Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Benutzeravatar
schickard
Beiträge: 3367
Registriert: Mi 26. Mai 2010, 12:18
Käfer: BJ 1960, 6Volt, 30PS
Käfer: BJ 1967, 6Volt, 40PS
Transporter: BJ 1976 Fensterbus
Wohnort: bei Rendsburg
Kontaktdaten:

Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von schickard »

Moin,
ich hab mich mal an die Ventilführungen an einem 30PS gewagt, hatte die Methode mal bei Käferboy gesehen.

Der 30PS hat natürlich den Vorteil, das die Ventilführungen im 90° Winkel im Kopf sind und der Innendurchmesser nur 7mm (= perfekt für M8 Gewinde) ist

Ein paar Bilder..

M8 Gewinde schneiden
Bild

Gewindestange einsetzen
Bild

Rausdrehen
Bild

Führung ohne Abrieb vom Kopf
Bild

Kopf
Bild

Hab die Führung beim ziehen mit Kältespray gekühlt, nach dem ersten *Knack* gings recht gleichmäßig easy. Rein ging die Führung handwarm nicht wieder.

Grüße,
Christian
Benutzeravatar
Varus
Beiträge: 1169
Registriert: Mi 23. Mai 2012, 00:07
Wohnort: zuhause

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Varus »

Einbauen:- Kopf auf'm Herd bis ca.150Grad und Ventilführung im Gefrierschrank.
Quo vadis
Benutzeravatar
lightning grey
Beiträge: 2191
Registriert: Fr 4. Jun 2010, 00:38
Wohnort: Wasp Valley
Kontaktdaten:

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von lightning grey »

Varus hat geschrieben:Einbauen:- Kopf auf'm Herd bis ca.150Grad und Ventilführung im Gefrierschrank.
Damit wär ich schön vorsichtig... Das kann schnell passieren dass einem die Sitzringe rausfallen...
... warum liegt das im Müll??
Da war Chrom dran....


„zwischen wahnsinn und verstand
ist oft nur eine dünne wand.“ (daniel düsentrieb)


Keine Angebote im Markt
Benutzeravatar
Boncho
Beiträge: 1719
Registriert: Mi 26. Mai 2010, 12:05
Käfer: 68er ex-Automatik
Fahrzeug: Porsche 944 Turbo
Fahrzeug: T4 California Coach
Fahrzeug: W201
Wohnort: Rhede (NRW)

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Boncho »

Dito. Die Herdplatte erwärmt den Kopf meiner Meinung nach auch zu schnell und zu ungleichmäßig. Da würd ich ihn eher in den Bachofen legen und sehr langsam anwärmen, bis zur gewünschten Garstufe. :D
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware und nicht Open Source.

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein
Benutzeravatar
Varus
Beiträge: 1169
Registriert: Mi 23. Mai 2012, 00:07
Wohnort: zuhause

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Varus »

Wenn die bei 150Grad rausfallen war eh' essig mit dem Motor. Oder anders, ihr könnt ja mal versuchen die Sitzringe bei 150Grad reinzulegen :lol:
Normal halten die 200Grad locker aus, ohne das sie rausfallen.
Quo vadis
Benutzeravatar
schickard
Beiträge: 3367
Registriert: Mi 26. Mai 2010, 12:18
Käfer: BJ 1960, 6Volt, 30PS
Käfer: BJ 1967, 6Volt, 40PS
Transporter: BJ 1976 Fensterbus
Wohnort: bei Rendsburg
Kontaktdaten:

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von schickard »

Super antworten :up: ich hätte es mit Anlauf falsch gemacht und den Kopf nur an der Stelle mit dem Gasbrenner punktuell erwärmt. :oops: :oops:

Ich werd das mal mit dem Schrottkopf versuchen (vorher säubern natürlich)

Christian
Benutzeravatar
lightning grey
Beiträge: 2191
Registriert: Fr 4. Jun 2010, 00:38
Wohnort: Wasp Valley
Kontaktdaten:

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von lightning grey »

Varus hat geschrieben:Wenn die bei 150Grad rausfallen war eh' essig mit dem Motor. Oder anders, ihr könnt ja mal versuchen die Sitzringe bei 150Grad reinzulegen :lol:
Normal halten die 200Grad locker aus, ohne das sie rausfallen.

