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				Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 18:22
				von AIC-Peter
				Ich habe mir über eBay Kleinanzeigen einen AS Motor aus einem Trike besorgt - ist ein X-Motor - wurde also schon einmal bei VW überholt - der Motor war ausgebaut jahrelang in einer Garage gestanden....  
 
Über Winter soll dieser Motor neu aufgebaut werden - mit leichten Optimierungen so das am Schluß ca. 60-70 standfeste Alltagstaugliche PS rauskommen....
Gehäuse ist schon beim spindeln - die große Bestellung bei ORRATECH ist raus - soweit habe ich nach langer Überlegung und fleißigem Lesen eigentlich einen konkreten Plan.
Kolben, Zylinder, Nocke, Köpfe usw. - alles neu.
Wo ich noch unsicher bin ist das Schwungrad.
Durch die offene Lagerung hat sich da einiges an oberflächlichem Rost angesetzt. 
Was mach ich damit - chemisch entrosten, Strahlen, oder einfach so lassen...???? 
Was sagen die Experten an Hand der Fotos - ist zwar schwer zu erkennen da je nach Licht und Blitz das ganze ganz unterschiedlich ausschaut - aber vielleicht kann mir doch einer bei der Entscheidung helfen???
 
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 18:49
				von Firefox
				Willst zu mit der Serienmasse fahren ??
Das Schwungrad sollte doch eh bei der Revision mit der Kurbelwelle gewuchtet werden und vorab eine Erleichterung erfahren.
Da sollte das bisschen Rost, sofern keine tiefen Narben vorhanden sind, keine Rolle spielen.
Für welche Kupplung ist der Schwung den ausgelegt ?
Ferdi
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 19:33
				von AIC-Peter
				Wird das Schwungrad bei der VW-Revision auch zusammen mit der Kurbelwelle gewuchtet?
Die Kurbelwelle habe ich geprüft - sollte passen und wird wiederverwendet - wenn das also vorher von VW gewuchtet war und ich das wieder gleich montiere - sollte das doch wieder passen?
Aber ich gebe zu das ich über das Wuchten der Kurbelwelle habe ich auch schon nachgedacht - aber nachdem die Kurbelwelle keinen Schlag hat habe ich das nicht weiter als unbedingt notwendig erachtet.
Schwungrad erleichtern war am Anfang auch auf meiner Wunschliste gestanden - aber nach einem Gespräch mit einem T1 Bus Fahrer bin ich da eigentlich wieder weg davon - er sagte das das erleichterte Schwungrad im unteren Drehzahlbereich und Leerlauf eher nachteilig ist und nur im oberen Drehzahlband Spaß macht.
Und ich will ja eigentlich einen standfesten Alltagsmotor der eher ein bißchen mehr Drehmo im unteren Bereich haben soll.
der Rost an der Reibfläche sollte doch kein Problem sein - das schleift sich doch bei den ersten Anfahrmanövern ein...???
Hatte da eher mit der Verzahnung Bedenken - aber auch das sollte sich doch recht schnell einschleifen - im schlimmsten Fall leidet das Anlasserritzel...?
Deshlb mein Gedanke ob man da chemisch entrosten soll...
Anderseits...Serien Schwungrad oder erleichtert auf ca. 6,3kg kosten bei G. ca. 100 Euro - ob sich da der Aufwand lohnt an dem alten rumzubasteln....?
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 20:06
				von yoko
				Wűrde das Originale nehmen. Hast es vor der Demontage markiert?
Reibfläche sollte geschliffen werden, evtl macht das auch der Orra...
Den Zahnkranz kannst mit der Flex und Drahtbürste entrosten, das ist nicht so heikel.
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 21:56
				von AIC-Peter
				Ja - markiert habe ich die Einbauposition vor dem Ausbau... 
 
Zahnkranz also mit Drahtbürste - ok das bekomme ich selber hin...  
 
Bleibt die Reibfläche - da wo die Kupplungsscheibe angelegen ist ist schon deutlich fühlbarer Rost vorhanden - reicht es da den groben Rost mit einem Excenterschleifer oder ähnlichem abzuschleifen und den Rest erledigt dann die Kupplungsscheibe - oder muss das tatsächlich ein Profi erledigen.....denn wenn ich die Scheibe zur Bearbeitung in fremde (bezahlte) Hände geben muss - dann ist die Alternative mit einer neuen Scheibe wirtschaftlich nicht soooo uninteressant.... 
 
Standardscheibe feingewuchtet 113,- Euro
https://www.typ4shop.de/Motorteile-Kolb ... ::714.html
oder 
Erleichtert auf 6kg gewuchtet 127,-Euro
https://www.typ4shop.de/Motorteile-Kolb ... ::268.html
.
 
