Leerlaufregelung bei einer maxxEcu
Verfasst: So 27. Apr 2025, 13:40
Hallo,
nachdem ich es nun endlich geschafft habe, mich hier zu registrieren ("404 Not Found"-Fehler lässt grüßen...), kann ich der erfahrenen Programmiergemeinde mal eine Frage stellen... Es geht um die Einstellung des Leerlaufreglers bei einer maxxEcu Mini. Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit dieser Steuerung.
Hintergrundinformationen zum Motor: 2,5-Liter-Typ 4 (103 x 76) mit (leicht) bearbeiteten Köpfen vom 1800er, großen Ventilen und einer Verdichtung von ca. 10.5-10.8:1. Die Zündung wird von der maxxEcu gesteuert, basiert aber auf einem modifizierten Verteiler und einer Serienspule. Nocke: 239° bei 1 mm, LC 106, 9 mm Hub, EO 13.5° vOT, ES 45.5° nUT, AO 45.5° vUT, AS 13.5° nUT. Die Ansaugung und Auspuff sind Serie vom 914er 2.0er, Drosselklappe ist größer (50+ mm, ich meine 53 mm). Einspritzventile: 260 cc bei 3 bar. Sonstige Sensoren: Kurbelwelle 36/1, TPS, MAP, Ansauglufttemperatur, Kopf- und Öltemperatur, PWM-gesteuertes Leerlaufventil vom Benz 190E. Leider bin ich nicht der Erbauer des Motors, er gehört nicht einmal mir. Die Grund-, bzw. Vollastprogrammierung wurde von einem Tuner durchgeführt. Ich versuche, bei der Konfiguration von Warmlauf, Leerlauf und Teillast zu helfen. Meine Erfahrung hält sich in Grenzen, also steinigt mich bitte nicht sofort...
Das Problem: Der Motor läuft einwandfrei, bis auf eine (ziemlich nervige) Situation. Rollt man mit ca. 1300-1600 U/min ohne Gas auf eine Kreuzung zu und tretet kurz davor die Kupplung, so geht der Motor aus. Gibt man vor dem Auskuppeln kurz Gas (oder kuppelt bei höheren Drehzahlen), gibt's keine Probleme mit dem Leerlauf. Es ist reproduzierbar und passiert nur, wenn der Motor "lange" Zeit mit geschlossener Drosselklappe gefahren wird (läuft mager, es wird kein Sprit eingespritzt), bzw. im Drehzahlbereich wo der Leerlaufregler aktiv ist.
Die Einstellungen: Drosselklappe mechanisch eingestellt, so dass ca. 850 rpm bei warmen Motor gehalten werden mit geschlossenem Leerlaufventil (PWM Ansteuerung von 30%). Bei einer Ansteuerung des Leerlaufventils von 55% geht die Drehzahl über 1400 rpm und fängt an zu oszillieren, trotz festgesetzter Zündung auf 10° vOT. RPM target bei warmen Motor: 950 rpm. Aktivierungsbedingungen für den Leerlaufregler: 700 rpm + Target und TPS unter 0.9%. Zulässiger Verstellbereich der Zündung bei Leerlaufregelung: 2° bis 25° vOT, Ramp down Zeit für die Verstellung: 2.0 Sekunden, PID-Werte relativ zart, entsprechend: 5.0 %/100 rpm, 1.0 %/100 rpm/sec, 0.2%/100 rpm/sec. Leerlaufventil läuft dabei im Open Loop, bzw. hat einen starren Wert.
Log-Verhalten von Drehzahl, Leerlaufdrehzahl-Target, Ansteuerung des Leerlaufventils und Zündwinkel im Fehlerfall:
Bei 1800 rpm beträgt das Target 950 rpm, das Leerlaufventil ist zu (30% Ansteuerung) und die Zündung steht gemäß Zündtabelle bei ca. 18° vOT. Bei 1650 rpm wird der Leerlaufregler aktiviert - das Target springt auf 1650 rpm und nimmt linear gemäß der Ramp down Zeit auf 950 rpm ab. Wenn der Regler aktiv ist, wird das Leerlaufventil auf 33% verstellt und die Zündung wird auf 2° vOT heruntergeregelt. Bei 1300 rpm wird die Kupplung getreten - der Zündwinkel steigt schlagartig auf ca. 20-22° vOT, was aber nicht ausreicht, um ein Abwürgen des Motors zu verhindern.
Ich habe versucht, die Ansteuerung des Leerlaufventils weiter zu vergrößern, da eine Änderung von 30% auf 33% die Situation gefühlt verbessert hat, aber das Problem wurde dadurch nicht gelöst - selbst bei 35% geht der Motor aus. Zusätzlich dazu, steht das Ventil dann schon so weit offen, dass das Target im "normalen" Leerlauf nicht mehr erreicht werden kann. Einfügen einer zusätzlichen Spalte in der Zündtabelle bei z.B. 600 rpm bringt auch nichts, da diese ignoriert wird, wenn der Leerlaufregler aktiviert ist.
Ich weiß, es ist eine Menge Text mit vielen Werten, aber ich habe versucht, die aktuelle Lage so gut wie möglich zu beschreiben. Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? Natürlich kann ich an den Einstellungen des Leerlaufreglers herumfummeln, bis es funktioniert, aber das möchte ich nicht tun. Ich möchte das Konzept hinter dem Regler verstehen (mein persönliches Ziel bei der ganzen Sache, da es ja nicht mein Motor ist...) und ihn richtig einstellen.
