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Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 16:51
von vwrod
Moin,
Ich möchte mal eure Tipps Kniffe Tricks Erfahrungen hören um die Leistung möglichst gut am Rad ankommen zu lassen.
Was kann man alles tun um möglichst viel von den Motoren PS auf die Straße zu bekommen?
Gruß Matze.

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 17:03
von Meister Eder
Wofür?
kannst z.B. den Keilriemen entfernen, bringt paar PS, aber Motor in freier Wildbahn auch schnell tot.
Also nähere Erklärung was Du meinst b.z.w. vorhast.

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 17:36
von vwrod
Hey Maddin,
ich möcht halt wissen wie man beim aufbauen/umbauen von Motoren/Antriebsstrang Leistung freisetzten kann,halt durch sorgfalt und "Kleinigkeiten" hier und da.
Ein Ansatz von mir wäre z.B. Kolbenringe zu verwenden die dünner sind für weniger Reibungswiderstand.
Alles soll bei normalen Verhältnissen laufen quasi Straßentauglich.
Gruß Matze.

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 17:42
von Boncho
1. Pendelachse fahren, die hat weniger Verluste
2. Vlt. mal das 30 Jahre alte Getriebeöl gegen frisches tauschen

:lol:

Viel mehr kann man da sinnvoll nicht machen. Dünnere Kolbenringe sind ja schön aber leistungstechnisch dürften die nicht wirklich messbar sein. Die machen eher bei hoch drehenden Motoren Sinn.

Bei einem Neuaufbau macht es einfach Sinn alle Komponenten auszuwiegen und vlt. ein wenig zu erleichtern. Wenn man anschließend den Kurbeltrieb inklusive Schwungrad, Kupplung und Riemenscheibe wuchtet bringt das Laufruhe und schont die Lager. Das finde ich viel sinnvoller. ;-)

Grüße, Tobi

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 17:53
von kaeferdesaster
ich finde den ansatz sehr interessant :idea:

was ist denn mit der getriebestellung ? (also achs-ausrichtung) wenn da alles in der perfekten waage ist , sollte das auch was bringen ? oder =?


wie gesagt geiler ansatz :-)

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Di 20. Dez 2011, 19:59
von brezel53
Hmm,

das zum Thema Pendelachse finde ich auch interessant, grade im Hinblick auf Verschleiß.

Es ist offensichtlich, daß bei neutraler Achse (geht ja nur theoretisch) die Paddel und die Gleitsteine am wenigsten verschleißen.
Dann müssen sie "nur" das Drehmoment übertragen.

Bei +/- Sturz werden die Berührflächen oszillierend unter Druck gegeneinander verschoben -> Reibung!

Wie verschlissene Paddel/Steine aussehen wissen die meisten, gerade bei extremer Tieferlegung.
Höherlegung ist ja eher die Ausnahme.... ;)

Was mir noch einfällt sind die Zaubermittelchen zur Reibungsminderung. Das scheint ja zu funktionieren, aber im Getriebe kann das kontraproduktiv sein, die Synchronisation "lebt" von der Reibung.

Aber ein gutes Mehrbereichsgetriebeöl macht Sinn, ist eben schon "kalt" dünnflüssiger.

Gruß
Wolfgang

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 19:32
von vwrod
Jungs wie ist das denn mit der Pendelachse?
Steht die Original denn im rechten Winkel (neutral) oder hat die sogar positiven Sturz.

Was anderes bei den Motoren: weiß jemand wie viel Nikasilbeschichtung vom Zylinder ausmacht?
Beim Kolben/Zylinder wird ja am meisten verloren an Reibung.
Gruß Matze.

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 19:52
von brezel53
vwrod hat geschrieben:Jungs wie ist das denn mit der Pendelachse?
Steht die Original denn im rechten Winkel (neutral) oder hat die sogar positiven Sturz.
Gruß Matze.
Servus Matze,

serienmäßig haben alle Pendelachser einen leichten positiven Sturz, geht prinzipbedingt nicht anders, wenn man noch Zuladung und Restfederweg plus Alterung der Drehstäbe berücksichtigt.

<Spaß ein>
Vielen Käferfahrern bekommt aber die Höhenluft nicht gut, Abhilfe schaft dann eine dezente Tieferlegung.
Andere haben so viel Höhenangst, daß sie sich ruhiger fühlen, wenn Teile der Karosserie oder des Fahrwerks fast ständig Bodenkontakt haben. :laughing-rofl: :laughing-rofl: :laughing-rofl:
<Spaß aus>

LG
Wolfgang

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 21:11
von TeraVolt
vwrod hat geschrieben:Ein Ansatz von mir wäre z.B. Kolbenringe zu verwenden die dünner sind für weniger Reibungswiderstand. Gruß Matze.
Nein, die Kraft die man aufwenden muss um 2 Reibpartner aufeinander zu verschieben hängt nur vom Reibungskoeffizienten "µ" der Partner und der Kraft mit der sie aufeinander drücken bzw gedrückt werden ab. Die Fläche geht dabei NICHT in die Berechnung ein: F(Reibung) = F(Last) x µ(Reibungskoeffizient).

