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Hallo zusammen,

nachdem mein Käfer endlich fertiggestellt und erfolgreich durch den TÜV ist, steht jetzt der letzte – und glücklicherweise nicht zeitkritische – Projektschritt an: der Bau eines neuen Motors. Geplant ist ein Ersatz für den aktuell noch sehr gut laufenden 1200er D-Motor.

Ich habe mich inzwischen quer durch die Threads gelesen, auf der Suche nach einem Konzept, das zu meinen Rahmenbedingungen passt. Leider ist es oft so, dass entweder wichtige Eckdaten in alten Beiträgen fehlen oder die Projekte nicht ganz mit meinen Anforderungen übereinstimmen. Beiträge von vor über 10 Jahren möchte ich auch ungern wieder hervorkramen, da viele der User vermutlich nicht mehr aktiv sind – daher starte ich hiermit einen neuen Thread in der Hoffnung auf eure Unterstützung bei der Konzeptfindung.

Kurz zu Fahrzeug und Setup:

Typ 1, 1200er Basis
Erstzulassung Feb. 1969
Kurzes Getriebe
Pendelachse
Typ 3-Bremse vorne
19mm Radbremszylinder hinten
VA: 165/80 R15 auf 5,5"
HA: 185/70 R15 auf 5,5"
VVA, rundum Koni rot
Lange Motorhaube ohne Schlitze

Ziele/Wünsche an den neuen Motor:

Alltagstauglich für Stadt und Überland (Autobahn kaum relevant)
kurze Seriengetriebe soll bleiben
Kein zusätzlicher Ölkühler vorne oder am Achsrohr
Zentralvergaser
Ziel: mind. 60 PS mit gutem Drehmoment
Verbrauch/Spritqualität zweitrangig
H-Kennzeichen-konform umsetzbar
Fragen und Überlegungen:

Hier wird oft ein D-Gehäuse empfohlen (8mm Bolzen, 2 Regelkolben etc.). Falls es ein 1600er Motor werden sollte – wie vermittelt man einem TÜV-Prüfer eine solche Kombination, insbesondere bei abweichendem Gehäusetyp?

Wie seid ihr bei der Grundreinigung eurer Motoren vorgegangen, gerade wenn man – wie in meinem Fall – im städtischen Neubaugebiet keine geeigneten Bedingungen hat?
Wäre es eine Option, gleich ein überarbeitetes Gehäuse vom Motorenbauer zu beziehen? Das hätte den Vorteil, dass es direkt bearbeitet und sauber ist – allerdings fehlen dann natürlich alle Anbauteile, die man bei einem gebrauchten Komplettmotor evtl. mitbekommt.

Bin gespannt auf eure Erfahrungen, Empfehlungen und gerne auch Hinweise auf bewährte Setups in ähnlichem Rahmen.
Danke euch schon mal!

Grüße
Nero

Hallo Nero,

ich habe auch vor mir einen Motor aufzubauen, bei mir dauert es aber noch.
Geplant habe ich 1641 ccm, 040 Einkanal Zylinderköpfe, W100 Nockenwelle, 1,25 Kipphebel, zentral Vergaser oder zentralen Doppelvergaser( Da muss ich schauen wegen Eintragung).

Leistung ob 50 oder 60 oder 70 PS, weiß ich nicht was rauskommt ist mir auch nicht so wichtig, ich möchte ein gutes Drehmoment haben.

1 Million Möglichkeiten und doppelt soviele Meinungen.
D-Gehäuse mit BigBore 1385, schöne passende Nockenwelle, 34er Vergaser, das liegt dann noch in der Herstellertoleranz und benötigt keine Eintragung

Xmil hat geschrieben: ↑Di 6. Mai 2025, 20:06 1 Million Möglichkeiten und doppelt soviele Meinungen.
D-Gehäuse mit BigBore 1385, schöne passende Nockenwelle, 34er Vergaser, das liegt dann noch in der Herstellertoleranz und benötigt keine Eintragung

Keine Eintragung ist keine Option für mich. Der Karren ist soweit ich weiß alt genug um weder ein Abgas- noch Fahrgeräuschgutachten zu benötigen. Insofern sollte es doch mit einer Eintragung gar nicht so schwierig stehen, oder? Im Merkblatt 718 steht schon mal, dass es für den KV eine Freigabe für bis zu 54 PS gibt. Weiß jemand von später erfolgten Freigaben höherer Leistungen? Und wie würde man dann eine Eintragung angehen? Würde es reichen mit einer Leistungsmessung vom Rollenprüfstand die Leistung nachzuweisen?

Nero

Huhu,
Wenn es 90.5/92er Bohrung werden sollte, habe ich noch fertige Gehäuse an Lager.
Alle sind gespindelt,bei Bedarf Bundmassgefräst und für 90.5/92 Bohrung gebohrt, die Zylinderauflagen mit Nullwelle geplant und von altem Schmutz befreit.

