich werde im Frühjahr bei meinem Cabrio die Verstaerkungsholme tauschen.
Mein Vater hat ne kleine Werkstatt und das nötige Werkzeug.
Sie Holme habe ich schon.
Sehr gute Qualität, nach euren Tipps gekauft.
Gruß
Michael
Gutes Thema.
Ich werde im Frühjahr bei meinem Cabrio die Verstaerkungsholme tauschen.
Mein Vater hat ne kleine Werkstatt und das nötige Werkzeug.
Sie Holme habe ich schon.
Sehr gute Qualität, nach euren Tipps gekauft.
Gruß
Michael
- Firefox
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Schön das ein PDF meines Arbeitgebers eingefügt ist, aber für Branchenfremde leider nicht eindeutig erkennbar ist welches Blech für ihn geeignet ist.
Das Kürzel "ZF" bzw Galvanealed sagt aus ,das das Blech verzinkt wurde und anschließend thermisch nachbehandelt wird.
Ich kürze das Verfahren mal ab:
Blech wird verzinkt und unmittelbar danach mit hoher Temperatur dazu gebracht, das Eisenpartikel mit dem Zink diffundieren, also eine Legierung eingehen.
Dieses Material ist DAS Blech welches WIR für unsere Schweißreparaturen am Besten nutzen können.
Hab da schon einige Freunde mit versorgt.
Je nach Stahlmarke (dessen Bezeichnungen nur intern verwendet werden) entweder sehr tiefziehfähig und rückverformbar, oder sehr steif.
Dieses Material wird vorwiegend für die Automobilindustrie produziert die unterschiedlichste Anforderungen und Einsatzgebiete abdecken muss.
Wird sicher noch ein seeehr interessanter Thread !!
Ferdi
Das Kürzel "ZF" bzw Galvanealed sagt aus ,das das Blech verzinkt wurde und anschließend thermisch nachbehandelt wird.
Ich kürze das Verfahren mal ab:
Blech wird verzinkt und unmittelbar danach mit hoher Temperatur dazu gebracht, das Eisenpartikel mit dem Zink diffundieren, also eine Legierung eingehen.
Dieses Material ist DAS Blech welches WIR für unsere Schweißreparaturen am Besten nutzen können.
Hab da schon einige Freunde mit versorgt.
Je nach Stahlmarke (dessen Bezeichnungen nur intern verwendet werden) entweder sehr tiefziehfähig und rückverformbar, oder sehr steif.
Dieses Material wird vorwiegend für die Automobilindustrie produziert die unterschiedlichste Anforderungen und Einsatzgebiete abdecken muss.
Wird sicher noch ein seeehr interessanter Thread !!
Ferdi
- Björn hh
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Juhu, ein Metallkurs. VeeDee, sehr sehr geil
Und schon die erste Frage: Firefox, wenn ich DC04 Blech bei meinem Stahlhändler kaufen will, das ist dann das von dir angegebene Blech, was wir brauchen, sprich mit dieser Legierung? Oder gibt es dieses DC04 Blech in verschiedenen Qualitäten (aber dann dürfte es ja nicht DC04 heißen?)



Und schon die erste Frage: Firefox, wenn ich DC04 Blech bei meinem Stahlhändler kaufen will, das ist dann das von dir angegebene Blech, was wir brauchen, sprich mit dieser Legierung? Oder gibt es dieses DC04 Blech in verschiedenen Qualitäten (aber dann dürfte es ja nicht DC04 heißen?)
Viele Grüße
Björn HH
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- VeeDee
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Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
He Björn.
DC04 ist DC04, auch wenn es von einem anderen Lieferanten oder Hersteller kommt. Ist schließlich genormt.
Einige Listen geben auch noch nach der vorherigen Norm "1404" aus. Ist genauso verwendbar.
Gruß
VeeDee
DC04 ist DC04, auch wenn es von einem anderen Lieferanten oder Hersteller kommt. Ist schließlich genormt.
Einige Listen geben auch noch nach der vorherigen Norm "1404" aus. Ist genauso verwendbar.
Gruß
VeeDee
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.
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Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.
Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!
Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Guter Ansatz , Ich bin gespannt was Du zum Thema Schweißpunkte schreibst .
Blechen verformen kannst Du ja gut, wie wir schon gesehen haben.
Blechen verformen kannst Du ja gut, wie wir schon gesehen haben.
ciao Markus
Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Belustigung
Rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der allgemeinen Belustigung
- Firefox
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- Käfer: 1303 LS, 1303 LS Cabrio
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- Wohnort: Duisburg
Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
@Björn:
Verzinkt ist verzinkt,die Frage ist nur wie !!
