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Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: So 14. Apr 2024, 12:21
von DerTypEinsTyp
Schönen guten Tag,

Frankreich-Urlaub, Grill, Bier und Recherche ;-)

Wenn man jetzt mal von meinem 1303 mit gesundem 44PS AB Motor ausgeht. Welche Hubraum-Umbauten machen technisch Sinn, wenn man die Abgasanlage und Motorverblechung nicht modifizieren möchte. Sprich, die Motorbreite sollte sich idealerweise nicht ändern.

Kla, wenn man auf 1600, 1641, 1776 oder 1835 geht, ändert sich nicht wirklich was, da der Hub ja identisch bleibt.

Wenn man jetzt aber KW mit 74, 76 oder 78er Hub verwendet, welche Optionen hat man, bzw was wäre da ideal?
Kürzere Pleuel? Köpfe tiefer stechen? Geht sicher alles, aber was macht Sinn?
Als "Konzept" würde eher was mit NM und max Drehzahl 5500 im Raum stehen.

Grüße aus Frankreich

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: So 14. Apr 2024, 12:53
von Baumschubsa
Für 82mm Hub gibt es Kolben mit geringerer Kompressionshöhe.

Aber egal was man ändert, die Motorbreite bleibt eigentlich nie wie bei einem Serienmotor.
Am "einfachsten" ist es den Serienhub zu behalten und die Bohrung vergrößern. Dann muss man für eine Brauchbare Verdichtung nicht zu viel aus den Köpfen nehmen was den Motor schmaler macht.
Plus minus ein paar mm hat man immer die bei Auspuff und Verbrechung nerven.

Theoretisch kan man viel überlegen. In der Praxis sieht es oft anders aus. Da gibt es viele Faktoren.

Wenn der gesunde Motor erst mal auseinander ist sieht man meistens das er gar nicht mehr so gesund ist. Ich würde den Motor drin lassen und einen kompletten, zweiten für Umbauvorhaben besorgen. Aus eigener, leidvoller Erfahrung.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: So 14. Apr 2024, 13:31
von DerTypEinsTyp
Baumschubsa hat geschrieben: So 14. Apr 2024, 12:53 Für 82mm Hub gibt es Kolben mit geringerer Kompressionshöhe.

Aber egal was man ändert, die Motorbreite bleibt eigentlich nie wie bei einem Serienmotor.
Am "einfachsten" ist es den Serienhub zu behalten und die Bohrung vergrößern. Dann muss man für eine Brauchbare Verdichtung nicht zu viel aus den Köpfen nehmen was den Motor schmaler macht.
Plus minus ein paar mm hat man immer die bei Auspuff und Verbrechung nerven.

Theoretisch kan man viel überlegen. In der Praxis sieht es oft anders aus. Da gibt es viele Faktoren.

Wenn der gesunde Motor erst mal auseinander ist sieht man meistens das er gar nicht mehr so gesund ist. Ich würde den Motor drin lassen und einen kompletten, zweiten für Umbauvorhaben besorgen. Aus eigener, leidvoller Erfahrung.
Danke für Deinen Input. :up:

Ich bin da allerdings in Summe eher der Meinung, dass gerade viel Theorie mit Messen, Berechnen, Planen ect. den großen Unterschied ausmacht zwischen passt nahezu immer und passt meistens einfach nicht. Und vor allem am Ende Arbeit und Kosten spart.

Daher die Frage, welche Kombinationen die geringsten Anpassungsarbeiten mit sich bringen, wenn man nicht bei Serienhub bleiben will. Welcher Motor da jetzt im Detail für verwendet wird, spielt da ja eher ne untergeordnete Rolle, Hauptsache es ist eine gute Basis.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: So 14. Apr 2024, 14:57
von Xmil
Du suchst einen Motorrechner der
Kurbelwellenhub - Pleullänge - Verdichtung
berücksichtigt und dir die Breite in plus und minus zur Serienbreite ausrechnet :romance-admire:
Coole Idee, wäre schön wenn es das gäbe!
Grüße Bert

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: So 14. Apr 2024, 17:49
von Baumschubsa
Es geht ja schon los, wie viel muss die Zylinderauflagefläche geplant werden. Dann welchen Kolbenrückstand will man. Dann welche Zylinderköpfe, was haben die für ein Brennraumvolumen und welche Verdichtung will man.

