Seite 3 von 6
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Do 14. Nov 2013, 16:42
von orra
Hallo Torben,
Meine Erfahrung mit Bullimotoren:
Die WC 86 ist vergleichbar mit der Schleicher 296°
Ich verwende diese gerade gerne in Bullimotoren, da sie sehr harmonisch läuft.
Man könnte auch sagen unauffällig und andere würden sagen langweilig.
Verdichtung mache ich immer 8,5-9:1
Temp-Probleme habe ich damit keine.
Die Quetschkanten müssen gut verrundet sein. (ist aber meine Philosophie)
Ich habe mehrere Kunden, die damit im Sommerurlaub mehrere Tausend Km zurück legen.
Wirklich ohne Temp-Probs.
Die Originalvergaser müssen etwas fetter werden und ich empfehle grundsätzlich 98oct mindesten 95oct und ggf. einen Zusatzölkühler für warme Regionen.
Bei Doppelvergasern Weber 40 IDF belasse ich die 28er Venturi und habe so einen recht gutmütigen, relativ sparsamen Motor.
Gut,.... Leistung ist etwas unter 100PS, aber dafür recht früh und für "Schleicher ähh Langsamfahrer" (

schöner Wortwitz) genau richtig.
Wer etwas mehr Druck haben will und auch etwas mehr die Gänge ausfährt, der bekommt die 86a und 9,2-9,5:1
Gruß,
Rainer
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Do 14. Nov 2013, 18:42
von Torben Alstrup
Hmm. Naja, opinions vary.

Aber mit der hatte ich nie glück. Schleicher sind generell auch nicht meiner Tasse the. Viel besser war/ist der Rat 9550/9590 oder eben der 73ér, für mich mindestens. Und für grössere langhub bus Motoren sind der Rat 9530 echt klasse. 140-150 ps mit super Drehmoment (220-230 Nm) von einer 2260 ist kein problem. Noch mit peak leistung an rund 5300.
T
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Do 14. Nov 2013, 18:52
von sham 69

... ich liebe dieses Thema....
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 11:20
von BadWally
Torben Alstrup hat geschrieben:
Bin nicht einig über der 86. Es mag kein Verdichtung, leistet nicht viel und gibts zu wenig Drehmoment. IMHO nur brauchbar in ein Busmotor mit 8-1 Verdichtung oder so. Max 8,3.
- Bei 9-1 Kommt der Drehmoment und auch etwas leistung, aber dann werden die Köpfe zu heiss und es klingelt, big time.
T
Ich hatte 121 Hinterrad Ps auf ein 2056 mit 1:8,3 und ein Webcam 86.
914 42x36 original Kopfe und alles weiter top (48mm Jenvey's, EFI, BAS Schlange, porsche Kühlung.
Hatte ein super flache Drehmomententfaltung. Ungeheuer! Irgendwann habe ich noch das Leistungsdiagramm bei bedürfniss.
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 13:10
von Torben Alstrup
Hey Walter
Das habe ich auch nie verstanden wie es möglich war. Das ist ein VE% and ca. 104. Das soll eigentlich nicht möglich sein mit so wenig steuerzeit und verdichtung. Aber ich vermute das es ist die riesigen TB´s das der combo retten, und dass du, ohne es zu wissen,