Zink auf das Blech aufgebracht ist für uns ungeeignet da beim Schweißen gefährliche Dämpfe freigesetzt werden, schön an der bunten Rauchentwicklung erkennbar.
Nachträglich behandeltes Material sorgt für die super schweißbare Legierung von Stahl und Zink.
Ich kann da nicht näher drauf eingehen da es mich den Job kosten könnte !
Ferdi
Verzinkt ist verzinkt,die Frage ist nur wie !!
Zink auf das Blech aufgebracht ist für uns ungeeignet da beim Schweißen gefährliche Dämpfe freigesetzt werden, schön an der bunten Rauchentwicklung erkennbar.
Nachträglich behandeltes Material sorgt für die super schweißbare Legierung von Stahl und Zink.
Ich kann da nicht näher drauf eingehen da es mich den Job kosten könnte !
Ferdi
- halbug
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- Registriert: Fr 3. Okt 2014, 10:52
- Käfer: 68er 1500er Ex Auto; 2,1 T1
- Karmann: 65er Kabrio
Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Super Thema
Fang doch mal mit was gaaaanz einfachen an: kleine Roststellen, die noch nicht durch sind.
Stahlbürste oder Fächerschleifer?
Welche Grundierung?
Spachtel?
Wie am besten anpassen?
etc.
... denn nicht jeder will ja immer gleich ganz Neulacken
Schonmal Danke
Grüße
Lars

Fang doch mal mit was gaaaanz einfachen an: kleine Roststellen, die noch nicht durch sind.
Stahlbürste oder Fächerschleifer?
Welche Grundierung?
Spachtel?
Wie am besten anpassen?
etc.
... denn nicht jeder will ja immer gleich ganz Neulacken

Schonmal Danke
Grüße
Lars
Mein Projekttagebuch (allerdings auf Englisch): http://www.thesamba.com/vw/forum/viewtopic.php?t=596477
- VeeDee
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- Fahrzeug: 1600Vari/3
Re: Karosserie und Blech, Grundlagen
Also, weiter geht's..
Teil 2: Bleche mit metallischen Beschichtungen
Wurde ja oben schon angesprochen, die Problematik mit den verzinkten Blechen.
Grundsätzlich gilt das, was jetzt kommt, für jede Art metallischer Beschichtung, also auch für verkupferte, vernickelte, verzinnte, aluminierte (Schalldämpfer!) oder galnical und anderweitig speziell beschichtete Bleche.
Schmelzschweißen metallisch beschichteter Bleche erzeugt eine unkontrollierte und undefinierbare Legierung im Nahtbereich bei gleichzeitig auftretenden gesundheitlich bedenklichen bis schädlichen Dämpfen.
Alles klar?
Nöö? Wird doch überall gemacht....
Also gehen wir mal auf das ein, wie es richtig gemacht werden sollte.
Grundsätzlich nicht verkehrt ist ein vollständiges Entfernen der Beschichtung in dem Bereich, in dem beim Schweißen die Schmelztemperatur des Bechichtungsmaterials erreicht bzw. überschritten wird.
Ausnahme: Dünne Zinkbeschichtungen bis maximal 25 μm verdunsten auf dem Blech vor erreichen des Liquidus des Trägermaterials.
Immer sehr zu empfehlen ist eine Schweißrauchabsaugung sowie eine geschlossene Atemmaske mit geeignetem Filter. Eine ausreichende Belüftung des Arbeitsplatzes ist obligatorisch.
Ich verwende meistens eine konventionelle Gasmaske mit speziellen Rauchgasfiltern, wie sie auch bei Feuerwehren zum Einsatz kommen. Ist etwas fummelig in Kombination mit dem Automatik-Schweißerhelm, geht aber. Schweißabsaugung funktioniert über einen Industriestaubsauger mit metallischem Schlauch und Gehäuse, ohne Filtereinsatz, mit direkter Ableitung nach draußen, sofern keine exgeschützte Absauganlage zur Verfügung steht.
Derart erstellte Schweißnähte sind komplett ungeschützt und unterliegen einer erhöhten Korrosionsanfälligkeit. Zwangsläufig ist hier eine Nacharbeit und ein Korrosionsschutz wie an unbeschichteten Blechen erforderlich.
