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Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 08:18
von Poloeins
yoko hat geschrieben:
Boncho hat geschrieben:Es geht ja nicht nur um die Mehrhubbearbeitung.
Aufbohren, Spindeln, Durchgehende Zuganker, Passbuchsen am Mittellager… Das summiert sich auf. ;-)
Bereite soeben ein Mex-AS41 Gehäuse zum Aufbohren, Spindeln vor ("D"-Motor war im Fundus).

Braucht man unbedingt durchgehende Zuganker/Paßbuchsen?
(Würde lieber die originalen Stehbolzen belassen.)

MfG yoko
Noch nie Probleme gehabt Ohne...allerdings schon MIT.Ölundichtigkeit ist auf der Ölkühlerseite dann immer ein Thema!Schau dir mal an wo der Zuganker auf der anderen Seite dann raus kommt!
Frag mal Herr von und zu Scheuert;-)

Gut wuchten,dann gehts auch locker ohne...

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 08:26
von B. Scheuert
Hüstel :roll: Die Zuganker an den Auflageflächen, Bohrungen und (wichtig) Gewinde mit Gehaüsedichtmasse abdichten. Nicht zuquasten, aber gleichmässig benetzen. Bei mir kommt es durch das Gewinde aus der Mutter raus. Eine Hutmutter wäre da vielleicht eine Lösung, aber die baut ein bißchen hoch auf. Das müsste dann an den Typ 3 Blechen wieder abgeschnitten werden. Wenn es damals schon so ein Alugehäuse gegeben hätte, dann wäre das die Wahl gewesen. Für mich ist die Lebensdauer schon ein Argument, allerdings habe ich keine Ahnung wieviel Arbeit die Änderung des Gebläsekastens macht.

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 08:42
von yoko
Danke für die Posts. Geht in Richtung 94/92*82, daher die Frage wegen des Zugankers/Paßbuchse. Das mit den Undichtigkeiten bei den Zugankern ist mir auch schon zu Ohren gekommen, Dirko HT wäre da eine Möglichkeit unter die Beilagen (mag aber nicht soo das Geschmiere). Lasse die Welle jedenfalls Prüfen/Nachwuchten, vielleicht gehts ja dann ohne, habe einen mit großen Hub noch nicht gemacht, deshalb mal mal die Frage.

MfG yoko

PS/OT an Poloeins: Leider noch keine positive Rückmeldung wegen des Albar Jet-Besitzers, bleibe aber dran...

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 09:10
von Poloeins
Viiiielen Dank...

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 09:11
von orra
Hallo zusammen,

bei diesen Fragen werden gerne Äpfel mit Birnen verglichen.
Sehr häufig werden hier alte gebrauchte aufgearbeitete Seriengehäuse AS 41 oder AS21 mit "neuen" Alugehäusen verglichen.
Es kommen dann immer wieder die gleichen Argumente zum Tragen.
Ein neues ALU-Gehäuse müsse nachgearbeitet oder geprüft, vermessen und gereinigt werden.
Stimmt so, alles richtig.
Wenn man in den letzten Jahren schon mal ein AS41 oder AS21 in den Händen gehabt hat, dann weiss man,
da sieht die Situation nicht viel anders aus.
Alles entgraten, messen, prüfen, reinigen und ggf nacharbeiten.

Achtung ketzerische Behauptung ;-)

Die alten gebrauchten Gehäuse gibt es nur noch heute in diesem vermeintlich besserem Zustand, da die schlechten Gehäuse schon damals aufgegeben haben ----lol---
Ganz im ernst. Ich denke, ich verrate da keine Geheimnisse...auch in der Großserie zu Zeiten der deutschen Produktion gab es mehr als 10% Ausschuß
Teilweise sogar auf der Staße....
Die Motoren haben dann natürlich nicht bis heute überlebt. Sind ja ca. 40 Jahre her.
Die Blöcke, die es heute gebraucht gibt, waren also die besseren und somit haben sie sich auch bewährt und sind gut (gewesen).

Wenn ich heute einen Motor mit einem neuen AS-Gehäuse aufbaue, dann muss ich mindestens genau so viel kontrolieren und nacharbeiten wie bei dem Autolinea-Alublock.
Wenn ich Pech habe, dann liegt das neue AS-Gehäuse auch schon zig Jahrzehnte rum, hat massiv Oxidation und muss überal nachgearbeitet werden.

Gut, das Alugehäuse ist da im Aufwand nicht besser. Aber es ist dickwandiger, es hat große Ölkanäle, es gib es in allen Bohrungen und für Langhubwellen fertig bearbeitet.
An der Oberseite ist es sehr dick, so daß ein serienmäßiger Gebläsekasten unten ca. 3mm beschnitten werden muss.
Dort wo die Zylinderkühlmäntel Richtung Getriebeflansch gehen, gilt das gleiche.
Kein großer Akt und mit einer Blechschere in 5 Minuten gemacht. Wissen muss man es eben ;-)

Rein äußerlich ist das Alugehäuse schon erheblich gröber gefertigt und nicht so filigran wie das AS-Gehäuse aus der Stahlkokille ;-)

Ich würde es fast schon als eine philosophische Frage bezeichnen.
Das Alugehäuse ist massiver, grober und steifer, das Material aber auch weicher.
Das Magnesiumgehäuse ist dünner, filigraner aber etwas härter.