hat den Ball genau in die Beute geschlagen
T
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Fr 15. Nov 2013, 13:24
von BadWally
Ja, einig. Dazu hatte ich verdammt wenig Kolbenrückstand, weit unter 1.0mm glaube ich (0,70 oder so) met JE Kolben...
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Di 5. Jan 2016, 15:16
von Steven
Ich würde gerne hier an dem Thema nochmal einharken. Ich habe versucht mich in den Vergangenen Tagen in dem Thema "nockenwelle verstellen" einzulesen. Entgegen polo´s Theorie habe ich oft gelesen das die Ventilüberschneidung (also das EV und AV den selben Öffnungsweg haben) bei OT der entscheidende Faktor ist nach dem man einstellen soll. Dieser sollte bei normalen Motoren bei OT liegen, bei scharfen hochdrehenden Rennmotoren bis -5° vor OT.
Ich teile die Meinung von Jürgen das, wenn man sich mit so billigen Engle Nockenwellen rumschlägt, man sich eigentlich keine großen Gedanken um sowas machen sollte, da der Winter aber lang ist, mein Bastelgeist geweckt ist und der Prüfstand im Frühjahr vor der Tür steht wäre das gerne ein Thema mit dem ich mich dennoch beschäftigen würde.
Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen? Ich werde in den nächsten Tagen die FK87 von mir vermessen, die Ventilerhebungskurven kann ich bei Interesse gerne hochladen.
Grüße
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Di 5. Jan 2016, 15:48
von B. Scheuert
Ich kenne das Nockenwellen Einstellen nur von obenliegenden Nockenwellen. Da gibt es die einstellbaren Räder eigentlich nur, um den durch planschleifen, tiefergesetzten Zylinderkopf und die damit verbundene "spätere" Nockenwelleneinstellung zu korrigieren.
Bei Nockenwellen mit beiden Nocken auf einer Welle halte ich das für etwas überzogen. Ich würde es nur machen für die Feinabstimmung auf einen bestimmten Drehzahlbereich. Mittlerweile würde ich es als Ausgleich für Toleranzen im Bezug auf Nockenwellenrad, Antriebsrad und Gehäuse nehmen. Ich habe mich bisher immer darauf verlassen, dass die Einstellung exakt ist. Allerdings habe ich auch bisher nur Schleicher Nockenwellen benutzt und da ist da Rad ohnehin fest vernietet. Es gibt bei Schleicher alleredings die Möglichkeit unterschiedlich große Nockenwellenräder zu bekommen, um vorhandenes Spiel im Antrieb auszugleichen. Aber beim nächsten Mal werde ich die Mittellage der Welle mal prüfen und dann wird sich zeigen, ob da soviel Versatz drin ist.
Ich habe bei diversen Motoren mit Zahnriemen schon mal die Welle versetzt, um zu sehen welche Auswirkungen das hat. Das Ergebis war für mich sehr gering, bis überhaupt nicht wahrnehmbar. Plusminus 2 Zähne war den meisten Motoren egal. Je mehr Steuerzeit die Welle hat, desto spürbarer wird natürlich die Wirkung sein. Aber da wären wir dann wieder beim Feintuning auf einen bestimmten Bereich.
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Di 5. Jan 2016, 17:29
von Steven
Moin Bernd,
vielleicht sollten wir nen privaten Chat aufmachen, du bist immer der erste der auf meine "komischen" Fragen antwortet

Irgendeinen Grund wieso es diese verstellbaren Räder gibt muss es ja geben, und ich denke das man damit evtl den Charakter eines Motors nochmal hervorheben kann. Wobei ich mir vorstellen könnte das die eine Richtung Drehmoment im mittleren und unteren Drehzahlbereich und in die andere Richtung eben mehr Leistung obenrum bewirkt. Stichwort: Ladungswechsel
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Di 5. Jan 2016, 21:29
von B. Scheuert
Gute Idee mit dem Privatchat
Ich hatte diesen Beitrag bisher überlesen, bzw nicht entdeckt. Ich finde ihn sehr interessant. Meine Meinung ist aber auch, das sich der Aufwand (für die meisten) nicht lohnt (Uwe hatte es auch so formuliert). Die Frickelei bei montiertem Motor läßt sich meiner Meinung nach auch nicht so exakt durchführen wie es nötig wäre, um reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen. Die "Ungenauigkeit der Nocken ist auch so eine Sache. Eine exakte Messvorrichtung ist eine Sache, exaktes messen die nächste Problemstellung. Ein interessantes Thema ist es auf jeden Fall.
Die meisten Verstellsysteme für Nockenwellen, arbeiten symetrisch, soweit ich weiß und vergrössern, bzw verkleinern die Überschneidung. Da sprechen wir aber von getrennten Wellen, also Einlaß- und Auslaßwelle seperat. Das können wir schon garnicht.
Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Mal die Mittelstellung kontrollieren. Vielleicht zeigt sich da etwas erhellendes.
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Di 5. Jan 2016, 22:36
von yoko
Hier etwas dazu von Bill Fisher "How To Hot Rod Volkswagen Engines".....(ohne Kommentar)...

Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Mi 6. Jan 2016, 06:41
von Poloeins
Oh man...das ist aber nen alter Schuh hier;-)
Habe mittlerweile mal nen paar Nockenwellen in meinem "Nockenwellenprüfstand" auf Verarbeitung vermessen..
Eigentlich so alles was ich in die Finger bekommen habe.
Frei nach dem Motto:
Es gibt nichts Gutes ausser man tut es selber....was überall im Internet steht hat den selben Wahrheitsgehalt wie RTL-Nachmittagsprogramm
Ein Messgenauigkeit von 5/100 würde ich mal als gegeben annehmen.Gerade bei steilen Flanken kann das beim Ablesen der Gradzahl schon mal sein.
Ich habe die Wiederholbarkeit der Messung getestet und kam auf diese Toleranz.
Serienockenwellen:
Momentan liegt hier noch ne Pauter und ne Eagle 2299 rum...Die füge ich bei Zeiten noch hinzu.
Jetzt kann sich jeder selbst ein Bild machen ob die Amiwellen wirklich SOOOOOOOO schlecht sind.
Wohlgemerkt geht es hier nur um die Verarbeitung im Bereich der Wiederholbarkeit der Nockenschleifung.
Wirklich perfekt waren nur die uralte Serienwelle( aus der Schrotttonne gezogen!!!) und die Schleicher,Diese war vom Bernd und hatte ,laut seiner Aussage,wohl ach schon 300.000km weg.
P.S.:Alle Nockenwellen ohne Kipperangabe wurden mit 1:1,15 gemessen
Alle Nockenwellen (ausser Schleicher natürlich) wurden mit dem selben originalen Nockenwellenrad gemessen
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Mi 6. Jan 2016, 08:35
von Jürgen N.
Hallo Lars,
Du betrittst hier aber sehr sehr dünnes Eis!
Wenn ich mir Deine gemessenen Werte anschaue und da schaue ich z.B. auf meine 278° und meine 292° ( beides symmetrische Konturen ):
Welle1: max Hub je Nocken liegt zwischen 10,54mm und 11,04mm
Welle2: max Hub je Nocken liegt zwischen 10,42mm und 10,79mm
Das würde bedeuten. dass da jeweils 3,7/10 bzw. 5/10 mm Unterschiede alleine im Hub auf einer Welle existieren ( Kipphebel ignoriert ).
Meine Wellen sind nach der Fertigung CNC vermessen ( komplett, nicht nur der Hub ) und weisen Toleranzen im Hub zu allen 4 Nocken unter 1/100mm auf ( meistens unter 5/1000mm ) - immer mit Messprotokoll.
CNC Vermessung bedeutet:
Auf Industriemessmaschinen im klimatisierten zertifizierten Messraum bei 20° von autorisiertem Messpersonal ).
Jetzt kann mal überlegen, ob mein Fertiger, der sonst im grossen Stil die europäischen Automobilhersteller beliefert total schlecht fertigt und dann die Messprotokolle türkt...
...oder Deine Messmethode doch sehr ungenau ist!
Das Einstellen des Nockenwellenrads dient i.d.R. um Toleranzen oder Abweichungen auszugleichen.
Damit kann ein symmetrisches Einmessen erfolgen, wenn in Kombination von verschiedenen Bauteilen keine Symmetrie mehr vorhanden ist.
Oder eben asymmetrisch einmessen.
Gruss Jürgen
Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Mi 6. Jan 2016, 09:02
von B. Scheuert
Lars hat auch ohne Vorspannung gemessen, also mit Ventilspiel. Da können auf dem Weg bis zum Ventil schnell ein paar Zehntel auftauchen. Es ist nicht ganz einfach, bei diesen Anforderungen exakt zu messen. Trotzdem hat Lars die Sache umgesetzt und es gibt Ergebnisse, die nicht auf Hörensagen beruhen. Das ist schon einmal etwas.
Hier ging es aber um die Grundeinstellung der Nockenwelle und ob ein versetzen der Welle sinnvoll ist, bzw. etwas verändert. Die Nockeneier

waren da jetzt unwichtig. Die Frage ist auch, ob ein paar Hundertstel in der Nockenform so entscheidend sind, bzw. sich bemerkbar machen. Wenn ich das ganze Spiel soweit treibe muss die Ventileinstellung, die Kipphebelwellen mit den Hebeln und noch vieles andere mehr mit einbezogen werden. Gerade beim Ventilspiel habe ich ganz schnell ein Zehntel mehr oder weniger.
Trotzdem, oder gerade deshalb ein spannendes Thema

Re: Nockenwelle einstellen ABC
Verfasst: Mi 6. Jan 2016, 09:36
von JR58
Mal ganz ehrlich...
Wer von Euch tut beim Motorbau die Steuerzeiten kontrollieren?
Mein Prüfstandsmensch ist fast vom Glauben abgefallen als ich Ihm gestanden hab das ich das noch nie kontrolliert habe

Lars wie hat es denn mit den Winkeln der Nockenwelle gestimmt? Wie soll ich das beschreiben... waren die Steuerzeiten von der Gradzahl mit Beginn und Ende da wo sie seien sollten?
Gruß Marco