Wie Motorteile konventionell reinigen???

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Pini1303
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Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Pini1303 »

Hallo an alle,

ich wollte mal in die Runde fragen wie ihr mit konventionellen Mitteln (Hausmitteln, Reiniger, Benzin, Diesel etc.) extrem ölverschlammte Motorgehäuse, Köpfe etc. reinigt???

Also nicht in professionellen Teilereinigern, nicht zum Strahlen weggeben usw., sonder günstig im eigenen Umfeld.

Hab hier nämlich 3 Motoren stehen, alle drei standen glaube ich 20 Jahre in einer Scheune, relativ trocken, aber die Motoren wurden wohl nicht besonders gepflegt vorher.
Der AD z. b. hat mehrere Millimeter dick Ölschlamm im Bereich unter den Ventildeckeln, am Limafuß war es nach entfernen des Fußes fast 1cm schwarzes Schweröl geklebt, ich will mir noch gar nicht ausmalen wie der im Gehäuse aussieht...
Der AB sieht ähnlich aus, beim D-Motor siehts besser aus.
Alle drei Motoren waren meiner Meinung nach noch nie offen, bzw. wurde noch nie dran rumgeschraubt außer vielleicht mal ein neuer Endtopf.
Hintergrund ist dass ich ja mit meiner Tochter einen Käfer von Null auf neu aufbaue und für den Anfang mal einen 50PS Testmotor aus den drei oben genannten zusammenstecken will. Was neu muss muss neu, aber gerade das Wiederaufarbeiten von Teilen (Nachhaltigkeit) ist mir wichtig zu vermitteln. Sie soll ja was lernen.

Im Hintergrund werde ich dann einen 1776er mit Zentralvergaser usw. ins Auge fassen, der natürlich mit deutlich mehr Neuteilen bestückt wird.

Erstaunlicherweise haben die Köpfe des frühen AD-Busmotors keinerlei Risse, gar keine! Und das bei dem zugemockten Motor??? Und die Ventile sind auch noch dicht, hatte über Nacht Reiniger drin, alles noch da, Kanäle nicht feucht...
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Wie können Motoren so voll Ölschlamm sein? Ein Grund ist vermutlich dass die Ölwechselintervalle nicht eingehalten wurden, ein zweiter ggf. viel Kurzstreckenverkehr??? Wie ist hier die Expertenmeinung?

Ich würde jetzt halt mit meiner Tochter zusammen erstmal den groben Ölschlamm mit einem Schraubenzieher o.ä. rauskratzen, dann alles in Diesel oder ??? einlegen und mit dem Pinsel, Drahtbürste und Druckluft etc. sauber machen.
Bremsenreiniger ist auch vorhanden, welche Hausmittel gibts sonst noch?

die Teile müssen auch nicht neu werden! Gut gebraucht ist hier das Stichwort.

Nach Reinigung kommt dann eine genaue Sichtung und Vermessung aller relevanten Teile die weiter verwendet werden sollen.

Bin auf euer Feedback gespannt.

Gruß
Ralf
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Red1600i
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Red1600i »

Gib sie einem Motorenbauer zum Waschen. Das kostet nicht die Welt... und sie sind nachher sauber und man kann wieder damit arbeiten.

Selber machen geht auch, aber das artet in einer monströsen Dreckschlacht aus... danach ist alles schwarz...

Zerlegen, ab in die Waschmaschine, weiter reinigen, Kanäle reinigen, bearbeiten... und wieder auf Lager legen. ;)

Jedesmal, wenn ich bei meinem Motorenbauer bin und was zum bearbeiten abgebe oder abhole, geht noch ein Waschkorb Teile durch die Maschine. Sauber kann man damit arbeiten und das nächste Projekt planen und vorbereiten... dreckig eher mal nicht. Auch inspiriert einen so ein Regal mit sauberen Teilen durchaus für das nächste Motörchen... 8-)
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Pini1303
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Pini1303 »

Ja schon, das ist aber ja zu einfach und der Lerneffekt bei meiner Tochter, die unbedingt viel mithelfen will zu gering. Da muss sie auch "Dreck fressen" bis die schönen Arbeiten kommen, grins...

Gruß
Ralf
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bluelagune
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von bluelagune »

Lass Sie lieber Verantwortung für ein Bauteil übernehmen, da ist der Lerneffekt am größten.
Nur Putzen kann sehr schnell frustrieren.
LG
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Baumschubsa
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Baumschubsa »

Backofenreiniger geht auch gut.
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B. Scheuert
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von B. Scheuert »

Das Problem bei der "Heimreinigung" ist die Reinigungsbrühe, die nach dem Reinigen entsorgt werden muss. Kann man natürlich anders machen, sollte man aber nicht.
Wie Red schon schrieb, ist das eine wirkliche Drecksarbeit. Den richtigen Dreck vorher per Spachtel und alter Drahtbürste entfernen. Danach mit Reinigern arbeiten.
Ich nehme gerne Benzin und Pinsel für die Vorreinigung, das ich in eine Edelstahlwanne gieße und die Teile darin einweiche. Eine gute Belüftung des Arbeitsplatzes ist da wichtig, ebenso Handschuhe. Die meisten Motorteile sind dadurch schon gut sauber. Motorteile die mit Wasser in Berührung kommen dürfen lassen sich auch mit wasserlöslichen Industriereinigern sehr gut in Kunststoffwannen aus dem Baumarkt einweichen und nachbearbeiten mit Borstenpinseln und Drahtbürsten.
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Pini1303
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Pini1303 »

Danke Bernd, so sehe ich das auch, die Entsorgung ist bei mir übers Geschäft kein Problem, da haben wir die nötigen Behältnisse haben.
Hab früher auch alles in Benzin eingeweicht, hab aber auch einen guten Backofenreiniger da....
Schau mer mal...
Gruß
Ralf
P.S. meine Tochter wird sich am ein oder anderen vermutlich nicht überarbeiten...die Jugend von heute halt...
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Pini1303
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Pini1303 »

Uiuiuiuiui, hab den Motor heute komplett zerlegt, krass voll Ölschlamm, hab schon viel gesehen, aber sowas:

ein Kopf nach dem reinigen:
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vorher:
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ohne Worte, oder? vor allem das Ölsieb und der Öldeckel, aber auch der Rest echt krass...

Kurbelwelle und NW sehen nicht mal sooo schlecht aus...

Gruß
Ralf
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B. Scheuert
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von B. Scheuert »

Es ist immer wieder erstaunlich, was diese Motoren aushalten! Zuviele Ölwechsel hat er auf jeden Fall nicht bekommen. :lol:
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Pini1303
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Re: Wie Motorteile konventionell reinigen???

Beitrag von Pini1303 »

vermutlich ist das noch das erste Öl....grins

Krass dass trotz sicherlich mangelnder Kühlung, da die Kühlrippen auch sternhagelvoll Dreck waren die Köpfe rissfrei sind, ich kanns immer noch nicht glauben.
Die werden auf jeden Fall für den ersten Testmotor neu geplant und weiterverwendet.

Gruß
Ralf
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