Poliermaschine, bräuchte Kaufempfehlung

[Guenther-Nbg]

Hallo,

um mein Auto mit einer Maschine zu polieren, suche ich schon länger eine ordentlich funktionierende Maschine zu einem akzeptablen Preis. Es soll also kein Profigerät für zig 100 Euro sein. Ich will aber auch keinen Schrott kaufen, der mich wahnsinnig macht oder sogar den Lack beschädigt.

So einige hier haben doch sicher mehr Erfahrung als ich. Könnt Ihr mir einen Tipp geben? Was ist von diesen Angeboten zu halten:

https://www.wiltec.de/wiltec-auto-polie ... e_shopping

https://www.norma24.de/akku-poliermasch ... 94566276b1

Für Eure Mühe im Voraus vielen Dank. Eine Empfehlung für eine gute Polierpaste wäre auch toll.

Grüße, Günther

[lothar]

von dem Norma Teil kann ich nur abraten,
dieser Wiltec sieht aus wie die China-Kopie eines Profigerätes - kann ok sein, muss aber nicht...
Andererseits: Bei dem Preis wäre es einen Versuch wohl wert.

Passende Polierpasten gibt`s von 3M - nicht billig, aber gut

[B. Scheuert]

Um einen Käfer zu polieren sind die meisten Poliermaschinen zu unhandlich. Da sind einfach zu viele Ecken und Kanten. Beim Dach und den Hauben geht es noch, aber der Rest bleibt Handarbeit. Ich habe eine von Fein und eine von Flex. Die Flex ist sehr gut und leicht. Wichtig ist die Drehzahlregelung und der stabile lauf. Die Flex dreht auch mit wenig Drehzahl sauber rund. Da zeigen sich die Unterschiede. Zum Polieren nehme ich 3M Finish oder 3M Anti Hologramm Politur. Bei dunklen und ganz besonders Schwarzen Lacken perfekt.
Als Wachs 3M Rosa Polish. Das läßt sich sehr gut mit einem Schwamm auftragen und verteilen. Zum Abpolieren Mikrofasertücher in Frottee Optik. Die eignen sich auch gut zum Abtrocknen nach dem Waschen.

[Nero]

Von einer reinen Rotationsmaschine kann ich nur abraten! Ungeübte hauen sich damit Ruck zuck Hologramme, wenn nicht sogar Lackschäden rein. Ich selber poliere seit Jahren mit einer Excenter-Maschine ohne Zwangsrotation mit 15mm Hub von Lupus Autopflege. Das gleiche Gerät erhält man inzwischen aber auch bei vielen anderen Händlern. Das sind auch Stand heute noch die Geräte die in den einschlägigen Foren Anfängern empfohlen werden.

Im Regelfall ist ein Stützteller (125mm) für große Pads in den Sets enthalten. Ich selbst verwende aber seit Anfang an einen 75mm Stützteller mit dem ich auch beim Käfer ganz gut zurecht komme.

[Guenther-Nbg]

Vielen Dank für Eure schnellen Tipps. Fein und Flex spielen mit > 400,- € leider in einer Liga, die mir für meine paar Anwendungen pro Jahr zu hoch ist. Der Hinweis auf die 75 mm Teller ist auch interessant. Bisher dachte ich, als Laie kann ich mit 125er Tellern nicht so schnell Mist bauen und die 75er sind in der Anwendung kritischer.

Dass die kleinen Teller bei den vielen Rundungen vom Käfer besser zu handhaben sind, kann ich verstehen. Da ich neben dem Käfer noch ein 2015er Beetle Cabrio zu pflegen habe und der genauso viele Rundungen hat, muss ich mich wohl mit den kleinen Tellern auseinandersetzen. Mein Alltagsrutscher mit glatten Flächen dürfte mit beiden Tellern beherrschbar sein.

Die Lupus-Maschine mit 15 mm Hub habe ich für 150,- € gefunden, soviel würde ich auch investieren. Hier der Link:
https://www.lupus-autopflege.de/Lupus-A ... S?curr=EUR

Was haltet Ihr von dieser Maschine? Gibt es mit 75er Teller und 12 mm Hub, oder mit 125er Teller und 9 mm Hub für jeweils 130,- €:

https://www.amazon.de/ADBL-Roller-D0912 ... r=8-5&th=1

Bin wirklich unsicher, welche Tellergröße und Hub für mich als Anfänger mit "runden" Autos geeignet bzw. leichter handhabbar ist.

