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Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Mo 8. Jun 2020, 21:19
von Xmil
Hallo,
wie macht ihr das, mir rutschen die Schläuche von diesen Nippeln!

https://www.csp-shop.de/motor/entluefte ... 3189c.html

Von innen in die Ventildeckel einschweißen, das Gewinde runter drehen, damit der Schlauch gleich weiter drauf kann und dann noch Rillen rein drehen?

Grüße Bert

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Mo 8. Jun 2020, 22:08
von Firefox
Sind halt zu glatt und etwas zu kurz.
Falls du schon Löcher gebohrt hast sind das schon große.
Innen verschweißen wäre eine Lösung bei Seriendeckeln, aber die Materialdicke der Stutzen erfordert mehr Hitze.
Sechkantkopf auch etwas abdrehen und so die Materialstärke reduzieren wäre eine Möglichkeit eventuellen Verzug der Deckel vorzubeugen.
Oder gleich Stutzen auflöten.
Eine einfache Lösung, oder zumindest ein Versuch wert, wäre mit der Dreikantfeile schräge Nuten in die Stutzen zu feilen.
Bei Aludeckeln ist das einfach durch einschneiden eines Gewindes und Verwendung entsprechender Stutzen zu bewerkstelligen.
Ferdi

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Di 9. Jun 2020, 20:51
von Xmil
Ok, danke.
Ich hab erstmal das Gewinde kürzer gedreht und drei Rillen rein. Versuche es erstmal ohne schweißen oder löten, hatte dann doch schiss das sich der Deckel verzieht.

Grüße Bert

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Mi 11. Aug 2021, 20:02
von psyke
Ich hätte da eine Frage zum dem Thema Kurbelwellengehäuseentlüftung.

Ich habe über den Winter bei einem Motorenbauer einen Typ 1, 1776ccm, 40er Weber Doppelvergaser, ich werde einfach mal die Infos die ich so habe hier rein:

KURBELTRIEB:
Gehäuse: gespindelt geplant + 0,5
Kurbelwelle: OE VW 69 mm geschliffen – 0,25 feingewuchtet 1/100
Neue Hauptlager: Stahl 0,5/ 0,25/ Bund (22,00 mm) Silverline
Neue Ölpumpe 3Punkt 28mm Ölfilter
Pleulager: 0,25 Stahlrücken Silverline
Axialspiel eingestellt auf 0,08 (2x 0,25 , 1x 0,24)
Schwungrad Neuteil 200mm 4 fach gestiftet
Schwungradbefestigung Schraube erneuert
Pleuel OE VW gewinkelt, gewichtet und gebuchst.
VENTILTRIEB:
Nockenwelle Engle W110 284°
Lager: neu Nockenwellenlager, STD
Stößel: nitriert AAP
Nockenwellenrad: ALU
Kipphebel: neu 1:1,20
Kolben/Zylinder:
AA Performance, 90,5mm AAP x 69 Hub= 1776 ccm
Zylinderköpfe:
AAP 043 Doppelkanal Komplettköpfe 40/37, große Kanäle und verstärkte Federn,
Stößelschutzrohre Alu , Brennraumvolumen 50 ccm Kolbenrückstand 1,1 Verdichtung 8,8:1

Zusätzlich ein Unterflurölkühler und eine Ölfilterpumpe.

Schon nach dem Einbau und dem ersten Starten waren die Stößelschutzrohre undicht. Das liegt an den nicht richtig sitzenden Dichtungsringen. Gut, ärgerlich aber kein Beinbruch. Die schlimmsten Undichtigkeiten haben wir selbst beseitigt, aber den Rest reklamieren ich beim Motorenbauer.

