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Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 08:16
von UweR
Moin,
für meinen Käfer würde ich mir gerne bei Zeiten ein neues Getriebe gönnen und versuch mich da etwas auf den Stand zu bringen.
Deshalb habe ich mir viele (alle?) Forums Threads und auch andere Infos aus dem Netz zum Thema angesehen.

Zur Zeit fahre ich ein AT unbestimmten Alters. Es sitzt in meinem, auf Schräglenker umgebauten, 67er.
Der Motor ist ein 1996ccm Typ 1 mit gemessenen etwa 125 PS. Weber 40 68/69, Schleicher 324 und Standardventile in bearbeiteten Köpfen.
Der Motor ist eher als gutmütig zu bezeichnen.
Im Hinterkopf habe ich noch einen Tausch der Schleicher gegen eine Nowak 292.

Es liegen keine Rennambitionen bzw. Höchstgeschwindigkeitswünsche vor.
Der Wagen wird eher "flott" auf Landstraßen bewegt.

Realistisch betrachtet kommt nur ein Viergang-Getriebe in Frage, am liebsten mit etwas längerem 4. Gang.
Also 3,875/0,88 satt 0,93. Hierbei allerdings wird in den Beiträgen oft der Sprung von 3 auf 4 als zu lang eingestuft.

Erreichen kann ich die Gesamtübersetzung ja auch mit einer 3,44 er Achsübersetzung mit 3,8 / 2,06 / 1,30 / 1,00 Abstufung.
Dann liegen die Gänge 2, 3 und 4 enger zusammen, aber trotzdem ist der 4. Gang etwas länger.

Meine Frage:
Mit welchem Nachteil erkaufe ich mir die engere Abstufung ?
Macht eine solche Abstufung überhaupt Sinn, bei einem eher in Richtung Drehmoment ausgelegtem Motor ?

Bisher hatte ich in meinen Käfern nur AT Getriebe und mir fehlt der Vergleich, auch zu kürzeren Seriengetrieben.
Wie sehen Eure Erfahrungen aus bzw. denke ich da überhaupt in die richtige Richtung ?

UweR

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 19:24
von Baumschubsa
3,785 und 0,89 4. Gang ist Serienübersetzung beim 50PS Karmann Ghia mit Pendelachse.
Das fährt sich auch in einem Käfer mit 1,8l Serienvergasermotor gut.

Rein vom Gefühl her würde ich sagen das sollte sich mit deinem Motor auch gut fahren lassen. Aber die anderen Möglichkeiten mit der geringeren Spreizung lesen sich auch interessant.

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 19:38
von Red1600i
Das ist genau das was ich mit rund 100PS fahre. Ich finde es sehr gut... mein Kleiner bräuchte nur noch etwas mehr Drehmoment für obenrum.

Ja, das 0,93 als Vierten wäre die bessere Wahl von der Übersetzung, die paar Prozent würden gut tun.

Denk aber an das Thema "grobverzahnt" und "Mäusezähnchen".

Das 0,93er könnte ein kräftiger Zwoliter bereits zahnlos machen...

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:42
von Henry / MKT
ich würde dir auch zu 3.88/0.89 raten. Das kannst mit Serienteilen realisieren und verbrennst nicht unnötig Kohle. ich baue grundsätzlich den 0.89er in AT-Getriebe, schon wegen der Grobverzahnung. Das funktioniert auch gut beim gutlaufenden AS-Motor.

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:53
von UweR
Hallo,

danke für Eure Hinweise.

Der Sprung von 0,93 auf 0,89 steht gedanklich auch schon ziemlich fest.
Die Alternative wäre halt die 3,875/0,89 Übersetzung über 3,44/1,00 zu realisieren.
Somit sind die Gänge halt dichter zusammen.

Dieses Prinzip gab es ja schon zu Zeiten, als es vermutlich noch keine 3,44er gab.
Da wurden die einzelnen Gänge auf 3,0 / 1,79 / 1,12 und 0,81 geändert.
Vermutlich auf Basis der 4,12 Achsübersetzung.
Wurde damals als alternative zum Porschegetriebe beworben.
Infos aus meinem Ahnendorp Katalog von 10/87 :-)
Zu der Zeit war die Zahl der Leistungs- und Hubraummonster noch deutlich geringer und es wurde trotzdem angeboten.