Wenn du mit sowas starten willst, ruf einfach eben an.

Gruss Lars

Hallo Lars,

hört sich gut an, aber bitte hilf mir da noch mal. Das bedeutet damit könnte man einen 1776er oder 1835er bauen? Würde so ein Motor denn noch mit Zentralvergaser und ohne weitere Ölkühler funktionieren? Ich habe da zumindest bei der Kühlung so meine Bedenken, zumal ich auf eine lange Haube ohne Schlitze umgebaut habe und nicht vorhabe das wieder zu ändern.

Nero

Bei Serien-1600er sind Schlitze schon notwendig meiner Meinung nach...und der Meinung war VW wohl auch;-)

Öltemperatur ist da nicht das Thema...sondern eher Kopftemperaturen. Und das liegt da eher im Bereich von Verdichtung wie heiss der Spass wird.

Die Gehäuse die ich habe sind für 1776 oder 1835ccm. Drunter baue ich eh keine "Seriennahen" mehr.Es ist immer erstrebenswert die Serienbreite beizubehalten.
Da bei mehr Hubraum und gleichem Brennraum aber die Verdichtung steigt, was gewünscht ist, mache ich das so.
Heute gibt es keinen Sprit mehr mit ROZ 89 und ich sehe auch keinen Grund einen Motor zu bauen der nicht das an Wirtschaftlichkeit und Leistung rausholt, was ich an der Tanke für ROZ95 bezahle;-).

Das hat nichts mit maximaler Leistung oder so zu tun...eher ein Update an heutige Treibstoffe ohne den ganzen Rattenschwanz zu haben, den man hätte weil man die Köpfe 2 oder 3mm tiefer stechen muss um auf 8 oder 9:1 zu kommen.

Ich verstehe. Grundsätzlich bin ich Hubraum nicht abgeneigt und an dem Bau einer neuen Haube soll es jetzt auch nicht scheitern. Notfalls könnte ich ja zum Anfang auch aufgestellt fahren.

Wohlgemerkt, ich möchte gerne mit Zentralvergaser und dem kurzen Getriebe fahren. Macht ein 1800er dann überhaupt Sinn, oder sollte ich ehr in Richtung 1600er gehen? Wie steht es überhaupt um die H-Fähigkeit eines 1800ers? Konnte man sich sowas im Zeitraum 69 bis 79 bereits bauen?

Nero

Haubenaufsteller sind besser als 100 Schlitze:D

Haube aber oben aufstellen. Nicht unten.

Ich bin mir sicher, dass Lars und andere mir da zustimmen werden:
60 PS ist so ziemlich das untere Limit, wenn man einen 1600er Doppelkanal-Motor im Detail optimiert.

Wenn man einen komplett serienmäßigen 1600er im Detail überarbeitet – also auswuchtet, leichtere Pleuel, saubere Ventilsitze, etwas mehr Verdichtung und z. B. einen CSP Hi-Flo-Schalldämpfer verbaut – dann kommt man ziemlich nah an diese Leistung heran.

Danke Torben,

Sagt mal alle, benötigt es zum Bau eines 1385ccm zwingend der Eckdaten

8mm Stehbolzen,
große Ölkanäle und
Zwei Regelkolben?

Oder tut es dafür auch noch ein einfaches D-Gehäuse?

Nero

ein "einfaches" D-Gehäuse ist sogar eine sehr gute Basis:
- es wurde i.d.R. nicht so strapaziert wie z.B. eins vom 50PS Bus
- ab 8.69 haben sie große Ölkanäle und 2 Regelkolben

Es sollte eins mit AS21 oder AS41 Legierung sein.
AT-Gehäuse haben 8mm Stehbolzen, das wäre dann perfekt.

8mm Stehbolzen sind grundsätzlich besser als 10mm Stehbolzen (sonst hätte VW das nicht gemacht
Wählt man die Bohrung so groß, dass sie sehr nah an die Stehbolzen kommt, sind 8mm Pflicht - meine Meinung - bleibt noch genügend Material, gehen auch 10mm, so wie in Deinem Fall...

Okay,

10mm Bolzen wären also für einen 1385er in Ordnung. Wie sieht es mit dem kleinen Ölkanälen und nur einem Regelkolben aus?

Meiner Meinung nach funktioniert das auch mit kleinen Ölkanälen und nur einem Regelkolben.

Diese Motoren wurden ja bis 7.69 so gebaut, auch damals hat man schon getunt und die Motoren haben gehalten.
Und wenn nicht, hatte das meist andere Gründe...

Wichtig ist halt (aber das gilt ja generell), dass man ein vernünftiges Öl fährt und dass der Öldruck stimmt.