Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Zündung / EFI.CDI.TCI ,Motormanagement, TSZ-H, 123-Verteiler usw.
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Nick
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Nick »

Ich habe bewusst Düsen verbaut die reinragen. Ansonsten kann es sein dass sie die Wand zu stark benetzen. Läuft dann bescheiden.
Lass das so! Wie der Strahl ausgerichtet ist, ist bei der Anwendung relativ egal, hauptsache der Winkel ist nicht zu breit (wieder Thema Wandbenetzung).
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Red1600i
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Red1600i »

Da würde ich eindeutig zu den Mehrlochdüsen tendieren. Die Industrie hat das nicht umsonst gemacht.

Je stärker der Strahl vernebelt, also so kleinstmögliche Tröpfchen, umso besser das Abgas.

Kann uns mit Euro1 zwar wurscht sein, das schafft man auch mit Dinosauriertechnik, aber die moderneren Düsen sind hilfreich.

Ich würde klar 4-Loch wählen oder noch moderner.

Wobei... das relativiert sich drastisch, wenn man halbsequentiell einspritzt und eine Benzinpfütze auf dem Einlassventil rumschwappt. Da sind solche Überlegungen zwangsläufig völlig wurscht.

Bei vollsequentiell wird sowas schon sehr interessant. Da werden dann selbst scharfe Nockenwellen recht handlich mit schönen Werten. Mein Kleiner läuft ja vollsequentiell...
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Steven
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Steven »

Nur das ich das nochmal verstehe, du sagst das es bei simultan und Gruppeneinspritzung fast egal ist da sich ohnehin eine Pfütze auf dem Einlassventil bildet? Bedeutet im Umkehrschluss das du zu Sequentiell rätst?

Ist das schwieriger abzustimmen? Ich fahre schon eine scharfe Nockenwelle und bin über jedes bisschen Laufkultur froh ;-)

Ich habe ein Triggerrad 36-1 an der Kurbelwelle, könnte also über den Verteiler mein noch fehlendes Signal kommen, welcher Verteiler bietet sich an?
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Red1600i
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Red1600i »

Ja, ich rate zur sequentiellen Einspritzung.

Wenn du zusätzlich zum Triggerrad noch den Verteiler bzw. die Nockenwelle abfragen kannst, dann tu das. Es lohnt sich.

Ich habe mir einen Verteiler gebaut, da drin ist das Triggerrad mit der Lücke... winzig klein, keine 4cm groß. Nach aussen normaler Verteiler, innen Trigger. ;)

Nur bei der Steuerung mit 4 einzelnen Düsenausgängen plus Nockenwellenerkennung landet alles in einer Portion zur richtigen Zeit im Zylinder. Alle anderen spritzen auch zur unpassenden Zeit in mehreren Portionen ein. Bei halbsequentiell sind es zwei Portionen, bei der primitiven Batch sogar 4 Portionen.

Nachteil ist nicht nur, dass es mehr Portionen zur falschen Zeit sind, es schwankt auch die Menge. Die Schaltzeit der Ventile ist spannungsabhängig und die Nutzzeit im Leerlauf bereits geringer als die Schaltzeit. Somit summieren sich Toleranzen auf, die abhängig von der Batteriespannung sind. Das macht erstaunlich viel aus. Manchmal hat man dann Startprobleme oder er läuft nur mit eingeschaltetem Licht im Leerlaufrund... es kommt dann echt zu komischen Situationen. Das kann man zwar alles mit entsprechenden Korrekturfeldern ausmaskieren, ist aber trotzdem versteckt da.

Ich hab das mehrfach durchprobiert, Batch - halb- und vollsequentiell. Es macht einen feinen Unterschied. Nicht in der Leistung, da sind fast alle gleich gut, aber besonders im Leerlauf und auf dem Abgas Prüfstand.
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B. Scheuert
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von B. Scheuert »

Ich habe bei meiner KMS 4-Loch Düsen und sie arbeitet nicht vollsequentiell. der Leerlauf ist mit einer 324° Nockenwelle sauber bei 850 1/min und die Abgaswerte (für die AU) ohne Schwierigkeiten zu meistern. Die Verbesserung mit der Sequentiellen wäre vermutlich noch einmal einen Tick besser, aber der entscheidende Punkt sind die Düsen. Die Kraftstoffvorlagerung bei den kurzen Fallrohren sollte nicht so dramatisch sein, solange ich nicht Euro2 oder 3 erreichen möchte.
Bring das Ganze erst einmal ans Laufen und dann kannst Du immer noch weitersehen.
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Steven
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Steven »

Klingt zumindest alles sehr logisch. Vollsequentiell ist vom mechanischen Aufwand nicht so viel mehr da Nockenwelle schwierig abzufragen wird muss wohl ein Verteiler her halten. Welchen könnte ich benutzen, einen normalen mit außer kraft gesetzter fliekraftverstellung? Wie viel aufwendiger ist das Abstimmen, ich denke das dass das entscheidende Kriterium sein wird.