Beim Motorenbauer habe ich auch eine Entlüfterbox von CSP gekauft und verbaut. Entlüftet wird von den Ventildeckeln aus in die unteren Anschlüsse der Box, Der linke mittlere ist geschlossene, der rechte mittlere geht an den Fuß der Lima und die beiden oberen in kleine Luftfilterchen. So wie hier dargestellt, nur nicht in die Vergaser, sondern kleine Filterchen

http://gruenerbulli.de/wp-content/uploa ... GE-001.jpg

Nach dem Einfahren nach Anleitung kommen immer mehr Undichtigkeiten. Die geschraubten Ventildeckel von OK-Products schwitzen sogar an den Verschraubungen, die Stößelschutzstangen sowieso und hinter der Riemenscheibe. Das Öl riecht nach Sprit, aber weil es mein erster Typ1 ist, weiss ich nicht wieviel normal ist.

Das ganze wundert mich, weil 2000km nichts aufgefallen ist.

Meine erste Vermutung war also: hoher Druck im Kurbelwellengehäuse, trotz Entlüftung. Heute habe ich die Kompression im kalten Zustand gemessen - 11bar rundum. Also vermutlich kein Blow-by, der zu hohem Innendruck führt. Ölstand ist auch nicht zu hoch.

Öffne ich den Öleinfüllstutzen bei laufendem Motor wabert schon Pulsweise etwas raus, aber gefühlt nicht viel. Da fehlt mir eben die Erfahrung.

Nur so aus dem Stand - habt ihr eine Idee was ich falsch angeschlossen haben könnte, oder was ich noch prüfen könnte?

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Do 12. Aug 2021, 10:10
von B. Scheuert
Die Stösselschutzrohrdichtungen klebe ich mittlerweile immer auf die Schutzrohre auf. Dann bleiben sie liegen, damit die Dichtmasse trocknen kann. Dafür verwende ich eine dauerelastische Masse von VW, die sehr gut haftet. Die Ringe lassen sich dann nur noch abschneiden. Von daher montieren und in eine Aufnahme pressen, damit sie sauber in ihrer zugedachten Position sitzen.

Die geschraubten Ventildeckel (ich habe da ältere Deckel aus unbekannter amerikanischer Produktion) , versehe ich innen mit angepassten Altversionen von Ölkühlerdichtringen aus den Dichtsätzen. Bei denen schneide ich den Zentrierbund ab und klebe sie mit der Dichtmasse von innen an den Deckel. Danach montieren und trocknen lassen. Das hält schon seit ein paar Jahren sehr gut dicht. Die Schrauben für die Deckel brauchen dann nur noch normale U- Scheiben. Das war ein Tipp vom VeeDee :up: Funktioniert natürlich nur bei einem passendem Abstand zwischen innerem Ventildeckel und den Haltemuttern der Kipphebelwelle. Das kann man aber vorher gut mit etwas Knete auf der Deckelinnenseite prüfen.

So, wie du es beschrieben hast, ist der Behälter komplett an den Motor angeschlossen, wird aber nicht über den Motor entlüftet, richtig? Das sollte schon gemacht werden, weil die kleinen Filter die freie Entlüftung behindern.
In der Regel ist es bei allen Motoren dieser Generation so, dass es am geöffneten Deckel leicht pulsiert, wenn man dann die Drehzahl erhöht, wird das Pulsieren weniger und der Luftstrom ebenfalls.

Mit aktuellen Fahrzeugen läßt sich es nicht vergleichen, da die Motorentlüftungen über Ventile so an das Saugrohr mit angeschlossen sind, dass sie den Öldeckel ansaugen, weil im Motor Unterdruck hergestellt wird.

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Do 12. Aug 2021, 12:09
von Torben Alstrup
Wenn es 11 bar kompressionsdruck machen ist es deutlich mehr als 8,8 statisch. Mehr in der nähe von 10-1. Das kannst teilweise der grund sein weil der Motor sicherlich haben premature detonation, also kaum hörbare klingeln. Wenn das ist geschehen kommt öl raus wo es kann.
Lars hast ein paar (oder mehr) hoch verdichtete Motoren gebaut mit der W110 und +10-1 verdichtung. Villeicht er weiss wieviel Kompressionsdruck seiner Motoren macht. Für vergleich.

