Sooo, ich krame den Thread mal wieder hervor, weil jetzt so langsam Schwung in das Motorprojekt kommt.
Da mein 84x95er Typ1 nicht so recht laufen will, schwankenden Öldruck hat, das E85 mir die IDAs komplett versaut hat und der Motor für den geplanten Einsatz ohnehin nicht wirklich geeignet wäre, wird er nun zerlegt und einige Teile zur Finanzierung des Oxyboxers verkauft.
Nach der Probefahrt in Thorsten Käfer mit 2,7 Liter Oxyboxer ist mir nun klar, dass das Konzept offensichtlich das Richtige ist. Der Motor von Thorsten läuft ja dank Einspritzanlage und der seidenweich laufenden Nockenwelle von Jürgen Nowak wirklich schön sauber. Da mir aber obenrum noch der letzte Kick gefehlt hat, wurde Jürgen mit ins Boot geholt, um eine entsprechende Nockenwelle für den 2,8er zu entwickeln. In Kürze geht es damit los und ich werde Euch an dieser Stelle auf dem Laufenden halten.
Der angepeilte Ventilhub wird bei 14,0 - 14,5mm liegen und soll mit 1,4ern oder alternativ mit 1,25er Kipphebeln erreicht werden. Alles Weitere dann, wenn es spruchreif ist.
Von den Titanventilen habe ich auf Grund des geplanten Einsatzgebietes schweren Herzens auch Abschied genommen. Stattdessen werden 50mm Ventilrohlinge von schrick zum Einsatz kommen, die Thorsten mir noch bearbeiten wird (vielen Dank nochmal an dieser Stelle!!!). Der Durchmesser wird voraussichtlich 49mm betragen. Nachdem bei den Fließbanktests deutlich wurde, dass am Auslass eigentlich nichts zu verbessern ist, werden dort bei mir die gleichen natriumgefüllten Ventile zum Einsatz kommen, die Thorsten im 2,7er ebenfalls verwendet (39mm Durchmesser). Größere Ventile würden hier wohl keine Verbesserung bewirken.
Die 4" (101,6mm) Kolben sind bereits bestellt und werden hoffentlich in Kürze geliefert. Da der Motorraum meines Ovalis sehr eng ist und bereits beim 84x95er Motor die Drosselklappenhebel des 2. Zylinders seitlich an der Karosse kratzen, wurden Kolben mit einer sehr geringen Kompressionshöhe ausgewählt und es werden statt der bisher verwendeten 5,7" Pleuel nun 5,6" Pleuel verwendet. Damit sollte der neue Motor etwas schmaler werden, trotz 2mm mehr Hubs.
In der ersten Baustufe werde ich auf die Doppelzündung verzichten (müssen) und mit herkömmlicher Zündung und 50,5er IDAs fahren.
In der nächsten Ausbaustufe ist eine MSS-RX geplant, wobei ich Wert darauf legen werde, dass die klassische Optik weitestgehend erhalten bleibt und erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist, dass eine Einspritzanlage (mit den IDAs als Drosselklappenteile) und Kennfeldzündung verbaut ist...mal sehen wie mir das gelingen wird...
Wie am Anfang des Threads bereits erwähnt, habe ich das Projekt seinerzeit angefangen, um den Umgang mit Dreh- und Fräsmaschine zu erlernen (ich bin Speditionskaufmann).
Das Bowdenzug-"Gasgestänge" hatte ich ja schon in einem anderen Thread gezeigt.
Was mich in den letzten Jahren immer wieder genervt hat, war der Empi-Ölkühler mit Lüfter, den ich links über dem Getriebe verbaut habe. Das Teil hat zwar gut funktioniert, aber bei eingebautem Motor war es nahezu unmöglich die Schraubanschlüsse zu erreichen. Die Schlauchverlegung war bedingt durch die Position auch suboptimal. Mein Clubkollege Christian benutzt seit Jahren einen Cagero-Unterflurkühler. Mit seinem 2110er hat er damit bisher noch nie Probleme gehabt, nur empfand ich einerseits den Preis etwas hoch und andererseits hatte ich Bedenken, ob der relativ kleine Kühler bei meinem 2,8er ausreichen würde. Außerdem besteht der Reiz im luftgekühlten Hobby für mich darin, nicht immer nur käufliche Lösungen zu verbauen, sondern auch mal was selbst zu machen.
Karsten, ein weiterer Clubkollege hatte vor einem Jahr einen Cagero-ähnlichen Unterflurkühler für sich angefertigt, der deutlich größer und noch deutlich hochwertiger als das schweizer Vorbild ist. Von diesem Kühler hatte er noch ein bereits gekantetes Alu-Luftführungsblech übrig, das nun die Basis meines eigenen Kühlers bilden sollte. Eine 1:1 Kopie seines Kühlers kam nicht in Frage, zumal es bei mir wegen der Schräglenkeraufnahmen und der Getriebetraverse ohnehin nicht gepaßt hätte.
Um mich mit meiner neuen Fräsmaschine vertraut zu machen, habe ich daher zweiteilige Alu-Halteschellen (statt U-Bügeln) fürs Drehstabrohr gefräst und zunächst aus Alu eine "Traverse" gefräst, die sich aber leider als zu instabil erwies. Also habe ich aus Alu ein Musterblech gekantet, dass mir Karsten dann aus 1,0mm VA-Blech auf einer Kantbank abgekantet hat. Nun ist alles steif genug und der Kühler sitzt perfekt unterm Auto, ohne die Bodenfreiheit einzuschränken.
Auch mit der Bearbeitung der Deutzzylinder habe ich bereits angefangen. Allerdings hat sich das als aufwändiger als erwartet erwiesen. Da es inzwischen bezahlbare Zylinder für 4" Kolben von AA gibt, wird sich der Orra wohl demnächst auf eine Bestellung von mir freuen dürfen.
So, jetzt aber erstmal ein paar Bilder...
Tobi