
Durchschweissen und Punkte aneinander reihen bis es dicht ist sind zweierlei Dinge.
Bei erstem wirst du den Verzug nicht in den Griff kriegen, bei zweitem wirds mit der Dichtigkeit und Stabilität der Naht schwierig. Sollte auch möglichst im sogenanntem "Pilgerschritt" ausgeführt werden.
Aber egal, wie du das löst, der Grund, weswegen der Tüv "Punkten" an tragenden Teilen lieber sieht, ist wirklich der Festigkeitsverlust bzw. das Aufhärten der Bleche an der Schweißnaht. Das Problem sind die Legierungsbestandteile des Blechs, vorzugsweise der Kohlenstoff, die sich beim Erhitzen jenseits der sogenannten Rekristallisationstemperatur gerne in Reihen paralell zur Schweißnaht anordnen und dadurch weiche und harte Zonen innerhalb und direkt neben der Schweißnaht bilden. Gleichzeitig verändert sich das Gefüge bei langsamen Abkühlen hin zu Grobkorn und damit ebenfalls hin zu geringerer Zugfestigkeit.
Soviel zur Theorie.
Bei Anwendung des Pilgerschrittverfahrens und einer Ausblaspistole zum schnelleren Runterkühlen ist dieser Effekt vernachlässigbar. Nur kann der Tüv natürlich nach dem Endschliff und der Nachbehandlung nicht sehen, ob das so fachgerecht ausgeführt ist, und wird bei privaten Schweißorgien da immer mit der Nase rümpfen.
Ich punkte ebenfalls auf Stoß und verlöte dann den Zwischenraum mit dem MIG-Lötgerät. Die MIG-Lötnaht bleibt weich und das Blech im Randbereich ebenso.
Die Reparaturlösung mit überlappend aufgepunktetem Blech ist Tüv-gerecht, aber nicht Oldtimer-gerecht, was bei überhand nehmenden Flicken zum Verlust des H-Kennzeichens führen kann. Klingt etwas kurios, ist aber leider so.
Always Aircooled
VeeDee
Und was ich mir nicht kaufen kann fertige ich mir selber an.
Das sind keine Stirnfalten. Das ist ein Sixpack vom Denken.
Machen ist so ähnlich wie Wollen, nur krasser!