Wenn die geringere Spreizung mit 3,44/1,00 keinen wirklichen Sinn macht, dann bekomme ich die Kohle auch schon anders ausgegeben :-)

UweR

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Di 16. Jun 2020, 05:16
von Nikon-User
Ich fahre ja die Kombi 3.88 mit 0.89er auch im 2.2liter Typ1 und klar könnte der 4. Gang länger sein auf der Autobahn...aber wenn man wirklich mal die Berge hochdüst, dann bewege ich mich normalerweise zwischen dem 2. und 3. Gang.
Mein Motor kann ich bis 7.500 "drehen" im Notfall aus der Kurve raus im 2..... Und dann bin ich so schnell... das ist dann ungesund.

Mit dem vorherigen 100PS Motor bin ich schon so ein Getriebe gefahren mit 195/65/15er Reifen an der HA und es war super. Was nur genervt hatte, war die max. Drehzahl von 5.500 mit dem Motor... Da musste ich
oft dann vom 2. in den 3. Gang schalten und dann waren die Kollegen mit den 100+X PS Motoren und höheren Drehzahlen meist weg... Aber wir reden hier über Passfahrten und steile Antiege hoch... Im normalen Alltag... absolut TOP
zu fahren...

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Di 16. Jun 2020, 22:07
von Udo
Das kommt darauf an was du investieren möchtest. Habe gerade 2 Getriebe mit 3,44 und 1,3 3.1,0. 4. gebaut . Fährt sich super ist aber sehr teuer. Nach dem Umbau auf die kleinere Nockenwelle ist der Umbau auf 0,89 auch nicht schlecht. Gangräder kosten aber 690 Euro stck wenn man gute nimmt die für die neue Art gemacht sind.

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Di 16. Jun 2020, 22:13
von Udo
Henry / MKT hat geschrieben:ich würde dir auch zu 3.88/0.89 raten. Das kannst mit Serienteilen realisieren und verbrennst nicht unnötig Kohle. ich baue grundsätzlich den 0.89er in AT-Getriebe, schon wegen der Grobverzahnung. Das funktioniert auch gut beim gutlaufenden AS-Motor.
Man kann aber nur 0,89 original verwenden wenn man auf alte 1.2. umrüstet. Oder die schiebemuffe abdreht , sind wir ganz von ab

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mi 17. Jun 2020, 05:47
von Henry / MKT
Mann nehme ein AT-Getriebe und kaufe ein älteres Getriebe dazu und mache aus 2 ein schönes Neues. :-)

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mi 17. Jun 2020, 06:37
von Udo
Henry / MKT hat geschrieben:Mann nehme ein AT-Getriebe und kaufe ein älteres Getriebe dazu und mache aus 2 ein schönes Neues. :-)
Das geht wohl ... und würde sehr viel günstiger.

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mo 22. Jun 2020, 09:56
von UweR
Hallo

Vielen Dank für Eure Anregungen und Meinungen.
Dann werde ich mich wohl um ein Getriebe 3,875/0.89 kümmern.
Da ist die Verfügbarkeit ja auch deutlich größer.
Die Entscheidung, wo ich es letztendlich beziehen werde, lasse ich erstmal noch offen.

Das (theoretisch) gesparte Geld habe ich bereits praktisch in eine neue Nockenwelle von Jürgen Nowak investiert. 8-)

Gruß
UweR

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Mi 24. Jun 2020, 21:37
von Udo
Dann am besten was fertiges bei CSP holen.

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Fr 26. Jun 2020, 13:33
von triker66
Udo hat geschrieben:Dann am besten was fertiges bei CSP holen.

Mahlzeit,
so wie ich gehört habe sind die Getriebe schlecht zu schalten, hakelig .

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Fr 26. Jun 2020, 20:48
von Udo
triker66 hat geschrieben:
Udo hat geschrieben:Dann am besten was fertiges bei CSP holen.

Mahlzeit,
so wie ich gehört habe sind die Getriebe schlecht zu schalten, hakelig .
Bestimmt nicht

Re: Fragen zur Getriebeabstufung

Verfasst: Fr 26. Jun 2020, 22:50
von ghiafix
triker66 hat geschrieben:
Udo hat geschrieben:Dann am besten was fertiges bei CSP holen.

Mahlzeit,
so wie ich gehört habe sind die Getriebe schlecht zu schalten, hakelig .
Meinst funktioniert einwandfrei.

Harald