Die Aussage mit den 200° ist sachlich auch so richtig... Problematisch ist nur der Wärmeübergang bzw die Wärmeleitfähigkeit. Die ist bei Aluminium bzw. Aluminiumguss etwa viermal besser als bei Stahl...

Wenn man den (Zylinder-) Kopf auf der Herrdplatte erwärmt, wird der Gussteil im Kopf schneller heiß als der Sitzring. Folglich wird auch das Loch in dem der Sitzring wohnt auch mal eben geräumiger...

Im Betrieb ist das für den Motor weitaus weniger kritisch. Da kommt die Wärme von "innen" und wird gleichmäßig in den Brennraum gegeben... :teasing-blah:

Mal nebenbei ist das Erwärmen auf der Herdplatte ne super Sache, wenn man den alten Sitzring ziehen will - die kriegt man sonst ziemlich beschissen raus... ;)

So long
... warum liegt das im Müll??
Da war Chrom dran....


„zwischen wahnsinn und verstand
ist oft nur eine dünne wand.“ (daniel düsentrieb)


Keine Angebote im Markt
Benutzeravatar
triker66
Beiträge: 2395
Registriert: Sa 1. Jan 2011, 16:07
Fahrzeug: Daihatsu Sirion Sport Daihatsu Cuore L501
Fahrzeug: Opel Vivaro Rewaco HS 3 Piaggio SKR 125
Fahrzeug: Piaggio Sfera RST 50 und 125 SI Moped

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von triker66 »

hallo am besten gehen die führungen raus in dem man sie aufbohrt. wenn 0,5 mm wandstärke stehen bleibt, und nicht ganz durchgebohrt worden ist, kann man sie mit einem passenden durchschlag mit ein zwei leichten schlägen rausschlagen! :D durch das aufbohren verlieren die führungen die vorspannung!
Ich bin nach 1945 gebohren, und schulde der Menschheit einen Scheiß!
Ich bin kein Politiker, und deshalb braucht man mich nicht zu belügen!
Benutzeravatar
Varus
Beiträge: 1169
Registriert: Mi 23. Mai 2012, 00:07
Wohnort: zuhause

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Varus »

Wenn beim 35er Sitzring dieser auf 100Grad aber Kopf auf 150Grad kommt, werden nur 9/100mm als Differenz zum eigentlichen Übermass von etwa 0,15mm bis 0,2mm eliminiert. Wer schon mal versucht hat eine dicke Scheibe mit nur 3/100mm Übermass auf eine Welle zu treiben, weiss wovon ich rede.
Ich bekam die Dinger mit 150Grad ( an der Zündkerzenbohrung gemessen) nicht zum Verrecken rausgetrieben. Damals und seitdem immer, blieb mir dann nur 'ne dicke Raupe mit 'ner Elektrode aufzuschweissen übrig und die dann auszutreiben. Das klappt super, fallen manchmal schon einfach so raus, und geht auch mit kaltem Kopf.

Was Triker sagt, mache ich auch seit Jahren so. Dieses blöde Gewindeschneiden in die Führungen war ich leid. :angry-cussingblack:
Das sollte man aber tunlich nicht so einfach machen wie gesagt, sondern da muss ein spez. Bohrer mit Führung genommen werden, sonst besteht die Gefahr des Verlaufens bei dem harten Material.
Ausserdem ist diese Arbeitsweise schonender für die eigentliche Grundbohrung im Alu. Bei mehreren Köpfen lohnt es sich den Bohrer anders zu schleifen als die üblich 118Grad, die werden schnell stumpf.
Zuletzt geändert von Varus am Mi 29. Aug 2012, 21:05, insgesamt 1-mal geändert.
Quo vadis
Benutzeravatar
schickard
Beiträge: 3367
Registriert: Mi 26. Mai 2010, 12:18
Käfer: BJ 1960, 6Volt, 30PS
Käfer: BJ 1967, 6Volt, 40PS
Transporter: BJ 1976 Fensterbus
Wohnort: bei Rendsburg
Kontaktdaten:

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von schickard »

Hi,
das mit dem ausbohren hab ich auch überlegt, aber ohne Standbohrmaschine seh ich da schwarz. Daher hab ich die Gewindevariante probiert und es ging eigentlich total easy :up:

Mit welchem Werkzeug setzt man die Führungen am besten ein, Dorn? Wie sieht sowas aus?