Gummi auf Straße ist ein Sonderfall der Reibung:
Bei Gummi, der bekanntlich weich ist und der bevorzugt zur Erzeugung großer Haftung bei Fahrzeugen verwendet wird, kann eine scharfe Trennung zwischen Haftwiderstand und Gleitreibung nicht gezogen werden. Der Gummi weicht bei einer seitlichen Kraft geringfügig aus und erzeugt dabei eine anfangs immer stärker wachsende Gegenkraft. Der Gummi verkrallt sich praktisch im Straßenbelag. Deshalb haften breite Schlappen besser auf der trockenen Straße als Trennscheiben. Bei nasser/eisiger - also geschmierter Fahrbahn - funktioniert das Verkrallen nicht mehr und es gilt wieder die "normale" Physik.

Also kann man mit möglichst schmalen, harten Reifen einen geringeren Rollwiderstand erzielen. Auch das geringere Walken des Reifens bei erhöhtem Reifendruck wirkt sich auf den Rollwiderstand günstig aus. Die Kurvenführung nimmt dabei natürlich dummerweise stark ab.

Noch ein Tip: Gewichtsverminderung ist ein probates Mittel zum Tuning und Kraftstoffeinsparung.

Grüße,
Harald

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 22:01
von Gustav
Hallo Harald,

ich fürchte du irrst bei der Fläche und der Reibung. Würde die nämlich keine Rolle spielen, bräuchte man ja keine größeren Kupplungsscheiben um höhere Drehmomente (Leistungen) zu übertragen. Oder warum sind Slipperkolben immer mit einem kürzeren Hemd ausgestattet...?

Hallo Matze,

mit Nikasil beschichteten Alu Zylindern bist du nicht nur wegen der geringeren Reibung auf der richtigen Spur (den genauen Unterschied kann ich dir nicht sagen, aber es wird schon etwas zusammen bekommen, wenn man sich die Reibwerte von Rein Nickel oder Silizium vorstellt), sondern auch durch Verriingerung der Blow By Verluste, vor allem in den Kaltlaufphasen, bedingt durch das geringere Einbauspiel zwischen Kolben und Zylinder. Dann noch einen Slipperkolben mit schmaleren Ringen und du nutzt die innere Arbeit des Motors besser aus und hast eine geringere Schleppleistung.

Grüße,

Gustav

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 23:06
von Nick
TeraVolt hat geschrieben:Nein, die Kraft die man aufwenden muss um 2 Reibpartner aufeinander zu verschieben hängt nur vom Reibungskoeffizienten "µ" der Partner und der Kraft mit der sie aufeinander drücken bzw gedrückt werden ab. Die Fläche geht dabei NICHT in die Berechnung ein: F(Reibung) = F(Last) x µ(Reibungskoeffizient).
Gustav hat geschrieben:Hallo Harald,

ich fürchte du irrst bei der Fläche und der Reibung. Würde die nämlich keine Rolle spielen, bräuchte man ja keine größeren Kupplungsscheiben um höhere Drehmomente (Leistungen) zu übertragen. Oder warum sind Slipperkolben immer mit einem kürzeren Hemd ausgestattet...?
Der Ansatz bzw. die Physik die Harald erläutert ist meiner Meinung korrekt. Das größere übertragbare Moment von einer größeren Kupplungsscheibe hat denke ich mit dem größeren Durchmesser/Radius zu tun. Dieser entspricht wenn man sich das Moment um die Drehachse vorstellt einem größeren Hebel. Zur Übertragung des selben Drehmoments ist bei diesem längeren Hebel eine geringere tangentiale Kraft notwendig, folglich ist das bei gleichbleibender Kraft übertragbare Moment größer.

Grüße,
Nick

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 23:29
von drehzahltier
Hi, warum verbaut der Bernauer Nikasil Zyl. (oder Porsche, Audi VW,usw.) ,nicht nur weil es die Temperatur senkt ,es zahlt nur keiner ( oder nur wenige ) er sagt Leistungsgewinn bei 60° 3-4% bei 90° 10-12% gegen über Grauguss Zylinder.

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 23:43
von Poloeins
Weniger Kolbenlaufspiel spart Sprit???

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Mi 21. Dez 2011, 23:58
von Gustav
@ Nick:

schau mal bitte hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Amontonssche_Gesetze

@Lars : weniger Laufspiel = weniger Druckverlust der Brenngase = bessere Ausnutzung der in den Brenngasen enthaltenen Energie = bei gleicher Leistungsabgabe niedriger spezifischer Kraftstoffverbrauch

Grüsse,

Gustav

Re: Reibungswiderstände/Schleppleistung verringern.

Verfasst: Do 22. Dez 2011, 00:25
von Nick
@Gustav, die Gesetze kenne ich, da steht ja eindeutig: "1. Gesetz: Die Reibungskraft ist von der Ausdehnung der Reibfläche unabhängig"

Meinst du; "1. Dass während des Gleitens die Reibungskraft zur wirklichen Kontaktfläche A proportional ist wobei s die Reibungskraft pro Einheitsfläche ist, unabhängig von N. F=A*s" ?

Bevor die Kupplung rutscht besteht ja reine Haft- keine Gleitreibung, sodass der Satz diesen Fall nicht betrifft.