Grüße,
Michl
nachdem ich es nun endlich geschafft habe, mich hier zu registrieren ("404 Not Found"-Fehler lässt grüßen...), kann ich der erfahrenen Programmiergemeinde mal eine Frage stellen... Es geht um die Einstellung des Leerlaufreglers bei einer maxxEcu Mini. Vielleicht hat hier jemand Erfahrung mit dieser Steuerung.
Hintergrundinformationen zum Motor: 2,5-Liter-Typ 4 (103 x 76) mit (leicht) bearbeiteten Köpfen vom 1800er, großen Ventilen und einer Verdichtung von ca. 10.5-10.8:1. Die Zündung wird von der maxxEcu gesteuert, basiert aber auf einem modifizierten Verteiler und einer Serienspule. Nocke: 239° bei 1 mm, LC 106, 9 mm Hub, EO 13.5° vOT, ES 45.5° nUT, AO 45.5° vUT, AS 13.5° nUT. Die Ansaugung und Auspuff sind Serie vom 914er 2.0er, Drosselklappe ist größer (50+ mm, ich meine 53 mm). Einspritzventile: 260 cc bei 3 bar. Sonstige Sensoren: Kurbelwelle 36/1, TPS, MAP, Ansauglufttemperatur, Kopf- und Öltemperatur, PWM-gesteuertes Leerlaufventil vom Benz 190E. Leider bin ich nicht der Erbauer des Motors, er gehört nicht einmal mir. Die Grund-, bzw. Vollastprogrammierung wurde von einem Tuner durchgeführt. Ich versuche, bei der Konfiguration von Warmlauf, Leerlauf und Teillast zu helfen. Meine Erfahrung hält sich in Grenzen, also steinigt mich bitte nicht sofort...
Das Problem: Der Motor läuft einwandfrei, bis auf eine (ziemlich nervige) Situation. Rollt man mit ca. 1300-1600 U/min ohne Gas auf eine Kreuzung zu und tretet kurz davor die Kupplung, so geht der Motor aus. Gibt man vor dem Auskuppeln kurz Gas (oder kuppelt bei höheren Drehzahlen), gibt's keine Probleme mit dem Leerlauf. Es ist reproduzierbar und passiert nur, wenn der Motor "lange" Zeit mit geschlossener Drosselklappe gefahren wird (läuft mager, es wird kein Sprit eingespritzt), bzw. im Drehzahlbereich wo der Leerlaufregler aktiv ist.
Die Einstellungen: Drosselklappe mechanisch eingestellt, so dass ca. 850 rpm bei warmen Motor gehalten werden mit geschlossenem Leerlaufventil (PWM Ansteuerung von 30%). Bei einer Ansteuerung des Leerlaufventils von 55% geht die Drehzahl über 1400 rpm und fängt an zu oszillieren, trotz festgesetzter Zündung auf 10° vOT. RPM target bei warmen Motor: 950 rpm. Aktivierungsbedingungen für den Leerlaufregler: 700 rpm + Target und TPS unter 0.9%. Zulässiger Verstellbereich der Zündung bei Leerlaufregelung: 2° bis 25° vOT, Ramp down Zeit für die Verstellung: 2.0 Sekunden, PID-Werte relativ zart, entsprechend: 5.0 %/100 rpm, 1.0 %/100 rpm/sec, 0.2%/100 rpm/sec. Leerlaufventil läuft dabei im Open Loop, bzw. hat einen starren Wert.
Log-Verhalten von Drehzahl, Leerlaufdrehzahl-Target, Ansteuerung des Leerlaufventils und Zündwinkel im Fehlerfall:
Bei 1800 rpm beträgt das Target 950 rpm, das Leerlaufventil ist zu (30% Ansteuerung) und die Zündung steht gemäß Zündtabelle bei ca. 18° vOT. Bei 1650 rpm wird der Leerlaufregler aktiviert - das Target springt auf 1650 rpm und nimmt linear gemäß der Ramp down Zeit auf 950 rpm ab. Wenn der Regler aktiv ist, wird das Leerlaufventil auf 33% verstellt und die Zündung wird auf 2° vOT heruntergeregelt. Bei 1300 rpm wird die Kupplung getreten - der Zündwinkel steigt schlagartig auf ca. 20-22° vOT, was aber nicht ausreicht, um ein Abwürgen des Motors zu verhindern.
Ich habe versucht, die Ansteuerung des Leerlaufventils weiter zu vergrößern, da eine Änderung von 30% auf 33% die Situation gefühlt verbessert hat, aber das Problem wurde dadurch nicht gelöst - selbst bei 35% geht der Motor aus. Zusätzlich dazu, steht das Ventil dann schon so weit offen, dass das Target im "normalen" Leerlauf nicht mehr erreicht werden kann. Einfügen einer zusätzlichen Spalte in der Zündtabelle bei z.B. 600 rpm bringt auch nichts, da diese ignoriert wird, wenn der Leerlaufregler aktiviert ist.
Ich weiß, es ist eine Menge Text mit vielen Werten, aber ich habe versucht, die aktuelle Lage so gut wie möglich zu beschreiben. Vielleicht hat jemand von Euch eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? Natürlich kann ich an den Einstellungen des Leerlaufreglers herumfummeln, bis es funktioniert, aber das möchte ich nicht tun. Ich möchte das Konzept hinter dem Regler verstehen (mein persönliches Ziel bei der ganzen Sache, da es ja nicht mein Motor ist...) und ihn richtig einstellen.
Grüße,
Michl