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Moin,
ich hab mir nen kleines Nebenprojekt angelacht, möchte ihn komplett zerlegen und wieder aufarbeiten...


Baujahr 1957, dreht, fast komplett (Ventildeckel fehlt)

dazu schonmal den Satz hier:



und ein bisschen was zum lesen:



Update: Ende 2010:

kleines Update:

- der Auspuff ist durch - gab auf dem MKT nen Ersatz
- die J Rohre sind durch
- Wärmetauscher gehen noch, sind sogar schraubbar

Probelauf hätte nicht funktioniert, 2 Zündkabel waren abkorrodiert. Hab Ihn jetzt erstmal grob gerreinigt (2kg Sand) und angefangen ihn zu zerlegen. Fast alle Schrauben waren gängig, nur die J-Rohre sind fest

Eine kleine Maus hatte sich es noch zwischen den Zylindern gemütlich gemacht..





Auf jeden Fall bietet der Motor hier deutlich mehr Herusforderungen als mein 60er

Weiter mit zerlegen, Aufbau und Bleche gehen ja recht einfach.

Dann die Zylinderköpfe und Zylinder ab.. nicht ohne Herzklopfen:




Die Pleul kann ich 1..2mm seitlich bewegen, nciht jedoch vor und zurück - ok?


Und hier mal alle Zylinderköpfe von Innen:

4: Verölung noch ok?


3:


2:


1: Ziemlich trocken und leicht Karies - noch ok?


Kann man hier was erkennen, also das was defekt/abgenutzt ist?

Hier mal ein Beispielkolben, sehen eigentlich alle so aus:




Alles sehr spannend, ich weiss noch nicht, ob ich mich traue das Gehäuse zu zerlegen

Grüße,
Christian

weiter ging - bisher ohne Verluste bei der Demontage..

Zum abbauen des Schwungrades half ein Schlagschrauber, das war auch die einzige Stelle die nicht auf Anhieb zu bewältigen war.

Insgesamt scheint dies ein mittelmäßig gepflegter Motor gewesen zu sein, auf dem Öldeckel wabberte eine ca. 5mm dicke Schlammschicht. Das Gehäuse ist innen leicht 'verkrustet' - keine Ahnung woher sowas kommt.

Hier mal Bilder:



Kurbelwelle und Nockenwelle in Originalposition


Hier fällt auf, das die 2. Nocke von links dunkel ist



Die dazu gehörigen Stößel:


Muss man die Stößel ersetzen?

Am Boden des Gehäuses leichter Absatz:


Und die Verkrustungen:

Ich hab alle Pleul nacheinander abgeschraubt und die Lagerschalen kontrolliert, keine Veränderungen erkennbar. Gleich wieder zusammengebaut. Foto vergessen Die Lager der Kurbelwelle im Gehäuse sind auch 1A



Weiter mit reinigen:

Bremsenreiniger wirkt..


Mit dem Dremel + weichem Aufsatz..

Die Stößel sind verbraucht, neue bzw. heile kosten erfreuliche 6eur / Stück.

So bleibt die Bewertung der Nockenwelle:
















Nocke vermessen:




| 24.65 24.75 24.75 24.75
|
|---4-------3------2-------1---
|
| 31.50 31.80 31.40 31.80 (hier je Nocke + 0.05 an der höchsten Stelle)

Somit auf 2 und 4 verschlissen

Ventile entnehmen, da kein richtiges Werkzeug vorhanden, aus (Hart)Holz was selber gebaut:



Nochmal nen "Werkzeug" Detail:



Ventile und Zylinderkopf Innenleben:

Die Ventile nehmen derweil ein Bad in Essigreiniger, geht ganz gut damit..



Ventile nach dem Bad und sanfter Bearbeitung durch ne Messingbürste:




Durch die vielen Rückstände auf dem Zylinderkopf wurde mir zum Ventile einschleifen geraten. Man braucht für diesen Akt:

Wasser, Öl, 2 Komponenten Einschleifpaste, Mini-Klo-Pröpel

Für den Preis der Einschleifpaste hätte ich auch was Nettes bei Douglas kaufen können und ungefähr eine gleiche Packungsgröße erhalten..



auftragen.. (hier noch viel zu viel verwendet)


und rein damit, den Schaft mit einem Tropfen Öl den Weg erleichtern, zwischendurch ein paar Tropfen Wasser dazugeben



Ventil vorher:



und nachher:



deutlich auch im Ventilsitz zu erkennen



Die Paste eignet sich auch hervorragend für die anderen Übergänge

auftragen, etwas Wasser dazu, einsetzen und paar mal im Vierteltakt drehen - alle Ablagerungen runter



Ansonsten noch die Kolben geputzt (ohne die Paste )

Kleinkram..

Kipphebel zerlegt, gesäubert, Schrauben gefeilt. Ging besser als gedacht, da ist nix gehärtet dran. Auffällig war nur, das die Sicherungsschrauben bombenfest waren - Schlagschrauber kleinste Stufe war nötig



und wieder einen Holzhelfer gebaut

Weiter am Gehäuse, brauch Platz daher mal bald wieder zusammen stecken .. die Teile verteilen sich ganz gut hier

Gehäuse entölt, mit dem Kärcher gewaschen, Auflageflächen und Lagerflächen poliert, dazu auch alle Stehbolzen raus..



Zylindereinsätze geschliffen


Stehbolzen geschliffen und neu eingesetzt


Dann noch ewig mit dem Zündverteiler rumgeärgert, raus kam er durch Einsatz der Heizluftpistole



Dann mal Probe gesteckt



Schön wie das alles ineinander greift

weiter mit zusammen setzen, leider ist das Foto mit der Dichtmasse verloren gegangen. Wollt zeigen, das ich sie ganz ganz dünn aufgetragen hab..

naja, hier ein paar Fotos des Tages:

Ölpumpe wieder drin:


die neue 'scharfe' Nockenwelle, vorher im Gehäuse noch die Stößelführungsplatten neu justiert


Kolben auf die Pluel montiert, geht extrem einfach, wenn man die Kolbenbuchsen erwärmt

Achtung: es funktioniert zwar wie hier abgebildet, aber es besteht die Gefahr von Kratzern auf dem Zylinder - besser ein Kolbenspannband verwenden



immer wieder Holz im Spiel



auf den Zylinder noch ein wenig Dichtmasse 'reinzoplast'


und alles zusammen. Ventile hab ich wieder mit meinem Öko Werkzeug eingesetzt




am Ende des Tages...

kleines Update:

Zylinderköpfe nochmal ab .. auf der Suche nach einer Unterlegscheibe dann die Kolbenringe auch richtig versetzt eingebaut
Stößelrohre eingeklebt
Bleche blank gesäubert, neu lackiert
Lima zerlegt in alle Einzelteile, geputzt und wieder zusammen
Ölpumpe rein
Verteiler hat nen neuen Dichtring bekommen und flutsche auch gut rein
Riemenscheibe ging schwer rauf




den Ovali Kühler gespült und wieder rauf



Benzinpumpe und Verteiler wieder ran



paar Details

Fast so schlimm wie das vergessen der Idiotenbleche .. die Ansaugbrücke vergessen

Also alles nochmals auseinander, Brücke rein, wieder zusammen



Neue Silikonzündkabel verlegt





Nun geht er erstmal ins Winterlager *byebye*

Nächste Schritte: nochmals die Köpfe ab, Zylinder hohnen, neue Kolbenringe verbauen .. später mehr dazu