Anders sieht die Sache beim Widerstandspunktschweißen aus. Fast alle Beschichtungsmaterialien werden am Zentrum des Schweißpunktes geschmolzen und legen sich um den Schweißpunkt herum, wobei im Idealfall eine galvanische Verbindung mit dem gegenüberliegendem Blech entsteht und damit eine zusätzliche Abdichtung. Lediglich an den Stellen der Außenseiten, wo die Elektroden angesetzt wurden, ist die Beschichtung verbrannt. Eine entsprechende Anpassung der Schweißparameter (Schweißstrom und -dauer) ist erforderlich und muß versuchsweise ermittelt werden.
Ein Sonderfall ist das MIG-Löten. Durch die niedrigere Schmelztemperatur des Lotes in Verbindung mit der geringeren Lichtbogentemperatur wird die Verzinkung im Idealfall nur angeschmolzen und schützt nach dem Erkalten den gesamten Bereich der Bleche bis zur eigentlichen Naht. Auch hier sind selbstverständlich ein paar Versuche und Übungseinheiten notwendig, bis das theoretisch machbare Optimum sich auch praktisch einstellt.
Im nächsten Schritt gehe ich auf die Umformung der Bleche ein. Bitte einen Hammer, ein Stückchen Blech und eine stabile Unterlage bereithalten.
VeeDee
Teil 2: Bleche mit metallischen Beschichtungen
Wurde ja oben schon angesprochen, die Problematik mit den verzinkten Blechen.
Grundsätzlich gilt das, was jetzt kommt, für jede Art metallischer Beschichtung, also auch für verkupferte, vernickelte, verzinnte, aluminierte (Schalldämpfer!) oder galnical und anderweitig speziell beschichtete Bleche.

Alles klar?
Nöö? Wird doch überall gemacht....
Also gehen wir mal auf das ein, wie es richtig gemacht werden sollte.
Grundsätzlich nicht verkehrt ist ein vollständiges Entfernen der Beschichtung in dem Bereich, in dem beim Schweißen die Schmelztemperatur des Bechichtungsmaterials erreicht bzw. überschritten wird.
Ausnahme: Dünne Zinkbeschichtungen bis maximal 25 μm verdunsten auf dem Blech vor erreichen des Liquidus des Trägermaterials.
Immer sehr zu empfehlen ist eine Schweißrauchabsaugung sowie eine geschlossene Atemmaske mit geeignetem Filter. Eine ausreichende Belüftung des Arbeitsplatzes ist obligatorisch.
Ich verwende meistens eine konventionelle Gasmaske mit speziellen Rauchgasfiltern, wie sie auch bei Feuerwehren zum Einsatz kommen. Ist etwas fummelig in Kombination mit dem Automatik-Schweißerhelm, geht aber. Schweißabsaugung funktioniert über einen Industriestaubsauger mit metallischem Schlauch und Gehäuse, ohne Filtereinsatz, mit direkter Ableitung nach draußen, sofern keine exgeschützte Absauganlage zur Verfügung steht.
Derart erstellte Schweißnähte sind komplett ungeschützt und unterliegen einer erhöhten Korrosionsanfälligkeit. Zwangsläufig ist hier eine Nacharbeit und ein Korrosionsschutz wie an unbeschichteten Blechen erforderlich.
Anders sieht die Sache beim Widerstandspunktschweißen aus. Fast alle Beschichtungsmaterialien werden am Zentrum des Schweißpunktes geschmolzen und legen sich um den Schweißpunkt herum, wobei im Idealfall eine galvanische Verbindung mit dem gegenüberliegendem Blech entsteht und damit eine zusätzliche Abdichtung. Lediglich an den Stellen der Außenseiten, wo die Elektroden angesetzt wurden, ist die Beschichtung verbrannt. Eine entsprechende Anpassung der Schweißparameter (Schweißstrom und -dauer) ist erforderlich und muß versuchsweise ermittelt werden.
Ein Sonderfall ist das MIG-Löten. Durch die niedrigere Schmelztemperatur des Lotes in Verbindung mit der geringeren Lichtbogentemperatur wird die Verzinkung im Idealfall nur angeschmolzen und schützt nach dem Erkalten den gesamten Bereich der Bleche bis zur eigentlichen Naht. Auch hier sind selbstverständlich ein paar Versuche und Übungseinheiten notwendig, bis das theoretisch machbare Optimum sich auch praktisch einstellt.
Im nächsten Schritt gehe ich auf die Umformung der Bleche ein. Bitte einen Hammer, ein Stückchen Blech und eine stabile Unterlage bereithalten.
VeeDee
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.
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