Ein Bekannter von mir, seit zwei oder drei Jahren beidseitig oberschenkelamputiert, möchte seinen Cabrio, welches schon mehr als 7 Jahre abgemeldet ist, neu anmelden und ein Handgerät für Gas, Bremse und Kupplung eintragen lassen. Das Handgerät ist kein Eigenbau und wurde Jahrzehnte ab Werk von VW verbaut.
Nachdem das Fahrzeug 4 Wochen bei der GTÜ gestanden ist, kam dir Rückmeldung, es wäre noch ein Spurstangengelenk zu machen und er solle doch bitte nachweisen, dass er das Fahrzeug mit dem Umbau auch fahren kann.
Meinem Verständnis nach ist das nicht die Aufgabe noch die Befugnis einen Prüfers über das fahrerische Können des Fahrzeughalters zu entscheiden, oder liege ich da falsch?
Kenne das aus eigener Erfahrung mit einem jungen TÜV-Prüfer, der meinte er könne mir den Gas/Bremse umbau in meinem T5 nicht eintragen, weil ich das so nicht fahren dürfte. Auf meine Fragen, ob er meinen Führerschein und meine Auflage kenne, musste er verneinen und dann ging es ab....
Könnt Ihr mir einen kompetenten TÜV Prüfer, vielleicht sogar selber Käfer Fahrer in Raum 27625 empfehlen?
Vieleicht sollte der Prüfer nachweisen das ER damit fahren kann !
Schon recht anmaaßend diese Aussage finde ich.
Ein Bekannter (Atohändler) ließ eine A-Klasse (Automatik) behindertengerrecht umbauen.
Der Käufer konnte nur das linke Bein benutzen, also Gas und Bremse mit links.
Den Umbausatz gab es als geprütes Set welches von einer Werkstatt belegbar eingebaut werden musste.
Alles kein Ding gewesen mit der Abnahme.
Damit fahren ist wirklich nur was für geübte.
Da solche Umbauten recht häufig stattfinden, sollte da eigentlich kein Problem zu sehen sein.
Vieleicht, wie so oft, an den falschen Prüfer geraten ?
Ferdi
Ich denke auch da sollte man sich eine zweite Meinung einholen und ggf. mal einen Rechtsbeistand.
die Prüfer nehmen ja auch Fahrprüfungen ab, ganz sooo weit hergeholt ist das nicht.
Umbau ist das Eine, damit sicher im heutigen Straßenverkehr umgehen das Andere...
sowas zu fahren ist sicher tricki und bedarf einiger Übung.
Guten Morgen Ferdi!
Hab meinem Bekannten auch empfohlen, zu einer anderem TÜV zu gehen. Wird er auch machen, nur muss das Auto getrailert werden, da nicht zugelassen und er keine rote Nummer hat. Wenn du dann immer jemand brauchst, ist das alles nicht mal so eben gemacht.
Ralf, da hast du vollkommen recht aber dann müsste jeder Autoumbauer den Kunden zum TÜV mitnehmen und nicht nur das Auto vorstellen sondern auch den Kunden und seine fahrerische Fähigkeiten. Das ist nicht wirklich praktikabel.
Wirklich frech so eine Aussage. Sicher nehmen auch Prüfer des Tüv`s Fahrprüfungen ab. Die werden aber nicht mehr in der Fahrzeugprüfung eingesetzt. Dafür sind sie zu teuer und auch zu selten.
Ich würde mich mit dem Auto an eine Firma wenden, die so etwas tagtäglich macht. Die haben dann auch Kontakte mit Prüfern, die sich auskennen.
Bei Dir relativ in der Nähe wäre z. B.: https://fricke-behindertenfahrzeuge.de/ ... -umbauten/
Gruß Bernd
Gesunder Menschenverstand ist wie Deo. Die, die es am nötigsten haben, benutzen es nicht!
Ab und an sehe ich jemanden mit nem 03 Cabrio Automatik der alles händisch macht, bzw aufgrund seiner Einschränkungen machen muss.
Handgas und Bremse muss schon geübt sein, er kommt aber super damit klar.
Meine sogar das er eine Lenkhilfe nachrüsten ließ, werde ihn beim nächsten Treffen mal fragen.
Er braucht nur Hilfe beim ein - und aussteigen, aber da hilft immer jemand.
Den Rolli zerlegt dann auch der Helfer.
Räder auf die Rückbank, der Rest im Reserveradfreien Kofferraum.
War schon erstaunt das das passt.
Auch mit Einschränkung am Käferleben teilzuhaben ist eine gewisse Herausvorderung, aber machbar.
Hatten wir hier nicht schon mal einen ähnlichen Beitrag dazu ?
Ferdi
Moin.
Es ist nunmal so:
Lässt man Umbauten von einer Werkstatt erledigen, die sich damit auskennt und darauf spezialisiert ist, läuft die inkludierte Eintragung problemlos. Das kostet dann auch…
Macht man das selbst und fährt dann beim TÜV vor, kann es Probleme geben, falls es vorher nicht besprochen wurde. Ich mache das nur schriftlich vorab mit dem geneigten Prüfer (Frisieren auf H).
Ich weiß nicht, wie diese Situation vorab abgestimmt wurde, aber solche Sachen sind vorher mit EINEM Prüfer abzustimmen und auch durchzuziehen.
Außerdem habe ich mir persönlich angewöhnt, STETS davon auszugehen, dass ich selbst in einer Fachabteilung IMMER an den dümmsten und arbeitsscheuesten Mitarbeiter gerate, den ich im ungünstigsten Moment anspreche. Es lebt sich sehr gut damit…
Dies spiegelt nur meine Erfahrungen wieder und ich hoffe, ihr geratet an eine kompetente Prüfstelle.