Ich müsste zusätzlich in die UMC1 noch zwei treiber einlöten, das sollte aber der geringste Aufwand sein.
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Red1600i
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Red1600i »

Abstimmung ist keine Minute mehr, eher weniger. Weil weniger Korrekturen notwendig, lernt das System schneller und vor allem richtig.

Als Verteiler eignet sich ein geänderter 1600i Verteiler, wo du 3 der 4 Fenster zumachst.

Meiner hat allerdings 12 minus 1 Fenster... und braucht an der Kurbelwelle garnix. Sieht halt nach aussen wie ein 50 Peesser aus...

Das ist übrigends M1.2 Schräubchen. Modellbau pur... :music-rockout:

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Nick
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Nick »

Red1600i hat geschrieben:Abstimmung ist keine Minute mehr, eher weniger. Weil weniger Korrekturen notwendig, lernt das System schneller und vor allem richtig.
Abstimmung ist recht easy, kann ich bestätigen.
Red1600i hat geschrieben: Als Verteiler eignet sich ein geänderter 1600i Verteiler, wo du 3 der 4 Fenster zumachst.
Noch einfacher als drei Fenster zu schließen ist drei Blenden des originalen Rotors wegfeilen und die verbleibende Blende als Referenz nehmen. Du kannst auch einen beliebigen TSZH Verteiler nehmen und die Verstellung über einen Schweißpunkt festsetzen.
Läuft bei mir so.

Ich fahre diese EV, bestellt bei PartsRunner und bin zufrieden:
http://www.partsrunner.de/bosch-0-280-1 ... Aj5C8P8HAQ

Läuft alles vollsequentiell und sehr zufriedenstellend auf einem 2,4 LuftWbx mit 48er Jenveys und TrijektBee.
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Steven
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Steven »

Also vom mechanischen Aufbau sollte es in der Tat kein problem sein, fraglich nur wie die Einstellungen im Tunerstudio aussehen, davor schrecke ich aktuell noch etwas zurück, Habt ihr dinge wie "injection timing" also, das früher beginnen des Einspritzzyklus bei steigender drehzahl mitberücksichtigt? Ab wann sollte die düse anfangen einzuspritzen, vermutlich kurz bevor das Einlassventil anfängt aufzumachen?

Nächste frage, ich kann mit der UMC 1 maximal 6 Treiber betreiben. Mein Wasted Spark ist auch seit letzem Jahr komplett im Auto und daran wollte ich erstmal nichts rütteln, macht die Kombo Full Sequentiell + Wasted Spark sinn (bzw. geht das überhaupt mit den Einstellungen?) Theoretisch hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, aber man weiß ja nie ;-)

Ich möchte nach wie vor auf Alpha/N abstimmen, wie sieht es da mit Full sequential aus?

@ Nick, danke für den Link nach meinen recherchen sind das 350er düsen, wie viel PS hast du? ich hatte an diese hier gedacht:
http://www.ebay.de/itm/121774371313?_tr ... EBIDX%3AIT
sollten dann für alle spielereien gut sein die ich so mache und vom Leerlauf müsste das auch noch reichen, hatte ich mal berechnet.

Das Thema wirft enorm viele Fragen auf, ich finds super das sich hier viele Beteiligen! Weiter so... :obscene-drinkingcheers: :text-bravo:
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Nick
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Nick »

Injection Timing kann meine TrijektBee leider nur einen Wert: Winkel Einspritzbeginn. Ist keine Kennlinie über Drehzahl.
Macht aber nichts. Ich lagere maximal vor. Spritze also kurz nach Einlass schließt schon ein. So hat das Gemisch
genügend Zeit in den heissen Saugrohren zu verdampfen. Ist gut für die Fahrbarkeit.
Für die Leistung wäre theoretisch einspritzen ins offene Ventil optimal. Der Sprit
würde die Luft im Brennraum durch die Verdampfung abkühlen und die Füllung erhöhen
wie beim Direkteinspritzer.
In der Theorie kann man da viel optimieren, in der Praxis bringt es nicht viel bis nicht messbar.