Kommt eben auch den Einsatzzweck an.

Gruß,
orra

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 09:29
von Nikon-User
Hallo Rainer,

ich hatte bisher noch kein Alu Gehäuse in den Händen, aber durfte bereits mehrere Stunden beim Aufbau eines 2.1er auf Basis eines neuen AS41er Gehäuse dabei sein.

Und ich stimme dir voll und ganz zu....War erschrocken, was für einen schlechten Guss ich da in den Händen hatte... und es waren viele Ecken zu bearbeiten...Gussüberstände
wegzufräsen..Kanten zu putzen etc...

OK...es war bisher nur ein Gehäuse...aber ich glaube da auch nicht wirklich an ein schlechtes Exemplar..eher wohl der Durschnitt... Aber du kannst das natürlich viel besser beurteilen...

Gruss
Andreas

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 09:40
von mymedusa
Mich würde das Gewicht des Gehäuses einfach zu sehr stören.
Billig sind die dinger auch nicht. Für das geld bekommt man ein gebrauchtes Gehäuse ähnlich standfest.
Und hat gleich mal knapp 10-15 kg Gewicht auf der Hinterachse.

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 10:40
von crome
Ich hab dazu eine, hoffentlich nicht allzu ketzerische Frage: Ein gebrauchtes Gehäuse sollte ggfs gespindelt, auf jeden Fall geprüft werden, das leuchtet mir ein. Wie aber verhält es sich mit "neuen" Gehäusen? Angenommen, ich kaufe ein neues AS41 bei Dir Orra, wird diese Option ebenfalls nötig, oder muss ich gehäuseseitig "nur" aufbohren und freimachen beauftragen?

Danke & Grüße aus Leipzig

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 11:23
von Bouncer
habe mir ein gebrauchtes Alu-Gehäuse gekauft für einen 2275ccm und da werden aktuell in der Mitte Passbuchsen gesetzt.

Also der Guss ist schon gröber, aber stört mich jetzt so nicht und auch vom Gewicht ist beim Heben ein deutlicher Unterschied zu spüren.
Aber wegen dem Gewicht mach ich mir da jetzt keine Gedanken, hauptsache es hält.

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 11:34
von B. Scheuert
Wenn man längerfristig denkt (alleine schon wegen des getriebenen Aufwands und der Zeit) ist das Alugehäuse bestimmt die bessere Wahl. Wie bereits von Orra gesagt, der Aufwand ist gleich, aber ich habe ein neues mit dickerer Wandstärke. Bei mir hatte ich schon ein wenig bedenken, als die Ausarbeitungen für die Kurbelwelle (78mm) fertig waren. Dazu kommen noch die Korrossionsschäden um die Unterlegscheiben der Blockschrauben usw.
Wen es nicht stört und wer auf einen Fundus alter Gehäuse zurückgreifen kann ist damit ganz gut bedient. Das Gehäuse muss nicht gekauft werden, lediglich die Aufarbeitung kostet eben. Wenn ich aber sowieso etwas kaufen muss, dann würde ich mir ein neues Alugehäuse kaufen, zumal wenn der Aufwand für die größere Kurbelwelle entfällt. Das muss aber jeder für sich entscheiden. Wenn ich aber an die Halbwertzeit mancher Gehäuse nach dem Aufbau denke und die teilweise dabei enstandenen Folgeschäden ist neu definitiv besser und preiswerter.

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Do 9. Okt 2014, 19:52
von yoko
B. Scheuert hat geschrieben:Wenn man längerfristig denkt (alleine schon wegen des getriebenen Aufwands und der Zeit) ist das Alugehäuse bestimmt die bessere Wahl. Wie bereits von Orra gesagt, der Aufwand ist gleich, aber ich habe ein neues mit dickerer Wandstärke. Bei mir hatte ich schon ein wenig bedenken, als die Ausarbeitungen für die Kurbelwelle (78mm) fertig waren. Dazu kommen noch die Korrossionsschäden um die Unterlegscheiben der Blockschrauben usw.
Wen es nicht stört und wer auf einen Fundus alter Gehäuse zurückgreifen kann ist damit ganz gut bedient. Das Gehäuse muss nicht gekauft werden, lediglich die Aufarbeitung kostet eben. Wenn ich aber sowieso etwas kaufen muss, dann würde ich mir ein neues Alugehäuse kaufen, zumal wenn der Aufwand für die größere Kurbelwelle entfällt. Das muss aber jeder für sich entscheiden. Wenn ich aber an die Halbwertzeit mancher Gehäuse nach dem Aufbau denke und die teilweise dabei enstandenen Folgeschäden ist neu definitiv besser und preiswerter.
Da bin ich ganz bei dir.

Was aber schon angesprochen wurde, ist so ein neues Alu- oder AS41-Gehäuse bez. Lagergasse maßhaltig oder muß auch da nachgearbeitet werden?