In der Theorie wäre ein Motor mit 74mm Hub gut. Dazu dann Zylinderköpfe die 2,5mm tiefer gestochen werden. Dann hätte man theoretisch mehr Hubraum und Verdichtung mit unterlegen Zylindern bei originaler Breite. Wie gesagt, theoretisch.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: So 14. Apr 2024, 18:26
von DerTypEinsTyp
Xmil hat geschrieben: So 14. Apr 2024, 14:57 Du suchst einen Motorrechner der
Kurbelwellenhub - Pleullänge - Verdichtung
berücksichtigt und dir die Breite in plus und minus zur Serienbreite ausrechnet :romance-admire:
Coole Idee, wäre schön wenn es das gäbe!
Grüße Bert
Meiner Meinung nach sollte man das, wenn man die nötigen Informationen und Formeln zur Berechnung hat, natürlich mit Aufwand, auch in Excel umsetzen und in einem grafischen Diagramm darstellen können.
Baumschubsa hat geschrieben: So 14. Apr 2024, 17:49 Es geht ja schon los, wie viel muss die Zylinderauflagefläche geplant werden. Dann welchen Kolbenrückstand will man. Dann welche Zylinderköpfe, was haben die für ein Brennraumvolumen und welche Verdichtung will man.

In der Theorie wäre ein Motor mit 74mm Hub gut. Dazu dann Zylinderköpfe die 2,5mm tiefer gestochen werden. Dann hätte man theoretisch mehr Hubraum und Verdichtung mit unterlegen Zylindern bei originaler Breite. Wie gesagt, theoretisch.
Alles vollkommen richtig, und würde sich ja als Wert erfassen und berücksichtigen lassen.


Viele wichtige Formeln gibt es ja z.B. bei CSP
Und wenn man ggf die Werte eines AB oder AD als Referenz hernimmt bzw. den SchraubenLochAbstand der Luftleitbleche von Kopf zu Kopf ...
Da könnte man in meinen Augen schon was mit anfangen.

Wenn ich aus Frankreich wieder daheim bin werde ich mich definitiv mal an den Rechner setzen und schauen wie aufwändig das wird.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 08:13
von Bugbear
Im Titel steht was von "mit wenig Aufwand", also was willst du mit der ganzen Berechnung, die dank genügend Unbekannter niemals genau stimmen wird?

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 12:29
von DerTypEinsTyp
Bugbear hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 08:13 Im Titel steht was von "mit wenig Aufwand", also was willst du mit der ganzen Berechnung, die dank genügend Unbekannter niemals genau stimmen wird?
Ich verstehe Deinen Kommentar jetzt gerade einfach gar nicht.
In meine Augen ist es halt schon sehr aufwändig, wenn man für Motorkonzept XY Verblechung und AGA auch noch anpassen muss.
Ja, das bleibt manchmal nicht aus, aber es wäre doch großartig, wenn man diese eventuellen Modifikationen bereits im Vorfeld durch gute Planung/Berechnung auf ein absolutes Minimum reduzieren kann, oder nicht? Oder aber auch im Vorfeld schon recht genau weiß, worauf man sich einlässt was zusätzliche Modifikationen angeht.

Ich sehe jetzt nicht soooo viele Unbekannte, die sich wirklich deutlich auf die besagten Modifikationen auswirken würden.

Du kannst natürlich gerne mal auflisten, welche Unbekannten du alles im Kopf hast.
Wäre ja auch auf gewisse Art hilfreich.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 12:45
von 74er_1303
Die Parameter Kurbelwellenhub, Pleuellänge, Kopfverschiebung wegen Ausdrehen zur Verdichtungserhöhung wurden schon genannt. Zusätzlich braucht es noch die Zylinderlänge, die Kompressionshöhe des Kolbens und das Maß, um das der Zylinder unterlegt werden muss, damit der korrekte Kolbenrückstand heraus kommt. Dazu kommt noch, dass beim Aufdrehen der Zylinderöffnung im Kurbelgehäuse i.d.R. auch die Anlagefläche der Zylinder geplant wird. Wie viel weiß man i.d.R. vorab nicht.

