ich wollte kurz über den Wiederaufbau meines Typ 1 Motors berichten und auch die eine oder andere Meinung einholen....
Ausgangssituation:
Vor 5 oder 6 Jahren habe ich einen Typ 1 für meinen 550 Spyder Replika aufgebaut.
Der Motor lief rund 10.000 KM recht gut, jetzt bekam er ein merkwürdige Klappern wenn er richtig warm war. Ich habe ihn aufgemacht, Einlassventilsitz locker, noch mal Glück gehabt dass sonst nichts passiert ist.
Zum Motor: AS21 Block, 76mm Welle von CB Performance, CB Performance Pleuel in Originalabmessung, Kolben und Zylinder 94mm von der preiswerten Mahle Brasilia Stange. Köpfe 041 mit Ventilen 40 und 36, 45er Dellorto DRLA mit 34er Lufttrichtern, HD 142, LK180,LLD 62, K&N, leichte CB Performance Stössel mit Buchsen im Block (ähnlich TP), einfache Scat Federn (Einbaulänge bei geschlossenem Ventil 37mm), Titanventilteller, verstärkte Alu-Stösselstangen (254mm), 1:1,25 Kipphebel und 324° Schleicher Nocke. Brennraum mit reduzierter Quetschfläche und 11,3:1. 2 verschiedene Auspuffanlagen, die größere freiere verschiebt die Drehmomentkurve erwartungsgemäß etwas nach oben, kein Riesenunterschied. Kein Prüfstandslauf, geschätzt 130 - 140 PS. 30PS Lüfterkasten ohne Ölkühler, Frontölkühler mit Thermostat.
Wir fuhr der Motor? Sauberer Leerlauf, Kraft von 1500 bis 5500. Man könnte damit nen VW Bus mit Hänger betreiben statt dem 600KG Plastikauto. Drehfreude? Fehlanzeige. Oben raus kein Pepp. Sehr empfindlich auf Kraftstoff - Klingeln im Teillastbereich. Mit 009er Verteiler nur rund 30° Frühzündung. Motor wird nur langsam warm (keine Last im leichten Auto), erst nach 15-20 KM öffnet das Thermostat zum Ölkühler. Öltemp. nie über 80° im Sumpf.
Meine Analyse: Für den relativ großen Einzelhubraum zu kleine Ventile und Kanäle (Eingang im Kopf rund mit 33mm Durchmesser) sowie relativ zahme Schleicher Nocke. Die Nocke habe ich mit Gradscheibe vermessen, 11,3 mm Ventilhub (9mm Nockenhub), jedoch nur 308° E-Steuerzeit und 320° A-Steuerzeit bzw. 260° Einlass bei 1mm Hub. Verdacht, dass bei höheren Drehzahlen die Alu-Stösselstangen sich biegen und der tatsächliche Ventilhub sich weiter reduziert. Weiterer Verdacht, dass evt. größere Lufttrichter nötig sind.
Ziel: Motor mit mehr Drehfreude, der zum leichten sportlichen Auto passt. 6500 sollten drin sein
Plan:
W130 Engle mit den 1:1,25 kombinieren (Nockenhub 10,3 und Ventilhub ca, 12,9mm)
Stahl Stösselstangen (welche???) Natürlich Freigängigkeit Ventilfedern und Ventile zum Kolben prüfen
Verdichtung auf 10:1 reduzieren
Alle Ventilsitze neu und Ventile 42 und 37
Kleinere Riemenscheibe für reduzierte Lüfterdrehzahl
Fragen:
a) Stahl Stösselstangen (welche???)
b) Die Ventilführungen sind vom Verschleiß her neuwertig. Aber die Einlassführungen sind sehr lang (64mm) und nicht konisch. Ich könnte mir vorstellen, diese durch kürzere (z.B. 55mm?) und konisch zulaufende zu ersetzen.
c) Die Auslassführungen haben innen einen Absatz und tragen zum Brennraum hin auf den letzte 7mm nicht. Was soll das ? Könnte ich doch auch gleich kürzen, oder?
d) Die Stössel sehen nach rund 10.000 KM mit der Schleicher Nocke gut aus. Vor Montage mit neuer Engle Welle leicht abziehen und fertich? Oder???
e) Vergaser erst mal lassen, Breitband Lamdasonde einbauen und mal schauen, was ich so messe. Ggf. Trichter auf 36 erweitern.
f) Manchmal reizt mich ein gerad verzahnter NW-Antrieb. Dann würde das Auto nicht mehr so brav klingen? Ist aber eigentlich Quatsch, oder?
g) Ventilspiel mit Stahlstösselstangen: Engle gibt 15/100 vor, mit Stahl soll man ja kalt weniger einstellen. Wie wenig? Ich gebe zu bedenken, dass der Motor in dem leichten Auto sehr langsam warm wird. Ich könnte mir vorstellen, dass das Ventilspiel anfangs noch mal enger wird...
Freue mich auf Eure Hinweise!
LG
Till