Instandsetzung einer Kurbelwelle

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Hekto_Pascal
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Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Hekto_Pascal »

Moin

Ich habe vor kurzem eine Kurbelwelle von einem Bekannten bekommen.
Als ich die Welle auf meine Rollen gelegt habe ist mir aufgefallen, dass die Schwungscheibe einen starken Seitenschlag hat.
Etwas mehr als 0.5mm, also ein ganz ordentlicher Eiertanz.
Nach einem genaueren Blick fiel auf, dass die Anlagefläche vermackt war.
Die Stifte waren ungleich lang.
Und das letzte Hauptlager wird zur Schwungradseite hin dicker :shock:
Da hat wohl mal jemand derbe dran rumgefuscht.
Was dem ganzen die Krone aufsetzt ist, dass die Welle so in einem montierten Rumpfmotor verbaut war.
Der Rumpfmotor wurde bei einem Motorenbauer erworben. Also bei einem Fachmann :laughing-rofl:

Leute passt auf wo ihr eure Brocken kauft.

Hier werde ich dokumentieren wie man so eine Welle rettet.
Undzwar müssen zuerst die Stifte raus.

Grüße Arne
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B. Scheuert
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von B. Scheuert »

Da sind wohl ein paar Schläge mit der Hammerfinne daneben gegangen 8-) , aber um damit das Lager aufzuweiten, braucht es bestimmt noch mehr :confusion-scratchheadyellow:
Erstaunlich was alles möglich ist :shock:
Ich bin gespannt. :up:
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Poloeins
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Poloeins »

Hast du die Stifte entfernen können?
Ich habe das mal versucht und das war bei unmöglich die serienmässigen Stifte zu entfernen :-/
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Arnoud
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Arnoud »

Ich hab mal die von ein Oettinger welle entfernen müssen-noch kein zwei minuten brauchte ich dafür(die Stiften waren aber sehr ausgeschlagen).
Ein Stift einklemmen in ein Schraubstock und dann versuchen zu drehen und gleichzeitig zu ziehen.
Viel erfolg! :handgestures-thumbupright: :handgestures-thumbupright:
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B. Scheuert
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von B. Scheuert »

Da die Welle sowieso bearbeitet werden muss, gibt es genug Möglichkeiten. Ich vermute, das sie nicht "mal eben" rausgehen, wenn man sieht, wie sie reingeschlagen wurden. :?
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Poloeins
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Poloeins »

Bei meiner 86er Welle müssen die auch raus...aber das geht einfach nicht...
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Vari-Mann
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Vari-Mann »

Manche nachbau Schwungscheiben liegen nicht sauber an der KW an.Die sind dann innen nicht weit genug ausgefräst an dem Restbund unter dem O-Ring. Da wird das Loch dann zu schmal und die Fläche von der KW kommt gar nicht zum anliegen an der Fläche vom Schwung.Da steht das Ding dann auch schräg und eiert rum.

Was mich aber noch wundert ist das die KW diese Macken hat. Die ist doch gehärtet und da sollten sich solche Abdrücke gar nicht zeigen .Sieht ja aus wie Weichmetall.

Vari
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Poloeins
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Poloeins »

Bei meiner 86er Welle ist die Fläche nicht durchgehend geschliffen.Deswegen müssen die in meinem Fall raus.
Das was du geschrieben hast,hatte ich auch schon.Da kommt es zu Radienunterschieden der Aftermarketteile wodurch das nicht anliegt.
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Hekto_Pascal
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Hekto_Pascal »

Moin

Ich prüfe immer ob die Schwungscheibe anliegt, das muss man wegen dem bereits genannten Raduis bzw der Fase machen.
Die Stifte raus holen ist interessant.
Bei 4fach verstifteten hole ich die immer mit einem Zughammer und einer Spannhülse raus.
Wenn die Welle 8fach verstiftet ist kommt man da aber nicht ran, dann bohre ich Löcher in die Stifte, schneide ein Gewinde rein und hole sie dann mit einem Zughammer raus.
Das ist einigermaßen aufwändig. Wenn jemand eine bessere Idee hat dann immer her damit.

Grüße Arne
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zwergnase

Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von zwergnase »

Ich würd mal bei einem Betrieb fragen, die eine Erodiermaschine haben.
Damit sollte es doch eigentlich gehen, die Stifte raus zu bekommen.

Gruß
Martin
Udo
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Udo »

zwergnase hat geschrieben:Ich würd mal bei einem Betrieb fragen, die eine Erodiermaschine haben.
Damit sollte es doch eigentlich gehen, die Stifte raus zu bekommen.

Gruß
Martin
Das ist die letzte Möglichkeit . Hab ich auch schonmal gemacht . Geht aber meist einfacher raus
Udo
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Udo »

Poloeins hat geschrieben:Bei meiner 86er Welle ist die Fläche nicht durchgehend geschliffen.Deswegen müssen die in meinem Fall raus.
Das was du geschrieben hast,hatte ich auch schon.Da kommt es zu Radienunterschieden der Aftermarketteile wodurch das nicht anliegt.
Das sind dann die Unterschiede bei den Wellen
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kglout
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von kglout »

Na ist diese Welle auch zu retten ? :crying-pink: :crying-pink: :crying-pink:
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Black Desire
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Black Desire »

Servus,

Löcher in die Stifte bohren und Gewinde reinschneiden? Sind das nicht Zylinderstifte nach DIN 6325 und somit gehärtet? Was mich noch interessiert, ab wann (wieviel Hubraum/ PS) machen den 8 Stifte in der KW Sinn?
Spielzeugbus
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Re: Instandsetzung einer Kurbelwelle

Beitrag von Spielzeugbus »

Hallo Kersten,
auch die Welle sollte sich mittels Laserauftragschweissen retten lassen (wurde seinerzeit am Fraunhofer Institut für Lasertechnologie in Aachen entwickelt). Anbieter derzeit bin ich überfragt, sollte sich aber rausfinden lassen. Ist dann nur die Frage der Kosten und ob sich das für die Welle lohnt.
Gruß Burkhard
Geht es um Biegen oder Brechen,
erst mal mit dem Fachmann sprechen!

Ein Leben ohne Käfer ist möglich aber sinnlos (Loriot?)
Man kann sich aber mit einem Bus trösten.
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