Ein Excel, welches das berechnet, kann man erstellen (wenn man alle o.g. Daten hat ;) ). Ich hab das bislang nur bei zwei Motoren mitgemacht. Das Ergebnis stimmte nur ungefähr. Die Berechnung ist hilfreich, um sicher zu stellen, dass der Motor nicht plötzlich 30mm breiter ist. Aber auf den mm passte es nicht. Daher Teile immer nur sukzessive kaufen und sich trotzdem auf Anpassungsarbeiten (Verblechung/Auspuff etc. ) einstellen.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 13:45
von Bugbear
DerTypEinsTyp hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 12:29
Bugbear hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 08:13 Im Titel steht was von "mit wenig Aufwand", also was willst du mit der ganzen Berechnung, die dank genügend Unbekannter niemals genau stimmen wird?
Ich verstehe Deinen Kommentar jetzt gerade einfach gar nicht.
In meine Augen ist es halt schon sehr aufwändig, wenn man für Motorkonzept XY Verblechung und AGA auch noch anpassen muss.
Ja, das bleibt manchmal nicht aus, aber es wäre doch großartig, wenn man diese eventuellen Modifikationen bereits im Vorfeld durch gute Planung/Berechnung auf ein absolutes Minimum reduzieren kann, oder nicht? Oder aber auch im Vorfeld schon recht genau weiß, worauf man sich einlässt was zusätzliche Modifikationen angeht.
Also wenn du bei Serienhub bleibst, dann musst du noch im Kleinen Anpassungen vornehmen, die alleine schon in der Fertigungstoleranz der Anbauteile liegen.
Ich sehe jetzt nicht soooo viele Unbekannte, die sich wirklich deutlich auf die besagten Modifikationen auswirken würden. Du kannst natürlich gerne mal auflisten, welche Unbekannten du alles im Kopf hast.
Wäre ja auch auf gewisse Art hilfreich.
- Fertigungstoleranzen aller heute erhältlichen Anbauteile
- Wenn ich einen Motor baue, dann ist mir eine korrekte Verdichtung und KR wichtig. Also wird je nach Brennraumvolumen tiefer oder weniger tief eingestochen. Es gibt also so viele verschiedene Maße, wie es Köpfe gibt.

Üblicherweise stellen solche Fragen die Leute, die noch nie einen (Käfer-)Motor gebaut/montiert haben. Das ist in Ordnung, wenn sie dann auch einen Rat annehmen. Meiner lautet: Bleibe beim Serienhub, wenn du so wenig wie möglich anpassen willst. Bedenke: Viel mehr Hubraum will nicht nur eine Auspuffmodifikation in der Breite sondern auch im Durchsatz.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 13:47
von Bugbear
74er_1303 hat geschrieben: Do 18. Apr 2024, 12:45 Die Parameter Kurbelwellenhub, Pleuellänge, Kopfverschiebung wegen Ausdrehen zur Verdichtungserhöhung wurden schon genannt. Zusätzlich braucht es noch die Zylinderlänge, die Kompressionshöhe des Kolbens und das Maß, um das der Zylinder unterlegt werden muss, damit der korrekte Kolbenrückstand heraus kommt. Dazu kommt noch, dass beim Aufdrehen der Zylinderöffnung im Kurbelgehäuse i.d.R. auch die Anlagefläche der Zylinder geplant wird. Wie viel weiß man i.d.R. vorab nicht.

Ein Excel, welches das berechnet, kann man erstellen (wenn man alle o.g. Daten hat ;) ). Ich hab das bislang nur bei zwei Motoren mitgemacht. Das Ergebnis stimmte nur ungefähr. Die Berechnung ist hilfreich, um sicher zu stellen, dass der Motor nicht plötzlich 30mm breiter ist. Aber auf den mm passte es nicht. Daher Teile immer nur sukzessive kaufen und sich trotzdem auf Anpassungsarbeiten (Verblechung/Auspuff etc. ) einstellen.
Absolut richtig!
Er hat ja einen 1303 und da ist genügend Platz vorhanden, sodass es auf ein paar mm nicht ankommt. Das ist bei einem Ovali schon eine ganz andere Nummer.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 14:14
von DerTypEinsTyp
Mein 1303 und der AB Motor sollten nur als Beispiel dienen.
Und es geht in Summe auch nicht darum alles bis aufs Tausendstel genau zu berechnen.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Do 18. Apr 2024, 14:23
von Bugbear
Mach es halt einfach und berichte dann davon.

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Sa 20. Apr 2024, 08:18
von mymedusa
...

Re: Typ1 Umbau-Kombinationen mit wenig Aufwand.

Verfasst: Mo 22. Apr 2024, 13:47
von triker66
Hallo,

um nichts an der Verblechung usw. ändern musst: Mach 90,5 Kolben-Zylindersatz drauf, zahme Nockenwelle, Kipphebelübersetzung 1,25, lass die Köpfe und Gehäuse auf das Maß spindeln ggf. leichte Kopfbearbeitung, Verdichtung bis 9,5:1 und schon hast du spürbar mehr Leistung und einen von unten raus gehenden Motor.
Ich spreche aus Erfahrung.

Ps. ggf. einen 34 mm Vergaser.

Die besten Grüße aus der Klingenstadt Solingen Holger