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Kolbenbruch

Verfasst: So 25. Sep 2011, 19:10
von Grüne Minna
Hallo, bei mir ist ein Kolben auf der Rückfahrt von Elmshorn "gebrochen" :(
Bei einem Überholvorgang fing bei 7500Upm der Motor stark an zu Qualmen und lief sehr bescheiden. Mit Gaspedalstellung konnte ich die Rauchentwicklung "steuern" - ich kam mir vor als würde ich einen Zweitackter fahren :mrgreen:
Alle Messwerte waren im grünen Breich: Kopf 180°C, Öl 85°C, Druck bei 3000Upm 3,5bar.
Nach Zerlegung des Motors zeigte sich: bei allen 4 Zylindern war die Kolbenringspannung gleich Null.
Kurzerhand neue Ringe bestellt und dann zeigte sich beim Wechseln das ein Kolben zwischen den Ringen gebrochen ist :confusion-scratchheadyellow:
Die Kolben sind vom AA und H. Ruppmann meinte die Kolben wären überlastet worden. Die Mahle-Kolben, die ich vorher ( und jetzt wieder :roll: ) gefahren habe zeigten keine Probleme.
Motordaten:
2386ccm, 11,2:1, 326er Nocke, 48IDF, 2" Krümmer, Trockensumpf, Comp.-Elllis 48/40er Ventile.
Die Kolben haben 1500km gelaufen - also igendlich nix :cry:
Hat wer eine Idee was da passiert sein kann?
MfG Thomas
Bilder:

Re: Kolbenbruch

Verfasst: So 25. Sep 2011, 19:29
von G-MAN
Volllastklingeln... Oder scheiß Qualität...
Mehr fällt mir bei Neuteilen dazu nicht ein..

Re: Kolbenbruch

Verfasst: So 25. Sep 2011, 19:31
von Poloeins
Ich würde sagen das das vielleicht etwas wenig Laufspiel hatte...

Aber bei deinem Setup kann auch mal was kaputt gehen:-D...Hast du mal die Kolbengeschwindigkeit ausgerechnet bei deinem Hub und 7500Umin???

Ansonsten...Ich persönlich halte von Mahle nichts mehr.Die Kolben sind so schlecht geworden.Die haben teilweise 10gr Unterschied zu einander.Und 10gr aus einem Kolben rausnehmen ist auch nicht ohne.

Zum Glück sind es doch nur die Kolben & Zylinder.Das ist ja schnell gemacht und hinterlässt keine Foilgeschäden..

MfG Lars

Re: Kolbenbruch

Verfasst: So 25. Sep 2011, 19:57
von Grüne Minna
Volllastklingeln könnte sein - wie kann man das rausfinden? Mit LM2 war ich eigendlich immer leicht fett unterwegs.
Die Kolben waren von AA-Performance. Jetzt sind wieder die alten Mahle drin - mittlerweile zum 3. Mal 8-)
Das ersze Mal habe ich sie rausgeworfen weil ich neue AA hatte - und auch da haben nach 500km die Kolbenringe aufgegeben. Also mussten als Notlösung die "alten" Mahle wieder rein. Dann letzten Winter nochmal neue AA - Ergebnis siehe oben. Also mussten die alten Mahle wieder mal herhalten.
Na ja - mal sehen as der Winetr noch so bringt... ;)
Thomas

Re: Kolbenbruch

Verfasst: So 25. Sep 2011, 20:05
von Merik
Hatte das beim 1200er auch, wo der Kolben schmolz.

Volllastklingeln, weil der Spritt nicht gut genug war, war bei mir die Ursache.

Re: Kolbenbruch

Verfasst: So 25. Sep 2011, 22:49
von lightning grey
mmmh.. ich kann das selbst nur raten...

aber...Es ist deutlich zu erkennen dass der Bruch aus Richtung Ölabstreifring kommt. Der Steg zwischen den Abstreifring und dem zweiten Verdichtungsring ist sehr schmal. für mich siehts so aus als wäre der Kolben dort zuerst gebrochen. Das könnte zu übermäßiger Belastung des Kolbens geführt haben um dann schlussendlich das größere Stück abreissen zu lassen...