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 22:12
				von 13dreier
				die Reibfläche sollte auf jeden Fall geschliffen werden, sonst erlebt die Kupplungsscheibe kein hohes Alter,
oder eben den Neuen nehmen und mit der Kurbelwelle wuchten lassen.
Da du ja schon Kontakt zum Ora hast, kann man das mit ihm besprechen.
Walter
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 23:29
				von Poloeins
				Ein neues Schwungrad kostet gerade mal 85Eu...das Schleifen ist deutlich teuerer...
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 23:43
				von Red1600i
				Vorsicht.
Neue Schwungräder sind nicht mehr geschmiedet, sondern Grauguss...
Das ist zweite Wahl... anders ausgedrückt: Dreck. 
Und der Dreck wird gerne von (wenigen) sehr namhaften Händlern zum vollen Preis gehandelt. Mehr sag ich ned...
Zumindest beim Käfer... aufpassen, daß da geschmiedet steht. Und auch wirklich kommt... also etwas Obacht. Ich habe meine Erfahrungen mit genau sowas...
Und ja, ich würde das Schwungrad einfach etwas nachsetzen lassen, leicht überdrehen, das geht problemlos. Und viele unserer Käfertuner können das völlig problemlos.
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 23:56
				von Poloeins
				Ich habe mit den Schwungräder absolut garkeine Probleme...auch nicht mit hohen Kilometerleistungen.
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Do 26. Nov 2020, 09:10
				von Red1600i
				Grauguss an sich ist nicht so schlecht. Allerdings schmiert der Graphit im Metall die Reibbeläge... man merkt das durchaus. Die Kupplung trägt nicht gar so toll wie auf dem geschmiedeten Stahl.
Der Guss trägt auch nicht so ganz homogen, wird er warm neigt er zum Rupfen. Komfort sag ich nur...
Last not least: die Bolzen tragen nicht so gut, ich habe auch schon mal so ein Gussrad mit Schäden an der Verschraubung gesehen.
Ich denke mal, daß mit 50 PS Serie Null Problem da ist. Mit 100PS habe ich schon festgestellt, dass eine 200er Kupplung grenzwertig wird und man Nachschub braucht. Und wenn man sie fordert, sie nicht so gut drauf reagiert, eben Rutschen und Rupfen. Es sind auf der Reibscheibe zwei verschiedene Materialpaarungen aktiv, Guss und die Druckplatte.
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Do 26. Nov 2020, 09:15
				von B. Scheuert
				Aber die Druckplatte vom Automat ist doch auch Guss, oder? Ansonsten bin ich da Deiner Meinung. Wenn es mit Guss genauso gut und sicher laufen würde, hätte VW das früher auch schon gemacht. 

 
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Do 26. Nov 2020, 11:25
				von yoko
				Nachdem ich mal eine ausgerissene Verstiftung von einem Gußschwungrad gesehen habe, halte ich davon absolut nichts.
Edit: War vll missverständlich geschrieben. Die Schwungradschraube war noch mit dem Rest vom Schwungrad an der Kurbelwelle, wie eine "Scheibe" aus dem Schwungrad ausgebrochen. War ein defekt angelieferter Motor.
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Do 26. Nov 2020, 15:29
				von Poloeins
				yoko hat geschrieben:Nachdem ich mal eine ausgerissene Verstiftung von einem Gußschwungrad gesehen habe, halte ich davon absolut nichts.
..das hat nullkommanix mit dem Material zu tun wenn das passiert.
Mich nervt es etwas,wenn hier mal wieder aus Theoretikerlaunen erprobtes und tadelos funktionierendes Material zu Schrott gelabbert wird.
Ich verbaue die Dinger seit Jahren...noch nie ein Problem mit der Haltbarkeit gehabt.Das Einzigste was man ihnen eventuell ankreiden kann,ist der andere Radius im Bereich der Auflagefläche.
Bei manchen Aftermarket-Kurbelwellen ist der Radius spitzer als der des Schwungrades.Dann liegt das Schwungrad nicht 100%ig an der Kurbelwelle an.Das ist garnicht mal sooo selten.
Wenn das übersehen wird,kommt es genau zu dem was der Conny angemerkt hat.Die Stifte mögen das Drehmoment nicht übertragen und scheren dann ab.Das hat aber nix mit 4 oder 8-Fach verstiften zu tun sondern eher mit einem Montagefehler...den natürlich heutzutage jeder "Motorenschrauber" sofort aufs Material schiebt...
"Wenn der Bauer nicht schwimmen kann,liegts an der Badehose"
Ich habe solche Dinger quasi in allen Turbos mit Kennedy Stage 2 drin.Das tut 1a und absolut unauffällig.Wer noch mehr Kupplung braucht,ist meiner Meinung nach,eh auf anderes Material angewiesen als eine 200er Einscheibenkupplung.
 
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Do 26. Nov 2020, 16:32
				von Schrauberandy
				Wenn Du es sauber habe möchtest dann einfach nur Glas strahlen der Rost ist dann weg es geht wohl um Funktion der Scheibe 
Deshalb sind die einzig wichtigen Flächen die Reibfläche und die Aufspannfläche der Druckplatte
Und das Teil wieder einbauen so fern die Rostnarben auf der Reibfläche nicht zu tief sind
Gruß Andy
			 
			
					
				Re: Schwungrad - kann bleiben oder muss das weg...?
				Verfasst: Do 26. Nov 2020, 16:40
				von orra
				Hallo zusammen,
so unterschiedlich können die einzelnen Erfahrungen sein.
Die Gussräder sind grundsätzlich gut zu gebrauchen.
Es ist kein Schrott, hat aber ggf die angesprochenen Mängel.
Auch die Oberfläche an dem Simmerring ist teilweise sehr rau. 
Die Herstellerwuchtung ist teilweise mangelhaft.
Das sind jedoch alles Dinge, die ein normalen Motorenbauer fachgerecht beheben und montieren kann.
Wir verbauen diese einfachen Schwungräder bis ca. 100PS absolut problemlos und unauffällig.
Für höhere Leistungen und mehr Drehmoment verwenden wir auch Chromo-Schwungräder.
Alte originale Schwungräder verwenden wir so gut wie nie. Sie sind teilweise ausgeglüht, ( Glühlinsen) haben eventuell schon Schlag und Rost, so wie beschädigte Zahnräder.
So etwas ist kein alter Wein, der mit der Zeit besser wird  
 
Und für die Zweifler: Auch VW hatte Gussräder mit aufgeschrumpftem Stahlzahnrad. Z.B. Typ4 Bus 228mm auch wenn es etwas anderes Material war, als die ganz billigen Typ1-Gussräder.
Gruß,
orra