Hallo zusammen,
das ist ja immer und überall die gleiche Frage.
..." ein bisschen mehr Leistung...."
..."soll kein Rennmotor werden"....
In meinen Augen stellen sich eigentlich viel entscheidendere Fragen.
Wie lange soll der Motor denn halten?
Wie viel Ärger ist man bereit zu akzeptieren?
Wie viel Geld will man denn in die Hand nehmen?
Was will ich selber machen?
Was kann ich wirklich selber machen?
Ein guter Motor fällt nicht vom Baum und Leistung schon mal gar nicht.
Wenn man nur auf die schnelle 60-70PS haben will, dann nimmt man einen alten 1600er , haut da ein paar 40er Doppelvergaser drauf und einen guten Auspuff dran. ..... und fertig.
Die Ölsadine hat dann 60-70PS und macht mit etwas Glück auch kurzzeitig Spass.
Wenn es etwas vernünftiges sein soll, dann fängt man beim Fundament an.
- ein gutes Gehäuse mit 2-Öldruckregelkolben (egal welcher Ausgangsmotor)
- top Hauptlagergasse (meist neu spindeln, da fast nie unbeschädigt)
- geplante Zylinderauflagen
- gute Kurbelwelle (auf Höhenschlag, Rundlauf und Maßhaltigkeit geprüft oder neu)
- gute Pleuel (ggf Serie, geprüft, gewinkelt und auf gleiches Gewicht gebracht oder neu)
- neue Nockenwelle und Stößel (selten sind Gebrauchtteile wirklich noch brauchbar)
- neue Lager und Dichtungen
- neue Kolben und Zylinder (das ist wirklich der billigste Posten)
- gute Köpfe ( und damit meine ich nicht 150tkm alte Teile, die mittels Drahtbürste einen brauchbaren Eindruck machen und zum halben Neupreis in fast jedem Markt auftauchen, abhängig von der gewünschten Leistung eben etwas größere)
- gutes Schwungrad ( das darf auch gebraucht sein, aber bitte geprüft, ggf geschliffen und gewuchtet und frei von ausgelutschten Löchern und Rillen)
usw.
Zu guter Letzt bedarf es noch eines guten Schraubers, der das alles beurteilen, messen, prüfen und korrigieren und montieren kann;
Denn;
...... einen serienmäßigen Motor bekommen viele wieder zusammen geklöppelt. Ein Motor, der aus vielen Tuningteilen neu zusammen gebaut wird und wo alles auf einander angepasst und geprüft werden muss, eben nicht.
Die Reparatur eines Motors steht in vielen Handbüchern und ist zum Teil sogar in der Grundausbildung, …Tuning jedoch nicht.
Gebrauchte Motoren, die nur Teilüberholt wurden gibt es wie Sand am Meer.
Man muss sich jedoch die Frage stellen, was man davon erwarten darf.
Fast alle Teile haben mindestens schon eine Lebenserwartung hinter sich. Würden diese Teile im ersten Leben nach 150 tKm kaputt gehen, dann sagt kein Mensch etwas. Wenn man diese Teile dann nur etwas aufhüpscht und in einem Leistungsgesteigerten Motor weiter verwendet, darf man seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben.
Wenn Kipphebel und eventuell auch Kurbelwellen mehrere Motorleben halten, dann gilt dies bestimmt nicht für Zylinderköpfe, Ventile, Federn, Führungen und Sitze, Nockenwellen, Ölpumpen und Stößel. Von K&Z will ich nicht sprechen.
Diese sind so billig, daß sie in jedem „überholten“ Motor neu sind.
So etwas kann fast jeder erneuern und mit ein paar lackierten Blechteilen ist das
„Schnäppchen-Fettnäpfchen“ aufgestellt.
Zurück zum Fundament:
Es ist dabei in meinen Augen erst einmal völlig egal, wie viel Leistung der neue Motor haben soll.
Das Fundament ist bei allen Motoren gleich wichtig.
Ob dann 85,5er oder größere K&Z verwendet werden, ist „fast“ unwichtig.
Wenn eine gute Kurbelwelle vorhanden ist, dann kann man diese gerne verwenden. Wenn eine Neuanschaffung nötig ist, dann ist der Sprung zu einer KW mit mehr Hub auch nicht mehr so groß.
Wie schon geschrieben,…. Das Fundament ist für einen langen sorglosen Betrieb wichtig.
Das fängt nun mal beim Block an.
Die Idee mit einer xls-datei ist nicht schlecht, braucht es aber kaum.
Fast jeder Onlineshop mit Warenkorb ist jedoch ausreichend.
Gruß,
orra