Ich würde nach Laufspuren in der Büchse suchen. Ist die Bruchstelle auf der Lüfterseite? Kann sich eventuell die LAufbüchse unter Temperatur verzogen und damit die Ringe "verklemmt" haben?

"Weiterfahren und beobachten" so würd ich das machen. Neuer Kolbensatz und dann mal sehen ob das Problem erneut auftritt...

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 05:45
von kaeferdesaster
aua ......

das stück was auf dem bild fehlt .... haste aber ...oder? ich sehe keine spuren an deinem kolben in dem bereich. haste mal ein paar mehr bilder ? kolben unterseite und so weiter ..... die anderen kolben sind alle noch ok ? und du wechselst immer kolben und zylinder ? das ließt sich so, als ob du immer nur die kolben tauschst .
ich habe noch ein paar wiseco´s rumliegen wenn du superstabile kolben suchst.......

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 06:24
von G-MAN
lightning grey hat geschrieben:
aber...Es ist deutlich zu erkennen dass der Bruch aus Richtung Ölabstreifring kommt. Der Steg zwischen den Abstreifring und dem zweiten Verdichtungsring ist sehr schmal. für mich siehts so aus als wäre der Kolben dort zuerst gebrochen. Das könnte zu übermäßiger Belastung des Kolbens geführt haben um dann schlussendlich das größere Stück abreissen zu lassen...

Ich würde nach Laufspuren in der Büchse suchen. Ist die Bruchstelle auf der Lüfterseite? Kann sich eventuell die LAufbüchse unter Temperatur verzogen und damit die Ringe "verklemmt" haben?...
Sehe ich anders, der Bruch kommt von oben, der hat den anderen dünnen Steg übern Abstreifring dann mit demoliert, das macht sonst keinen Sinn.
Von Klemmern in jeglicher Form gehe ich auch nicht aus, dazu sieht der Kolben von den Laufspuren her zu intakt aus.
Drehzahl von 7500 sollten Schmiedekolben eigentlich aushalten.
Wäre für mich noch interessant zu sehen wie der betreffende Brennraum aussieht...
Wieviel Frühzündung hast du gefahren und mit was für einer Zündanlage warst du unterwegs?

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 08:57
von Grüne Minna
Guten Morgen,
die Zylinder haben keine Riefen o.Ä., sind auch nicht unrund (0,01-0,02mm gemessen).
Die habe ich wiederverwendet da die alten Mahle-Buchsen bis zu 0,05mm ausgelaufen waren.
Das Kolbenstück ist beim herausnehmen der Ringe mit abgefallen, vorher habe ich aber schon einen senkrechten Spalt gesehen. Es ist so gebrochen dass es nicht herausfallen konnte.
Als Zündung habe ich MSD mit 009er Verteiler und Ignitor - mittlerweile seit 10 Jahren ohne Änderung. Im Leerlauf 9-10° Früh, maximale Auslenkung kenne ich aber nicht. Muss ich mit Lampe mal checken. Mein neuer CB-Verteiler passt leider nicht neben die Porschehutze, also muss ich weiter den 009er nehmen. Der ist aber i.O. - alte deutsche Qualität.
Brennraum war stark verölt, ich habe aber keine "Klingeleinschläge" gefunden. Mit den "neuen" Kolben und den neuen Ringen läuft er wieder wie am ersten Tag - nur Schwarzqualm vom Sprit, kein bläuen usw.
Ich schaue mal was im Winter noch mache - lange Zylinder um die Unterlegringe los zu werden, ggf. etwas weniger Verdichtung (10,5 oder so), JE oder Wiseco (Hallo Satansbraten)
Schaun mer mal - erst mal die Saison beenden und die Vorbereitung für den Dynoday nicht vergessen :mrgreen:
Und hoffen das die Mahle den 3. Einsatz auch noch überleben,
Gruß
Thomas

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 09:40
von G-MAN
Der 009 regelt oft weit raus.. 25-28 Grad.. Blitz den lieber mal obenrum ab...
Klaus begrenzt seine max. Frühzündung zB auf ca. 30Grad ausgeregelt..
Wenn du Pech hast liegst du in deiner Konstellation an die 40... da würde mich das Reultat nicht wundern.. Verdichtung würde ich eher so lassen wenn er ansonsten gut läuft..

