Remmele „Light“-Köpfe auf der Werkbank
Verfasst: Mi 23. Sep 2015, 23:15
Ich hatte schon mal Gelegenheit, mir die Teile live anzuschauen – s. hier: http://bugfans.de/forum/post145988.html#p145988
Nun hab ich mir kürzlich welche geholt, kombiniert mit einem netten und informativen Besuch in Baden Baden. Ich hab die Version mit 47mm Einlassventil und 42 Auslassventil. Die Einlasskanäle haben Durchm. 42mm und verlaufen etwas gerader als die Typ 4 Serienkanäle. Die Oberflächenqualität der Kanäle und Ventile ist perfekt. Ich werde da nix mehr nacharbeiten. Die Auslasskanäle verlaufen im Typ 1-Style zur Seite mit 37 mm Durchmesser und einem kleinen Absatz 1 cm vor dem Flansch, wo es auf 38 mm am Flansch geht.
Die Führungen sind im Gegensatz zu dem, was man sonst von Tuning Köpfen kennt, eher lang und ragen weit in den Einlasskanal. Dazu sind Doppelfedern mit Chromo-Tellern vormontiert. Lt. Edi ist man auch bei High-Lift Nocken weit vom Blockmaß der Federn weg. Daneben sorgen die langen Führungen für geringeren Verschleiß und einen genaueren Sitz des Ventils. Kürzen ist wegen dem großen Kanalquerschnitt unnötig.
Die Köpfe haben ein 115mm Stichmaß, sind also für 103 – 105mm Bohrung vorgesehen. Das Brennraumvolumen wurde bei meinen Köpfen so ausgelegt, dass bei 104 x 78 eine Verdichtung von 10,5:1 heraus kommt. Der Brennraum hat die aktuell übliche 8-Form und die Sitzringe sind „ineinander“ gearbeitet.
Wenn man die Köpfe länger anschaut, fallen noch zwei, drei Dinge auf:
An einem neuen Satz AMC Köpfe müssen einige Sachen gemacht werden: Neue Ventile, neue Sitze einschrumpfen, Sitze fräsen, neue Ventile, auf 115mm Stichmass aufdrehen, Brennraum auslitern und Verdichtung anpassen, Einlasskanäle aufschweißen und sehr ausgiebig bearbeiten, neue konische Führungen. Dazu noch Ventilhub, Blockmass und Anpressdruck der Federn checken. Bei Highlift Nocken neue Federn und Teller, evtl. Auflageböcke der Federn abdrehen für Typ 1 Federn. Wenn es gut läuft und man alles machen lässt bekommt man sowas evtl. noch unter 2000,--. Dann hat man aber immer noch Köpfe mit recht weichem Guss, die um den Brennraum nur noch ganz wenig Fleisch haben und sich beim kleinsten Fehler in der Gemischbildung verziehen können. Ich freu mich auf den nächsten Motor.
Grüße
Stefan
Nun hab ich mir kürzlich welche geholt, kombiniert mit einem netten und informativen Besuch in Baden Baden. Ich hab die Version mit 47mm Einlassventil und 42 Auslassventil. Die Einlasskanäle haben Durchm. 42mm und verlaufen etwas gerader als die Typ 4 Serienkanäle. Die Oberflächenqualität der Kanäle und Ventile ist perfekt. Ich werde da nix mehr nacharbeiten. Die Auslasskanäle verlaufen im Typ 1-Style zur Seite mit 37 mm Durchmesser und einem kleinen Absatz 1 cm vor dem Flansch, wo es auf 38 mm am Flansch geht.
Die Führungen sind im Gegensatz zu dem, was man sonst von Tuning Köpfen kennt, eher lang und ragen weit in den Einlasskanal. Dazu sind Doppelfedern mit Chromo-Tellern vormontiert. Lt. Edi ist man auch bei High-Lift Nocken weit vom Blockmaß der Federn weg. Daneben sorgen die langen Führungen für geringeren Verschleiß und einen genaueren Sitz des Ventils. Kürzen ist wegen dem großen Kanalquerschnitt unnötig.
Die Köpfe haben ein 115mm Stichmaß, sind also für 103 – 105mm Bohrung vorgesehen. Das Brennraumvolumen wurde bei meinen Köpfen so ausgelegt, dass bei 104 x 78 eine Verdichtung von 10,5:1 heraus kommt. Der Brennraum hat die aktuell übliche 8-Form und die Sitzringe sind „ineinander“ gearbeitet.
Wenn man die Köpfe länger anschaut, fallen noch zwei, drei Dinge auf:
- Der Ventilwinkel scheint steiler zu sein. Damit sitzen die Ventile höher im Brennraum und der Knick am Ende des Einlasskanals ist kleiner. Außerdem sitzt die Brennraumwanne weiter oben im am besser gekühlten Teil des Kopfes.
- Die Unterseite des Kopfes bekommt dadurch, dass die Auslasskanäle zur Seite gehen, weniger Luft, was OK ist, denn unten wird es wegen den verschwundenen Auslasskanälen auch nicht mehr so heiß. Evtl. helfen hier ein paar Leitbleche die vielen schönen Rippen unten noch besser zu nutzen.
- Die Köpfe haben um den 115mm Einstich für den Zylinder ca. 10mm massives Material. Ein zum Vergleich daneben gelegter Vopo-Kopf hat das auch – allerdings beim Serienstichmaß 105mm. Dreht man bei der Serie auf 115mm auf, bleiben nur noch 5mm Fleisch übrig – hier sehe ich das Hauptproblem der Dauerhaltbarkeit von Serienköpfen bei großer Bohrung.
- Der Kipphebelraum sitzt etwas tiefer. Das ist mit Blechdeckeln kein Problem, da die Aufnahme für die Klemmfedern passend tiefer sitzt. Möchte man Aludeckel an den Kipphebelbolzen befestigen, so brauch man anders gebohrte Aludeckel. Ich hab die direkt mit bestellt.
Früher hab ich gedacht, dass der Typ 4 Querstromkopf das Maß der Dinge ist – der 911er hat ja auch Querstrom. Nur müssen sich beim 6-Zylinder Porsche die Auslasskanäle nicht mit den Stoßstangen um den Platz streiten und können so trotzdem groß genug ausgeführt werden. Beim Typ 4 hat man aber aus Platznot die kurzen dünnwandigen Mickerkanäle an die man aus der gleichen Platznot heraus auch nur mickrige Auspuffkrümmer bauen kann.
An einem neuen Satz AMC Köpfe müssen einige Sachen gemacht werden: Neue Ventile, neue Sitze einschrumpfen, Sitze fräsen, neue Ventile, auf 115mm Stichmass aufdrehen, Brennraum auslitern und Verdichtung anpassen, Einlasskanäle aufschweißen und sehr ausgiebig bearbeiten, neue konische Führungen. Dazu noch Ventilhub, Blockmass und Anpressdruck der Federn checken. Bei Highlift Nocken neue Federn und Teller, evtl. Auflageböcke der Federn abdrehen für Typ 1 Federn. Wenn es gut läuft und man alles machen lässt bekommt man sowas evtl. noch unter 2000,--. Dann hat man aber immer noch Köpfe mit recht weichem Guss, die um den Brennraum nur noch ganz wenig Fleisch haben und sich beim kleinsten Fehler in der Gemischbildung verziehen können. Ich freu mich auf den nächsten Motor.
Grüße
Stefan