[Nero]

Die Maschine von Amazon kenne ich nicht und würde sie auch nicht nehmen. Ich würde dir wirklich zu der Lupus raten, da diese und baugleiche Geräte (selber Hersteller nur unter unterschiedlichen Namen vermarktet) in vielen Tutorials behandelt werden. Da kann man dann 1:1 das nachmachen was dort steht/man sieht.

Bedenke aber bitte auch, dass es mit der Maschine und ein paar Pads nicht getan ist. Ja nachdem wie hoch der persönliche Anspruch ist, bedarf es weiterem Zubehör wie Microfasertücher und Auftragschwämmchen. Nach anfänglicher Euphorie haben ich inzwischen die Lust verloren und den Aufwand auf ein Minimum heruntergefahren. Ich poliere mit der Menzerna One Step Polish 3in1 und versiegele mit Menzerna Power Lock Ultimate Protection (gute Polituren versiegeln nicht, darum braucht man danach immer noch eine separate Versiegelung). Mehr mache ich nicht mehr.

Mit der Maschinenpolitur erhält man sehr gute Ergebnisse, die so per Hand nie zu erreichen wären. Erst mit einer Maschine gelingt es einen die Schleifpartikel in den Polituren so richtig auszufahren. Dann hat man hinterher auch nicht die von Handpolituren bekannte Schmiererei auf dem Lack.

Zum 75mm Teller: Es geht nicht nur um die Rundungen. Bei Exzenterpoliermaschinen ohne Zwangsrotation kommt die Rotation durch die Exzenterbewegung. Verkanntet man den Teller stoppt die Rotation und man erhält Hologramme im Lack. Mit einem 75mm Teller fällt es einem (mir) leichter nicht zu verkannten.

Nero

[74er_1303]

Ich schreibe mal im Telegrammstil: Auf keinen Fall einen Rotationspolierer. Der ist auf dem Käfer für Laien unbeherrschbar (Ich bin Laie und hab einen Rota - ask me how I know...). Das hier ist ein guter Exzenter: Rupes BigFoot LHR12E Duetto 125mm - ist aber teuer. Günstig und OK ist bspw Liquid Elements oder Lupus oder Shinemate. Schau mal bei Chemical-Shark nach, die haben auch Anleitungsvideos.

Dazu noch Pads und Politur und Microfasertücher und Versiegelung. Falls das eine einmalige Aktion ist, ist ein Besuch beim Aufbereiter evtl. günstiger....

[Red1600i]

Ich verwende ebenfalls das Gerät von Flex und von Fein. Beides... und 3M Material.

Beide haben sehr viel Leistung bei sehr geringer (!) Drehzahl.

Es geht nicht darum, mit 3000 oder noch mehr Touren darauf rumzurutschen, das macht nur Schlieren und Hologramme... und sehr viel weggeschleuderten teuren Dreck.

Lieber nur 300 Touren, dann wird es auch nicht so schnell heiss und aggressiv.

Excenter können bestimmte Stellen besser, andere auch wesentlich schlechter. Kommst du an eine aufrechte Kante, wird man die Anschlagstellen sehr gut bemerken... bei reiner Rotation wieder weniger.

Allerdings benutze ich auch diese Maschinen nur bei meinen BMWs, nicht dem Käfer. Ausser Hauben und Dach gibt's da kaum Nutzen, dafür umso mehr Risiko.

[Guenther-Nbg]

Hallo,

nun habe ich die Daten aller möglichen Poliermaschinen nochmal studiert. Schlauer bin ich jetzt nicht, eher verunsichert. Besonders die Hinweise, dass die runden Formen von Käfer und Beetle nicht bzw. nur mit Erfahrung mit einer Maschine zu bearbeiten sind, ließen mich von einem Kauf Abstand nehmen. Ich werde also keine Poliermaschine kaufen, da ich Angst habe, eher Schaden anzurichten, als den Lackierungen Gutes zu tun.

Wie ist die Handhabung der genannten Poliermittel eigentlich ohne Maschine? Kann man diese Mittel mit einem gewissen Mehraufwand auch von Hand einsetzen?

[Red1600i]

Bringen wir's mal auf einen anderen Punkt.

Mit der Flex oder Fein mache ich richtige Eingriffe in der Lackierung. Staubkörner raus, Kratzer raus.

Mit diesen Maschinen kann man richtig Material abtragen, von gering bis richtig heftig. Eine Wasserrinne am Käferdach oder ein Tankdeckel ist in 10 Sekunden grau bis auf die Grundierung durchpoliert.