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Sa 2. Apr 2022, 23:24
von psyke
Ich habe hier weiter geforscht und gemacht:
Motor ausgebaut und dem Motorenbauer zum Nachdichten gegeben. Gleichzeitig wurde ein Druckverlusttest durchgeführt - alles okay.

Mittlerweile ist der Motor wieder verbaut und bis auf ein paar schwitzende Stellen auch trocken. Allerdings fällt bei hohen Drehzahlen im Innenraum Ölgeruch auf, genauso wie beim Auto parken.

Die Luftfilterchen am CSP-Catchtank tropfen. Ich vermute, dass Öl nicht vernünftig abgeschieden wird und das Gebläse Ölnebel ansaugt.

Ist der Catchtank einfach nichts? Oder ist das einfach normal bei nach außen entlüftenden Kurbelwellengehäuseentlüftungen?

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: So 3. Apr 2022, 07:30
von Xmil
Also ich mag ja diesen Ölgeruch :handgestures-thumbupright:
Bei einem neu gemachten Motor sollte da noch garkein großer Druck im Kurbelgehäuse entstehen! Und bei Fahrt und im Stand wären auch zwei verschiedene Dinge. Wirklich riechen tut das Öl auch erst, wenn es auf was sehr heissen ist.
Vielleicht ist es ja auch von der Montage und es geht noch weg, neuer Auspuff riecht auch meistens!
Grüße Bert

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: So 3. Apr 2022, 10:00
von Poloeins
Vielleicht hat auch nur das Gewinde der Radschraube in dem Entlüftungskasten nur die falsche Steigung!!!

:D

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: So 3. Apr 2022, 16:21
von psyke
Möglich! Vielleicht mal eine aus Edelstahl probieren.

Ich weiss nicht was viel oder wenig Druck ist. Hält man die Hand vor einen Schlauch, oszilliert da die Luft so, dass man eine Kerze auspusten könnte.

Was mich wundert, ist die Ölmenge die aus den Filterchen tropft. Sollte da überhaupt was rauskommen können?

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: So 3. Apr 2022, 16:30
von Firefox
Enlüfte doch mal probeweise in die Luftfilter der Vergaser, so wie sicher auch empfohlen.
Die Entlüftung in`s Freie ist eh irgendwie gesetzlich geregelt, aber datuf wollen wir nicht weiter eingehen.
Es geht ja um eine Problembeseitigung und nicht um Umweltschutz. Punkt.
Das das Gebläse den austretenden Ölnebel ansugt ist nicht ganz abwägig, und der Weg der "Gerüche" in den Innenraum durch die Wärmetauscher auch bei geschlossenen Klappen möglich.
Plan B: Filter an der Bx abnehmen und Schläuche probeweise aufstecke und ins Freie leiten, als weg vom Ansaugbereich der Kühlgebläses.
Kommt immer auf den Versuch an.
Ferdi

Re: Ab wann Kurbelgehäuseentlüftung beim Typ 1 Motor

Verfasst: Mo 4. Apr 2022, 07:42
von B. Scheuert
Wenn Du die normalen Schläuche mit 12mm Innendurchmesser nimmst, dann ist die Luftgeschwindigkeit zu hoch, als dass sich da etwas abscheiden kann. Der Anschluß mit dem Filter ist ja die einzige offene Stelle, daher kommt dann da etwas Öl mit raus, unterstützt durch den Luftstrom zum Gebläse.

So wie Du den Luftstrom beschrieben hast ist es in Ordnung. Es besteht noch die Möglichkeit, den Filter über einen Schlauch an eine andere Stelle zu verlegen, damit er aus dem Bereich des Gebläses kommt. Dadurch (Heizung) bekommst Du auch den Geruch in den Innenraum.