Danke euch und :obscene-drinkingcheers:
Christian
Benutzeravatar
Varus
Beiträge: 1169
Registriert: Mi 23. Mai 2012, 00:07
Wohnort: zuhause

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Varus »

Ja, man kann einen Dorn zum Einschlagen nehmen, aber das muss sehr schnell gehen. Sonst geht dir die Führung zwischendrin wieder fest. Der Dorn darf abr nicht die üblichen trompetenhaften Übergänge zum Schaft haben, wie ein Durchschläger, sondern muss rechtwinklig, scharfkantig sein. Sonst droht dir ein Riss in der Führung weil die Kraft ja durch den schrägen Übergang auch zur Seite geleitet wird.
Möglichst sollte der Dorn auch den Durchmesser des Ventilschaftes und min. den Führungsaußendurchmesser haben; muss nicht, aber erleichtert das ganze.
Nachher musste die Führungen aufreiben. H7 Reibahle reicht.
Quo vadis
Benutzeravatar
schickard
Beiträge: 3367
Registriert: Mi 26. Mai 2010, 12:18
Käfer: BJ 1960, 6Volt, 30PS
Käfer: BJ 1967, 6Volt, 40PS
Transporter: BJ 1976 Fensterbus
Wohnort: bei Rendsburg
Kontaktdaten:

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von schickard »

Wunderbar :up:

Robert, haste mitgeschrieben, sowas brauch ich gedreht :)

Christian
Benutzeravatar
Poloeins
Beiträge: 16641
Registriert: Mi 2. Jun 2010, 18:33
Wohnort: Duisburg

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Poloeins »

Erstmal brauchst du nen Dreipunktinnenmicrometer und eine Micrometerschraube um sicherstellen zu können das du die 4-6/100stel Klemmung hast.Alles andere ist in meinen Augen Glücksspiel und Fusch.

Das Dreipunktding kostet 160Eu und kann dann wirklich nur für 30Ps genommen werden,weil es nur bis 12mm geht.Typ1 aber 12,irgendwas hat....

Aus dem Grund habe ich sowas noch nicht...
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
Benutzeravatar
Varus
Beiträge: 1169
Registriert: Mi 23. Mai 2012, 00:07
Wohnort: zuhause

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Varus »

Diese 3-Punkt Messgerät kannste eigentlich knicken, ein 2-Punkt ist deutlich billiger und reicht vollkommen aus. Denn meist steht man vor dem Problem das man 'unten' 12,02 und 'oben' 12,06mm misst. Die Bohrungen sind oft dazu noch leicht oval. 12,06 zu 12,04. Da wird man auch nicht schlauer.
Das hängt primär mit der evtl. jahrelang falschen Kippehebelgeometrie zusammen und auch grundsätzlich mit scharfen Nockenwellen. Bei Serienmotoren kann man zu 99% die gleiche wieder nehmen im Durchmesser. Das merkt man beim Ausziehen wie fest die sitzt z.B.
Bei 'gemachten Motoren' geht's entweder nur mit Aufreiben aus den o.g. Gründen, man geht das Risiko mit Übermassführungen so ein und riskiert einen gerissenen Ventildom, oder man handelt ähnlich wie Serie. Dann nimmt man aber die Bund, da diese nicht einfach reinfallen können, falls sie sich lösen sollten. Übrigens 2/-3/100mm im Mittel reichen auch. Ab 6/100mm Übermass, da kann es schonmal Probleme beim Einbauen geben. Wenn 'unten' eben 12,01mm sind bleibt die mittendrin stecken.
Alternativ gibt es Prüfdorne mit 1/100mm Abstufung, um 15€/Stück einen mit 12,01 und einen mit 12,03mm reicht. Da spürt man besser als Messen was passt.
Selbst einige mit 1/100mm eff. Übermass gehen seit Jahren bei mir. Und die Karren werden nicht geschont.
Zuletzt geändert von Varus am Do 30. Aug 2012, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
Quo vadis
Benutzeravatar
Poloeins
Beiträge: 16641
Registriert: Mi 2. Jun 2010, 18:33
Wohnort: Duisburg

Re: Ventilführung austauschen - ein Selbstversuch

Beitrag von Poloeins »

Oh...da teile ich deine Meinung aber mal gar nicht;-)...

Aber jeder wir er es mag...
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
Antworten