Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

die klassische Kunst des Motor frisierens
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Mr.Bug
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Mr.Bug »

Der Vintagespeed wurde jetzt von gar niemand mehr weiter kommentiert... der ist für ca. 370 euro zu haben. Und kann ja auch original oder TDE Röhrchen gefahren werden.
Gibts da nun deutlichen Unterschiede vom Klang zum CSP ?
Qualitativ scheint der ja mind. das gleiche Level zu haben. Also, spricht was dagegen?
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Poloeins
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Poloeins »

Der Vintagespeed kann leider qualitativ nicht mit dem CSP mithalten.
Optisch ist er ein echtes Sahnestück...leider sehen die Schweissnähte besser aus als ihre Funktion!

Ich habe hier schon seeeehr viele Töpfe gesehen die ganz genau neben der Schweissnaht gerissen sind.
ICH als LAIE vermute das die mit wenig bis keinem Zusatz geschweisst werden.Das macht eine tolle Optik aber auch eine sehr spröde Schweissnaht.
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
Flow666
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Flow666 »

Moin,
ich fahre den besagten Vintage Speed Topf seit einer Saison (etwa 4500km).
Habe diesen Auspuff gewählt, weil der CSP-Schalldämpfer bei mir nicht gepasst hat (Filterölpumpe mit Thermostat und Filter OC306 und Saugrohrvorwärmung).
Fazit:
Vorwärmung fürs Saugrohr funktioniert sehr gut, der Klang ist angenehm leise (Lautstärke etwa wie Serie, aber etwas dumpfer).
Allerdings verwende ich wie bisher auch, das Riechert-Nachschalldämpfer-System.
Gefühlt etwas besserer Durchzug, insbesondere zwischen 3-4000 U/min.
Sehr gute Passgenauigkeit, lässt sich gut am Motor anpassen.
Auf etwas Dichtmasse habe ich beim Montieren sicherheitshalber aber nicht verzichtet - Auspuff ist bei mir absolut dicht.
Den Schweißnähten traue ich die Haltbarkeit an meinem 1641ccm mit Pauter B456 absolut zu, ob die Nähte deutlich mehr Dampf abkönnen, vermag ich aber nicht zu sagen.
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B. Scheuert
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von B. Scheuert »

Wenn wir von dem Schalldämpfer sprechen (und das betrifft alle Dämpfer dieser Bauart) bei dem die Anschlüsse für die Saugrohrvorwärmung auf beiden Seiten direkt oben am Stutzen angebracht sind, dann funktioniert da die Vorwärmung definitiv nicht so wie es gedacht ist.
Irgendwann wird das Saugrohr natürlich angewärmt, aber für eine Durchströmung mit den Abgasen braucht es einen Druckunterschied und den gibt es nur durch den Auslass über das Röhrchen ins Endrohr.

Wenn das so einfach wäre, dann hätte sich VW das Röhrchen gespart. Für Motoren mit Vergaseranlagen ist das unwichtig, für Serienzentralvergaser ist es ein Muss.
Flow666
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Flow666 »

Hallo Bernd,
mir ist die Wichtigkeit der Saugrohrvorwärmung durchaus bewusst, deshalb war ich bei der Vintage-Speed Lösung auch eher skeptisch.
Der Stutzen für den Abgriff der Vorwärmung ragt wie eine Art Schaufel in den Abgaskrümmer hinein - strömungstechnisch für die Motorleistung sicher hinderlich, aber für die Vorwärmung durchaus funktional.
Ich hab vorher einen NOS VW Schalldämpfer mit Röhrchen rechts gefahren.
Ich habe nach dem Umbau nun keine wissenschaftliche Studie daraus gemacht, aber die Saugrohr-Vorwärmung wird bei dem VS Topf definitiv genauso heiß (Finger-Test!!).
Ein freies Saugrohr ist natürlich beim Auspuffwechsel zu kontrollieren und ggfs herzustellen.
Ebenso wird der Stutzen unter dem Vergaser ebenfalls warm - also so, wie es sein soll.
Habe den Wagen in 2024 von März bis Anfang November gefahren (4500km) - also auch bei Außentemperaturen im unteren einstelligen Bereich und bei entsprechender Luftfeuchtigkeit.
Keine Aussetzer, keine Vereisung.
Ich bin allerdings auch sehr penibel in der technischen Pflege, was diese Dinge angeht (Saugrohr- UND Ansaugluftvorwärmung, alle Thermostate, allgemeiner Service des Motors).
Somit stellt das hier nur MEINE persönliche Erfahrung dar 😎
Flow666
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Flow666 »

Andere Erfahrung habe ich vor Jahren bei einem Sauer&Sohn Krümmer gemacht:
Hier funktioniert die Saugrohr-Vorwärmung alles andere als gut:
Die Stutzen dafür sind tatsächlich nur einfache Öffnungen oben am Krümmer, also ohne jegliche „Führung“ oder „Abgriff“.