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 18:23
von Thorsten
Hallo Thomas,
kann es sein das die Kolbenringe zu viel Axialspiel haben??
Das würde beim ewigen auf und ab Schwingungen auf die dünnen Stege bringen.
Ich halte eh nicht viel von den AA Sachen aber Du kennst ja meine Meinung ;) ;)
Ich denke die guten alten Mahle sind immer noch die Besten, hatte nie Ärger mit denen....

Grüße Thorsten

PS: Sag mal..... warum eigentlich immer Du????

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 19:26
von Grüne Minna
Hallo Thorsten, gute Frage.
Bei den ersten AA`s haben Philipp und ich je einen Satz gekauft. Auf der Werkbank wurde entschieden wer welchen nimmt. Philipps hält bis heute - meiner hat nach 400km gequalmt weil die Ringe ohne Spannung waren.
Ich bin aber auch etwas extremer was den Umgang mit meinem Motor angeht - in Verbindung mit billigem Material und manchmal auch etwas sorglosem Bauen............ :oops:
Es sind meist die kleinen Dinge die einen lahmlegen. Und manchmal auch Dinge, die man schwer erklären kann wie z.B. die Probleme mit dem Leerpumpen des Motorblockes - bis heute ungelöst. Erst die dicke Amipumpe funktioniert. Bei allen anderen klappt es auch mit deutscher Ware ;)
Na ja - nicht den Laune verderben lassen.
Gruß Thomas

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 21:20
von Käferrobert
you get what you pay for... ...oder wie war das? :confusion-scratchheadyellow:

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Mo 26. Sep 2011, 21:24
von Grüne Minna
jo, passt

Re: Kolbenbruch

Verfasst: Di 27. Sep 2011, 11:08
von orra
Hallo,

zuerst einmal mein Mitgefühl.

Solche Schäden haben wir schon vor über 20 Jahren bei Monstermotoren oder Renneinsätzen gehabt.
Zu der Zeit hatten wir garnichts anderes ausser Mahle- oder Kolbenschmitt-Kolben gehabt.
Wir haben Kolbenringe, Kolbenhemden und auch Sicherungsringe im Ölsieb gefunden.
Damals haben wir es damit abgetan, einfach zu sagen, "wir hätten den Motor halt überdreht".
Es auf die AA zu schieben ist doch etwas einfach. ;)
Bei so einem Motor (2,4L) und den Drehzahlen liegen enorme Leistungen und Drücke an.

Ich denke, der Motor hat eine 86er Welle und riesige Köpfe. Du wolltest so viel Leistung wie möglich.
Gut so, dass ist nachvollziehbar und manchmal sogar eine echt spassige Sucht. ;)
Bei solchen Motoren in diesen Leistungsklassen oder Renneinsätzen stell ich mir gar nicht mehr die Frage, ob das hält, sondern nur noch "wann" und "was" geht kaputt.
Bei Dir war es jetzt der Kolben, einem anderen reißt es das Schwungrad ab, der Dritte hat einen Kurbelwellenbruch und dann noch die Zylinderkopfüberhitzungen....

Zurück zur Mutmaßung:
Vollastklingeln ist möglich, partieelle thermische Überlastung und Überdrehen auch, Vieleicht ist auch das Pleuel nicht winklig genug, oder.....
7500U/min sind eine Menge für diesen Hub.
Vieleicht waren es auch deutlich mehr aus 7500u/min. Drehzahlmesser schwanken genau so wie alle anderen Messgeräte auch.

Man muss sich im Klaren sein, dass bei diesen Drehzahlen und Leistungen fast alles an seiner Grenze läuft und auch schon geringe Patzer Schäden hervorrufen können (und werden).

Mut fassen und weiter machen :handgestures-thumbupright:

Gruß,
orra