Für gelegentliche Polieren nach der Wagenwäsche sind diese Maschinen völlig unbrauchbar bzw. der Aufwand ist immens dafür.

Nach dem Waschen langt normalerweise sehr, sehr viel weniger. Wenn's dir da um etwas klares Polierwachs geht: da geht eine 50 Euro Poliermaschine aus dem fernen Osten... und ja, sogar wesentlich besser geeignet für Wochenende.

[Guenther-Nbg]

Ok, um den Abtrag von Lack wegen tiefer Kratzer etc. geht es mir überhaupt nicht. Der Lack beider Fahrzeuge ist sehr gut und ich wollte nur den Aufwand der Poliererei reduzieren. Ich habe eine "kaputte" Schulter und wenn ich beim Polieren Druck ausübe (ganz ohne geht es ja nicht), kann ich tagelang den Arm nicht mehr ohne Schmerzen heben.

Deshalb dachte ich, mit einer Maschine mache ich mir die Arbeit leichter und kann ohne Druck der Maschine den Job erledigen lassen. Aber vielleicht ist das ein Irrglaube von mir.

[Red1600i]

In dem Fall: wasche das Fahrzeug ganz normal mit einem Druckwascher. Als Reinigungsmittel dann noch Badreiniger vom ALDI für die Räder und einen Insektenentferner für die Front.

Danach einfach ein Microfasertuch zum Abtrocknen. Während du ihn trocknest, ein Poliermittel auf dieses Tuch geben. Das Tuch ist feucht vom Waschwasser, mit etwas Versiegelung wird ein Schutz aufgetragen aber nichts zerkratzt. Ich sag jetzt keine Firmennamen, aber die nennen sich alle Microversiegelung auf Nanodingsbumstechnik.

Funktioniert völlig ausreichend.

[Aircooled Cruiser]

Das Thema finde ich interessant, dachte auch immer, mit der Maschine erspare ich mir Zeit und Belastung.
Das klingt ja jetzt gerade nicht so.
Bin gespannt ob unser Andreas alias @Nikon-User was als Profi dazu sagt.

[Red1600i]

Sagen wir's noch viel krasser: wenn ein Fahrzeug eine richtige Politur benötigt: Abgeben bei einem Lackierer und dort eine Aufbereitung machen lassen. Die Jungs können es richtig und wenn man das Vorher-Nachher ansieht, dann lohnt sich das sogar. Es ist nicht billig, aber preiswert. Und es wird nicht nur aussen was gemacht, es kann dann wirklich ein sehr schönes Ergebnis warten.

Oder: man hat bereits ein gepflegtes Objekt und will es einfach auch so erhalten. Dann beim Waschen halt den Lack nicht mit einer Waschstraße stressen, sondern Druckwascher und eben mit der Hand... auch Waschhandschuh in Microfaser... nachher den Kleinen liebevoll abfrottieren. Das bisserl Microfaser reinigt sehr wohl porentief und poliert auch etwas. Das sit dann zwar nicht vergleichbar mit so einer Flex/Fein, aber einfach 10 Minuten abreiben und das bei jeder Autowäsche zeitigt auch seine Wirkung.

Mein 1600i hat die Alptraumfarbe ROT. Genau das ist er immer noch, obwohl nie poliert, nur gewaschen. Andere sind rosa oder pink, weiss vergraut... meiner glänzt wie frisch lackiert. Paar Minuten Aufwand...

[Phil]

Also… Die übelen Billigdinger kannste abhaken. Es gibt aber in den Aufbereiterzubehör Onlineshops preislich brauchbare Maschinen. Lass gerade als Anfänger, gerade beim Käfer aber auch generell die Finger von Rotationsmaschinen. Da biste schneller durch als du gucken kannst. Ich hab recht günstige Excenter von Dino, einmal mit 125er Teller und einmal mit 75er Teller. Die 125er geht beim Käfer nur fürs Dach und die Kofferraumhaube, sowie für die Seiten. Alles andere mit 75er Maschine oder halt per Hand. Mitm Excenter ohne Zwangsrotation sagt dir der Teller, ob du gerade Mist machst. Der hält dann halt an. Ist ein nettes Hobby, aber das wird nicht beim ersten Mal perfekt. Da gehört viel Übung zu und es gibt viel Wissen, dass man sich besser aneignet. Also über Polituren, verschiedene Teller, Tücher, Fahrzeugreinigung vorab, Handhabung etc. und so weiter…

Ist nicht mal eben, wenns gut werden soll. Aber wenn man es einmal verstanden hat, machts echt Laune.