Gruß
Christian
Solange es Spaß macht, ist mir der Sinn völlig egal!
tdemän hat geschrieben: ↑Di 27. Aug 2024, 12:06
Moin.
Es ist nunmal so:
Lässt man Umbauten von einer Werkstatt erledigen, die sich damit auskennt und darauf spezialisiert ist, läuft die inkludierte Eintragung problemlos. Das kostet dann auch…
Macht man das selbst und fährt dann beim TÜV vor, kann es Probleme geben, falls es vorher nicht besprochen wurde. Ich mache das nur schriftlich vorab mit dem geneigten Prüfer (Frisieren auf H).
Ich weiß nicht, wie diese Situation vorab abgestimmt wurde, aber solche Sachen sind vorher mit EINEM Prüfer abzustimmen und auch durchzuziehen.
Außerdem habe ich mir persönlich angewöhnt, STETS davon auszugehen, dass ich selbst in einer Fachabteilung IMMER an den dümmsten und arbeitsscheuesten Mitarbeiter gerate, den ich im ungünstigsten Moment anspreche. Es lebt sich sehr gut damit…
Dies spiegelt nur meine Erfahrungen wieder und ich hoffe, ihr geratet an eine kompetente Prüfstelle.
Gruß
Christian
Da hast du wohl Recht, aber ehrlich… Wer hier lässt denn hier was von ner Werkstatt erledigen?
Ich würde mir die Unterlagen schnappen und mal ne Runde durch die Prüfstellen machen. Einfach alles an Unterlagen mitnehmen, auch ne Kopie des Führerscheins mit Erklärung der Auflagen und dann mal ganz in Ruhe mit dem Prüfer reden. Vorab fragen, ob er nochmals braucht und was er davon hält, hilft immer Sympathiepunkte mitzunehmen… Da haste von Prüfer zu Prüfer himmelweite Unterschiede, und es gewinnen nicht immer die alten Prüfer.
Guten Morgen!
So handhabe ich das auch, kommuniziere "immer" erst mit den entsprechenden Herrschaften und schlage "dann" mit der eigentlich Sache auf.
Bin selber Rollstuhlfahrer und da wird in den letzten Jahren davon ausgegangen, dass du, außer mit einem Automatikfahrzeug, mit eigentlich nichts fahren kannst. Fahrzeuge ohne Bremskraftverstärker, Servolenkung usw. gar nicht mal dran denken. Fahre leider seit 25 Jahren genau solche Fahrzeuge und mein alter Führerschein (rosa Papierschein) hatte entsprechende Eintragungen. Dann kam der EU-Führerschein und dann war alles anders. Hab ich aber auch erst 10 Jahre später bemerkt, als mich einer mal fragte, ob ich den diese ganzen lustigen Autos fahren darf?! Klar darf ich, meine Aussage. Hab mich dann mal mit den Kennzahlen beschäftigt und siehe da, ich darf eigentlich gar nix mehr. War mir dann auch Wurscht aber nachdem es in einschlägigen Foren und bei Autoumbauern immer wieder mal hieß, sowas kannst du heute nicht mehr fahren, eintragen oder was auch immer, das bekommt du nie in den Führerschein ein- oder ausgetragen, hab ich mir gedacht, da schau mer mal was noch geht.
Zur nächsten Führerscheinstelle, gleich mit umgebauten Käfer, mir einen Prüfer geschnappt, ab zum Auto und mal angefragt, ob er glaubt, meinen Führerschein so umschreiben zu können, dass ich damit auch legal fahren darf? Der hat sich erstmal weggeschmissen vor Lachen, hat meine Wünsche alle aufgenommen und gemeint, da muss ein medizintechnisches Gutachten gemacht werden, soll heißen, er muss sich das bei Fahren anschauen. Eigentlich braucht es an dieser Stelle ein Fahrschulauto mit entsprechendem Umbau, was es natürlich nicht mehr gibt. Der Prüfer war von der Sache aber irgendwie angetan, hat sich bereit erklärt, mit mir, einem Fahrschullehrer auf der Rückbank und ihm aufm Beifahrersitz die Prüffahrt zu machen. Er können ja auf meine Bedienhebel zugreifen, sollte es zu einer Notsituation kommen. Gesagt, getan, eine Stunde mit den Zweien kreuz und Quer durch die Stadt und über Land gefahren, einparken, am Berg anfahren usw. Irgendwie kamen er und der Fahrschullehrer aus dem Grinsen nicht mehr raus und mein Führerschein schaut jetzt genau so aus, wie ich das haben wollte!
Mein Käfer hat ein Bruhn Handgerät, mit dem man Gas, Bremse und Kupplung bedienen kann. Das Gerät gibt es sei Ende der 90er nicht mehr, wurde vorher Jahrzehnte ab Werk VW in Deutschland, Mexiko und Brasilien verbaut. Es gab lt. Herrn Bruhn nie irgendwelche Gutachten über diesen Handgerät, VW selber hat da wohl mal was gemacht, ist damit aber nie rausgerückt. Dieses Handgerät hab ich nachgebaut, dem TÜV vorgestellt und der zuständige Dipl.Ing. meinte, ist eintragungsfähig!!!
Was ich damit sagen will? Manchmal geht es "nur" ohne Fachwerkstätten und Führerscheinbesserwissern, weil die es oft selber nicht besser wissen und gleich abwinken. Man muss ein bisschen Glück haben und auf Prüfer stoßen, die Bock auf so etwas haben, dann geht vieles, sicher nicht alles.
Sollte mein Bekannter mit seinem Käfer und den Eintragungen nicht weiterkommen, hole ich das Auto nach Bayern und lasse das Handgerät hier eintragen.