Da könnte mal der "Orra" aus seiner Praxis plauschen, wie er das sieht/macht. :obscene-drinkingcheers:

MfG yoko

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Fr 10. Okt 2014, 07:37
von orra
Hallo,

zu den neuen Gehäusen habe ich doch schon einiges geschrieben.
Die Lagergassen sind nicht das Problem.

Plug and play ist dennoch kein Gehäuse.
Motorbau ist ja kein Billyregal, was man mit einem 5er Imbu auf dem Küchentisch klempnern kann. :lol:

Sorry für diesen dummen Spruch. :oops:

In letzter Zeit habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass Motorenbau und Tuning im besonderen da etwas unterschätz wird
und sich so manch vermeintlicher Fachmann etwas verschätzt mit dem, was alles zu beachten ist und auch immer bearbeitet werden muss.

Vielleicht ist dieser Ast nicht der richtige Platz dafür, ich möchte es dennoch ansprechen, um eventuelle Enttäuschungen vor zu beugen.
Tuning bedeutet ja abstimmen.
Wenn ich dieses verinnerliche, dann muss man also davon ausgehen, daß bei einem Tuningmotor erst einmal nichts zusammen passt.
Alles muss vermessen, berechnet, angepasst und nachgearbeitet und aufeinander abgestimmt werden.
Wenn ich dies weiss und auch so an die Sache heran gehe, dann gibt es auch keinen Frust :character-oldtimer:

Sorry also wenn ich die echten Tuninginsider hier gelangweilt habe, aber es lesen eben auch viele Neueinsteiger mit und auch viele vermeintlich alte Hasen, die schon zig Serientriebwerke mehr oder weniger gut revidiert haben und sich über Tuningteile ärgern, weil sie plötzlich alles messen und ggf anpassen müssen.

Das soll bitte keiner falsch verstehen und soll auch nicht überheblich klingen.
Es gibt Reparaturhandbücher für jeden Serienmotor, in dem bereits haarklein alles erklärt wird. Auch das Messen und Anpassen von Serienteilen und deren Toleranzen ist dort dokumentiert. Wenn man das bei einem Serienmotor schon so machen sollte, dann gilt dies um so mehr für einen Tuningmotor.
Reparaturleitfaden lesen ist aber auch der Mode gekommen :lol: oder man ist der Meinung, man baruche das ja nicht mehr ;)
Leider werden viele Motoren heute all zu gern einfach nur zerlegt, offensichtlich defekte Teile ersetzt, dann mit ein paar Tuningteilen garniert und nach bestem Wissen wieder zusammengestöpselt.
Das geht mit Sicherheit schief.......früher oder später.....
Wenn ich mir dessen bewusst bin, dann ist es ja gut. Schrauben kann ja auch Spass machen und dümmer wird man vom selbermachen auch nicht. Das ist ja (meist) unser aller Hobby hier ;)

So, ich hoffe keinen beleidigt, gelangweilt oder getroffen zu haben.
Weitere Infos zu den Gehäusen unter
http://www.typ4shop.de/index.php?cat=c31_Gehaeuse.html
oder gern auch persönlich von mir.

Gruß,
orra

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Fr 10. Okt 2014, 09:27
von BadWally
und so ist es genau!

LG,
Walter

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Fr 10. Okt 2014, 18:06
von 13dreier
schön formuliert, so ein wachrütteln schadet nicht, es wird meistens zu locker genommen.

noch ein Walter

Re: Aluminium Gehäuse vs. AS41 Gehäuse

Verfasst: Fr 10. Okt 2014, 20:35
von ovalifahrer56
halbug hat geschrieben:Hallo Mario,

ich hab auch ein Alu-Gehäuse in meinem 2,1er (82 x 90,5) verbaut. Wenn ich Dir einen Tip geben darf bestell das direkt in Deutschland oder zumindest Europa. :character-oldtimer: Ich bestelle regelmäßig in den USA aber das Gehäuse zum Glück nich :angry-nono:

Ich habe sage und schreibe vier mal (4!!!) das Gehäuse an die Händler zurückgeschickt, bis ich eins hatte was halbwegs verbaubar war. Größte Problem war die Hauptlagergasse zu den Bohrungen. Kannst Du einfach messen:
Unbenannt.JPG
Ansonsten auf jeden Fall die Ölverschlußdeckel raus und mit Gewindestopfen verschließen oder mit Loctide verstemmen. Für gute Querlüftung bearbeiten:
Unbenannt2.JPG
Ach ja und prüfe, ob die Löcher der Ansaugung von der Ölpumpe mit denen des Gehäses übereinstimmen, und die Ölbohrungen zu den Hauptlagern. Öldruckregelkolben auf übermäßiges Spiel prüfen. Ist alles in den Griff zu bekommen, Du musst aber alles überprüfen.

Sonst kann ich bisher nur gutes von dem Ding berichten: läuft und läuft und läuft...

Grüße
Lars
Moin Lars,

Hab mir mein CB-Gehäuse beim Speedshop in England bestellt. Werd das demnächst mal bei Ahnendorp checken lassen, aber macht eigentlich nen guten Eindruck :up:
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