Die oben gezeigten Düsen betreibe ich bei 5 Bar. Leistung habe ich noch nicht gemessen. Müsste im Bereich 180-200 Ps liegen.

Abstimmung Alpha/n mit vollsequentiell ist 0 Problemo.
Bei Alpha/n müsste man theoretisch jedes mal wenn man die Drosselklappen neu synchronisiert das
Kennfeld parallel verschieben oder den Poti neu einmessen. In der Praxis kann man die Kirche im Dorf lassen.
Solche Kleinigkeiten bügelt die Lambdaregelung/Adaption locker weg. Ich überlege aber rein aus Forscherdrang auf Saugrohrdruck/n zu gehen.

Wasted Spark mit vollsequentieller Kraftstoffseite sollte kein Problem sein. Überlege das auch zu fahren, da ich befürchte
das meine Stabzündspulen die Kombination aus Hitze und Vibrationen nicht ewig mitmachen.

Gruß und viel Spass+Erfolg weiterhin,
Nick
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Steven
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Steven »

Guten Morgen,

ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen das Voll sequentiell unter anderem den Vorteil hat das ich das Gemisch nicht vorlagern muss, also die von Red1600I genannte Pfütze nicht auf dem Ventil steht?
Du sagst jetzt das du das Gemisch Maximal vorlagerst, dann kann es verdampfen, jetzt bin ich verwirrt, worin liegt dann der Vorteil in Voll sequentiell? Aktuell sehe ich hier nur die Minimierung der Schaltzeit Toleranz und damit verbunden ein einfacheres Abstimmen.

Kennt sich jemand mit Tuner-Studio und Voll sequentiell aus? Ich kann einstellen wie oft pro Engine Cycle eingespritzt werden soll. Wenn ich das richtig verstehe wäre das so (4 Zylinder Motor) :

-> 4mal pro Engine Cycle einspritzen = Simultane Einspritzung (alles spritz gleichzeitig ein)
-> 2mal pro Engine Cycle einspritzen = Gruppeneinspritzung (bzw. Halb sequentiell)
-> 1mal pro Engine Cycle einspritzen= Sequentielle Einspritzung.


Grüße
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Steven
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Steven »

So, ich habe für mich beschlossen das auto erstmal semi-sequentiell zum laufen zu bekommen. Da kann ich zumindest 100% sagen das drehzahlerfassung etc. richtig läuft. Außerdem muss es ja Luft nach oben geben :-)

Habt ihr Erfahrung mit der Ermittlung der Open Dead time der einspritzdüsen?

Ich habe zwei ideen.

-> düse mit druck beaufschlagen und 10ms ansteuern, dann die ansteuerzeit solange verringern bis die düse gerade so keinen sprit mehr durchlässt.

-> mit dem oszilloskop messen wie die spule anzieht.

Ich denke viel wichtiger als die korrekte dead time ist, das mein faktor ms/v genau angegeben ist und ich deswegen immer das selbe verhältniss von volt zu ansprechzeit habe oder?

Wie habt ihr das gelöst?
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Red1600i
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Red1600i »

Leider geht das nicht so.

Die Schaltzeit ist keine Konstante, sondern ist erheblich spannungsabhängig... und auch nicht linear. Nur innerhalb des Arbeitsbereichs rund um 12V passt es halbwegs.

Bei der Trijekt gibt's ein Testprogramm, ich hab's mit 10V und 14V eingemessen, dazwischen wird linear interpoliert.
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Steven
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Steven »

Sorry, das habe ich vergessen zu beschreiben, das ganze wollte ich bei verschiedenen punkten zwischen 9 und 15v machen und daraus eine gerade ermitteln. ;-) bei meiner umc kann ich glaube ich nur eine steigung angeben (ms/v)

Dann müsste es klappen?
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Red1600i
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Re: Einspritzbauteile dimensionieren / UMC1 im Käfer

Beitrag von Red1600i »

Eine Steigung ist schonmal brauchbar, aber eine Linie wird durch die Steigung und einen Punkt definiert...

Es fehlt also noch ein Punkt... ;)
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