In diesem Falle ist es so, wie Bernd beschrieben hat - funktioniert bescheiden!
Auch meine eigene Erfahrung…
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B. Scheuert
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von B. Scheuert »

Wenn sie es so gelöst haben, dann ist das natürlich etwas anderes. Das hätte ich denen gar nicht zugetraut :handgestures-thumbupright:
Es gibt auch Serienschalldämpfer mit dieser Stutzen Lösung und dann wundert man sich, wenn der Leerlauf im kalten Zustand (und natürlich bei Winterbedingungen) so schlecht ist. :roll:
Allerdings halte diese Lösung gerade im Bereich des Austritts am Zylinderkopf für denkbar schlecht.

Aber vielleicht ist diese Umlenkung auch nach der ersten längeren Autobahnfahrt Geschichte 8-)
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Steve67
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Steve67 »

ein Kumpel von mir hat den CSP Topf an einem optimierten 1600er und der klingt mit den Riechert-Endrohren absolut unterirdisch. Kein Ahnung, ob das Exemplar irgendwie nicht in Ordnung ist?? So würde ich das auf jeden Fall im Leben nicht kaufen.
Ich fahre aktuell am 1835 Einkanal den Ahnendorp Customsport. Verarbeitung usw ist super, mit den ganz leisen Endrohren finde ich den Sound ok, die halblauten sind schon recht aufdringlich (aber nicht so hässlich blechern wie der CSP Topf), die ganz lauten habe ich nicht probiert.
Ich habe den Topf schon einige Jahre, inzwischen ist der Preis leider echt abgehoben.
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Nero
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Nero »

Von CSP gibt es ja auch einen Endschalldämpfer in Edelstahl, der als Standard für Käfer '63- 1200ccm angeboten wird. Auch zu diesem Schreibt CSP, dass er leicht Leistungssteigernd sein soll, aber zugleich nicht lauter. Vielleicht in Kombination mit einem 1400er Kit interessant? Wie sind denn dazu die Erfahrungen?
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B. Scheuert
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von B. Scheuert »

Ich weiß nicht, wie es bei den verschiedenen Firmen gelöst wurde. Die ganzen Edelstahldämpfer im Serienlook, sehen optisch sehr sauber gemacht aus, haben schöne Schweißnähte usw. , aber die Dämpfer, die ich gesehen habe, waren einfach nur runde Büchsen mit Eingangs- und Ausgangsflanschen. :confusion-scratchheadyellow:
So gut wie keine Dämpfungseinrichtungen und schon gar keine Ausgleichsrohre für die hinteren Zylinder, als Ersatz für die Wärmetauscher.
Das kann weder leise bzw. "nicht lauter" als Orginal sein und schon gar nicht "leistungssteigernd"!
Das erklärt auch den sehr harten und unangenehmen Klang mit zunehmender Drehzahl, den mir aufgefallen ist, wann immer ich so ein Gerät mit laufendem Motor dran gehört habe.

Genau so waren auch die Schalldämpfer, die ich in meiner Jugendzeit, auf der Suche nach Leistung und Serienoptik, aufgetrennt und gnadenlos leer geräumt hatte. 8-) Bei mir war aber damals die Leistung deutlich gestiegen :lol:

Von daher lohnt ein Blick in den Innenraum, oder eine kleine Hafenrundfahrt mit dem Finger :mrgreen:
Flow666
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von Flow666 »

Vintage Speed 110mm:
- keine Ausgleichsrohre für Zylinder 2&4
- Aufteilung des Dämpfers in drei Kammern
- zusätzlich durchgehendes „Prallblech“

Spürbar mehr Durchzug, Co-Wert musste nach Lambda-Messung angepasst werden (lief mit VS-Speed-Topf magerer).

Soundcheck an meinem 1303 Cabrio gerne live am 30.04.&01.05. in Hannover
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B. Scheuert
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Re: Welcher Endschalldämpfer darf es denn sein?

Beitrag von B. Scheuert »

Mit der CO Messung per Lambdasonde wäre ich vorsichtig. Die pulsierenden Abgase ziehen gerne bei unteren Drehzahlen Falschluft rein und das fälscht die Messung.
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